DE4127873C2 - Kneteinrichtung für eine zu knetende Masse - Google Patents
Kneteinrichtung für eine zu knetende MasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende
Kneteinrichtung für eine zu knetende Masse, insbesonde
re für Sauerteig, mit einem Behälter, der einen mit der
Masse beschickbaren Knetraum umschließt und in einem
Eingangsbereich Eingangsöffnungen für Komponenten der
zu knetenden Masse und in Durchgangsrichtung im wesent
lichen auf der gegenüberliegenden Seite eine Auslaßöff
nung für die zu knetende Masse aufweist, und mit einem
Knetwerk, wobei von Behälter und Knetwerk ein Teil als
Rotor und ein Teil als Stator ausgebildet ist, der Sta
tor Knetelemente aufweist, die mit Knetelementen des
Rotors zusammenwirken, und der Rotor angetrieben ist.
Es sind Chargenknetmaschinen bekannt, bei denen die zu
knetende Masse in den Behälter gefüllt und über eine
vorbestimmte Zeit durchgeknetet wird. Sodann muß der
Behälter entleert und gegebenenfalls gereinigt werden.
Ferner sind Knetmaschinen für kontinuierliches Kneten
von Sauerteig bekannt, bei denen der Rotor um eine ho
rizontale Achse rotiert und der Behälter horizontal
angeordnet ist. Die Auslaßöffnung wird von unten nach
oben nach Art eines Wehrs geschlossen. Bei derartigen
Einrichtungen besteht das Problem, daß das zu knetende
Gut einerseits ausreichend lange und intensiv durchge
knetet werden soll, andererseits dasselbe Gut aber ag
gressiv auf die Lager und ihre Dichtungen wirkt, so daß
die Dichtungen und später die Lager der Gefahr der Be
schädigung, insbesondere durch Korrosion ausgesetzt
sind. Dies führt zu kurzen Wartungs- und Instandset
zungsintervallen, wodurch die Produktivität der Knet
einrichtung leidet. Hinzu kommt, daß Abrieb von den
Dichtungen oder vom Lager von der zu knetenden Masse
mitgenommen werden kann, was insbesondere unter lebens
mittelrechtlichen Gesichtspunkten bedenklich ist.
DE 29 46 126 C2 offenbart die konstruktive Ausgestal
tung eines Rührwerks für einen als Druckkessel ausge
bildeten Behälter mit einem Anbauflansch zur dichten
Befestigung des Rührwerks an dem Behälter, mit einer
Rührwelle, an der ein Rührwerkzeug befestigt ist, mit
einem eine Antriebswelle aufweisenden Antrieb für die
Rührwelle, wobei die Antriebswelle über eine mit Ab
stand außerhalb des Behälters liegende Kupplung mit der
Rührwelle verbunden ist.
DE 31 26 552 A1 offenbart ein Verfahren zur automati
schen Steuerung sämtlicher Rührparameter eines Rührpro
zesses in einen mit einem Rührwerk ausgestatteten Rühr
behälter mit Hilfe einer elektronischen Datenverarbei
tungseinrichtung. Die Leistung wird in Abhängigkeit von
der laufend gemessenen Viskosität des Rührgutes so ge
regelt, daß die Aufrechterhaltung des Rührprozesses
gerade noch gewährleistet ist. Die laufende Ermittlung
der Viskosität des Rührgutes erfolgt durch ein Verfah
ren der sukzessiven Approximation. Bei diesen gesteuer
ten Verfahren handelt es sich um Rührprozesse in der
chemischen Industrie, die in Chargen-Betriebsweise und
nicht kontinuierlich durchgeführt werden.
DE-OS 21 63 145 offenbart ein schnell umlaufendes
Rührwerk für Bäder mit einem am Badbehälter befestigten
Elektromotor, von dessen Wellenstummel eine Welle mit
Wellendichtung angetrieben wird, die vertikal in das
Bad hineinreicht und an deren freien Ende das Rührwerk
zeug befestigt ist, mit einem Wälzlager, an dem der
Wellenstummel mit der Welle gelagert ist. An dem motor
seitigen Wellenende der Welle befindet sich unterseitig
ein Spritzblech, das nach unten gewölbt ist und verhin
dert, daß schaumige Bäder an den Motor gelangen können.
