DE1104517B - Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid

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DE1104517B
DE1104517B DES67962A DES0067962A DE1104517B DE 1104517 B DE1104517 B DE 1104517B DE S67962 A DES67962 A DE S67962A DE S0067962 A DES0067962 A DE S0067962A DE 1104517 B DE1104517 B DE 1104517B
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Germany
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cyanuric chloride
pressure
catalyst
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chlorine
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DES67962A
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Robert Lichtenberger
Francis Weiss
Raymond Rusch
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid durch katalytischeUmsetzung von Chlor mit Cyanwasserstoffsäure in der Dampfphase unter Druck.
  • Unabhängig von den Verfahren, in denen in einer ersten Stufe Cyanchlorid und dann in einer zweiten Stufe Cyanurchlorid durch Trimerisation des Cyanchlorids hergestellt wird, wurde bereits die Direktsynthese von Cyanurchlorid durch Umsetzung von Chlor mit Cyanwasserstoffsäure vorgeschlagen. In dieser Synthese wird in der Dampfphase zwischen 425 und 435° C ein Gemisch von Chlor und Cyanwasserstoffsäure bei Normaldruck umgesetzt. Katalysiert wird die Reaktion durch Aktivkohle, die als Wirbelschicht eingesetzt wird.
  • Der Prozeß kann schematisch durch folgende Ge->amtgleichung dargestellt werden:
    3 Cls-t-3 H C N -> (Cl C N)3 -f- 3 H Cl (I)
    Er weist jedoch große Nachteile auf. Die Ausbeute ist im allgemeinen mittelmäßig. Dies äußert sich in der Anwesenheit von Cyanchlorid in der Salzsäure nach der Kondensation des Cyanurchlorids. Es ist daher notwendig, dieses Cyanurchlorid zurückzuführen, wenn der Betrieb wirtschaftlich sein soll. Hierzu ist die Abtrennung der Salzsäure entweder durch Auflösen in Wasser oder durch Auflösen des Cyanchlorids in einem Lösungsmittel erforderlich. Hierdurch wird das Verfahren kompliziert und stark belastet.
  • Andererseits kondensiert das Cyanurchlorid, das in einer großen Gasmenge verdünnt ist, in Kristallform. Seine Verfestigungstemperatur liegt viel höher als der Taupunkt des Gasgemisches. Für diese Kondensation sind demzufolge große Desublimationskammern erforderlich, deren Erstellung und Unterhaltung kostspielig sind.
  • Die Erfindung ermöglicht es, die genannten Nachteile auszuschalten und die Direktsynthese von Cyanurchlorid mit sehr hohen Ausbeuten und unter technisch sehr einfachen Bedingungen durchzuführen.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Direktsynthese von Cyanurchlorid in einer einzigen Stufe durch Umsetzung zwischen Chlor und Cvanwasserstoffsäure in der Dampfphase in Gegenwart eines Katalysators unter Überdruck durchgeführt. Der Gesamtdruck des Gasgemisches kann zwischen 2 und 40,Atmosphären abs. liegen und beträgt vorzugsweise 3 bis 15 Atmosphären abs.
  • Es wurde festgestellt, daß im Bereich der allgemein für die Synthese in der Dampfphase beanspruchten Temperaturen das Cyanurchlorid eine Depolymerisation, d. h. eine Rückreaktion zu Cyanchlorid nach der Gleichung
    (Cl C ix,') 3-> 3 Cl C N (II)
    erfährt, die um so stärker ist, je höher die Temperatur ist. Bei gegebener Temperatur ist die Depolymerisation um so stärker, je niedriger der Druck ist. Da diese Reaktion ebenfalls durch die für die Synthese verwendete Aktivkohle katalysiert wird, ist es verständlich, daß unter gewissen Betriebsbedingungen der Umsatz zu Cyanurchlorid stark beeinträchtigt wird. Diese Erscheinung läßt sich unter der Annahme deuten, daß die Trimerisationsreaktion des Cyanchlorids in der Gasphase eine Gleichgewichtsreaktion ist, die wie folgt darzustellen ist: 3 Cl C N E (C1 C N) 3 (III) Über das Vorhandensein eines solchen Gleichgewichts, d. h. die Möglichkeit der Depolymerisation des Cyanurchlorids, wurde bisher nie berichtet. Sie ist überraschend, denn die Trimerisationsreaktion ist stark exotherm, und das Tricyanchlorid wurde als ein sehr wärmebeständiges Produkt beschrieben. Dieses Gleichgewicht, das sich so auswirkt, daß in den reagierenden Gasen ein Teil des Cyanchlorids nicht umgesetzt bleibt, zwingt zu einer Kreislaufführung der Gase nach der Abtrennung des Cyanurchlorids.
