DE4116266C2 - - Google Patents
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Description
Diese Anmeldung ist eine teilweise Weiterführung der US-Patentan
meldung, Serien Nr. 07/2 11 806, die hier als Bezug aufgenommen
wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Cracken von Carbon
säureamiden, um N-Vinylcarbonsäureamide zu bilden.
In der Literatur werden einige unterschiedliche Verfahren zur Her
stellung von Vinylamiden beschrieben. Typischerweise umfassen diese
Verfahren anfangs die Bildung von Vorstufen, die anschließend pyro
lisiert oder gecrackt werden, um die gewünschten Vinylamide zu er
zielen.
US-Patent 45 54 377 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von N-
Vinylacetamid durch die thermische Pyrolyse von N-(a-Methoxy
ethyl)acetamid bei Temperaturen von 400° bis 500°C ohne Verwendung
eines Katalysators. Ein ähnliches Verfahren wird in der Japanischen
Patentanmeldung 60-1 99 685 beschrieben. In diesem Verfahren werden
Alkoxyethylformamid-Derivate als Vorstufen erzeugt, die anschlie
ßend einer thermischen Zersetzung unterzogen werden, um N-Vinyl
formamid zu bilden.
US-Patent 43 34 097 lehrt ein Verfahren zur Synthese von N-Vinyl
amiden aus Alkoxyethylamiden und deren N-Alkylderivaten durch Ab
trennen von Alkoholen. Die Ausgangsmaterialien werden verdampft und
in einem Ofen mit porösem Siliciumdioxid bei einer Temperatur von
225-300°C bei atmosphärischem oder subatmosphärischem Druck
gecrackt. US-Patent 43 22 271 beschreibt ein Verfahren, bei dem N-
Vinyl-N-alkylcarbonsäureamide hergestellt werden, indem von der
entsprechenden Alkoxyvorstufe mit oder ohne einem Katalysator Alko
hol abgetrennt wird. Die beschriebenen Katalysatoren sind schwach
saure Katalysatoren, wie schwach saure Oxide von Al, Be, Zr und W;
schwach saure Phosphate von Ca, Al, Mo, B und W; getragene Alumi
nosilicate in der H-Form und auch Ammoniumsalze. Es werden Bedin
gungen der flüssigen und der Gasphase in einem Temperaturbereich
von 60-350°C angewendet.
US-Patent 46 70 591 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von N-
a-Alkoxyethylformamiden, die als Vorstufen für N-Vinylformamid ver
wendet werden. Dieses Patent beschreibt auch die Herstellung von N-
Vinylformamid durch Pyrolyse der Vorstufe über Katalysatoren, wie
SiO2, Aluminiumoxid, Al2O3, Marmor (marble), Eisen, Kupfer, MgO
oder ZnO. Die Pyrolyse wird bei atmosphärischem oder subatmosphäri
schem Druck in einem Temperaturbereich von 300 bis 550°C durchge
führt.
US-Patent 39 14 304 beschreibt ein Verfahren zum Cracken von N-a-
Alkoxyethylcarbonsäureamiden, um N-Vinylcarbonsäureamide zu bilden,
wahlweise in Gegenwart eines Inertgases wie N2, Ar oder CO2. Füll
körper aus einem inerten Material wie Glas, Quarz, Keramik, Porzel
lan, Kohlenstoff, Graphit, Stahl und ähnlichem werden zur Durchfüh
rung der Wärmeübertragung in der Reaktionszone verwendet. Gepreßte
Oxide von Zink, Zirkonium, Thorium, Cerium, Chromium, Magnesium,
Aluminium und ähnliche werden ebenfalls verwendet. US-Patent 35 31 471
beschreibt die Herstellung von N-Vinylverbindungen durch Erwär
men von Alkoxyalkylamiden bei 50-200°C in der Gasphase über schwach
sauren Katalysatoren, wie Oxiden von Al, Be, Zr und W, Phosphaten
von Ca, Al, B und W und anderen ähnlichen Verbindungen. Ähnliche Ka
talysatoren und/oder Verfahren zum Cracken von Alkoxyalkylamiden
sind in US-Patent 33 77 340 und in der Deutschen Patentanmeldung
11 65 638 beschrieben.