DE 33 21 532 C2 offenbart ein Rührwerk für Traubenmai
sche, das in einem stehenden zylindrischen Tank ange
ordnet ist und eine senkrechte, umlaufende Welle mit
einer Mehrzahl in Längs- und Umfangsrichtung der Welle
verteilt und radial oder geneigt davon abstehende Stäbe
aufweist, an denen vorzugsweise blattförmige Mischflü
gel angeordnet sind.
DE-AS 12 90 101 beschreibt eine Vorrichtung zum Reifen
von Sauerteig in einem zylindrischen, aufrechtstehenden
Silo, dessen Höhe größer ist als sein Durchmesser. Der
Silo weist in der Mitte einen mit einem zur Zufuhr des
Anstellgutes dienenden Rohrleitungsanschluß versehenen
trichterförmigen Boden und ein zentral angeordnetes
Führungsrohr für eine an einem Seil hängenden Traverse
auf.
DE-OS 23 25 959 offenbart eine Knetvorrichtung, insbe
sondere zum Vorgranulieren pulverförmiger chemischer
Produkte, wobei eine Krustenbildung vermieden werden
soll. Diese Knetvorrichtung besteht aus zwei ortsfe
sten, senkrechten, koaxial rohrförmigen Behältern, von
denen der erste, der Speisebehälter, über dem zweiten,
dem sogenannten Knet- bzw. Mischbehälter angeordnet
ist. Außerdem ist eine drehbare, sich koaxial in den
Behälter erstreckenden Welle vorgesehen, die im ersten
Behälter eine Speiseschnecke und im zweiten Behälter
das Knet- bzw. Mischorgan antreibt. Ein drehbares Ab
streiforgan in Rundkäfigform umfängt im zweiten Behäl
ter das Knetorgan koaxial und weist in der Nähe der
Innenwand des zweiten Behälters Abstreifelemente auf,
die Agglomerate an der Innenfläche des Behälters ab
streifen.
CH 439 177 offenbart ein Verfahren und eine horizontal
angeordnete Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen
von Teig mit einer Zuspeisekammer, einer Mischkammer
und einer Umwandlungskammer. In die Zuspeisekammer wird
Mehl, Fett und Wasser zugeführt, die mit Hilfe einer
Förderstrecke in die Mischkammer gefördert werden. Die
Mischkammer dient dem Ausgleich von Veränderungen in
der Durchflußgeschwindigkeit des Mehls durch die Ein
laßöffnung, da diese nicht völlig konstant gehalten
werden kann. In der Umwandlungskammer wird der Teig
einer Umwandlung der rheologischen Eigenschaften unter
zogen, indem der Teig durch Statorstifte und Rotorzap
fen geschlagen und geknetet wird. Am Ende der Umwand
lungskammer befindet sich eine Auslaßkammer, die zu
einem einstellbaren Begrenzungsventil führt. Bei dieser
Vorrichtung sind die Lager der Welle außerhalb des
Knetraums angeordnet.
Bei derartigen Vorrichtungen besteht die Gefahr, daß
die zu knetende Masse die Dichtung am Eintritt der Wel
le in den Mischraum angreift und zerstört. Diese Er
scheinung wird insbesondere dadurch gefördert, daß
durch die nur einseitige Lagerung der Welle auch eine
einseitige Belastung der Dichtung erfolgt. Die
Verschleißerscheinungen haben eine Verkürzung der War
tungs- und Reparaturintervalle zur Folge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Kneteinrichtung anzugeben, mit der eine höhere Produk
tivität möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der den
Knetraum umschließende Behälter und die Rotorachse ver
tikal angeordnet sind und die Lagerung des Rotors ober
halb des Knetraums angeordnet ist.
