DE4128453A1 - Kurbelgehaeuseentlueftung - Google Patents
KurbelgehaeuseentlueftungInfo
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Description
Das Folgende betrifft eine Kurbelgehäuseentlüftung für
eine Brennkraftmaschine, speziell für eine selbstzündende
Brennkraftmaschine.
Eine gattungsgemäße Kurbelgehäuseentlüftung ist aus der
DE-OS 31 22 851 bekannt, bei der ein topfförmiger Behälter
in dem Ventilraum angeordnet ist, wobei der Behälter eine
Verbindungsöffnung zum Ventilraum in einem von Öl im we
sentlichen spritzfreien Bereich aufweist. Weiter ist der
Behälter über einen als Verbindungsleitung ausgebildeten
Kurbelgehäuseentlüftungskanal mit dem Ansaugsystem der
Brennkraftmaschine verbunden. Diese Ausbildung stellt eine
mit einfachen Mitteln zu realisierende Kurbelgehäuseent
lüftung mit einer aber nur begrenzten Abscheidung von
Schmieröl dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kurbelge
häuseentlüftung bereitzustellen, die eine wirkungsvollere
Abscheidung von Schmieröl aus den dem Ansaugsystem zuzu
führenden Kurbelgehäusegasen gewährleistet, wobei der Bau
aufwand gering sein soll.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Verbindungsöff
nung gegenüberliegend eine Prallwand in dem Entlüftungska
nal angeordnet ist und der Entlüftungskanal stromabwärts
der Prallwand eine Querschnittsflächenvergrößerung auf
weist, in deren Bereich eine Ölrückführleitung angeordnet
ist. Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß die Kurbel
gehäusegase mit hoher Geschwindigkeit durch die Verbin
dungsöffnung in den Kurbelgehäuseentlüftungskanal einströ
men und in diesem auf die Prallwand auftreffen. Dadurch
wird in den Kurbelgehäusegasen befindliches Öl abgeschie
den und setzt sich an der Prallwand ab. Die Größe der da
bei abgeschiedenen Ölpartikel ist eine Funktion der Gasge
schwindigkeit im System sowie der geometrischen Anordnung
der Prallwand gegenüber der Verbindungsöffnung. Das Öl
kriecht mit der Strömung der Kurbelgehäusegase entlang des
Entlüftungskanals bis sich ein Ölrinnsal auf dem Kanalbo
den ausbildet. Durch die Querschnittsvergrößerung wird die
Geschwindigkeit der strömenden Gase weiter verringert, so
daß weitere, feine Ölpartikel aus dem Gasstrom ausgeschie
den werden können. Diese werden schließlich zusammen mit
dem bereits ausgeschiedenen Öl in eine Rückführleitung
eingeleitet, die mit geodätischem Gefälle das abgeschie
dene Öl vorzugsweise in das Kurbelgehäuse der Brennkraft
maschine zurückleitet. Weitere mit der erfindungsgemäßen
Ausbildung erreichte Vorteile sind:
- - Begrenzung der durchgesetzten Gasmenge bei großen Undichtigkeiten um ein Ölmitreißen und Schmutzan saugen zu vermeiden,
- - Erhöhung des Abscheidegrades bei zunehmender Gas menge; somit auch relativ konstanter Ölanteil zur Ventilsitzschmierung im angesaugten Gas über die gesamte Motorlaufzeit,
- - schnelle, unproblematische Beeinflussung des Luft ölverhältnisses zur Schmierung der Ventilsitzes und
- - Ausnutzung des gesamten zur Verfügung stehenden Un terdruckes zwischen Ansaugleitung und Kurbelgehäuse zur Ölabscheidung.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Prallwand von einer
Wand des Entlüftungskanals gebildet. Dadurch wird eine
einfache Bauweise ohne zusätzliche Teile für die Prallwand
ermöglicht, wobei zudem die strömungstechnischen Probleme
des Übergangs von Prallwand auf Kanalwand vermieden sind.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Verbindungsöffnung
beziehungsweise ein eingesetzter Stutzen oder Rohrstutzen
als Düse ausgebildet und angenähert rechtwinklig zu der