US-Patent 45 78 515 beschreibt ein Verfahren zum Cracken von Ethy
lidenbisformamid durch dessen Erwärmung auf eine Temperatur im Be
reich von etwa 150°C bis 750°C, vorzugsweise 300°C bis 625°C, wäh
rend eines Zeitraums von etwa 0,1 Sekunde bis 1 Stunde in Gegenwart
eines festen Kontaktkatalysators. Die Pyrolyse wird über einem
nichtsauren oder schwach sauren Katalysator, wie Glas- oder Marmor
splittern durchgeführt. Andere aufgelistete Katalysatoren, die wei
testgehend als Wärmeübertragungsmedium dienen, umfassen Kieselerde,
abgerauchtes Siliciumdioxid (fumed silica), Schnitt-Glasfaser, Kie
selgel, bearbeiteter Sand bzw. Formsand, Calciumcarbonat und Stahl.
Damit in Zusammenhang stehende Beschreibungen, die eine ähnliche
Pyrolysetechnologie zur Herstellung von N-Vinylacetamid oder N-Vi
nylformamid beschreiben, umfassen die US-Patente Nr. 44 90 557 und
40 18 826.
EP-A 00 46 947 beschreibt die Alkoxylierung verschiedener
organischer Verbindungen, unter anderem die von Carbonsäureamiden
mit Alkoxylierungsmittel in Gegenwart von
Katalysatoren wie unter anderem Strontiumoxid bzw.
Strontiumhydroxid.
Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Bildung von N-Vi
nylamiden mit der allgemeinen Strukturformel:
CH₂ = CH-NHCOR¹
worin R1 Wasserstoff, eine C1- bis C6-Alkylgruppe oder eine C6-C9-
Aryl- oder substituierte -Arylgruppe ist, durch Cracken, und zwar
Erwärmen von Carbonsäureamiden mit der allgemeinen Strukturformel:
worin R1 wie oben definiert ist und R2 eine C1-C9-Alkoxy-, Carboxy-
oder Carboxamidgruppe ist.
Die Carbonsäureamide werden im oder im nahezu gasförmigen Zustand
auf eine Temperatur von etwa 210°-350°C in Gegenwart eines porösen
Wasserstoff abtrennenden Katalysators erwärmt, der aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus MgS und Oxiden oder gemischten Oxiden von
Ca oder Sr besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren erreicht hohe Werte der Umwandlung
und Selektivität für die N-Vinylamide bei relativ geringen Tempera
turen, bei denen die Erzeugung des Cyanwasserstoff-Nebenproduktes
gering ist. Im Gegensatz zu typisch herkömmlichen Crackverfahren
kann das erfindungsgemäße Verfahren wahlweise bei atmosphärischem
oder höherem Druck durchgeführt werden, was den durchschnittlichen
freien Weg der Moleküle erhöht, wodurch mehr Katalysator verwendet
werden kann, und wobei im Verhältnis zu anderen derartigen Verfah
ren eine höhere Raum/Zeit-Ausbeute erreicht wird. Außerdem wurde
deutlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren gute Crackergebnisse
erreicht, wenn entweder einzelne oder gleichzeitig zugeführte Aus
gangsmaterialien verwendet werden. Im Gegensatz zur Lehre gemäß dem
Stand der Technik über die thermische Pyrolyse von Vinylamiden er
reicht das erfindungsgemäße Verfahren höhere Raum/Zeit-Ausbeuten,
niedrigere bevorzugte Temperaturen und die Möglichkeit, bei atmo
sphärischem Druck zu arbeiten. Herkömmliche Crackverfahren umfassen
typischerweise den Bruch der C-C-Bindung. Das erfindungsgemäße Ver
fahren umfaßt jedoch den katalytischen Bruch der C-X-Bindung, wobei
X typischerweise Verbindungen von O oder N oder möglicherweise F,
S, P oder Si ist. Das erfindungsgemäße Crackverfahren kann als Vi
nylidencrackreaktion beschrieben werden, die durch die folgende
Gleichung verdeutlicht wird:
worin X = O, N, S, F, P oder Si.
Nach einer Ausführungsform liefert die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Cracken von Ethylidenbis(formamid), um N-Vinylform
amid zu bilden, ein Monomer, das zur Bildung einer Polymervorstufe
für die Erzeugung von Poly(N-vinylamin) verwendet wird.
Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von N-
Vinylamiden, das eine wesentlich verbesserte Aktivität und/oder Se
lektivität beim Cracken von Carbonsäureamiden erreicht, die Vinyl
amidvorstufen sind. Carbonsäureamide mit der allgemeinen Struktur
formel
worin R1 Wasserstoff, eine C1- bis C6-Alkylgruppe oder eine C6-C9-
Aryl- oder substituierte -Arylgruppe ist, und R2 eine C1- bis C9-Alk
oxy-, Carboxy- oder Carboxamidgruppe ist, werden in Gegenwart eines
porösen Wasserstoff abtrennenden Katalysators auf eine Temperatur
von etwa 210°-350°C erwärmt, um N-Vinylamide mit der allgemeinen
Formel zu bilden:
CH₂ = CH-NHCOR¹
worin R1 wie oben beschrieben ist.