Die Lagerung umfaßt hierbei Dichtungen und Lager.
Knetraum ist der Bereich des vom Behälter umschlossenen
Raums, der mit der zu knetenden Masse gefüllt ist.
Durch diese konstruktive Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung wird sichergestellt, daß die Lage
rung des Rotors vor dem aggressiv wirkenden Knetgut ge
schützt ist. Eine Berührung zwischen Knetgut und Lage
rung wird weitgehend vermieden. Dichtungen und Lager
haben eine längere Lebensdauer, und die aufgrund auf
wendiger Reparaturen notwendigen Stillstandszeiten wer
den vermieden. Außerdem arbeitet die erfindungsgemäße
Kneteinrichtung hygienischer, da keine Abriebteile
durch die zu knetende Masse aus der Lagerung heraus
transportiert werden können.
Die Auslaßöffnung ist am unteren Ende des Behälters und
die Eingangsöffnungen im Bereich des oberen Endes des
Behälters angeordnet. Der den Knetraum umschließende
Behälter ist bei dieser Ausgestaltung ebenfalls senk
recht aufgestellt. Die Förderung der zu knetenden Masse
durch den Behälter erfolgt dabei bereits aufgrund der
Schwerkraft. Dies ist insbesondere dann von großem Vor
teil, wenn die zu knetenden Masse eine hohe Viskosität
von beispielsweise mehr als 100 Pas aufweist, wie es
bei Sauerteig der Fall ist. Die Komponenten des Knet
guts, im Falle des Sauerteigs Wasser, Mehl und ein An
teil fertigen Sauerteigs, werden dem Behälter von oben
zugeführt, vom Knetwerk vermischt und geknetet und un
ten über die Auslaßöffnung abgezogen.
Es hat sich weiterhin als günstig erwiesen, daß eine
Abschirmeinrichtung vorgesehen ist, die die Lagerung
vor am Rotor aufsteigender Masse schützt. Durch die
hohe Viskosität der zu knetenden Masse besteht bei der
Drehung des Rotors die Gefahr, daß Teig am Rotor auf
steigt und aus dem Knetraum heraus an die Lagerung ge
langt. Die Abschirmeinrichtung kann beispielsweise in
Form einer Manschette, eines Rings oder dergleichen
ausgebildet sein, die an der Rotorachse innerhalb des
Behälters angeordnet ist. Da die Schwerkraft den Auf
triebskräften entgegenwirkt, kann die Abschirmeinrichtung
relativ schwach dimensioniert sein.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß der Volumenstrom an der Auslaßöffnung steuer
bar ist. Die Einstellung eines gewünschten Volumenstroms
kann beispielsweise mit Hilfe eines Hahns, eines Schie
bers oder dergleichen manuell erfolgen.
Besonders vorteilhaft ist es aber, wenn der Auslaßöffnung
eine Pumpe mit steuerbarer Förderleistung nachgeschaltet
ist. Dadurch ergibt sich eine hohe Anpassungsfähigkeit
an spezielle Erfordernisse der Komponenten des Knetguts
und technologischer Notwendigkeiten.
Auch ist von Vorteil, wenn der Zustrom der Komponenten
in den Knetraum steuerbar ist. Hierdurch kann der Volu
menstrom durch die Kneteinrichtung gesteuert werden.
Über die Steuerung des Volumenstroms kann die Knetzeit
der zu knetenden Masse variiert werden. Wird beispiels
weise eine kurze Knetzeit gewünscht, wird der Durchsatz
pro Zeiteinheit der zu knetenden Masse erhöht, wodurch
sich bei ansonsten unveränderten Bedingungen deren Ver
weilzeit und damit deren Knetzeit in dem Behälter ver
kürzt. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, durch
die Steuerung des Zustroms und/oder des Abflusses bei
ansonsten unveränderten Bedingungen den Füllstand in
der Kneteinrichtung und damit die Knetzeit zu verändern.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Knetein
richtung ist diese auch im Hinblick auf nachgeschaltete
Verarbeitungseinheiten in großem Umfang anpassungs-
und einsatzfähig. Damit liegt neben der hohen Flexibi
lität in technologischer Hinsicht auch eine große tech
nische Anpassungsfähigkeit vor.