Prallwand ausgerichtet. Dadurch wird die Strömungsge
schwindigkeit der Kurbelgehäusegase beim Eintritt in den
Entlüftungskanal weiter erhöht und durch das angenähert
rechtwinklige Auftreffen auf die Prallwand sowie die
daraus folgende zwangsläufige scharfe Umlenkung des Gas
stromes wird ein hoher Anteil von Öl aus dem Gasstrom aus
geschieden. Mit dem Düsendurchmesser wird der Abscheide
grad des Systems bestimmt und somit der Ölanteil im Gas
zur Schmierung der Ventilsitze auf ein notwendiges Minimum
optimiert.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Entlüftungskanal
als Rohr ausgebildet. Die Geschwindigkeit in dem Rohr ist
so bemessen, daß kein an der Prallwand, beziehungsweise
Rohrwand kriechendes Öl wieder losgerissen und in den Gas
strom aufgenommen wird, wobei aber andererseits die Strö
mungsgeschwindigkeit so hoch ist, daß das an der Prallwand
beziehungsweise der Rohrwand haftende Öl entlang der Wand
mitgesogen wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind mehrere Düsen
vorgesehen. Diese Ausbildung ist insbesondere bei mehrzy
lindrigen Brennkraftmaschinen vorteilhaft. Es werden ge
zielt in spritzölfreien Bereichen einzelner Zylinder die
Kurbelgehäusegase entnommen, wobei Gasströmungszentren
vermieden werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich der
Querschnittsvergrößerung des Rohres ein Druckregelventil
angeordnet. Dadurch ist im Gesamtsystems der Wirkungsgrad
des Abscheidesystems und der Kurbelgehäusedruck vorgebbar.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Entlüftungskanal
als Luftschacht ausgebildet. Dieser Ausbildung ist eine
Alternative zu der Ausbildung des Kanals als Rohr. Der
Luftschacht ist beispielsweise bei beengten Platzverhält
nissen vorteilhaft einsetzbar und bewirkt zusätzlich einen
Kohäsions-, Adhäsions- und Kondensationseffekt bei den Öl
partikeln.
In Weiterbildung der Erfindung ist in die Rückführleitung
ein Rückschlagventil eingesetzt. Das Rückschlagventil ver
hindert eine gegenläufige Luftströmung zu dem Druckregel
ventil. Dabei ist das Rückschlagventil vorteilhaft als
Siphon ausgebildet, der die gegenläufige Luftströmung bei
allen Schräglagen der Brennkraftmaschine sicher verhin
dert. Die Ölstandshöhe in dem Siphon ist durch einfache
konstruktive Gestaltung des Siphons (Auseinanderziehen,
Zusammenschieben) auf die Druckverhältnisse der Brenn
kraftmaschine einstellbar.
In Weiterbildung der Erfindung ist die vom Ölrücklauf ent
fernteste Düse bündig mit der Entlüftungsleitung ausgebil
det, um einen zusätzlichen Ölrücklauf bei extremen Schräg
lagen zu erhalten. Die verbleibenden Düsen ragen in den
Entlüftungskanal hinein und ermöglichen somit ein unge
störtes Ölkriechen entlang des Kanalbodens.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
der Zeichnungsbeschreibung zu entnehmen, in der in den Fi
guren dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung nä
her beschrieben sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Kurbelgehäuseentlüftung mit einem als Rohr
ausgebildeten Entlüftungskanal,
Fig. 2a und 2b eine Kurbelgehäuseentlüftung mit einem als Luft
schacht ausgebildeten Kanal und
Fig. 3a bis 3c Detailansichten mit Varianten der Kurbelgehäuseent
lüftung mit Rückführleitung und Rückschlagventil.
Die in Fig. 1 dargestellte Kurbelgehäuseentlüftung wird
insbesondere bei einer selbstzündenden Brennkraftmaschine
benutzt und ist im Bereich einer Ventildeckelhaube 1 mon
tiert. Dies kann aber auch jede andere geeignete Stelle
(spritzölfrei) an der Brennkraftmaschine sein.