Beispiele spezifischer Carbonsäureamide, die in diesem Verfahren
vorteilhaft sind, umfassen Ethylidenbis(formamid) (BIS), N-(1-Meth
oxyethyl)formamid (MEF), N-(1-Ethoxyethyl)formamid (EEF), N-(1-
Acetoxyethyl)formamid (AEF), N-(1-Methoxyethyl)acetamid (MEA) und
N-(1-Ethoxyethyl)acetamid (EEA).
In dieser Erfindung wird die Selektivität als Mole des erzeugten
gewünschten Produktes pro Mole des verbrauchten Reaktanten, wobei
der Quotient mit 100 multipliziert wird, definiert, und die Umwand
lung wird als Mole des verbrauchten Reaktanten pro Mole des zuge
führten Reaktanten, wobei der Quotient mit 100 multipliziert wird,
definiert. Die Ausbeute ist
Selektivität · (Umwandlung/100).
Die für dieses Crackverfahren geeigneten Katalysatoren sind poröse
Wasserstoff abtrennende Katalysatoren, die aus MgS und Oxiden oder
gemischten Oxiden von Ca oder Sr ausgewählt sind, wie CaO, SrO,
Sr(OH)2, SrTiO3, SrSnO3 und SrO/MgO. Die katalytische Crackreaktion
wird bei einer Temperatur im Bereich von etwa 210° bis 350°C durch
geführt. Die beste Produktselektivität wird erhalten, wenn das Ver
fahren bei geringem Partialdruck der organischen Zufuhr durchge
führt wird, um zu sichern, daß die Gasphase vorherrschend ist, da
die Gasphase bevorzugt ist, obwohl die Reaktion in der flüssigen
Phase stattfinden kann. Selbst wenn in der Gasphase gearbei
tet wird, ist die Kapillarkondensation in den Katalysatorporen ty
pisch. Es ist ein Gesamtdruck im Bereich von etwa 3 Torr bis etwa
3000 Torr (0,399 bis 399 kPa) oder höher anwendbar, es ist jedoch
ein Gesamtdruck bis zu etwa 1000 Torr (133 kPa) bevorzugt, dieser
liefert die beste Produktselektivität. Diese Bedingungen ermögli
chen einen schnellen Transport des gecrackten gasförmigen Produktes
zu äußeren Kühlabscheidern, wo es kondensiert und gesammelt wird,
wodurch der Abbau verhindert wird.
Die Reaktion kann wahlweise in Gegenwart eines Inertgas-Verdün
nungsmittels, wie Helium, Stickstoff, Argon oder Mischungen davon
durchgeführt werden. Diese inerten Verdünnungsmittel sind vorteil
haft, da sie dazu dienen, einen geringen Partialdruck des Carbon
säureamids im Reaktor, eine Erhöhung der Wärmeübertragung auf das
und aus dem Katalysatorbett und eine Verringerung des durchschnittli
chen freien Wegs der Moleküle zu erreichen, wodurch ein besserer
Massentransport in die Katalysatorpartikel und Poren möglich wird,
um in einigen Fällen die notwendige Anwendung eines teuren Vakuum
verfahrens zu eliminieren. Der Hauptzweck für die Verwendung des
Verdünnungsmittels im erfindungsgemäßen Verfahren ist die Auf
rechterhaltung eines geringen Partialdrucks des organischen Amids,
wohingegen Lehren aus dem Stand der Technik Verdünnungsmittel nur
zum Mitreißen verwenden, um das Verstopfen des Reaktors zu verhin
dern oder um zum Transport des Materials zum Reaktor beizutragen.
Da das inerte Verdünnungsmittel den Partialdruck der Zufuhr des
Carbonsäureamids verringert, kann die Crackreaktion, wie es oben
gezeigt ist, bei atmosphärischem oder einem anderen Druck durchge
führt werden und noch in der Gasphase sein, da es der Partialdruck
des Carbonsäureamids ist, der niedrig sein muß, um eine vorherr
schende Gasphasenreaktion aufrecht zu erhalten. Vorzugsweise wird
das Inertgas in einer Menge von etwa 20-98 Mol-%, auf die gesamte
Zufuhr (inert und organisch) bezogen, zugesetzt. Während Helium das
beste Wärmeleitvermögen zeigt, ist Stickstoff am billigsten und im
allgemeinen das bevorzugte Verdünnungsmittel. Die Verwendung des
Verdünnungsmittels ist jedoch nur eine bevorzugte Ausführungsform
und die Reaktion kann ohne dieses durchgeführt werden, obwohl in
Abhängigkeit von den anderen Reaktionsbedingungen ein Vakuum erfor
derlich sein kann, um die vorherrschende Gasphasenreaktion aufrecht
zu erhalten. Außerdem ist es vorteilhaft, den Sauerstoff vom orga
nischen Amid zu entfernen, ehe dieses Amid dem Katalysator zuge
führt wird. Dies führt zu einer verlängerten Lebensdauer des Kata
lysators und zur Maximierung der Katalysatorproduktivität.
