DE4119715C2 - Lauflerngerät für Kleinkinder - Google Patents
Lauflerngerät für KleinkinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lauflerngerät gemäß Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Ein derartiges Lauflerngerät ist aus der GB 2 200 054 bekannt.
Bei solchen Lauflerngeräten besteht jedoch
die Gefahr, daß unbeaufsichtigte Kleinkinder im Gerät da
durch verunglücken, daß sie Treppen hinunterfallen, in gefährliche
Bereiche wie in die Küche vordringen und sich hier verletzen. 1988
sind auf diese Weise gemäß einer Statistik der American Consumer
Goods Safety Commission 19 150 Kleinkinder in Krankenhäusern zur
ersten Hilfe eingeliefert worden, von denen mindestens drei gestorben
sind.
Es besteht deshalb ein Bedarf an diesbezüglich verbesserten Lauflerngeräten.
Wenn Eltern vorübergehend auf das Kleinkind nicht aufpassen
können, binden sie üblicherweise das Gerät an einem Tisch
oder irgendeinem stehenden Objekt fest, um obige Gefahren zu vermeiden.
Diese Verfahrensweise ist deswegen nachteilig, weil es
häufig nicht einfach ist, einen derart feststehenden Gegenstand zu
finden, an dem das Gerät nachhaltig gesichert werden kann, wobei
zusätzlich von dem feststehenden Gegenstand und der festen Verbindung
des Gerätes an diesem auch Gefahren ausgehen können.
Aus der EP 03 62 159 ist ein Lauflerngerät mit einer Sicherheitsvorrichtung
bekannt, die dann selbsttätig ein Weiterrollen verhindern soll, wenn das Kind mit
dem Lauflerngerät an eine Stufe oder sonstigen Absatz gerät.
Aus der US 2606593 ist schließlich ein Lauflerngerät bekannt,
bei dem durch Anbringen einer Fußruheplatte das Kind davon abgehalten
wird, durch Kontakt der Füße mit dem Boden mit dem Lauflerngerät
herumzufahren. Das Anbringen der Fußruheplatte ist jedoch relativ aufwendig.
Gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Lauflerngerät der eingangs beschriebenen
Art zur Verfügung zu stellen, das bei Bedarf, beispielsweise
beim Füttern des Kleinkindes oder bei fehlender Aufsicht, mit wenigen Handgriffen vom im Lauflerngerät befindlichen Kleinkind nicht mehr bewegungsfähig
gemacht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Lauflerngerät
gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung ergibt sich aus dem nachfolgenden Anspruch 2.
Das erfindungsgemäße Lauflerngerät weist eine vorübergehend aktivierbare
Sicherheitsvorrichtung auf, die bevorzugt eine Trommel, eine Stoffbahn,
verschiedene Befestigungselemente und eine Stange enthält. Innerhalb
der Trommel ist eine Torsionsfeder und ein zentraler Schaft angeordnet.
Die Torsionsfeder windet sich um den zentralen Schaft, wobei eines
ihrer umgebogenen Enden in ein Loch im zentralen Schaft und
das andere umgebogene Ende in ein Loch in der Außenfläche der Trommel
führt. Die Trommel ist drehbar mit einem der Träger des Gerätes verbunden,
wobei der zentrale Schaft durch zwei Mittel
bohrungen in zwei Abdeckungen an jeweils einem Ende
der Trommel geführt und auf dem einen Träger des Gerätes befestigt ist.
Eine Ausnehmung erstreckt
sich in Längsrichtung von einem Ende der Trommel bis in die Nähe
des anderen Endes der Trommel. Ein Ende der Stoffbahn ist
gefaltet und zu einem Aufnahmebereich für einen Metallstab umgenäht.
