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Zelt mit viereckigem Grundriß. Gegenstand der Erfindung ist ein Zelt
von viereckigem Grundriß, das einen wasserdichten Boden und eine einzelne senkrechte,
tragende Zeltstange besitzt.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein Zelt aus zwei flachen, dreieckförmig
gestalteten geneigten Seitenteilen und einer ähnlich gestalteten senkrechten Vorderseite
Herzustellen, die an ihren aneinandergrenzenden Kannten verbunden sind und an der
Spitze in einem Punkt zusammenstoßen, der in der Mitte über der Vorderseite des
Zeltes liegt. Dieser Knotenpunkt wird von oben durch ein Seil oder durch eine Stange
gehalten, welche an der Vorderseite des Zeltes angebracht ist.
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Bei einer anderen Bauart von Zelten benutzt man zwei Seitenwände,
welche in ihrer ganzen Länge gegeneinandergeneigt sind oder bei denen die oberen
Teile gegeneinandergeneigt und die unteren Teile senkrecht sind, während die Vorder-
und Hinterseiten in ihrer Form sich den Enden des Zeltes anpassen und senkrecht
geteilt sind, um nach außen bewegliche Lappen zu bilden. Im ersteren
Falle
sind die oberen gegenüberliegenden Enden des Zeltes mit Zeltleinen verbunden,: welche
am Baden befestigt sind, während die Enden des Zeltes im letzteren Falle: durch
starre Rahmen mit senkrechten unteren Teilen und geneigten oberen Teilen getragen
werden.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe, ein Zelt zu schaffen,
bei dem eine .erhebliche Vergrößerung des freien Raumes im Innern des Zeltes erhalten
wird.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß jeder der beiden
Seitenteile und der Vorderteil des Zeltes giebelartig vorgebaut sind, wobei diese
Teile aus je einem senkrechten, dreieckig geformten, vom Boden ausgehenden Stück
aus wasserdichtem Stoff und aus zwei geneigten dreieckig gestalteten Teilen aus
dem gleichen Stoff bestehen. Die drei dreieckig gestalteten Teile jedes Giebels
stoßen in einem gemeinsamen Punkte zusammen, und die beiden Seitenteile und der
Vorderteil von giebelartiger Bauart treffen sich in einem gemeinsamen Verbindungspunkte
auf der höchsten Stelle des Zeltes, wo die einzige senkrechte, tragende Zeltstange
angeordnet ist.
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Durch diese giebelartige Ausgestaltung der Seiten- und Vorderteile
des Zeltes wird im Innern desselben erheblich an Raum gewonnen.
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Der gemeinsame Punkt der drei dreieckförmigen Teile jedes Giebels
kann an ein äußeres Seil angeschlossen werden, durch welches er nach außen gezogen
und in dieser Lage gehalten wird, um den nach innen hohlen Giebel zu bilden. Das
Seil kann an einem in den Boden 'getriebenen Pflock verankert werden.
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Der gemeinsame Punkt der drei dreieckförmigen Teile des vorderen Giebels
oder jedes der seitlichen Giebel kann in der ausgestreckten bzw. ausgespannten Lage
mittels einer Gaffel gehalten werden, welche mit der Zeltstange durch einen senkrecht
verstellbaren Reiter verbunden ist.
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Das vorn Boden ausgehende, senkrechte dreieckförmige Stück des Vorderteiles
des Zeltes kann in bekannter Weise in senkrechter Richtung geteilt sein, um zwei
Klappen zu bilden, welche nach außen geklappt werden können, so daß man dann Zutritt
zu dem Innern des Zeltes hat und die Klappen als Wetterschirm wirken. Der hintere
Teil des Zeltes kann durch ein geneigtes, dreieckig gestaltetes Stück aus wasserdichtem
Stoff gebildet werden, das sich vom Boden des Zeltes bis zu dem oberen Treffpunkt
der drei Giebel erstreckt und an seinen Kanten mit den benachbarten Kanten der nach
rückwärts geneigten dreieckförmigen Teile der beiden Seitengiebel verbunden ist.