  • In der nachstehenden Tabelle sind die Cyanurchloridmengen in Gewichtsprozent genannt, die beim Gleichgewicht in einem Gemisch von Cyanchlorid und Cyanurchlorid in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Druck gemäß Reaktion III enthalten sind:
    Tempe- Druck (Atm.)
    ratur 0,25 i 0 ,5 i 1 2 3 4
    f
    3200 C 97 98 j 98,5 99 99,2 99,4
    350° C 94 1 96 f 97,5 98,5 99 99,2
    100° C 80 i 86,5 92 95 96,2 97
    -150° C -10 63 j 78,5 87 90 j 92,5
    Diese Tabelle zeigt, daß die Trimerisation des Cyanchlorids bei Atmosphärendruck mit guten Ausbeuten verläuft, wenn im Bereich unterhalb der allgemein angewendeten Temperaturen gearbeitet wird, daß diese Ausbeute aber von 400° C ab sehr schnell sinkt.
  • In den Verfahren der Direktsynthese kann angenommen werden, daß die Reaktion der Bildung des Cyanchlorids nach der Gleichung
    3 C12+3 H C N--#-3 Cl C '#T+3 H Cl (IV)
    fast augenblicklich und viel schneller verläuft als die Trimerisationsreaktion III. Die letztere findet also unter einem Anfangs-Partialdruck des Cyanchlorids statt, der die Hälfte des Gesamtdrucks beträgt, und der Partialdruck des Gemisches von Cvanchlorid und Cyanurchlorid bewegt sich entsprechend dem Umsatz auf ein Viertel des Gesamtdrucks zu. Bei einem Gesamtdruck gleich Atmosphärendruck ist es somit nahezu unmöglich, vollständigen Umsatz des Cyanchlorids bei Temperaturen oberhalb von 350° C zu erreichen.
  • Der theoretischen 'Möglichkeit, bei Atmosphärendruck durch Senkung der Reaktionstemperatur unter 350° C einen fast quantitativen Umsatz zu erzielen, steht der träge Reaktionsverlauf bei niedriger Temperatur entgegen. so daß diese Reaktion technisch nicht durchführbar ist. Der Verdünnungseffekt der Salzsäure macht sich ebenfalls in einer Senkung der Reaktionsgeschwindigkeit bemerkbar, so daß man schließlich gezwungen ist, bei Temperaturen über :i50' C, in der Praxis bei etwa -125° C, zu arbeiten, um eine annehmbare Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen, die mit rentabler Ausnutzung einer Industrieanlage im Einklang steht. Hierbei treten nun wiederum geringere Umsätze auf, die unter anderem zur Folge haben, daß das nicht umgesetzte Cyanchlorid nach der Abtrennung der Salzsäure im Kreislauf geführt «-erden muß.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Synthese in einer einzigen Stufe unter Druck durchgeführt. Es gestattet die Erzielung eines praktisch quantitativen Umsatzes bei zufriedenstellender Reaktionsgeschwindigkeit. Durch Anwendung eines Gesamtdrucks von 2 bis 40 Atmosphären ist es möglich, den Partialdruck des Gemisches Cl C N- (Cl C N)3 bei günstigen Werten zwischen 0.5 und l0Atmosphären abs. zu halten. Bisher nahm man an, daß ein Katalysator auf Basis von Aktivkohle unerläßlich sei. Es wurde jedoch die überraschende Feststellung gemacht, daß die Reaktion in Gegenwart der verschiedensten Katalysatoren und sogar ohne Katalysator stattfindet, wenn unter Druck gearbeitet wird. Wenn ohne Katalysator gearbeitet wird, werden jedoch eine Reihe von unerwünschten Nebenprodukten gebildet, so daß es vorzuziehen ist, einen Katalysator zu verwenden, z. B. Aktivkohle oder ein großoberflächiges Metalloxyd, die gegebenenfalls mit einem Metallsalz, z. B. Ferrichlorid, imprägniert sind. Der Ersatz der Aktivkohle durch einen Katalysator kann vorteilhaft sein. So weist Kieselsäuregel gegenüber der Aktivkohle den Vorteil einer längeren Lebensdauer und einer höheren Beständigkeit der katalytischen Aktivität in Abhängigkeit von der Temperatur auf.
