DE4124465C2 - Tankentlüftungsanlage und Kraftfahrzeug mit einer solchen sowie Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer solchen - Google Patents
Tankentlüftungsanlage und Kraftfahrzeug mit einer solchen sowie Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer solchenInfo
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Description
Das Folgende betrifft eine Tankentlüftungsanlage für ein
Kraftfahrzeug und ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Anlage
sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überprüfen der
Funktionsfähigkeit einer Tankentlüftungsanlage.
Eine Tankentlüftungsanlage weist typischerweise folgende
Bauteile auf:
- - einen Tank mit Tankverschlußeinrichtung;
- - ein Adsorptionsfilter mit einer Belüftungsleitung;
- - ein Tankentlüftungsventil;
- - eine Tankanschlußleitung zwischen dem Tank und dem Adsorp tionsfilter; und
- - eine Ventilleitung zwischen dem Adsorptionsfilter und dem Tankentlüftungsventil.
Das Tankentlüftungsventil ist mit dem Saugrohr eines Ver
brennungsmotors verbunden, damit mit Hilfe des Unterdrucks
im Saugrohr Kraftstoffdämpfe aus der Tankentlüftungsanlage
abgesaugt werden. Dabei wird das Adsorptionsfilter durch
Luft regeneriert, die über die Belüftungsleitung zugeführt
wird.
Es besteht die Gefahr, daß Tankentlüftungsanlagen undicht
werden oder Verstopfungen entstehen. Derartige Anlagen sind
daher während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs wiederholt
auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
Das wichtigste Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähig
keit einer Kraftfahrzeug-Tankentlüftungsanlage beruht auf
einem Vorschlag der kalifornischen Umweltbehörde CARB. Nach
diesem Verfahren wird zum öffnen des Tankentlüftungsventils
überprüft, ob ein Lambdaregler eine Korrektur in seinem
Stellwert in Richtung eines mageren Gemisches vornehmen muß.
Dies ist immer dann der Fall, wenn aus der Tankentlüftungs
anlage Luft mit Kraftstoffdampf angesaugt wird. Nun ist es
jedoch so, daß das Adsorptionsfilter ganz regeneriert sein
kann und daß der Kraftstoff im Tank völlig entgast ist. Dann
wird beim öffnen des Tankentlüftungsventils kein Kraftstoff
zusätzlich zu demjenigen geliefert, der gemäß dem Stellwert
der Lambdaregelung an die Einspritzventile der Brennkraft
maschine geliefert wird. In diesem Fall muß der Lambdaregler
keine Korrektur vornehmen, und es ist unklar, ob die Tank
entlüftungsanlage undicht ist oder aus den eben genannten
Gründen kein Kraftstoff geliefert wird. Um diese Frage ent
scheiden zu können, erfolgt gemäß dem bekannten Verfahren
eine Ausscheidung des Signals vom Lambdaregler nur dann,
wenn ein Kraftstofftemperaturfühler das überschreiten einer
vorgegebenen Mindesttemperatur des Kraftstoffs im Tank an
zeigt und ein Tankfüllstandssensor meldet, daß das Fahrzeug
betankt wurde. Es wird davon ausgegangen, daß dann auf jeden
Fall Kraftstoffdampf in der Anlage vorhanden sein müßte, der
beim öffnen des Tankentlüftungsventils abgesaugt wird und
zu einer Korrektur durch den Lambdaregler führt. Jedoch tre
ten bei diesem Verfahren immer wieder Fehlentscheidungen
auf, wenn sich nämlich ausgegaster Kraftstoff im Tank befin
det, ebensolcher Kraftstoff nachgetankt wird und das Adsorp
tionsfilter weitgehend regeneriert ist.
In der nicht vorveröffentlichten DE 40 03 751 A1 ist eine
Tankentlüftungsanlage beschrieben, die in der Belüftungslei
tung des Adsorptionsfilters ein steuerbares Absperrventil
aufweist. Dieses Absperrventil ermöglicht es, ein Verfahren
auszuführen, bei dem das Absperrventil geschlossen, das
Tankentlüftungsventil geöffnet und dann überprüft wird, ob
sich im Tank ein Unterdruck aufbaut. Ist dies der Fall, wird
auf Funktionsfähigkeit der Anlage geschlossen.
