DE19836967C2 - Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines Behältnisses - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der
Funktionsfähigkeit eines Behältnisses, insbesondere
einer Tankentlüftungsanlage, umfassend einen Tank, ein
Adsorptionsfilter, das mit dem Tank über eine An
schlußleitung verbunden ist und eine Belüftungsleitung
aufweist, ein Tankentlüftungsventil, das mit dem
Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung verbunden
ist, bei dem mittels einer Druckquelle ein Überdruck
gegenüber dem Atmosphärendruck in das Behältnis
eingebracht aus dem Druckverlauf auf das Vorhandensein
eines Lecks geschlossen wird und bei dem man zur
Bestimmung des Druckverlaufs die Betriebskenngröße der
Druckquelle beim Einbringen des Überdrucks erfaßt und
hieraus auf das Vorhandensein eines Lecks schließt.
Derartige Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit
einer Tankentlüftungsanlage gehen beispielsweise aus
der DE 196 36 431 A1 sowie aus der
DE 198 09 384 A1 hervor.
Aus der DE 30 07 742 C2 ist eine Schaltungsanordnung mit einem
Sensor für eine erste physikalische Größe bekannt, aus
dessen Ausgangssignal zusätzlich zur ersten physikalischen
Größe die Temperatur des Sensors bestimmt wird.
Die US 5 542 397 beschreibt ein Tankentlüftungssystem, bei
dem ein Überdruck durch Kraftstoffverdampfung zur
Dichtheitsprüfung benutzt wird. Zur Abschätzung, ob eine
ausreichende Verdampfung zu erwarten ist, geht der
Dichtheitsprüfung eine Messung der Kraftstofftemperatur
voraus.
In vielen Fällen ist es wünschenswert, die Prüfling der
Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlagen bei
Fahrzeugen nur innerhalb gewisser Temperaturbereiche
vorzunehmen. Insbesondere soll die Diagnose von
Tankentlüftungsanlagen nicht unterhalb/oberhalb
gewisser Umgebungstemperaturen durchgeführt, werden, da
einerseits die Lebensdauer von Dichtelementen in
Ventilen, Leitungen und dergleichen bei hohen Tempera
turen verkürzt wird und da andererseits die sichere
Funktionsweise derartiger Bauelementen bei tiefen
Temperaturen nicht gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Prüfung der Funktionsfähigkeit eines Behältnisses,
insbesondere einer Tankentlüftungsanlage der gattungs
gemäßen Art derart weiterzubilden, daß mit möglichst
geringem Aufwand auf technisch einfach zu realisierende
Weise eine Erfassung der Umgebungstemperatur möglich
ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Prüfung der
Funktionsfähigkeit einer Tankentlüftungsanlage der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß man aus wenigstens einer Betriebskenngröße
der Druckquelle auf die Umgebungstemperatur schließt
und daß man das Behältnis nur dann mit einem Überdruck
beaufschlagt, wenn die so erfaßte Umgebungstemperatur
in einem vorgebbaren Temperaturintervall liegt.
Die Erfassung der Umgebungstemperatur aus einer oder
mehreren Betriebsgrößen der Druckquelle, die ohnehin
für die Bestimmung des Druckverlaufs erfaßt werden und
die Bestimmung der Umgebungstemperatur aus diesen
Betriebskenngrößen, hat den großen Vorteil, daß
zusätzliche Temperatursensoren entfallen können. Durch
die Beaufschlagung des Behältnisses mit Überdruck nur
dann, wenn die so erfaßte Temperatur in einem vor
gegebenen Temperaturintervall liegt, wird sicherge
stellt, daß eine Prüfung der Funktionsfähigkeit des
Behältnisses nur in dem vorgegebenen gewünschten
Temperaturintervall stattfindet, in dem eine solche
Prüfung auch zuverlässige Prüfungsergebnisse gestattet.
Vorteilhafterweise verwendet man als Druckquelle eine
elektromotorisch betriebene Pumpe und bestimmt die
Umgebungstemperatur aus dem Spulenwiderstand des
Elektromotors dieser Pumpe. Auf diese Weise kann man
vorteilhafterweise elektrische Größen verwenden, die
ohnehin für die Bestimmung des Druckverlaufs zur
Prüfung auf Funktionsfähigkeit erfaßt werden müssen.
Rein prinzipiell wäre es möglich, die Betriebskenn
größen der Druckquelle vorweg anhand eines Vergleichs
lecks zu erfassen und in einem Speicher abzulegen und
in späteren Messungen erfaßte Betriebskenngrößen mit
diesen, in dem Speicher abgelegten Betriebskenngrößen
zu vergleichen und so auf das Vorhandensein eines Lecks
zu schließen. Hierdurch kann zwar verhältnismäßig genau
auf das Vorhandensein eines Lecks geschlossen werden.
Es ist jedoch nicht möglich, beispielsweise Alterungs
effekte der Tankentlüftungsanlage oder des Kraftfahr
zeugs oder weitere, die Messung beeinflussende Größen
durch ein solches Verfahren zu berücksichtigen.
