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Gerät mit Fühlhebel zum Messen der Innendurchmesser von Ringen nach
Parallelendmaßen. Bisher wurden zum Messen der Innendurchmesser von Maßringen entweder
feste Lehrdorne oder. die bekannten_Johannson-Endmaßschnäbel verwendet. Beide Meßarten
haben aber den Nachteil, daß das Meß -ergebnis lediglich durch Probieren und Tasten
festgestellt werden kann und somit ganz vom-Gefühl des Messenden abhängig ist. Meßfehler
entstehen bei den johannson-Endmaßschnäbeln durch das elastische Nachgeben der über
die Endmaße vorstehenden Innenschnäbel und durch deren verhältnismäßig rasche. Abnutzung.
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Zum Messen und Kontrollieren von Bohrungen, z. B. von Kaliber- und
Kugellagerr ingen, werden auch besondere Meßgeräte, die als Dreipunktlehren und
Zweipunktlehren mit Kugeltaster oder Fühlhebel bekannt sind, verwendet. Da nun bei
den Dreipunktlehren durch den Abstand der drei Anlagepunkte der Ringdurchmesser
nicht bestimmt ist, so können diese Lehren nur nach vorhandenen N ormallehrringen,
nicht aber nach Endmaßen unmittelbar eingestellt werden.
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Die Normallehrringe werden entweder mittels Endmaße, z. B. der johannson-Endmaßschnäbel,
oder durch Zw eipunktlehren mit Fühlhebel geprüft. Zu diesem Zweck müssen die Zweipunktlehren
erst nach Normallehrringen eingestellt werden, wobei die Stirnseite des Ringes als
genau winkliger Anschlag angenommen wird.
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Beim Einstellen der Zweipunktlehren nach Endmaßen, z. B. einer Rachenlehre,
muß der eine Berührungspunkt des Gerätes fest auf der Rachenlehre anliegen, während
man mit dem zweiten als Fühlstift oder Taster ausgebildeten Punkt so lange auf der
gegenüberliegenden Fläche der Rachenlehre herumsuchen und dabei den Anschlag des
Fühlhebelzeigers beobachten muß, bis man den am nächsten liegenden Punkt gefunden
hat. Hieraus ergibt sich, daß das Einstellen der Zweipunktlehren unsicher ist und
eine beondere Geschicklichkeit des Messenden erfordert, so daß derartige Lehren
für sehr genaue 1lessungen nicht besonders geeignet sind.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung, die ein Gerät mit Fühlhebel
zum Messen der Innendurchmesser von Ringen nach Parallelendmaßen betrifft, insofern
beseitigt, als durch die Anordnung eines als Auflage .dienenden, feststehenden oder
am Fühlhebel lose gelagerten zylindrischen Bolzens das Gerät unmittelbar nach Endmaßen
eingestellt und das Maß des Ringdurchmessers durch den Abstand eines Punktes (Fühlstift)
von der Mantellinie des ' Bolzens bestimmt werden kann.
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Ein wesentlicher Vorteil dieses als Auflage dienenden Bolzens besteht,
sofern dieser bei Zweipunktlehren verwendet wird, darin, daß gegenüber der Punktberührung
durch ihn eine Linienberührung geschaffen wird, durch die ein Kippen der Zweipunktlehren
nach allen Seiten vermieden und ein Pendeln des Gerätes nur nach einer Richtung
ermöglicht wird, so daß dieses Gerät somit auch für sehr genaue Messungen verwendet
werden kann.
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Durch den feststehenden oder lose gelagerten Bolzen wird also einerseits
ein sicheres Einstellen des Gerätes mit Fühlhebel nach Parallelendmaßen gewährleistet
und anderseits eine sichere und von der Stirnseite des Ringes vollkommen unabhängige
Auflage beim Messen des Ringes geschaffen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen:
Abb. i eine Ansicht des Gerätes mit Fühlliebel
und feststehendem Bolzen als Auflage für das Endmaß und den zu messenden Ring, Abb.
2 einen Schnitt nach x-x der Abb. i, Abb. 3 eine Ansicht des Endmaßes, mit dem das
Einstellen des Gerätes unmittelbar erfolgt, und Abb. .I, 5 und 6 eine Ansicht, Seitenansicht
und Aufsicht einer an sich bekannten Zweipunktslehre mit am unteren Ende lose gelagerten
als Auflage dienenden Bolzen.
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Die Säule i sitzt in dein Fuß 2, der mit zwei Trägern 3 und .4 versehen
ist. Der Arm 5 kann mittels des in die Zahnstange 6 eingreifenden Zahnrades 7 auf
der Säule i verschoben und durch eine Rändelschraube festgeklemmt werden. Der Arm
5 trägt einen genau wagerecht eingestellten, gehärteten, zylindrischen Bolzen B.