Das zu crackende Carbonsäureamid kann in seiner im wesentlichen
reinen Form oder als Rohmischung verwendet werden, wie es bei sei
ner Synthese erhalten wird. Außerdem kann es mit einem geeigneten
funktionellen inerten Lösungsmittel verdünnt werden, wie Wasser,
Ethanol, Formamid (FAD), Dimethylsulfoxid (DMSO) und ähnliche. Die
Reaktion kann entweder schubweise oder kontinuierlich durchgeführt
werden. Bei kontinuierlichen (Durchflußreaktor-)Verfahren beträgt
die Verweilzeit der gesamten Zufuhr typischerweise von etwa 0,01
Sekunden bis 20 Minuten, während bei schubweisen Reaktoren Verweil
zeiten von einigen Stunden angewendet werden können. Die bevorzugte
Verweilzeit für die Durchflußreaktion liegt jedoch im Bereich von
etwa 0,01 bis etwa 2,0 Sekunden. Spurenmengen von Phenothiazin oder
ähnlichen Verbindungen können den kondensierten flüssigen Produkten
zugesetzt werden, um die von einem freien Radikal initiierten Reak
tionen des Vinylmonomer-Produktes zu hemmen.
Es wurden einige Durchläufe durchgeführt, um die Leistung der er
findungsgemäßen Katalysatoren mit denen aus dem Stand der Technik
beim Cracken eines verdünnten Ausgangsmaterials von BIS in FAM
unter den Bedingungen der vorliegenden Erfindung zu vergleichen
(siehe Tabelle 1 Fußnoten). Die BIS-Lösung wurde durch Spülen mit
N2 entoxidiert. 2,00 cm3 eines Katalysators Harshaw MgO wurden mit
10,0 g Ouarzsplittern von 10-16 mesh als Vorbehandlungsverdampfer
und 7,4 g als Nachbehandlungs-Trägermaterial in ein rostfreies
Stahlrohr Typ 316 mit 9/16′′ (14,29 mm) Außendurchmesser gegeben.
Dieses Rohr wurde in einen Reaktor mit Abwärtsströmung eingebaut
und bei 900 Standard-cm3 He/min unter Normalbedingungen auf 275°C
erwärmt. Die BIS-Lösung wurde mit einer Strömungsmenge von
18,0 ml/h und einem Gesamtdruck von 850 Torr (113 kPa) in den erwärmten
Reaktor gepumpt. Der Abfluß des Reaktors wurde abgekühlt und über
einen Zeitraum von vier Stunden wurden Proben gezogen. Zur
quantitativen Analyse durch Gaschromatographie wurden 1,00 g des
Abflusses zu 9,00 g Methanol und 0,15 g N-Methylpyrrolidon gegeben.
Die spezifischen Katalysatoren, die Bedingungen und Ergebnisse sind
in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt.
Aus den oben in Tabelle 1 aufgeführten Ergebnissen ist ersicht
lich, daß die erfindungsgemäßen porösen Katalysatoren zum Cracken
von BIS bei geringen Temperaturen und zwar weniger als 350°C vor
teilhaft sind. Es ist ebenfalls ersichtlich, daß diese Katalysato
ren den herkömmlichen Katalysatoren beim Cracken von BIS bei
diesen Reaktionsbedingungen überlegen sind. Insbesondere wurde
durch die erfindungsgemäßen Katalysatoren eine signifikante Zunahme
der NVF-Selektivität erreicht, wenn diese mit Gless et al., US-Pa
tent 40 18 826 (und zwar Kieselgel und Quarzsplitter) und Schnabel
et al., US-Patent 39 14 304 (und zwar Quarzsplitter) verglichen
wird, als auch wenn ein leeres Rohr ohne Katalysator verwendet
wird, wie es ebenfalls von Schnabel et al. beschrieben wird.