Beim eben genannten Verfahren kann es zu Fehlentscheidungen
kommen, wenn der Kraftstoff besonders stark gast. Außerdem
ist es erforderlich, einen besonderen Prüfzyklus mit ge
schlossenem Absperrventil auszuführen, bei dem das Adsorp
tionsfilter nicht regeneriert werden kann.
Aus der DE 40 12 111 C1 ist eine Überwachung für eine Tankentlüftungsanlage bekannt,
wobei das System zusätzlich noch einen Drucksensor am Tank aufweist. Mittels des
Drucksensors kann während des Betriebs der Brennkraftmaschine der Systemdruck zur
Beurteilung des Systems erfasst werden. Hierzu wird mit einem Absperrventil die
Belüftung des Adsorptionsfilters unterbrochen und geprüft, ob sich am Drucksensor der
entsprechende Saugrohrunterdruck einstellt. Bei einem solchen System erfolgt die
Überwachung somit nicht unabhängig vom Saugrohrdruck.
Es bestand demgemäß das Problem, ein besonders zuverlässiges
Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Tankent
lüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug anzugeben, wie auch
eine Vorrichtung zum Ausführen eines solchen Verfahrens und
eine Tankentlüftungsanlage, deren Funktionsfähigkeit sich
besonders umfangreich und zuverlässig prüfen läßt.
Die erfindungsgemäße Tankentlüftungsanlage weist die Be
standteile der eingangs genannten üblichen Anlage auf und
ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- - einen Druckanschluß an der Ventilleitung nahe dem Tankent lüftungsventil,
wobei dem Druckanschluss Druckluft von einer Druckluftquelle zugeführt werden kann.
Dem Druckanschluß kann Druckluft von einer Druckluftquelle
zugeführt werden, die zur Tankentlüftungsanlage selbst gehört,
jedoch ist es vorteilhafter, die Druckluft von einer ohnehin
an einem Kraftfahrzeug vorhandenen Druckluftquelle umzu
schalten, z. B. die von einer Sekundärluftquelle, einem
Turbolader oder einem Bremsluftkompressor. Demgemäß weist
ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug folgende Merkmale auf:
- - einen Verbrennungsmotor;
- - eine erfindungsgemäße Tankentlüftungsanlage;
- - eine Druckluftquelle und
- - ein Umschaltventil zum wahlweisen Umschalten der Luft von der Druckluftquelle auf den Druckanschluß an der Ventillei tung der Tankentlüftungsanlage.
Eine Tankentlüftungsanlage mit Druckluftanschluß nahe dem
Tankentlüftungsventil, einem Drucksensor am Tank und einem
Absperrventil in der Belüftungsleitung läßt sich erfindungs
gemäß wie folgt auf Funktionsfähigkeit prüfen:
- - Schließen des Tankentlüftungsventils und des Absperrven tils in der Belüftungsleitung;
- - Zuführen von Druckluft;
- - Messen des Drucks im Tank und
- - Überprüfen, ob der Druck einer vorgegebenen Druckbedingung genügt, und Beurteilen der Tankentlüftungsanlage als nicht funktionsfähig, falls dies nicht der Fall ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Überprüfen der Funk
tionsfähigkeit einer Tankentlüftungsanlage weist Einrichtun
gen zum Ausführen der vorstehend genannten Schritte auf.
Von besonderem Vorteil ist es, am Tank keinen Drucksensor
vorzusehen, der den Absolutdruck im Tank mißt, sondern einen
Sensor, der als Differenzdruckmesser wirkt, der nämlich die
Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem Umgebungsdruck
mißt.