Vorteilhafterweise erzeugt das Knetwerk einen Druck
in Richtung der Auslaßöffnung. Neben der Schwerkraft
auf die zu knetenden Masse ist dieser Druck des Knetwerks
für die Förderung des Knetguts durch die Kneteinrichtung
in Richtung der Auslaßöffnung nützlich, insbesondere
dann, wenn viskose bzw. hoch-viskose Massen kontinuier
lich geknetet und damit durch den Behälter gefördert
werden müssen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß das Knetwerk Rotorstangen und Statorstangen
aufweist, die ineinander kämmen, wobei mit abnehmender
Höhe die Rotorstangen entgegen der Drehrichtung des
Rotors versetzt sind. Die Rotorstangen sind dabei am
Rotor wendelförmig angeordnet, d. h. die tieferliegenden
Rotorstangen laufen nach. Die Statorstangen sind als
ein feststehender Kamm an der Innenseite des Behälters
in axialer Richtung übereinander angeordnet. Es ist
aber auch denkbar, daß mehrere in Umfangsrichtung ver
setzte Kämme von Statorstangen vorgesehen sind und daß
auch die Statorstangen versetzt an der Innenseite des
Behälters angeordnet sind. Durch das Zusammenspiel von
Rotorstangen und Statorstangen wird die zu knetende
Masse bei jeder Umdrehung der Achse nach Art einer.
Schraube sukzessive von oben nach unten in Richtung
der Auslaßöffnung gedrückt. Da aber durch die Steuerung
des Auslaß-Volumenstromes die Bewegung des Knetgutes
durch den Knetraum festgelegt ist, ergibt sich durch
diesen Schraubendruck eine sehr intensive Durchmischung
des Knetguts. Des weiteren wird auch durch die ineinander
kämmenden Stangen eine intensive Vermischung der Aus
gangskomponenten erreicht. Während des Knetvorgangs
wird Scherenergie erzeugt und in das Knetgut eingebracht.
Durch die Wahl der Spaltweiten zwischen den Rotor- und
den Statorstangen ist ihre Höhe festgelegt. Durch unter
schiedliche Drehzahlen des Rotors kann die Scherenergie
variiert werden.
Vorteilhafterweise sind die Rotorstangen als Blätter
ausgebildet. Insbesondere angestellte Blätter können
durch eine entsprechende Druckwirkung auf das Knetgut
zu einer sehr intensiven Durchmischung beitragen.
Des weiteren ist vorgesehen, daß die Kneteinrichtung
eine Füllstandshöhenregelung aufweist. Als Regelgröße
dient dabei der Füllstand im Behälter. Bei einem ge
gebenen Volumenstrom des Knetguts ist mit Hilfe der
Füllstandshöhenregelung die Verweilzeit der zu knetenden
Masse im Behälter einstellbar. Je höher der Füllstand
ist, desto länger ist, bei ansonsten unveränderten Bedin
gungen, die Verweilzeit des Knetguts im Knetraum. Die
Füllstandshöhe kann beispielsweise durch die Steuerung
der Pumpe geregelt werden, wenn der Zustrom der Komponen
ten schwankt. Der aktuelle Füllstand im Behälter kann
beispielsweise über einen Schwimmer festgestellt werden.
Vorteilhaft ist es aber, wenn die Kneteinrichtung einen
Drucksensor am unteren Ende des Knetraums aufweist,
der den hydrostatischen Druck, d. h. das Gewicht der
Teigsäule mißt. Diese Werte werden einer Verarbeitungs
einheit übermittelt, die den Ist-Füllstand mit einem
Sollwert vergleicht. Ist die Füllstandshöhe zu hoch
und ist damit die Knetzeit und Verweilzeit zu lang,
wird die Pumpe an der Auslaßöffnung angesteuert, die
ihre Leistung erhöht und die überflüssige Teigmenge
abführt, bis ein gewünschter Sollwert erreicht ist.