In dem Träger 3 ist ein an sich bekannter Fühlliebel 9, wie er zum Außenmessen von
prismatischen Körpern verwendet wird, verschiebbar gelagert und kann durch eine
im Träger d. sitzende Feinstellvorrichtung io genau eingestellt werden. Im vorderen
Teil des Trägers sitzt ein Stehbolzen i i, der ein rahmenartiges Gehäuse 12 mit
einer gehärteten, keilförinigen Schneide 13 triigi. Durch de -i im Stehltolzen i
i sitzenden Federbolzen 14 wird der gleicharmige Hebel i i gegen die Schneide 13
gedrückt. Der Hebel 15 wird durch die beiden Führungsklötzchen 16 (Abb.2) stets
in seiner Mittellage gehalten.
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Das Gerät wird zunächst auf etwa o, i min genau eingestellt, zu welchem
Zweck der Arm 5 mittels des .Zahnrades 7 so lange auf der Säule i verschoben wird,
bis der Abstand zwischen Fühlstift 17 des Hebels 15 und der JIantellinie des Bolzens
8 z. B. 5o min beträgt. Hierauf wird das Endmaß 18, das finit seinen beiderseits
angesprengten genau huebneten Stahlklötzchen i9 eine sehr genaue Kachenlehre darstellt
(Abb. 3), mit der einen Fläche an den Bolzen 8 leicht angehalten, so (laß eine Linienberührung
stattfindet, während die andere Fläche an dem Fühlstift 17 \-orbeigeführt wird.
Hierbei wird die ansteigende Bewegung des Fühlstiftes 17 durch den Hebel 15 so lange
auf den Fühlliebel 9 iibertragen, bis der höchste Punkt erreicht ist und mittels
der Feinstellvorrichtung io der über der Skala des Fühlhebels 9 spielende "Zeiger
auf den Nullpunkt eingestellt. Nach Abnehmen des Endmaßes 18 von dem Bolzen 8 geht
cler Hebel 15 wieder in seine Anfangslage zurück. Der Anschlag 2o verhindert ein
Herabsinken des Hebels 15 nach der rechten Seite. Wird jetzt der zu messende Ring
auf den Bolzen 8 gehängt, dann wird der Fühlstift 17 wieder angehoben und umgekehrt
wie bei der Endinaßrachenlehre (Abb.3) wird am Ring jetzt der niedrigste Ausschlag,
dass ist der tiefste Punkt, durch leises Pendeln des Rines ermittelt. Ein etwaiges
Abweichen des Innendurchmessers des Ringes vom Endmaß 18 läßt sich durch den Hebel
15 auf der Skala des Fühlhebels 9 ablesen.
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Bei der in Abb. d. bis 6 dargestellten Fühlhebellehre für große Bohrungen
ist 21 der finit dem Fühlstift 22 versehene bekannte Fühlhebel, der in dem Halter
23 mittels einer Fz einstellvorrichtung, die in den Abb. .I bis 6 ler Einfachheit
halber nicht dargestellt ist, c ingestellt und durch eine Klemme 24 festgespannt
werden kann. Am unteren Ende des Halters 23 ist ein Prisma 25 mittels der Schrauben
26 befestigt, in dein der zylindrische Bolzen 27 spannungsfrei gelagert ist.
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Das Gerät wird unmittelbar nach Endinaßen eingestellt. Zu diesem Zweck
wird @_uf einem ebenen wagerechten Tisch 28 ` Abb. .l.) ein dem zu messenden kingdurchinesser
entsprechendes Endmaß 29 gesetzt, _@ii das eine genaue Ebene 3o angesprengt wird.
Das Gerät wird, wie Abb. d. zeigt, zwischen die beiden eine Rachenlehre bildenden
Ebenen 28 und 30 gebracht.
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Man pendelt nun mit dem über dem Bolzen 2; liegenden Fühlstift 22
und beobachtet so--leich den Ausschlag des über der Skala des Vülilhebels 21 spielenden
Zeigers. Der höchste Ausschlag ist die Nullstellung. Das eingestellte Gerät wird
jetzt in die zu anessende Bohrung 31 des Ringes 32 eingeführt, t-: obei der Bolzen
27 durch sein Eigenger-; ficht in die Achse der Bohrung bzw. des Ringes einspielt.
Ein etwaiges Abweichen des Bohrungsdurchmessers von dem Endmaß 29 läßt sich unmittelbar
durch den Ausschlag des Zeigers des Fühlhebels 21 ermitteln.