Die vorliegende Erfindung liefert ein wirksames Verfahren bei ge
ringer Temperatur zum Vinylcracken von Carbonsäureamiden, insbeson
dere Ethylidenbis(formamid), die Vinylamidvorstufen sind, um N-Vi
nylamide, wie N-Vinylformamid, herzustellen. Das erfindungsgemäße
Verfahren bei geringer Temperatur ist vorteilhaft, da die thermi
sche Zersetzung von Formamid zu Cyanwasserstoff und Wasser bekannt
licherweise bei Temperaturen oberhalb oder etwa 350°C stattfindet
(siehe Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Ausg.,
Bd. 11, S. 258, und auch Sennewald, US-Patent 37 02 887). Folglich
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Gefahr der HCN-Erzeu
gung stark reduziert oder eliminiert, die ein ernsthaftes Problem
bei herkömmlichen Verfahren bei hoher Temperatur bildet. Zum Bei
spiel zeigen Cyanidanalysen des Reaktorabflusses nach verschiedenen
Durchläufen bei geringer Temperatur (275°C) Cyanidwerte zwischen
0,092-0,129 ppm, wohingegen bei 400°C für die gleiche Reaktion, die
Quarz- bzw. Kohlenstoffkatalysatoren anwandte, Cyanidwerte von 149 ppm
und 3750 ppm gemessen wurden. Die oben aufgeführten Ver
gleichsbeispiele zeigen deutlich, daß die vorliegende Erfindung,
wenn der Durchlauf bei Temperaturen von 210°-350°C durchgeführt
wird, im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, wenn diese unter
ähnlichen Bedingungen durchgeführt werden, zu ziemlich überlegenen
Werten für Umwandlung und/oder Selektivität für die gewünschten
Produkte führt.
Claims (18)
1. Verfahren zur Bildung von N-Vinylamiden mit der Strukturfor
mel:
CH₂ = CH-NHCOR¹worin R1 Wasserstoff, eine C1- bis C6-Alkylgruppe oder eine C6-
C9-Aryl- oder substituierte -Arylgruppe ist, durch Erwärmen von
Carbonsäureamiden auf eine Temperatur von etwa 210°-350°C,
die die Strukturformel aufweisen:
worin R1 wie oben definiert ist und R2 eine C1- bis C9-Alkoxy-,
Carboxy- oder Carboxamid-Gruppe ist,
gekennzeichnet durch:
Erwärmen der Carbonsäureamide in Gegenwart eines porösen Kata
lysators, der MgS oder ein Oxid oder ein gemischtes Oxid von
Ca oder Sr umfaßt, um höhere Werte der Umwandlung und/oder Se
lektivität für die N-Vinylamide zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Ethylidenbis(formamid) erwärmt wird, um N-Vinylformamid zu
bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß ein Inertgas als Verdünnungsmittel verwendet wird,
um während des katalytischen Vinylcrackens der Carbonsäure
amide einen geringen Partialdruck des organischen Amids zu er
zeugen.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Inertgas aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus N2, He und Ar besteht.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Inertgas auf die Zufuhr bezogen in
einer Menge von 20-98 Mol-% vorhanden ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren in einem Druckbereich
von etwa 3 Torr bis etwa 3000 Torr (0,399-399 kPa) durchge
führt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren bei einem Druck von 3 Torr
bis 1000 Torr (0,399-133 kPa) durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß R1 H ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Carbonsäureamid aus der Gruppe
ausgewählt ist, die aus Ethylidenbis(formamid), N-(1-Ethoxy
ethyl)formamid, N-(1-Acetoxyethyl)formamid, N-(1-Ethoxy
ethyl)acetamid, N-(1-Methoxyethyl)formamid und N-(1-Methoxy
ethyl)acetamid besteht.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Carbonsäureamid mit einem funktio
nellen inerten Lösungsmittel vermischt wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das inerte Lösungsmittel aus der
Gruppe ausgewählt ist, die aus Wasser, Ethanol und Formamid
besteht.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren als schubweises Verfah
ren durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren als kontinuierliches
Verfahren in einem Durchflußreaktor durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren primär in der Gasphase
durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren bei subatmosphärischem
Druck unter Anwendung eines Vakuums durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren bei atmosphärischem
Druck durchgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Sauerstoff vom organischen Amid
entfernt wird, ehe das Amid dem Katalysator zugeführt wird.
18. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Katalysator aus der Gruppe ausge
wählt ist, die aus CaO, SrO, Sr(OH)2, SrTiO3, SrSnO3, SrO/MgO,
MgS und Mischungen davon besteht.
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