In Zusammenhang mit den vorstehend genannten Lehren ist zu
beachten, daß eine Tankentlüftungsanlage bis zu einem Diffe
renzdruck von 5000 Pascal (0,5 bar) zum Umgebungsdruck
druckfest sein muß. Im Normalbetrieb treten jedoch nur Dif
ferenzdrücke von maximal einigen wenigen 10 mbar auf, wenn
nämlich bei plötzlichem starkem Schwappen des Tankinhalts
viel Gas entwickelt wird und dabei der Tank relativ voll
ist. Zwischen diesen wenigen 10 mbar und den 500 mbar, denen
der Tank mindestens standhalten muß, besteht ein weiter
Druckbereich, in dem die Tankentlüftungsanlage zuverlässig
auf Dichtheit und Verstopfungen überprüft werden kann. Z. B.
kann ein Prüfdruck von 100 Millibar vorgegeben werden. Dies
liegt deutlich über den bei Normalbetrieb maximal erreichba
ren Werten und deutlich unter den Werten, die bei häufiger
Wiederholung zu einer schnellen Alterung des Tanks führen.
Fig. 1: schematische Darstellung einer Tankentlüftungsanlage
mit Druckluftversorgung und mit Prüfvorrichtung; und
Fig. 2: Flußdiagramm zum Erläutern eines von der Prüfvor
richtung in Fig. 1 ausgeführten Verfahrens.
Die in Fig. 1 dargestellte Tankentlüftungsanlage weist einen
Tank 10 mit Differenzdruckmesser 11, ein mit dem Tank über
eine Tankanschlußleitung 12 verbundenes Adsorptionsfilter 13
mit Belüftungsleitung 14 mit eingefügtem Absperrventil 15
und ein Tankentlüftungsventil 16 auf, das in eine Ventillei
tung 17 eingesetzt ist, die das Adsorptionsfilter 13 mit dem
Saugrohr 18 eines Verbrennungsmotors 19 verbindet. Das Tankentlüftungsventil
17 wird von einer Ventilsteuereinrichtung
20 abhängig von der Zeit und vom Betriebszustand des Motors
19 angesteuert.
Nahe dem Tankentlüftungsventil 16 befindet sich in der Ven
tilleitung 17 auf der dem Adsorptionsfilter 13 zugewandten
Seite ein Druckluftanschluß 21. Diesem kann über ein elek
tromagnetisch ansteuerbares 3/2-Wegeventil 22 Druckluft von
einer Sekundärluftpumpe 23 zugeführt werden. In Fig. 1 ist
die entsprechende Schaltstellung des 3/2-Wegeventils 22 ein
gezeichnet. In der anderen Schaltstellung wird die Luft von
der Sekundärluftpumpe 23 über ein Rückschlagventil 24 dem
Abgaskanal 25 des Verbrennungsmotors 19 zugeführt.
Eine zunehmende Anzahl von Fahrzeugen ist mit einer Sekun
därluftpumpe ausgerüstet, die dazu dient, dem Abgas im Warm
lauf eines Verbrennungsmotors Luft zuzuführen, um mit dieser
noch unverbrannte Bestandteile im Abgas zu reduzieren, die
im Warmlauf in besonders hohem Anteil vorhanden sind, da bei
diesem Betriebszustand dem Verbrennungsmotor ein fettes Ge
misch zugeführt wird. Übliche Anlagen weisen jedoch kein
Rückschlagventil 24 auf. Dieses ist vorhanden, um ein Durch
schlagen heißer Abgase bis in den Tank 10 zu vermeiden,
falls das 3/2-Wegeventil 22 undicht wird. In ähnlicher Weise
ist ein Rückschlagventil zur Saugseite eines Verbrennungs
motors sinnvoll, wenn als Druckluftquelle ein Turbolader
verwendet wird. Auch in diesem Fall könnte heißes Gas vom
Motor bis in den Tank zurückschlagen. Auf das Rückschlagven
til kann dagegen verzichtet werden, wenn Druckluft von einem
Bremsluftkompressor verwendet wird.
In Fig. 1 sind noch eine Motorsteuereinrichtung zum Treiben
des Motors in der Sekundärluftquelle 23 und eine Prüfvor
richtung 27 eingezeichnet. Letztere dient zum Ausführen
eines Prüfablaufs zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der
Tankentlüftungsanlage. Um einen Prüfablauf zu starten, gibt
die Prüfvorrichtung 27 zunächst Signale an das Tankentlüf
tungsventil 16, das Absperrventil 15, das 3/2-Wegeventil 22
und die Sekundärluftquelle 23 ab, die dafür sorgen, daß die
Tankentlüftungsanlage durch Schließen des Tankentlüftungs
ventils 16 und des Absperrventils 15 von der Umgebung ge
trennt wird und ihr Druckluft zugeführt wird. Sie wertet
dann zum Überprüfen das Signal vom Differenzdruckmesser 11
am Tank 10 aus.