Der Aufnahmebereich mit dem darin befindlichen Metallstab
ist in der Trommel angeord
net, während der andere Bereich der Stoffbahn
sich aus der Ausnehmung erstreckt. Das andere Ende
der Stoffbahn ist mit mehreren Ösen versehen und ein Stoppelement
ist am hinteren Ende der
Stoffbahn und benachbart zum Zentrum des Stoffbahnendes mit den Ösen
angeordnet. Die Längsstange ist in geeigneter Entfernung von der
Trommel oberhalb dieser ebenfalls auf dem Träger des Lauflerngerätes
befestigt. Wenn die Stoffbahn nicht verwendet wird, ist sie um
die Trommel herum aufgerollt und das freie Ende der Stoffbahn (das
Ende mit den Ösen) liegt an der Längsstange. Die Befestigungselemen
te gegenüber der Trommel sind am Grundrahmen des Lauflerngerätes befestigt. Wenn
Eltern vorübergehend ihr Kleinkind in dem Lauflerngerät nicht beaufsichtigen
können, oder wünschen, daß sich das Lauflerngerät beim Füttern des Kleinkin
des nicht bewegen soll, können sie die Stoffbahn
entrollen; weil die Länge der Stoffbahn so
ausgelegt ist, daß die entrollte Bahn den Grund berührt, wenn das
Baby darauf tritt, wird hierdurch das Lauflerngerät für das Kleinkind bewe
gungsunfähig gemacht.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung der
Trommel;
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine auf dem Träger des Gerätes
befestigte Trommel;
Fig. 3 ist eine schematische Seitenansicht auf die
Trommel mit aufgerollter Stoffbahn;
Fig. 4 ist die Seitenansicht bei entrollter Stoffbahn;
Fig. 5 zeigt die Stoffbahn in
entrolltem Zustand im Bereich des unteren Rahmens des
Lauflerngerätes;
Fig. 6 ist eine Schrägansicht des
Lauflerngerätes bei ausgerollter Stoffbahn;
Fig. 7 und Fig. 8 zeigt schematisch, wie ein Kleinkind das Lauflerngerät
bewegt, wenn die Stoffbahn
nicht eingesetzt ist;
Fig. 9 zeigt schematisch, wie ein Kleinkind im
Lauflerngerät bei entrollter Stoffbahn an der Bewegung des Gerätes gehindert ist.
Gemäß Fig. 1, 2, 5 und 6 kann die Sicherheitsvorrichtung
auf ein übliches Lauflerngerät montiert werden. Gemäß Fig. 6
weist ein übliches Lauflerngerät 5 einen Sitz 51 im oberen Bereich des
Gerätes, sowie zwei jeweils zwischen dem
Sitz 51 und einer Verbindungsstange 54 angeordnete, im Mittelbereich des Gerätes drehbar verbundene, umgekehrt U-förmige rohrförmige
Träger 52
auf, wobei sich
die Verbindungsstange 54 in Längsrichtung auf dem im wesentlichen
rechtwinkligen Grundrahmen 53 im unteren Bereich des Gerätes abstützt.
Gemäß Fig. 1 enthält die Sicherheitsvorrichtung
eine Trommel 1 mit vorzugsweise 30 mm innerem Durchmesser, eine
Stoffbahn 2, eine Längsstange 6 und mehrere Befestigungs
elemente 3; innerhalb der Trommel 1 sind eine Torsionsfeder 13
mit bevorzugt 8 mm innerem Durchmesser und 10 mm Außendurchmesser
und ein Zentralschaft 12 mit bevorzugt 5 mm Durchmesser angeord
net. Die Torsionsfeder 13 ist um den Zentralschaft 12 gewunden
und besitzt ein umgebogenes Ende 131, das in ein Loch 15 im
Zentralschaft 12 führt, während das andere umgebogene Ende 132
in einem Loch 16 an der Außenfläche der Trommel 1 angeordnet
ist.
Der Zentralschaft 12 besitzt zwei Endbereiche 121 von
vermindertem Durchmesser, und die beiden Endbereiche 121 sind
endseitig jeweils mit Gewinde versehen.
Gemäß Fig. 2 und 6 kann die Trommel 1 drehbar auf zwei
unteren Endbereichen 55 eines der umgekehrt U-förmigen rohrförmigen Träger
52 des Lauflerngerätes 5 gesichert sein und befindet
sich im Endbereich des Basisrahmens 53; sie ist mittels des Zen
tralschaftes 12, der sich durch zwei Mittelbohrungen 18 in zwei
Abdeckungen 14 auf den jeweiligen Enden der Trommel 1 erstreckt,
gehalten, wobei jedes Ende des Schaftes 12 an den beiden unteren
Endbereichen 55 des umgekehrt U-förmigen rohrförmigen Trägers 52 des
Gerätes mittels Nuten oder Schrauben befestigt ist, wobei die innere
Oberfläche 141 von jeder Abdeckung 14 gegen eine Schulter 122
des Zentralschaftes 12 angelehnt ist, und die die Bereiche kleinen
und großen Durchmessers des Zentralschaftes voneinander trennen. Der
Zentralschaft 12 muß zur Vermeidung einer Drehung fixiert sein.