Deshalb sieht eine besonders vorteilhafte Lösung, die
insbesondere unterschiedliche Betriebszustände des
Fahrzeugs, insbesondere auch alterungsbedingte Be
triebszustände, berücksichtigt, vor, daß abwechselnd
die Tankentlüftungsanlage und ein Referenzleck mit
Überdruck beaufschlagt werden und daß die Betriebskenn
größen der Druckquelle beim Einbringen des Drucks in
die Tankentlüftungsanlage und beim Einbringen in das
Referenzleck erfaßt und miteinander verglichen werden
und hieraus auf ein Leck geschlossen wird.
Das Vorsehen eines Referenzlecks hat zudem den großen
Vorteil, daß repräsentative Vergleichs-Betriebskenn
größen für ein vorhandenes Leck in keinem Speicher
abgelegt werden müssen und der Speicher daher entfallen
kann.
Hinsichtlich der Anordnung des Referenzlecks sind die
unterschiedlichsten Ausführungsformen denkbar.
Eine vorteilhafte Ausführungsform, die insbesondere
eine "echte" Referenzmessung in dem oben angegebenen
Sinne ermöglicht, sieht vor, daß das Referenzleck zur
Tankentlüftungsanlage parallel zuschaltbar angeordnet
ist.
Bei einer anderen vorteilhafte Ausführungsform ist
vorgesehen, daß das Referenzleck durch gesteuertes
teilweises Öffnen des Tankentlüftungsventils simuliert
wird. Hierdurch kann ein zusätzlicher Referenzleckzweig
in der Tankentlüftungsanlage entfallen. Durch das
gesteuerte teilweise Öffnen des Tankentlüftungsventils
können auf besonders vorteilhafte Weise darüber hinaus
beliebige Leckgrößen realisiert werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind
Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbei
spiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Ausführungsform einer
Vorrichtung zur Prüfung der Funktionsfähig
keit einer Tankentlüftungsanlage, welche von
dem erfindungsgemäßen Verfahren Gebrauch
macht.
Ein Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines
Behältnisses in einem vorgegebenen Temperaturintervall
wird nachstehend in Verbindung mit einer Tankentlüf
tungsanlage beschrieben. Es versteht sich, daß statt
einer Tankentlüftungsanlage ein beliebiges Behältnis,
dessen Funktionsfähigkeit überprüft werden soll,
verwendet werden kann.
Eine Tankentlüftungsanlage eines Kraftfahrzeugtanksy
stems, dargestellt in Fig. 1, umfaßt einen Tank 10, ein
Adsorptionsfilter 20, beispielsweise ein Aktivkohlefil
ter, das mit dem Tank 10 über eine Tankanschlußleitung
12 verbunden ist und eine mit der Umgebung verbindbare
Belüftungsleitung 22 aufweist, sowie ein Tankentlüf
tungsventil 30, das einerseits mit dem Adsorptions
filter 20 über eine Ventilleitung 24 und andererseits
mit einem Saugrohr 40 einer Brennkraftmaschine über
eine Ventilleitung 42 verbunden ist.
Durch Verdunstung entstehen in dem Tank 10 Kohlen
wasserstoffe, die sich in dem Adsorptionsfilter 20
anlagern. Zur Regenerierung des Adsorptionsfilters 20
wird das Tankentlüftungsventil 30 geöffnet, so daß
aufgrund des in dem Saugrohr 40 herrschenden Unter
drucks Luft der Atmosphäre durch das Adsorptionsfilter
20 gesaugt wird, wodurch die in dem Adsorptionsfilter
20 angelagerten Kohlenwasserstoffe in das Saugrohr 40
gesaugt und einer (nicht dargestellten) Brennkraftma
schine zugeführt werden.
Um die Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage
diagnostizieren zu können, ist eine Pumpe 50 vor
gesehen, die mit einer Schaltungseinheit 60 verbunden
ist. Der Pumpe 50 nachgeschaltet ist ein Umschaltventil
70, beispielsweise in Form eines 3/2-Wegeventils.
Parallel zu diesem Umschaltventil 70 ist in einem
separaten Zweig 80 ein Referenzleck 81 angeordnet. Die
Größe des Referenzlecks 81 ist so gewählt, daß sie der
Größe des zu erfassenden Lecks entspricht.
Es versteht sich, daß das Referenzleck 81 beispiels
weise auch Bestandteil des Umschaltventils 70 sein
kann, etwa durch eine Kanalverengung oder dergleichen,
so daß in diesem Falle ein zusätzlicher Referenzteil
entfallen kann (nicht dargestellt).
Darüber hinaus kann das Referenzleck auch durch
gesteuertes Öffnen des Tankentlüftungsventils 30
simuliert werden. Hierbei lassen sich insbesondere
unterschiedliche Größen des Referenzlecks simulieren.
Die Dichtheitsprüfung der Tankentlüftungsanlage ist in
der DE 196 36 431 A1, auf die vorliegend vollinhaltlich
Bezug genommen wird, ausführlich beschrieben. Es wird
hierbei durch Erfassung des dem Pumpenmotor zuzuführen
den Stroms festgelegt, ob der durch die Pumpe 50
in der Tankentlüftungsanlage einzubringende Förderstrom
von dem Förderstrom abweicht, der bei Einbringen des
Überdrucks über das Referenzleck vorhanden ist.