Das Prüfverfahren, das gemäß dem bevorzugten Ausführungsbei
spiel von der Prüfvorrichtung 27 ausgeführt wird, wird im
folgenden anhand des Flußdiagramms von Fig. 2 beschrieben.
Nach dem Start des Verfahrens werden zunächst (Schritt s1)
die im vorigen Absatz genannten Ventile auf die dort genann
ten Prüfstellungen gebracht, und die Sekundärluftpumpe 23
wird betätigt. In einem Schritt s2 wird überprüft, ob seit
Abschließen des Schrittes s1 eine vorgegebene Zeitspanne t1
abgelaufen ist oder ein oberer Prüfdruck erreicht ist. Das
Erreichen des oberen Prüfdrucks kann entweder mit Soft- oder
Hardwaremitteln überprüft werden. Im ersteren Fall wird bei
jedem Durchlaufen des Schrittes s2 der aktuell vom Diffe
renzdruckmesser 11 gemeldete Druck erfaßt und mit dem oberen
Prüfdruck verglichen. Bei hardwaremäßiger Lösung ist am Dif
ferenzdruckmesser 11 ein Kontakt vorhanden, der bei Errei
chen des oberen Prüfdruckes ein Signal ausgibt, das einen
Interrupt auslöst, über den das von der Prüfvorrichtung 27
ausgeführte Programm erfährt, daß der obere Prüfdruck er
reicht wurde. Es ist auch möglich, in Schritt s2 nur eine
Untersuchung auf Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne t1
vorzunehmen.
Ist die Bedingung von Schritt s2 erfüllt, wird in einem
Schritt s3 der Tankdruck gemessen und anschließend. (Schritt
s4) wird die Sekundärluftpumpe 23 abgeschaltet. Vorzugsweise
wird zugleich das 3/2-Wegeventil in die Stellung umgeschal
tet, in der es die Sekundärluftpumpe 23 mit dem Abgaskanal
25 verbindet. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen,
daß statt eines 3/2-Wegeventils auch ein 3/3-Wegeventil vor
handen sein kann, das in einer weiteren, in Fig. 1 nicht
eingezeichneten Stellung die Weitergabe von Luft von der
Eingangsleitung zu jeder der beiden Ausgangsleitungen
sperrt. In Schritt s4 wird schließlich noch eine Zeitspanne
t2 gestartet, was für eine Ergänzungsprüfung erforderlich
ist, die beim bevorzugten Ausführungsbeispiel ab einem
Schritt s7 ausgeführt wird.
In einem Schritt s5 wird dann untersucht, ob der gemessene
Tankdruck den oberen Tankdruck erreicht hat. Diese Schritte
sind vor allem dann erforderlich, wenn in Schritt s2 nur auf
das Ablaufen der Zeitspanne t1 geprüft wurde. Wurde dagegen
auch auf Erreichen des oberen Prüfdrucks geprüft, ist ledig
lich zu untersuchen, ob Schritt s2 wegen Ablaufs der Zeit
spanne t1 oder Erreichen des oberen Prüfdrucks verlassen
wurde. Ist letzteres der Fall, ist unmittelbar klar, daß
aktuell der obere Prüfdruck vorliegt, und es schließt sich
Schritt s7 an. Andernfalls folgt, wie auch bei Verneinen der
Abfrage in Schritt s5, ein Schritt s6, in dem eine Fehler
meldung dahingehend ergeht, daß die Tankentlüftungsanlage
nicht funktionsfähig ist, sei es wegen einer Verstopfung
zwischen dem Tankentlüftungsventil und dem Tank oder wegen
eines großen Lecks oder schließlich wegen eines Fehlers in
der Druckluftversorgung. Gleichzeitig werden weitere Prüfun
gen verboten, und jedes Betreiben der Sekundärluftquelle
wird verboten, also auch ein solches bei einem erneuten
Warmlauf des Verbrennungsmotors 19. Dies, weil, wie bereits
genannt, ein Fehler in der Druckluftversorgung nicht auszu
schließen ist, und demgemäß auch nicht auszuschließen ist,
daß eine Verbindung zwischen dem Abgaskanal 25 und dem Tank
10 bestehen könnte. Wird eine andere Druckluftquelle verwen
det, insbesondere ein Bremsluftkompressor, kann die Druck
luftquelle auch im Fehlerfall weiterbetrieben werden, was im
Fall der Druckluftversorgung über den Bremsluftkompressor
bedeutet, daß das gesamte Fahrzeug weiterbetrieben werden
kann. Nach Schritt s6 wird das Ende des Verfahrens erreicht.