Eine Ausnehmung 17 mit bevorzugt 2 mm Breite
erstreckt sich in Längsrichtung vom einen Ende der Trommel 1 in einem Be
reich in der Nähe des anderen Endes der Trommel 1.
Die Stoffbahn 2 kann ein Segel- oder Drillichgewebe mit einer
Dicke von 1 mm sein. Ein Ende der Stoffbahn ist umgefaltet und zu
einem Aufnahmebereich 24 für einen Metallstab 21 mit bevorzugt
4 mm Durchmesser umgenäht; der Aufnahmebereich 24 mit dem darin
befindlichen Metallstab 21 wird in die Trommel 1 benachbart dem Zentralschaft 12 von
einer Seite (wie von Seite a gemäß Fig. 1) der Trommel 1 einge
schoben, wenn die Abdeckung 14 noch nicht auf die Trommel 1
aufgebracht ist, während der andere Bereich der Stoffbahn
durch die Aussparung 17 durchtritt.
Dadurch ist verhindert, daß der Aufnahmebereich 24
der Stoffbahn 2 aus der Trommel 1 austreten kann. Das andere
freie Ende der Stoffbahn 2 ist mit mehreren
Ösen 22 (Fig. 5) versehen; ein Stoppelement 23 (Fig. 3),
kann an der hinteren Seite der Stoffbahn und benach
bart zum Zentrum des Endes der Stoffbahn mit den Ösen vorgesehen
sein. Die Längsstange 6 (Fig. 6) wird oberhalb der Trommel 1 in
geeignete Distanz von der Trommel 1 angeordnet und ebenfalls auf
den unteren Endbereichen 55 des Trägers 52 des Lauflerngerätes
angeschraubt. Wird die Stoffbahn 2 nicht benutzt, kann die
Stoffbahn um die Trommel 1 gewickelt werden, wobei das freie Ende
der Stoffbahn 2 (das Ende mit Ösen) von der Längsstange 6 gehal
ten wird.
Die Befestigungselemente 3 gegenüber der Trommel 1 sind auf
der anderen Seite des Grundrahmens 53 des Lauflerngerätes 5 ange
schraubt. Die Anzahl der Befestigungselemente 3 ist gleich der der
Ösen 22 in der Stoffbahn 2. Jedes Befestigungselement 3 weist
einen Gleitteil 31 und einen Hakenbereich 32 (Fig. 5) auf. Ist
die Stoffbahn 2 in Richtung
auf die Befestigungselemente 3 gezogen, kann sie am Grundrahmen des
Lauflerngerätes durch Zurückbewegen der Gleitteile 31 in die Hakenbereiche 32
der Befestigungselemente 3 mittels
der Ösen 22 in der Stoffbahn 2 (Fig. 5) eingehängt werden; wird
die Stoffbahn 2 von den Befestigungselementen gelöst, wird sie
mittels der Torsion der Torsionsfeder 13 um die Trommel 2 gewickelt.
Wenn die Eltern die Stoffbahn abwickeln und sie am Grundrahmen
des Lauflerngerätes befestigen, bewegt sich das Lauflerngerät nicht, wenn das Klein
kind auf die abgewickelte Stoffbahn tritt und eine Kraft ausübt,
wobei die Länge der Stoffbahn so gewählt ist, daß die abgewickelte
Stoffbahn den Boden in diesem Zustand berührt. Die Kraft, die das Lauflerngerät
bewegt, muß groß genug sein, um die Reibung zwischen dem Boden
und dem Lauflerngerät zu überwinden. Wenn die Stoffbahn
um die Trommel herum gewickelt ist, ist die durch das Kleinkind auf
das Lauflerngerät ausgeübte Kraft eine äußere Kraft, die die Reibung zwi
schen dem Boden und den Rädern des Lauflerngerätes überwinden kann. Ist
jedoch die Stoffbahn entrollt, und tritt das
Kleinkind auf die Stoffbahn, ist die hierbei ausgeübte Kraft eine
innere Kraft, weil das Kleinkind zusammen mit dem Lauflerngerät als ein
Gesamtkörper betrachtet werden kann, so daß die Reibungskraft zwi
schen dem Boden und dem Lauflerngerät durch das Kleinkind nicht überwunden
werden kann; auf diese Weise ist, sofern nicht eine Kraft von außen
einwirkt, das Lauflerngerät unbeweglich.
