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Verfahren und Vorrichtung zur Mehrfarben-Kinematographie. Wenn man
mehrfarbige Kinematographenbilder nach der additiven Methode herstellen will aus
Teilbildern. die auf demselben Film nebeneinanderliegen, so geschieht dies am einfachsten
in der Weise, daß die Fläche eines gewöhnlichen Filmbildes durch zwei aufeinander
Senkrechte in vier Felder getei..t wird, deren jedem ein besonderes Aufnahmeobjektiv
zugeordnet ist. Jedes der vier Aufnahmeobjektive wird dabei mit Einem verschiedenen.
Farbfilter ausgerüstet; es können auch zwei Objektive das gleiche Farbfilter erhalten.
Da die Mitten der übereinander angebrachten Objektive hierbei nur um eine halbe
Bildhöhe, d. h. um 9 mm, voneinander entfernt sind, so darf das einzelne Objektiv
mit Fassung auch keinen größeren Durchmesser als 9 mm erhalten. Dies genügt aber
auch bei der kurzen Brennweite der aufnahmeobjektive, die 25 mm nicht zu
übersteigen braucht, so daß jedes Objektiv dann eine Apertur von 1l3 hat. Der nahe
Abstand der Objektive voneinander hat dann den Vorteil, daß dadurch keine störende
Parallate der Teilbilder auftritt.
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Will man ein so gewonnenes Filmbild durch die Aufnahmeobjektive projizieren.
so gelingt dies deswegen nicht, weil durch die kleine Üffnung nicht genügend Licht
zutn Projektionsschirm dringen kann. Auch wenn inan die Brennweite der Objektive
auf das doppelte verlängert, wie es bei der Projektion im Verhältnis zur Aufnahme
üblich ist, t-o nützt dies nichts, weil deswegen der Abstand cler Objektive voneinander
kein größerer werden darf.
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Die Erfindun- bezweckt nun, die Projektion solcher Bilder mit einer
ausreichenden Helligkeit zu ermöglichen. Dies -eschieht dadurch, daß zunächst ver;;-ri>li;
rte Bilder der auf dem Film neheneinanderlic--enden Teilbilder erzeugt werden und
daß jedes dieser vergrößerten Teilbilder durch ein besonderes Objektiv projiziert
wird. Durch die Vergrößerung der Teilbilder rücken die ihnen zugeordneten Objektiv,-
weit genug voneinander ab, um ausreichend groß gemacht zu w--rden, damit eine genügende
Lichtmenge durch sie hindurch auf den Projektionsschirm gelangen kann.
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Eine zur-Ausübung des Verfahrens dienende Vorrichtung besteht demgemäß
aus zwei Gruppen optischer Elemente, deren eine von einem Einzelobjektiv nebst zugeordnetem
Kondensor und deren andere von mehreren in derselben Ebene befindlichen Objektiven
riebst zugeordneten Kondensoren gebildet wird. Dabei sind der Einzelkondcusor der
einen Gruppe und die mehrfachen Koddensoren der andern Gruppe einander benachbart
und liegen ungefähr an der Stelle der Ebene des vergrößerten Filmbilds, während
das Einzelobjektiv der einen Gruppe dein Film, die mehrfachen Objektive der andern
Gruppe dem Projektionsschirm zugekehrt sind.
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Wenn mau die Entfernung zwisch--n Film und Einzelobjektiv verkleinert,
so vergrößert sich der Abstand zwischen dem Einz; labjektiv und dem vergrößerten
Filmbilde. Damit rückt auch die Ebne des vergrößerten Filmbildes etwas weiter von
dem Film ab. Gleichzeitig wird die Vergrößerun- des Filmbildes eine stärkere. Sorgt
man nun dafür, daß das System der Kondensoren und der mehrfachen Objektive a1; Ganzes
gegen das I?inzelohjektiv ver;cliiebbar ist, "o kann man erreichen, dal3 da> ver@rüläerte
Filmbild stets relativ zu den hanclen;oren in derselben Ebene liegcnbleibt und somit
auf dem Projektionsschirm scharf einbestellt bleibt, während die Hauptstrahlen cler
Teilbilder konvergieren. Für jede Entfernung
des frojektions>chirms
ist eine besondere Konvergenz der Hauptstrahlen. der Teilbilder notwendig, die sich
auf einfache Weise durch Verschiebung sowohl des Einzelobjektivs als auch der Kondensoren
nebst den mehrfachen Objektiven als Ganze,- in der Richtung der optischen A1° erreichen
läßt, ohne daß der gegenseitige Abstand der mehrfachen Objektive voneinander geändert
zu werden braucht.