Die erforderliche Mindestlänge der Zeitspanne t1 hängt von
der verwendeten Druckluftquelle ab. Eine Sekundärluftpumpe
ist eine relativ schwache Druckluftquelle, die typischer
weise etwa 400 l/min bei einem Druck von etwa 1 bar liefert.
Ein Prüfdruck von z. B. 100 mbar ist hierbei innerhalb eini
ger Sekunden erreicht, so daß die Zeitspanne t1 auf z. B.
5 Sekunden gesetzt werden kann. Im Fall der Druckluftversor
gung über einem Bremsluftkompressor kann die Zeitspanne noch
kürzer sein. Um den Tank vor Überdruck zu schützen, muß ent
weder ein Druckminderventil zwischen der Druckluftquelle und
der Tankentlüftungsanlage vorhanden sein, oder der Diffe
renzdruckfühler 11 muß die oben genannten Ventile sofort in
die Normalstellung zurückschalten, sobald der obere Prüf
druck von 100 mbar erreicht ist.
Mit dem bisher beschriebenen Verfahrensablauf ist es nicht
möglich, sehr kleine Lecks, z. B. Löcher von nur 1 mm Durch
messer festzustellen, da die Druckluftquelle typischerweise
soviel Luft liefert, daß der Verlust über das kleine Leck
mehr als ausgeglichen wird. Um auch kleine Lecks feststellen
zu können, schließt sich ein Ablauf an, wie er nun anhand
der Schritte s7 bis s11 des Flußdiagramms von Fig. 2 erläu
tert wird. Dieser Ablauf dient dazu, zu untersuchen, ob der
Druck in der geschlossenen Tankentlüftungsanlage nach Ab
schalten der Druckluftzufuhr unerwartet stark abfällt.
In Schritt s7 wird der Tankdruck (Tankdifferenzdruck) nach
Ablauf der in. Schritt s4 gesetzten Zeitspanne t2 gemessen.
Anschließend (Schritt s7) wird das Absperrventil 15 geöff
net, und das Tankentlüftungsventil 16 wird in von der Ven
tilsteuereinrichtung 20 vorgegebenen Weise angesteuert, da
mit die Tankentlüftungsanlage wieder als solche arbeitet.
Aus den in den Schritten s4 und s8 gemessenen Drücken, also
denjenigen zu Beginn und Ende der Zeitspanne t2, wird die
Differenz berechnet (Schritt s9), und es wird untersucht
(Schritt s10), ob diese Differenz kleiner ist als eine Prüf
differenz. Ist dies der Fall, wird das Ende des Verfahrens
erreicht. Andernfalls wird eine Fehlermeldung ausgegeben
(Schritt s11), und eine weitere Überprüfung der Anlage wird
verboten. Auch hierauf folgt das Ende des Verfahrens.
Durch ein Loch von 1 mm Durchmesser gehen bei einem Druck
von 100 mbar etwa 5 l/min verloren. Dies bedeutet, daß auch
bei einem großen Tank, der fast ganz leer ist, der Druck
innerhalb von etwa 20 sec von 100 mbar auf etwa 70 mbar
fällt. In diesem Fall kann als Zeitspanne t2 der Wert von 20 sec
und als Prüfdifferenz der Wert 30 mbar vorgegeben wer
den.