In der mit I gekennzeichneten Stellung des Umschaltven
tils 70 wird ein Förderstrom durch die Pumpe 50
über das Referenzleck 81 in die Tankentlüftungsanlage
eingebracht. Dabei stellt sich ein zeitlich im wesent
lichen konstanter Motorstrom im ein. Sobald das Um
schaltventil 70 von der Stellung I in die Stellung II
umgeschaltet wird, beaufschlagt die Pumpe 50 die
Tankentlüftungsanlage mit einem Überdruck. Beim
Umschalten nimmt zunächst der Motorstrom im ab und
anschließend mit zunehmender Zeit kontinuierlich zu,
bis er bei Nichtvorhandensein einer Leckage einen Wert
erreicht, der größer oder gleich ist als der Motorstrom
im in der Stellung I des Umschaltventils. Aufgrund des
Stroms im kann so auf die Dichtheit des Tankentlüf
tungssystems geschlossen werden.
Um nun auszuschließen, daß eine derartige Diagnose
außerhalb eines vorgegebenen Temperaturintervalls
stattfindet, wird der Spulenwiderstand des die Pumpe 50
antreibenden Elektromotors erfaßt. Dies kann beispiels
weise durch den Strom im und die an der Pumpe 50
anliegende Spannung immer dann geschehen, wenn die
Pumpe keinen Überdruck in dem Tankentlüftungssystem
erzeugt, d. h. beispielsweise vor einer oben beschriebe
nen Diagnose. Aus dem Spulenwiderstand des die Pumpe 50
antreibenden Elektromotors kann beispielsweise über ein
Kennfeld oder dergleichen auf die Umgebungstemperatur
geschlossen werden. Eine solche Erfassung der Umge
bungstemperatur hat nicht nur den großen Vorteil, daß
zusätzliche Temperatursensoren entfallen können,
sondern daß die Erfassung der Umgebungstemperatur auch
direkt im Bereich der Tankentlüftungsanlage erfolgt.
Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil in
vielen Fällen Brennkraftmaschinen von Fahrzeugen eine
sehr große Wärmeentwicklung zeigen, die zu einer
Verfälschung des Meßergebnisses führen würde, wenn
beispielsweise ein Temperatursensor entfernt von der
Brennkraftmaschine beispielsweise wie aus dem Stand der
Technik bekannt, im Frontbereich des Fahrzeugs angeord
net wäre.
Eine Diagnose der Tankentlüftungsanlage, wie sie
beispielsweise in der oben erwähnten DE 196 36 431 A1
oder in der DE 198 09 384 A1
ausführlich beschrieben ist, findet nur dann
statt, wenn die auf diese Weise erfaßte Umgebungs
temperatur in einem vorgebbaren Intervall liegt, das so
gewählt ist, daß zuverlässige Aussagen über die
Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage getroffen
werden können.
Claims (5)
1. Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit
eines Behältnisses, insbesondere einer
Tankentlüftungsanlage, umfassend einen Tank (10),
ein Adsorptionsfilter (20), das mit dem Tank (10)
über eine Anschlußleitung (12) verbunden ist und
eine Belüftungsleitung (22) aufweist, ein
Tankentlüftungsventil (30), das mit dem Adsorp
tionsfilter (20) über eine Ventilleitung (24)
verbunden ist, bei dem mittels einer Druckquelle
(50) ein Überdruck gegenüber dem Atmosphärendruck
in das Behältnis eingebracht und aus dem Druck
verlauf auf das Vorhandensein eines Lecks
geschlossen wird, wobei man zur Bestimmung des
Druckverlaufs die Betriebskenngrößen der
Druckquelle (50) beim Einbringen des Überdrucks
erfaßt und hieraus auf das Vorhandensein eines
Lecks schließt, dadurch gekennzeichnet, daß man
aus wenigstens einer Betriebskenngröße der
Druckquelle (50) auf die Umgebungstemperatur
schließt und daß man das Behältnis nur dann mit
Überdruck beaufschlagt, wenn die so erfaßte
Umgebungstemperatur in einem vorgebbaren Tempera
turintervall liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß man als Druckquelle eine elektro
motorisch betriebene Pumpe (50) verwendet und die
Umgebungstemperatur aus dem Spulenwiderstand des Elek
tromotors bestimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß abwechselnd das Behältnis und ein
zu diesem parallel geschaltetes Referenzleck (81)
mit Überdruck beaufschlagt werden und daß die
wenigstens eine Betriebskenngröße der Druckquelle
(50) beim Einbringen des Überdrucks in das
Behältnis sowie beim Einbringen des Überdrucks in
das Referenzleck (81) erfaßt und miteinander ver
glichen werden und hieraus auf ein Leck geschlos
sen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Referenzleck (81) zur Tankent
lüftungsanlage parallel zuschaltbar angeordnet
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Referenzleck durch gesteuertes
teilweises Öffnen des Tankentlüftungsventils (30)
simuliert wird.
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