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Die ganze Vorrichtung wird zweckmäßig so gestaltet, daß sie als vorschaltbarer
Teil vor einen z'ewöhnlichen kinematographischen frajektionsapparat ausgebildet
ist. der leicht aus dem Strahlengang entfernt werden kann.
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In den Abb. 1 bis 3 ist der Strahlengang schematisch erläutert. Abb.
1 stellt eine Aufsicht der Aufnahmevorrichtung dar, Abb.2 eine Aufsicht der Projektionsvorrichtung
vom Projektionsschirm aus gesehen, Abb.3 einen Durchschnitt längs der optischen
Achse der Projektionsvorrichtung. In Abb.3 sind die Öffnungen der Linsen im Verhältnis
zu den übrigen Abmessungen zu groß wiedergegeben.
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In Abb. 1 ist ein Filmbild von normaler Größe a b c d in vier
Einzelbilder a e i lz, e b f i, i f c g und lz i g d unterteilt.
Diese vier Einzelbilder werden durch die vier Objekti-e I, II, III, IV von de:ns@e.l;:en
Gegenstande erzeugt, -nur durch verschiedene Farbfilter hindurch.
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In Abb. 2 sind I', II', III', IV' die vier Projektionsobjektive mit
größerer öffnung, die den -"!er vergrößerten Filmbildern a' e' i' lt',
8'
b' f' L', Z' f@' C' g' und 1t' L' g' ff entsprechen.
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Der Schnitt :nach Abb. 3 ist längs der Diagonale der Abb. 2 gelegt
zu denken. Der Film @l-i-b---von -normaler Größe wird durch ein Objektiv h von großer
öffnung vergrößert an der Stelle d' i' b' abgebildet. L ist die Mitte
des Teilbildes ,n b f i, m die Mitte des Teilbildes !r i.g d, die
in L' und m'
abgebildet werden. Das Teilbild e' b' f' i' wird
durch das Objektiv I I', das Teilbild lt' i' g' d' durch das Objektiv IV'
auf den Schirm projiziert. Vor den beiden Objektiven II' und IV' befinden sich die
Farbfilter n und o. Teilkondensatoren h, q sind den Teilobjektiven
11', IV' zugeordnet, der Einzelkondensor r dem Einzelobjektiv h. Dis in Abb.
; gezeichneten Strahlen sind die Hauptstrahlen, welche den einzelnen Punkten des
Films zugehören. ZVas die Austrittspupillen anbetrifft; so wird s, die Mitte des
Einzelobjektivs h. mit Hilfe des Kondensors r zunächst annähernd im Unendlichen
entworfen und dann durch die Teilkünclensoren /) und q in den Punkten
t und tr, den Alitten der Objektive II' und IV', abgebildet. -Gibt man z.
B. der Linse k eine Brennweite von c) cm und wählt den Abstand i s = 12 cm, so wird
s i'= 36 cm und das Bild b'd' eine dreifache Vergrößerung des Films h il. Wählt
man ferner I'(= 18 cm und gibt man dem Objektiv /.# einen Durchmesser von :l cm,
dann wird der freie Durchmesser des Objektivs II' und IV' = 2 Cm, und die Vergrößerung
des Films ist dieselbe, als wenn ein Bild von normaler Größe durch ein Objektiv
von 12 cm Brennweite abgebildet wird. Da vier Offnungen von 2 cm Durchmesser zusammenwirken,
so entspricht dies einer gemeinsamen öffnung von .4 cm Durchmesser, also einem Projektionsobjektiv
von normaler Helligkeit.