Wenn der Prüfdruck zu Beginn der Zeitspanne t2 immer genau
festliegt, z. B. deswegen, weil die Luftzufuhr sofort unter
brochen wird, sobald der obere Prüfdruck, z. B. 100 mbar,
erreicht ist, ist es nicht erforderlich, Schritt s9 auszu
führen, sondern es kann nach dem Messen des Drucks in
Schritt s8 unmittelbar überprüft werden, ob dieser Druck
einen unteren Prüfdruck, im Beispielsfall 70 mbar, unter
schritten hat.
In der Praxis ist es von Vorteil, die Fehlermeldungen der
Schritte s6 oder s11 nicht beim ersten Feststellen eines
Fehlers auszugeben, sondern die Prüfroutine nochmals zu
durchlaufen und erst bei zweimaligem Feststellen eines Feh
lers eine Fehlermeldung zu aktivieren.
Claims (9)
1. Tankentlüftungsanlage mit
einem Tank (10);
einem Adsorptionsfilter (13), das mit dem Tank (10) über eine Tankanschlussleitung (12) verbunden ist, und eine Belüftungsleitung (14) aufweist;
einem Tankentlüftungsventil (16), das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung (17) verbunden ist;
einem Drucksensor (11) am Tank (10); und
einem Absperrventil (15) in der Belüftungsleitung (14);
gekennzeichnet durch
einen Druckanschluss (21) an der Ventilleitung (17) nahe dem Tankentlüftungsventil (16), wobei dem Druckanschluss (21) Druckluft von einer Druckluftquelle (23) zugeführt werden kann.
einem Tank (10);
einem Adsorptionsfilter (13), das mit dem Tank (10) über eine Tankanschlussleitung (12) verbunden ist, und eine Belüftungsleitung (14) aufweist;
einem Tankentlüftungsventil (16), das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung (17) verbunden ist;
einem Drucksensor (11) am Tank (10); und
einem Absperrventil (15) in der Belüftungsleitung (14);
gekennzeichnet durch
einen Druckanschluss (21) an der Ventilleitung (17) nahe dem Tankentlüftungsventil (16), wobei dem Druckanschluss (21) Druckluft von einer Druckluftquelle (23) zugeführt werden kann.
2. Kraftfahrzeug mit
einem Verbrennungsmotor (19);
einer Tankentlüftungsanlage (10-17) mit einem Tankent lüftungsventil und einem Adsorptionsfilter mit Belüftungs leitung; und
einer Druckluftquelle (23);
gekennzeichnet durch
eine Tankentlüftungsanlage gemäß Anspruch 1 und
ein Umschaltventil (22) zum wahlweisen Umschalten der Luft von der Druckluftquelle auf den Druckanschluß (21) an der Ventilleitung (17) der Tankentlüftungsanlage.
einem Verbrennungsmotor (19);
einer Tankentlüftungsanlage (10-17) mit einem Tankent lüftungsventil und einem Adsorptionsfilter mit Belüftungs leitung; und
einer Druckluftquelle (23);
gekennzeichnet durch
eine Tankentlüftungsanlage gemäß Anspruch 1 und
ein Umschaltventil (22) zum wahlweisen Umschalten der Luft von der Druckluftquelle auf den Druckanschluß (21) an der Ventilleitung (17) der Tankentlüftungsanlage.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine Sekundärluftpumpe (23) als Druckluftquelle und
ein durch den Druck der Sekundärluftpumpe öffnendes Rück schlagventil (24) zwischen dem Umschaltventil (22) und dem Abgaskanal (25) des Verbrennungsmotors (19).
eine Sekundärluftpumpe (23) als Druckluftquelle und
ein durch den Druck der Sekundärluftpumpe öffnendes Rück schlagventil (24) zwischen dem Umschaltventil (22) und dem Abgaskanal (25) des Verbrennungsmotors (19).