Dabei weist die Ventildeckelhaube 1 eine Ausnehmung auf,
in die ein Kurbelgehäuseentlüftungskanal 2 eingesetzt ist.
Der Kurbelgehäuseentlüftungskanal 2 ist im Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 als Rohr ausgebildet, das im übrigen
rund oder eckig geformt sein kann. Der Entlüftungskanal
ist an seiner ersten Stirnseite 3 geschlossen und weist
auf der gegenüberliegenden Stirnseite eine Querschnitts
vergrößerung auf. Dabei ist die Querschnittsvergrößerung
so gestaltet, daß sie einen Raum 4 bildet, in den ein
Druckregelventil 5 eingesetzt ist.
Auf der Seite der geschlossenen Stirnseite 3 ist in den
Entlüftungskanal 2 eine Verbindungsöffnung 6 eingearbei
tet, durch die ein in die Ventildeckehaube 1 eingearbeite
ter Stutzen 7 eingreift. Der Stutzen 7, der als Düse aus
gebildet ist, verbindet den Ventilraum 8 mit dem Entlüf
tungskanal 2. Abgedichtet ist der Stutzen 7 gegenüber dem
Entlüftungskanal 2 durch einen Dichtring 9. Etwa in der
Mitte des Entlüftungskanals 2 zwischen der verschlossenen
Stirnseite 3 und dem Raum 4 ist eine weitere Verbindungsöffnung
10 in dem Entlüftungskanal 2 und in der Ventil
deckelhaube 1 vorgesehen. Durch die Verbindungsöffnung 10
ist ein Rohrstutzen 11 geführt, der an dem Entlüftungska
nal 2 befestigt ist und gegenüber der Ventildeckelhaube 1
abgedichtet ist. Der lichte Durchmesser des Entlüftungska
nals 2 ist eine Abstimmung zum lichten Querschnitt sowohl
des Stutzens 7 als auch des Rohrstutzens 11. Beispielswei
se haben die Stutzen 7, 11 einen Durchmesser von ca. 8 mm
und der Entlüftungskanal einen Durchmesser von ca. 15 bis
18 mm. Im übrigen beträgt die Länge des Stutzens 7 ca. 20
mm, des Rohrstutzens 11 ca. 28 mm, während die Länge des
Entlüftungskanals von der geschlossenen Stirnseite 3 bis
zur Mitte des Rohrstutzens 11 ca. 114 mm beträgt und von
der Mitte des Rohrstutzens 11 bis zur Mitte des Raumes 4
ca. 160 mm beträgt.
Das Druckregelventil 5 weist eine Membran 12 auf, die am
Außenumfang von einem Deckel 13, in den eine Öffnung ein
gearbeitet ist, gehalten wird. Die Membran 12 wirkt mit
einem Membranteller 14 zusammen, der mit einer Feder 15
verbunden ist, die in dem Raum 4 festgelegt ist. In der
von der Feder 15 umgebenen Zylinderwandung 16 ist ein mit
dem Ansaugsystem der Brennkraftmaschine verbundener Kanal
17 gebildet, der von der Membran 12 verschlossen werden
kann. An geodätisch niedriger Stelle des Raumes 4 ist ein
Anschlußstutzen 18 angebracht, an den eine Rückführleitung
für abgeschiedenes Öl in das Kurbelgehäuse der Brennkraft
maschine angeschlossen werden kann.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2a (teilweise ge
schnittene Seitenansicht) und Fig. 2b (Draufsicht) ist der
Entlüftungskanal 2 als Luftschacht ausgebildet, der eine
Verbindungsöffnung 6a zu den Ventilraum 8 aufweist und
über ein Eintrittsstück 19 in den Raum 4 einmündet, der
das Druckregelventil aufnimmt.
Fig. 3a zeigt einen Raum 4, in den ein Druckregelventil 5
einsetzbar ist, wobei der Anschlußstutzen 18, beziehungs
weise die entsprechende Rückführleitung direkt unterhalb
des Raumes 4 als Siphon 20 ausgebildet ist. Der Siphon
wirkt als Rückschlagventil.