Auch kann der hintere Teil des Zeltes giebelartig ausg; -staltet sein, wie die Seitenteile
oder wie der Vorderteil des Zeltes. Im letzteren Falle würde das senkrechte Stück
in der Mitte geteilt werden, um zwei Klappen zu bilden, welche wie diejenigen an
dem senkrechten Stück des vorderen Giebels geöffnet werden können, so daß dann an
beiden Enden des Zeltes sich eine Öffnung befindet.
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Das Zelt kann an seinen Ecken und an zwischenliegenden Stellen der
Seitenteile und des hinteren Teiles am Boden befestigt werden. Wenn die Leinen gelockert
oder die Gafteln entfernt werden, und die Klappen des Zeltes geschlossen werden,
so nimmt das Zelt annähernd die Form einer quadratischen oder rechteckigen Pyramide
an, die nach außen vorspringende Seiten besitzt.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar, und zwar in Abb. i ein aufgestelltes Zelt im Schaubild, in Abb. 2 dasselbe
in Vorderansicht, in Abb. 3 in Seitenansicht, in Abb. 4 in Draufsicht, und Abb.5
zeigt eine Abwicklung des Zeltes in kleinerem Maßstabe.
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i i ist der Boden von quadratischer oder rechteckiger Gestalt aus
geeignetem Stoffe, z. B. aus wasserdichtem Segeltuch. Der Randteil 12 des Bodens
an der Vorderseite des Zeltes ist nach oben umgebogen, um eine Türschwelle zu bilden
und das Eindringen von Wasser in das Zelt zu verhindern. In jedem Seitenteile des
Zeltstoffes befindet sich ein großer Ausschnitt X (Abb. 5) zur Bildung der Seitenteile
des Zeltes. Die Ränder 1,1 an den Seiten des Ausschnittes X sind miteinander verbunden,
so daß jede Seite eine Art Giebel bildet, wie aus Abb. i und 2 zu ersehen ist. Jeder
Giebel besteht aus einem unteren senkrechten dreieckförmigen Teile 15, der wasserdicht
an die entsprechende Seite des Bodens i i angeschlossen ist, und aus einem Paar
geneigter dreieckförmiger Teile 16, die an der durch die Verbindungsränder 1 4.
gebildeten Firstkante zusammenstoßen. Die Falten oder Nähte 17 zwischen den Teilen
15 und 16 bilden ebenfalls Firstkanten bei aufgestelltem Zelt (Abb. i). Die Firste
17 und 1 ¢ haben einen gemeinsamen Knotenpunkt y. Der hintere Teil des Zeltes kann
aus einem einfachen dreieckförmigen Stück 18 bestehen (Abb. q., 5), das an seinem
unteren Teile mit der hinteren Kante -des Bodens i i und an seinen Seiten i 9 mit
den hinteren Kanten 2o der Teile 16 verbunden ist, wodurch Firstkanten2i bei dem
aufgestellten Zelt entstehen. Der Vorderteil des Zeltes besteht aus fünf Teilen,
von denen die beiden Teile 22 die Form von umgekehrten Dreiecken besitzen, die an
ihrer hinteren
geneigten Kante mit der -Vorderkante der Teile 16
und miteinander an der Kante 2 verbunden sind (Abb. i und 3). Die Kante 2 ; bildet
einen First, der sich von der Spitze des aufgerichteten Zeltes nach vorn erstreckt,
während die Verbindungslinie der Teile 16 und 22 je eine Kehlrinne 2,4 bildet. .Die
Teile 22 begrenzen eine dreieckförmige Öffnung, die sich von den Seiten des Bodens
nach dem vorderen Ende des Firstes 23 erstreckt und den Eingang zu dem Zelt bildet.
Zum Schlie-2en dieser Öffnung dienen senkrechte dreieckförmige Klappen 25, die an
den Vorderkanten der Teile 22 befestigt sind. Diese Klappen besitzen an ihrem unteren
Teile eine Breite, die etwas mehr als die Hälfte der Breite des Einganges beträgt,
so daß sie im geschlossenen Zustande einander übergreifen und den Eingang abdecken
(Abb. 2 ). Jede Klappe ist unten und an ihren senkrechten Rändern frei. Um eine
Entlüftung des Zeltes zu ermöglichen und gleichzeitig an der Verbindungsstelleyl
der Klappen 25 mit dem First 2 3 eine Regenkante oder ein Regendach zu bilden, ist
ein kleiner dreie c 'kförmiger ZD Hut27 vorgesehen, - der an seinein Scheitel
mit dem Knotenpunkt y1 und an seinen Seitenkanten mit den Klappen 25 verbunden ist.