Im umgekehrten Fall, wenn also die Füllstandshöhe des
Teiges zu gering ist und der Teig zu kurz geknetet wird,
drosselt die Pumpe ihre Leistung und der Volumenstrom
an der Auslaßöffnung wird reduziert.
Bevorzugterweise ist ein Sollwert für die Füllstands
höhenregelung durch eine Knetsollzeit bestimmt. Die
Knetzeit wird durch den Durchsatz und durch die Füll
standshöhe im Behälter bestimmt. Je größer der Füllstand
ist, desto länger ist bei ansonsten gleichen Bedingungen
die Knetzeit. Da bekannt ist, wie lange ein bestimmtes
Knetgut zu kneten ist, läßt sich durch eine Veränderung
der Füllstandshöhe die Knetzeit an die Soll-Vorgaben
anpassen.
Weiterhin ist bevorzugt, daß die Füllstandshöhenregelung
eine Verarbeitungseinheit aufweist, die eine von einem
Rotorantriebsmotor aufgenommene Leistung ermittelt,
daraus unter Berücksichtigung des Füllstandes eine in
das Knetgut eingebrachte spezifische Energie errechnet
und den Füllstand in Abhängigkeit von der eingebrachten
Knetenergie regelt. Die spezifische Energie kann volumen-
oder massenspezifisch sein. Aus der vom Rotorantriebs
motor aufgenommenen Leistung läßt sich ohne größere
Probleme die in das Knetgut eingebrachte Knetenergie
berechnen. Von der aufgenommenen Leistung müssen ledig
lich Verluste, die in der Regel bekannt sind, abgezogen
werden. Die eingebrachte Knetenergie entspricht im we
sentlichen der über die Zeit aufintegrierten Leistung.
Durch Verändern des Füllstandes läßt sich die Knetzeit
und damit die eingebrachte Knetenergie verändern.
Hierbei ist es besonders bevorzugt, daß die Knetenergie
konstant gehalten wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Kneteinrichtung, teilweise im Schnitt,
und
Fig. 2 einen Rotor mit wendelförmig angeordneten Rotor
stangen.
In Fig. 1 ist eine Kneteinrichtung 1 für eine zu knetende
Masse, insbesondere für Sauerteig, dargestellt. Sie
weist einen Behälter 2, der einen Knetraum 3 umschließt,
und ein Knetwerk 4 auf. Der Knetraum 3 nimmt die zu
knetende Masse oder das Knetgut während des Knetens
auf. Der Knetraum 3 muß den Behälter 2 nicht notwendiger
weise vollständig ausfüllen. Der Behälter 2 wird mit
Ausgangskomponenten A, B und C, beispielsweise Mehl,
Wasser und Sauerteig, beschickt. Das Knetwerk 4 besteht
aus einem Rotor 5, der außerhalb des Knetraums 3 gelagert
ist, wobei die Lagerung 6 oberhalb des Knetraums 3 ange
ordnet ist. Der Rotor 5 wird von einem Motor M₁ angetrie
ben. An einer Achse 17 des Rotors 5 sind radial Rotor
stangen 7 angeordnet, die mit an der Innenwand 8 des
Behälters 2 angeordneten Statorstangen 9 zusammenwirken
und auf diese Weise für eine innige Vermischung der
Ausgangskomponenten A, B und C sorgen. Des weiteren
erzeugt das Knetwerk 4 nach Art einer Schraube einen
Druck nach unten und fördert so die zu knetende Masse.
Zum Schutz der Lagerung 6 des Rotors 5 vor am Rotor
aufsteigendem Knetgut ist eine Abschirmeinrichtung 12
am oberen Ende des Rotors 5 innerhalb des Behälters 2
angeordnet.