Die Fig. 3b und 3c zeigen in einer alternativen Aus
führung ein Rückschlagventil in der Rückführleitung, das
durch einen 360°-Bogen gebildet ist.
Die Kurbelgehäusegase gelangen von dem Ventilraum 8 durch
den Stutzen 7, den Rohrstutzen 11 oder durch die Verbin
dungsöffnung 6a in den Entlüftungskanal 2 und treffen auf
die als Prallwand 21 wirkende Kanalwand gegenüberliegend
den Stutzen 7, 11 beziehungsweise der Verbindungsöffnung
6a. Dadurch wird von den Kurbelgehäusegasen mitgefördertes
Öl abgeschieden und setzt sich an der Wandung des Entlüf
tungskanals 2 ab. Durch die Gasströmung in dem Kanal 2
wird das Öl beziehungsweise die Öltröpfchen in den Raum 4
gefördert, der eine Querschnittsvergrößerung gegenüber dem
Entlüftungskanal 2 aufweist. Dadurch wird die Strömungsge
schwindigkeit weiter verringert, so daß sich noch weitere
feine Ölpartikel absetzen können, die zusammen mit dem Öl
über eine an dem Anschlußstutzen 18 angeschlossene Rück
führleitung in das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine
zurückgeführt werden. Das Regelventil begrenzt den in dem
Kurbelgehäuseentlüftungssystem und somit im Kurbelgehäuse
erzeugten Unterdruck auf einen durch die Federsteifigkeit
der Feder 15 bestimmten Wert. Das Rückschlagventil in der
Rückführleitung verhindert eine gegenläufige Luftströmung
zu dem Druckregelventil 5. Im übrigen mündet die Ölrück
führleitung unter einem Ölspiegel insbesondere in der Öl
wanne der Brennkraftmaschine.
Claims (10)
1. Kurbelgehäuseentlüftung für eine Brennkraftmaschi
ne, die eine in einem Kurbelgehäuse drehbar gelagerte Kur
belwelle aufweist, an der zumindest ein Pleuel angelenkt
ist, das mit einem Kolben verbunden ist, der in einem von
einem Zylinderkopf abgedeckten Zylinder bewegbar ist, wo
bei der Zylinderkopf zusammen mit einer Ventildeckelhaube
einen Ventilraum bildet, in dem Gaswechselventile angeord
net sind und wobei der Ventilraum durch eine Verbindungsöffnung
über einen Kurbelgehäuseentlüftungskanal mit dem
Ansaugsystem verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß gegenüberliegend der Verbin
dungsöffnung (6, 6a) eine Prallwand (21) in dem Entlüf
tungskanal (2) angeordnet ist und der Entlüftungskanal (2)
stromabwärts der Prallwand (21) eine Querschnittsflächen
vergrößerung aufweist, in deren Bereich eine Öl-Rückführ
leitung angeordnet ist.
2. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prallwand (21) von einer
Kanalwand gebildet ist.
3. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 1 oder An
spruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsöffnung (6, 6a)
und/oder ein eingesetzter Stutzen (7, 11) als Düse ausge
bildet ist und angenähert rechtwinklig zu der Prallwand
(21) ausgerichtet ist.
4. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen vorgesehen sind.
5. Kurbelgehäuseentlüftung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Entlüftungskanal (2) als
Rohr ausgebildet ist.
6. Kurbelgehäuseentlüftung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Querschnitts
vergrößerung ein Druckregelventil (5) angeordnet ist.
7. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 1 und An
spruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Entlüftungskanal (2) als
Luftschacht ausgebildet ist.
8. Kurbelgehäuseentlüftung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Rückführleitung ein
Rückschlagventil eingesetzt ist.
9. Kurbelgehäuseentlüftung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil als
Siphon (20) ausgebildet ist.
10. Kurbelgehäuseentlüftung nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführleitung unter
einem Ölspiegel endet.
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