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Kühl- oder Heizvorrichtung für die Kolbentrommel von Drehkolbenmaschinen
mit in der Kolbentrommel verschiebbaren Kolben. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Kolbentrommel von Drehkolbenmaschinen mit in der Kolbentrommel verschiebbaren
Kolben und bezweckt, sie mit Wasser oder andern Flüssigkeiten oder mit Gasen oder
Dämpfen zu kühlen oder zu erwärmen. Dementsprechend wird die Kolbentrommel
nach der Erfindung mit einer Anzahleinzelner Kammern versehen, welche mit einem
zent tral.en Zuführungs- und einem zentralen Abführungskanal in Verbindung stehen,
so daß die Flüssigkeit, die Gase oder Dämpfe in die einzelnen Kammern gelangen und
wieder abfließen können. Diese Zuführungs- und Abführungswege befinden sich in der
Welle der Kolbentrommel. Die Welle besteht meistens aus Stahl, der Körper der Kolbentrommel
dagegen meistens aus einem gießbaren Stoff, wie Gußeis@en, Bronze, Aluminium, welchem
Aufbau die Einrichtung der Drehtrommel angepaßt ist. Die Zuleitung oder die Ableitung
der Flüssigkeit oder der Gase oder Dämpfe zur Kolbentrommel kann zudem mit Regelungsorganen
versehen werden, um die Kühlung oder Heizung gewissen Erfordernissen anzupassen,
die durch die Längenausdehnung der Maschinenteile durch die Temperaturveränderung
und andere Einflüsse bedingt sind.
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In der Zeichnung bedeutet Abb. r einen Längsschnitt und Abb. 2 einen
Querschnitt durch die Kolbentrommel mit Kammern.
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A ist die Welle, B der gegossene Körper, der meistens unmittelbar
um die Welle herumgegossen wird, um einen aus einem einzigen Stück bestehenden Kolbenkörper
zu erhalten. C sind Schlitze im Kolbentrommelkörper, in welchen die Kolben radial
ein- und auswärts gleiten. Durch diese Schlitze wird der Körper der Kolbentrommel
in eine Anzahl von Segmenten B1 zerlegt, welche hohl. gestaltet werden, um den kühlenden
oder erwärmenden flüssigen oder gas- und dampfförmigen Stoffen den Durchfluß zu
gestatten. Die Kammern B2 in den Segmenten B1 .stehen durch Kanäle B3 mit dem Zuflußkanal
A1 der Welle in Verbindung, anderseits aber wieder durch Kanäle B4 mit dem Abflußkanal
A@ der Welle. Die Welle A ist mit einer zentralen Bohrung versehen, in welcher noch
ein Rohr D steckt, so daß sein innerhalb des Rohres liegender Zuflußkanal A1 entsteht
und ein außerhalb des Rohres liegender Abflußkanal A2 von ringförmigem Querschnitt.
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Main könnte zwar den Zufluß durch das linke Ende und den Abfluß durch
das rechte Ende der Welle getrennt vornehrnen, doch ist aus Fest,igkeitsgrün.den
die vorbeschriebene Anordnung vorzuziehen. Das Wellenende, das dem Antriebe dient,
kann dann. ohne Bohrung ausgeführt werden, so daß es in keiner Weis". geschwächt
wird.
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Aus Festigkeitsrücksichten wird ebenfalls davon abgesehen, jede Kammer
B., unmittelbar mit dem Zuflußka,nal Al und mit dem Abflußkanal A. zu verbinden.
Es wird vorgezogen, auf die Welle A zwei Hülsen E aufzuziehen, welche um die Welle
A herum. je einen ringförmigen Hohlraum El und E2 begrenzen, welche Hohlräume durch
die Kanäle B3 und B4 mit den Kammern B2 in Verbindung stehen. Die ringförmigen Hohlräume
E1 und E2, gebildet durch die Hülsen E, stehen anderseits durch je eine oder zwei
Bohrungen A3 und A4 mit den Zu- und Abflußkanälen A1 und A. der Welle
A in Verbindung. Die ringförmigen Hohlräumne El und E2, gebildet durch die
Hülsen E, dienen, daher als Verteilungsorgane.