Am unteren Ende des Behälters 2 befindet sich eine Aus
laßöffnung 10, die in der dargestellten Ausführungsform
mit einer von einem Motor M₂ angetriebenen Pumpe 11
verbunden ist. Die Pumpe 11 fördert die fertig gemischte
Masse zu einer nachgeordneten Weiterverarbeitungseinheit,
in dem hier beschriebenen Beispiel zu einer Sauerteig
fermentierungsanlage S.
Der Behälter 2 weist am unteren Ende einen Konusteil 14
auf, an dessen Innenwand 13 ein Drucksensor 15 angeordnet
ist, der den hydrostatischen Druck eines Füllstands h
im Behälter 2 mißt. Der Füllstand h dient als Regelgröße
für eine Füllstandshöhenregelung, mit deren Hilfe die
Knetzeit der zu knetenden Masse im Behälter 2 geregelt
werden kann. Bei bekanntem Volumenstrom ergibt sich
die Knetzeit des Knetguts im Behälter 2 aus dem Quo
tienten des durch die Füllstandshöhe h bestimmte Volumen
des Knetraums 3 und dem Volumenstrom. Für die Berechnung
der Füllstandshöhe h wird noch das spezifische Gewicht
des Knetguts, das bekannt ist, benötigt. In den meisten
Fällen ist es aber nicht nötig, die Füllstandshöhe h
extra zu bestimmen. Vielmehr reicht es aus, die Pumpe 11
so zu steuern, daß sich am Drucksensor 15 ein vorbestimm
ter Wert einstellt. Der Drucksensor 15 übermittelt die
Meßwerte einer Verarbeitungseinheit 16, die einen Soll-
Ist-Vergleich durchführt. Ist der Füllstand h zu hoch,
ist also die Verweilzeit der zu knetenden Masse zu lang
gegenüber einem einstellbaren Sollwert 21, wird der
Motor M₂ angesteuert, der die Leistung der Pumpe 11
erhöht, bis der Füllstand h den gewünschten Wert erreicht
hat. Dabei wird der Volumenstrom an der Auslaßöffnung
10 vergrößert und die überflüssige Knetgutmenge abge
führt. Im umgekehrten Fall, wenn also der Füllstand
h zu gering ist, übermittelt der Drucksensor 15 auch
diese Meßwerte der Verarbeitungseinheit 16, die über
den Motor M₂ die Leistung der Pumpe 11 drosselt, bis
der Füllstand h oder der Druck auf den Sensor 15 den
gewünschten Wert erreicht hat. In diesem Fall wird der
Volumenstrom durch die Auslaßöffnung 10 reduziert. In
beiden Fällen bleibt der Zustrom der Ausgangskomponen
te konstant. Dieser Zustrom kann gegebenenfalls über
steuerbare Ventile 18, 19, 20 gesteuert werden.
Alternativ oder zusätzlich kann zur Steuerung auch die
eingebrachte Knetenergie verwendet werden, beispiels
weise kann die volumen- oder massenspezifische Knet
energie konstant gehalten werden. Hierzu werden die
Leistungsaufnahme des Rotormotors M₁ und der Behälter
füllstand h gemessen und der Verarbeitungseinheit 16
zugeführt, die daraus die dem Knetgut zugeführte Knet
energie ermittelt. Durch Vergrößerung oder Verkleinerung
des Füllstands h läßt sich die spezifische Knetenergie
vergrößern bzw. verkleinern.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Rotors 5
mit den an der Achse 17 wendelförmig angeordneten Rotor
stangen 7. Die Rotorstangen 7 kämmen mit nur in Fig. 1
dargestellten Statorstangen 9, die an der Innenwand
8 des Behälters 2 angeordnet sind. Durch diese Ausge
staltung wird die zu knetende Masse von oben in Richtung
der Auslaßöffnung 10 sukzessive von den Rotorstangen
7 im Zusammenspiel mit der Statorstange gefördert. Dies
ist vor allem für die Förderung von hoch-viskosen Mas
sen mit Viskositäten größer als 100 Pas außerordentlich
nützlich, da hier die Schwerkraft manchmal nicht aus
reicht, um das Knetgut an die Auslaßöffnung zu fördern.