4. Verfahren zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Tank
entlüftungsanlage mit einem Tank, einem Adsorptionsfilter,
das mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung verbunden
ist und eine Belüftungsleitung aufweist, und einem Tankent
lüftungsventil, das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ven
tilleitung verbunden ist, gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- - Schließen des Tankentlüftungsventils und der Belüftungs leitung mit Hilfe eines an ihr angebrachten Absperrventils;
- - Zuführen von Druckluft zur Tankentlüftungsanlage an der dem Adsorptionsfilter zugewandten Seite des Tankentlüftungs ventils;
- - Messen des Drucks im Tank und
- - Überprüfen, ob der Druck einer vorgegebenen Druckbedingung genügt, und Beurteilen der Tankentlüftungsanlage als nicht funktionsfähig, falls dies nicht der Fall ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Druckbedingung untersucht wird, ob ein oberer Prüfdruck
erreicht oder überschritten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach dem Überschreiten eines vorgegebenen
Drucks und dem Beenden der Zufuhr von Druckluft der Druck
abfall im Tank untersucht wird, und die Tankentlüftungsanla
ge als funktionsfähig beurteilt wird, wenn der Druckabfall
unter einer Prüfdifferenz bleibt, andernfalls die Anlage als
nicht funktionsfähig beurteilt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckabfall dadurch untersucht wird, daß der Druck nach
einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Beenden der Druck
luftzufuhr gemessen wird und die Differenz zum Druck be
stimmt wird, wie er zu Beginn der Zeitspanne gemessen wurde.
8. Verfahren zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Tank
entlüftungsanlage mit einem Tank, einem Adsorptionsfilter,
das mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung verbunden ist
und eine Belüftungsleitung aufweist, und einem Tankentlüf
tungsventil, das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ventil
leitung verbunden ist, gekennzeichnet durch
eine Ansteuereinrichtung (27) zum Ansteuern des Tankent lüftungsventils, eines Absperrventils für die Belüftungslei tung und einer Druckluftversorgung, die der Tankentlüftungs anlage auf der dem Adsorptionsfilter zugewandten Seite des Tankentlüftungsventils Druckluft zuführt, so daß sich im Tank bei ordnungsgemäßer Funktion ein Überdruck aufbaut; und
eine Prüfeinrichtung (27) zum Überprüfung des Druckes im Tank beim Versorgen desselben mit Druckluft, und zum Beur teilen der Tankentlüftungsanlage als nicht funktionsfähig, wenn der überprüfte Druck einer vorgegebenen Druckbedingung nicht genügt.
eine Ansteuereinrichtung (27) zum Ansteuern des Tankent lüftungsventils, eines Absperrventils für die Belüftungslei tung und einer Druckluftversorgung, die der Tankentlüftungs anlage auf der dem Adsorptionsfilter zugewandten Seite des Tankentlüftungsventils Druckluft zuführt, so daß sich im Tank bei ordnungsgemäßer Funktion ein Überdruck aufbaut; und
eine Prüfeinrichtung (27) zum Überprüfung des Druckes im Tank beim Versorgen desselben mit Druckluft, und zum Beur teilen der Tankentlüftungsanlage als nicht funktionsfähig, wenn der überprüfte Druck einer vorgegebenen Druckbedingung nicht genügt.
9. Vorrichtung zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer
Tankentlüftungsanlage mit einem Tank, einem Adsorptionsfil
ter, das mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung verbun
den ist und eine Belüftungsleitung aufweist, und einem Tank
entlüftungsventil, das mit dem Adsorptionsfilter über eine
Ventilleitung verbunden ist, gekennzeichnet durch folgende
Einrichtungen:
- - eine Einrichtung (27) zum Schließen des Tankentlüftungs ventils und der Belüftungsleitung mit Hilfe eines an ihr angebrachten Absperrventils;
- - eine Einrichtung (27) zum Zuführen von Druckluft zur Tank entlüftungsanlage an der dem Adsorptionsfilter zugewandten Seite des Tankentlüftungsventils;
- - eine Einrichtung (27) zum Messen des Drucks im Tank und
- - eine Einrichtung (27) zum Überprüfen, ob der Druck einer vorgegebenen Druckbedingung genügt, und zum Beurteilen der Tankentlüftungsanlage als nicht funktionsfähig, falls dies nicht der Fall ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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