Diese Erklärungen sind leichter mittels der Fig. 7 bis 9
verständlich. Fig. 7 zeigt ein Kleinkind, das eine äußere Kraft auf
das Lauflerngerät ausübt, wenn es nicht auf die Stoffbahn
tritt.
Fig. 8 erklärt Fig. 7, wobei das Kleinkind eine äußere Kraft
F ausübt, die die Reibungskraft f zwischen Boden und den Rädern
des Lauflerngerätes überwindet und das Lauflerngerät bewegt.
Fig. 9 zeigt, daß, wenn die Stoffbahn
entrollt ist, das Kleinkind auf die Stoffbahn tritt, die auf dem
Boden liegt, so daß die durch das Kleinkind ausgeübte Kraft eine
interne Kraft wird. Deshalb ist das Lauflerngerät nicht beweglich, wenn
keine andere äußere Kraft zur Überwindung der Reibungskraft f1 und
f2 einwirkt. Wird die Stoffbahn
wieder um die Trommel gewickelt, kann das
Lauflerngerät wiederum bestimmungsgemäß zum Laufenlernen oder Spielen ver
wendet werden.
Gemäß Fig. 6 besitzt das Lauflerngerät 5 einen Sicherheitsgurt mit
zwei Verbindungsteilen 7, die jeweils an einem Ende an zwei gegen
überliegenden Seiten des Sitzes 51 befestigt sind. Ein Verbindungs
teil 7 kann ein Schlingenbandbereich und das
andere Verbindungsteil 7 der hakenförmige Bereich eines Haftverschlusses
sein.
Wenn das
Kleinkind auf die entrollte Stoffbahn tritt, kann der Sicherheits
gurt verhindern, daß das Kleinkind übertriebene Kraft auf das Lauflerngerät
ausüben kann, so daß das Lauflerngerät vor dem Schwanken bewahrt wird. Der
Sicherheitsgurt kann auch eine andere übliche Befestigungsvorrich
tung sein.
Bei Bedarf kann das Lauflerngerät daher vorübergehend unbeweglich gemacht
werden, beispielsweise, wenn die Eltern das Zimmer verlassen wollen,
das Baby füttern oder von ihm ein Foto machen wollen, wobei die
eingangs geschilderte Unfallgefahr vermieden wird.
Claims (2)
1. Lauflerngerät für Kleinkinder, mit einem Sitz im oberen
Bereich des Gerätes und zwei scherenartig drehbar verbundenen,
umgekehrt U-förmigen, rohrförmigen Trägern zwischen dem Sitz und
zwei Verbindungsstangen, die in Längsrichtung an einem im wesentlichen
rechteckigen, mit Rollen versehenen Grundrahmen am unteren
Ende des Gerätes befestigt sind, gekennzeichnet durch eine Sicherheitsvorrichtung
mit einer eine Torsionsfeder (13) enthaltenden
Trommel (1) benachbart zu einer Seite des Grundrahmens (53),
sowie mit einer Stoffbahn (2), die um die Trommel (1) gewickelt
ist und bei Bedarf gegen die Spannung der Torsionsfeder (13) abwickelbar
und mit dem freien Ende gegenüber der Trommel (1) an
dem Grundrahmen (53) lösbar befestigbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
ein Stoppelement (23) am hinteren Ende der Stoffbahn (2)
und in Nachbarschaft zum Zentrum des freien Endbereiches der
Stoffbahn (2) und eine Längsstange (6) parallel zur Trommel (1)
in geeignetem Abstand oberhalb von der Trommel (1) zwischen zwei
unteren Endbereichen (55) des einen Trägers (52) angeordnet sind,
wobei die Stoffbahn (2) in aufgewickeltem Zustand mit dem Stoppelement
(23) gegen die Längsstange (6) stößt.
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