Die Rotorstangen 7 können auch blattförmig ausgebildet
und unter einem Winkel angestellt sein, um den Druck
auf das Knetgut und damit die Durchmischung zu vergrö
ßern.
Claims (14)
1. Kontinuierlich arbeitende Kneteinrichtung für eine
zu knetende Masse, insbesondere für Sauerteig, mit
einem Behälter, der einen mit der Masse beschick
baren Knetraum umschließt und in einem Eingangsbe
reich Eingangsöffnungen für Komponenten der zu kne
tenden Masse und in Durchgangsrichtung im wesentli
chen auf der gegenüberliegenden Seite eine Auslaß
öffnung für die zu knetende Masse aufweist, und mit
einem Knetwerk, wobei von Behälter und Knetwerk ein
Teil als Rotor und ein Teil als Stator ausgebildet
ist, der Stator Knetelemente aufweist, die mit
Knetelementen des Rotors zusammenwirken, und der
Rotor angetrieben ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der den Knetraum (3) umschließende Behälter (2) und
die Rotorachse (17) vertikal angeordnet sind und
die Lagerung (6) des Rotors (5) oberhalb des Knet
raums (3) angeordnet ist.
2. Kneteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Abschirmeinrichtung (12) vorge
sehen ist, die die Lagerung (6) vor aufsteigender
Masse schützt.
3. Kneteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (10)
am unteren Ende des Behälters (2) angeordnet ist.
4. Kneteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Volumenstrom an der Auslaßöffnung
(10) steuerbar ist.
5. Kneteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Auslaßöffnung (10) eine Pumpe
(11) mit steuerbarer Förderleistung nachgeschaltet
ist.
6. Kneteinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zustrom der Komponenten in den
Knetraum (3) steuerbar ist.
7. Kneteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerk (4) einen
Druck in Richtung der Auslaßöffnung (10) erzeugt.
8. Kneteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Knetwerk (4) Rotor
stangen (7) und Statorstangen (9) aufweist, die
ineinander kämmen, wobei mit abnehmender Höhe die
Rotorstangen (7) entgegen der Drehrichtung des Ro
tors (5) versetzt sind.
9. Kneteinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rotorstangen (7) als Blätter aus
gebildet sind.
10. Kneteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Füllstandshöhenre
gelung (15, 16, 11) vorgesehen ist.
11. Kneteinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Drucksensor (15) am unteren Ende
des Knetraums die Füllstandshöhe (h) mißt.
12. Kneteinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sollwert für die Füll
standshöhenregelung (15, 16, 11) durch eine Knet
sollzeit bestimmt ist.
13. Kneteinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstandshöhen
regelung (15, 16, 11) eine Verarbeitungseinheit
(16) aufweist, die eine von einem Rotorantriebsmo
tor (M₁) aufgenommene Leistung ermittelt, daraus
unter Berücksichtigung des Füllstandes (h) eine in
das Knetgut eingebrachte spezifische Energie er
rechnet und den Füllstand (h) in Abhängigkeit von
der eingebrachten Knetenergie regelt.
14. Kneteinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verarbeitungseinheit (16) die
spezifische Knetenergie konstant hält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4127873A DE4127873C2 (de) | 1991-08-22 | 1991-08-22 | Kneteinrichtung für eine zu knetende Masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4127873A DE4127873C2 (de) | 1991-08-22 | 1991-08-22 | Kneteinrichtung für eine zu knetende Masse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4127873A1 DE4127873A1 (de) | 1993-02-25 |
DE4127873C2 true DE4127873C2 (de) | 1995-02-23 |
Family
ID=6438896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4127873A Expired - Lifetime DE4127873C2 (de) | 1991-08-22 | 1991-08-22 | Kneteinrichtung für eine zu knetende Masse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127873C2 (de) |
Cited By (2)
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