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Diese Anordnung gestattet nun, bei der Herstellung der Welle, bevor
sie mit dein Gußkörper umgossen wird, die BohrungenA3 und A4 im voraus anzubringen
und dann mit den Hülsen E zu verdecken, so daß sie beirr Gießen nicht verstopft
werden. Die Bohrungen
oder Kanäle Bi, B4 dagegen können nach dem
Guß des Kolbentrommelkörpers leicht gebohrt werden-, wobei die Zuführungsbohrungen
im äußeren Mantel des Kolbentrommelkörpers nach der Ausführung der Bohrungen wieder
verschlossen werden. Es ist natürlich. möglich, unter Umständen auch ohne die Hülsen
E auszukommen, nämlich besonders dann, wenn der Körper B der Kolbentrommel nicht
unmittelbar um die Welle herum, sondern für sich allein mit einer zentralen Bohrung
gegossen wird, in welche die Welle A nachträglich eingesetzt werden kann. Dia ringförmigen
Verteilungsräume El, E2, welche durch die Hülsen E erzeugt werden, werden. dann
einfach in den gegossenen Körper unmittelbar gegossen oder herausgearbeitet. Dann
wird die Welle A eingesetzt und im Drehkolbenkörper B befestigt, beispielsweise
durch autogene Schweißeng, derart, daß der ganze Kalbe:ntromm@elkörp:--r wasserdicht
wird.
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Bei kleinen Drelikolben kann es schwierig werden, die Kammern B2 unmittelbar
zu gießen, da die Kerne zu dümi ausfallen und leicht brechen können. Unter diesen
Um. -ständen erscheint eiempfehlenswert, Metallrohre F einzugIeßen, wie in Abb.
i und 2 als besondere Ausführungsform dargestellt ist. Diese Rohre F brauchen nicht
einen kreisförmigen Querschnitt zu haben, sondern können .auch so gemacht sein,
daß ihr Querschnitt sich demjenigen des S.egmientes B. anpaßt, so daß eine größere
Kühlfläche entsteht. Der Welle A der Kolbentrommel mu@ß die Kühl- oder Heißflüssigkeit
durch ein feststehendes Organ zugeführt werden, da die Welle selber in Drehbewegung
zu denken ist. Als Zuführungsorgan dient die Lünette G, welche zwei Hohlräume enthält,
den Raum G1, ia welchen die Kühl- oder Heizflüssigkeit zufließt, von wo aus sie
in den Zuflußkanal A, der Welle A gelangt. Aus dem AbflußkanalA. der Welle dagegen
gelangt sie in den Abflußraum G3 der Lü,nette G, und zwar durch den, kurzen Kanal
A5.
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In die ZufuB- oder Abflußleitung des Kühl- oder Heizmittels können
Regelungsorgane eingeschaltet werden, um die Heizung oder Kühlung auf einen gewissen
Temperaturgrad zu bringen, z. B. so, daß die Längenausdehnung der Kolbentrommel
gleich oder nahezu gleich der Längenausdehnung des Maschinengehäuses ist, das ebenfalls
gekühlt oder geheizt wird.
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Die Kühlung oder Heizung der Kolbentrommel mit einer Flüssigkeit,
Gasen oder Dämpfen vollzieht sich nun wie folgt: Die Zuführung des die Wärme übertragenden
Mittels zur Kolbentrommel erfolgt durch die Lünette G aus der Kammer Gi, in welche
das Zuleitungsrohr mündet. Dann gelangt es in den Zuführungskanal A1 der Welle A,
von dort durch die Kanäle A3 in den ringförmigen Verteilungsraum El und aus diesem
durch die Kanäle B3 in die Kammern B2, wo die eigentliche Wärmeübertragung von der
Kolbentrommel an das -Mittel oder von diesem an die Kolbentrommel sich vollzieht.
Der Abfluß geschieht durch die Kanäle B4 in :den Verteilungsraum E2, weiter durch
die Kanäle A, in den zentralen Abflußkanal A2 in der Welle A, der durch die Bohrung
A5 mit dem Abflußraume G3 der Lünette G in Verbindung steht. Aus diesem Raume strömt
das Mittel durch neinentsprechend angeschlossenes Rohr ab.
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Die beiden Kammern der Lünette G sind sD angeordnet, daß die Zuflußkammer
G, hinter der Abflußkammer G3 gelegen ist. Finden Undichtigkeitsverlwste aus der
Zuflußkanuner statt, so gelangt die Leckflüssigkeit unmittelbar in die Abflußkammer
G3, aus der sie abfließt, ohne nach außen gelangen zu, können. Es gestattet dies,
eine verwickelte Stopfbüchsenbaua;rt zu vermeiden. Die Lünette G ist auf die Welle
A aufgeschliffen.