Dieser Hut 2; kann an seiner unteren Kante gerade oder gekrümmt sein und ist so
breit, daß er das Öffnen der Klappen nicht beeinträchtigt. Der Knotenpunkt y1 liegt
höher als die Punkte y, um einen genügend hohen Raum für die in das Zelt eintretende
Person zu gewinnen. Der Scheitelpunkt des Zeltes ist mit der üblichen Verstärkung
28 versehen, die eine kleine öflnung 29 für das obere spitze Ende 3o(= der senkrechten
Zeltstange 3o besitzt. Dieselbe Anordnung kann an der Knotenstelle y1 getroffen
werden.
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Die vier Ecken des Bodens i i sind mit starken Ösen 31 versehen, durch
welche sie in den Boden verankert werden können. Es können außerdem noch dazwischenliegende
Ösen 32 vorgesehen sein. jeder Knotenpunkt y der Firste 1 4. und 1; besitzt eine
Zeltleine 33, und an dem vorderen Ende des Firstes 23 kann eine Zeltleine 34 angebracht
sein. Weiter können die freien Ecken der Klappen 25 mit Ösen 35 zum Zwecke dA-r
Verankerung versehen sein. Die Zeltstange 3o besteht vorzugsweise aus einer Anzahl
trennbarer Teile, um die Beförderung des Zeltes auf kleinem Raume zu ermöglichen.
Eine Querstange oder Gaffel 38 greift mit ihrem einen Ende an dem Knotenpunkte y1
und mit ihrem anderen Ende an einen Reiter 39 auf der Zeltstange 3o an. Dieser Reiter
besitzt die Form einer 8 oder eines Doppelauges und besteht vorzugsweise aus einem
Seilstück. Das eine Auge kann frei auf der Zeltstange gleiten, wenn es senkrecht
dazu steht. Ist es dagegen unter einem `Dinkel zur Zeltstange geneigt, so klemmt
es sich auf dieser fest und ist am Abwärtsgleitelt gehindert. Das zweite Auge nimmt
das innere Ende der Gaffel38 auf.
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Das beschriebene Zelt wird in der folgenden. Weise zusammengestellt
Der Boden i i wird flach auf das Gelände gelegt, und zwar mit der aufgebogenen Kante
12 in der gewünschten Richtung. Dann werden die Ecken angepflockt, wobei darauf
zu achten ist, daß der Boden i i stramm gespannt wird. Nunmehr wird das obere Ende
3o« der Zeltstange 30 durch die Tür in die Öffnung , 29 gebracht und die
Zeltstange senkrecht aufgestellt, wobei sie beim Heben des Zeltes durch die Tür
weiterbewegt wird. Befindet sich die Zeltstange in der senkrechten Stellung, dann
werden die hintere Wand und die Seitenwände des Zeltes zwischen dem Boden und der
Spitze des Zeltes stramm gespannt, so daß der abwärts gerichtete Druck die Zeltstange
sicher hält. Darauf wird das eine Ende der Gaffel38 an dem Knotenpunktyl und das
andere in dem leeren Auge des Reiters 39 angebracht, der nach oben auf der Zeltstange
verschoben wird, bis die Gaffel 38 den First 23 zwischen seinem äußeren Ende und
der Spitze des Zeltes spannt. Das innere Ende der Gaffel drückt dabei gegen die
Zeltstange 3o und wird durch den Reiter 39 gehalten, der auch ein Abgleiten derselben
verhindert. Die Aufstellung des Zeltes ist noch nicht beendet, es stellt jedoch
auch in diesem Zeitpunkt bereits eine sehr feste Bauart dar, die einem beträchtlichen
Winddruck widerstehen kann. Um die Aufstellung zu vervollständigen, werden die Seile
33 und 34 angespannt und am Boden verpflockt oder an Bäume angebunden. Wenn das
Seil3.l in einem geeigneten Winkel angespannt und die Spitze des Zeltes durch eine
nach rückwärts sich erstreckende (nicht dargestellte) Zeltleine gestützt wird, um
die Spannung der Leine 34. auszugleichen, so ist die Gaffel 38 entbehrlich. Die
Gaffel muß in genügender Höhe angebracht werden, um ausreichenden Raum in Kopfhöhe
für die das Zelt betretenden Personen zu gewinnen. Die unteren Ränder des Zeltes
können mittels der Ösen 32 angepflockt werden (Abb. 1). Das Zelt kann dann durch
L"bereinanderlegen der Klappen 25 geschlossen werden, die in geeigneter Weise festgemacht
werden. Am anderen Falle können die Klappen oder auch nur eine derselben unter einem
beliebigen Winkel angeflockt werden, so - daB sie ein Regen- oder Winddach am Eingang
des Zeltes bilden. Die untere Kante der Klappen ist dann in Berührung mit dem
Boden.
Werden die Klappen nicht benutzt, so können sie nach den vorderen Kanten der Teile
22 hin zurückgerafft werden. Der Hut 2; soll das an dem First 23 herablaufende Wasser
oder ,etwa vom Wind angetriebenes Wasser daran hindern, zwischen den Klappen 25
an deren oberen Teilen einzudringen, wo sie einander nicht überlappen. Bei geschlossenen
Klappen hängt dieser Hut lose in Falten und läßt warme Luft am oberen Ende des Zeltes
austreten, dagegen kalte Luft, Regen oder Schnee nicht eintreten.
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Die Vorteile der Anordnung gemäß der Erfindung liegen auf der Hand.
Das ganze Zelt kann in den wasserdichten Boden t i hinein zusammengeklappt werden,
so daß kein Teil des Innern naß wird. Man kann also Bettzeug, Ersatzkleidung usw.
darin verpacken. Das Zelt kann leicht und rasch durch eine Person aufgestellt werden,
und zwar auf jedem beliebigen Boden. Wegen des wasserdichten Bodens braucht man
kein besonderes trockenes Gelände auszusuchen, und auch bei nassem Gelände bekommt
man einen trockenen Boden im Zelt. Soll das Zelt nur für kurze Zeit, z. B. nur für
eine Nacht, aufgestellt werden, so braucht man es nicht mittels der Leinen festzuspannen,
wodurch die Arbeit des Aufstehens und Abbrechens erheblich verringert wird. Da nur
wenige Spannleinen und Pflöcke vorhanden sind, ist die Gefahr, in der Dunkelheit
über diese Teile zu fallen, erheblich verringert. Sollen mehrere Zelte nebeneinander
aufgestellt werden, wie z. B. in militärischen Lagern, so können die Leinen 33 benachbarter
Zelte miteinander oder mit Zeltstangen verbunden werden, die in den Boden zwischen
den Zelten eingesetzt sind. In derselben Weise können die Seile 34 zwischen Zelten
oder Zeltstangen ausgespannt werden, so daß man bequem um jedes Zelt herumgehen
kann. Durch die Giebelgestaltung an den Seiten des Zeltes ergibt sich eine unten
senkrechte Wand, wodurch der verfügbare Raum im Innern des Zeltes gegenüber den
bekannten Zeltformen erheblich vergrößert wird und die Betten dichter an die Wände
herangerückt werden können. Die beschriebene Verbindung der Seitenteile, des Rückenteiles
und des Bodens verhindert Zugwind im Innern des Zeltes, ferner das Eindringen von
Regen, Schnee oder Staub zwischen den Wänden, und das Eindringen von Insekten, Reptilien
u. dgl. Der durch den First 23 gebildete senkrechte Vorderteil des Zeltes verhindert
das Eindringen von Regen an dem Eingang und gibt diesem eine keilförmige Gestalt,
die bezüglich der Ausnutzung des Raumes in Kopfhöhe sehr vorteilhaft ist. Der hintere
Teil des Zeltes kann überdies abweichend von der dargestellten Ausführungsform in
derselben Weise ausgeführt werden, wie der vordere Teil. Die Seitenteile könnten
auch durch Gaffeln gegehalten werden. In diesem Falle empfiehlt es sich aber, um
nicht zu sehr innen an Raum zu verlieren, die Gafteln in derselben Weise anzuordnen,
wie bei dem vorderen Teile des Zeltes. Im Verhältnis zum Gewicht des Zelttuches
und dem durch das Zelt eingenommenen Raum ist das Zelt außerordentlich geräumig