  • Es ist sehr einfach, das System unter Druck zu setzen. Die Reaktionsteilnehmer, Chlor und Cyanwasserstoffsäure, sind im bevorzugten Druckbereich, d. h. zwischen 2 und 40 Atmosphären abs., und bei Raumtemperatur flüssig. Sie können somit in flüssiger Form, vorzugsweise mit Hilfe von Dosierpumpen, eingeführt werden. Bei den in der Anlage herrschenden Temperaturen sind alle Bestandteile, d. h. Reaktionsteilnehmer und Produkte, gasförmig und gewährleisten von sich aus die Ausbildung des Drucks. Es ist auch möglich, die Reaktionsteilnehmer bei Normaldruck zu verdampfen und sie in Gasform mit Hilfe von Kompressoren in den Reaktor einzuführen. Die Einhaltung des gewünschten Drucks kann auf jede geeignete Weise erfolgen.
  • Die gleiche günstige Wirkung, die der Druck auf die Durchführbarkeit der Reaktion ausübt. wurde auch hinsichtlich der Temperatur beobachtet. Während bei Anwendung von Normaldruck eine Temperatur von wenigstens 350' C erforderlich ist, um die Reaktion durchführen zu können, ist es bei Anwendung des Drucks gemäß der Erfindung möglich, bei niedrigerer Temperatur zu arbeiten. Dies hat unter anderem den Vorteil einer Verringerung der Korrosion an der Apparatur.
  • Die Wahl der optimalen Temperatur hängt von einer gewissen Zahl vorher festgelegter Faktoren ab, z. B. vom Gesamtdruck, von den Abmessungen des Reaktors und der gewünschten Durchgangsgeschwindigkeit. Im allgemeinen wird oberhalb von 200° C, vorzugsweise zwischen 300 und 380= C, gearbeitet, jedoch ist es ohne weiteres möglich, bei höheren Temperaturen, z. B. bei 400 bis 500° C, zu arbeiten, wenn die zur Erzielung eines hohen Umsatzes erforderlichen Druckbedingungen erfüllt sind.
  • Vorzugsweise wird als Katalysator Kieselsäuregel oder Aktivkohle verwendet, die gegebenenfalls mit einem 11etallsalz imprägniert und zweckmäßig getrocknet sind, um eine Hydrolyse des Cyanchlorids oder des Cyanurchlorids als Nebenreaktion zu vermeiden. Der Katalysator kann als Festbett angeordnet sein oder als Wirbelschicht angewendet werden.
  • DasMolverhältnis derReaktionsteilnehmerC12: HCN liegt in der Nähe des stöchiometrischen Verhältnisses und vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,3. Die primäre Reaktion, d. h. die Umsetzung zu Cyanchlorid und Salzsäure (Reaktion IV), ist vollständig und erfordert keinen Ü"berschuß des einen oder anderen Reaktionsteilnehmers. Ein leichter Chlorüberschuß ist jedoch insofern vorteilhaft, als die Anwesenheit von freier Cyanwasserstoffsäure vermieden wird, die in den Poren des Katalysators polymerisieren könnte und auf diese Weise eine vorzeitige Minderung seiner Aktivität bewirken würde. Die Berührungsdauer, die sowohl von der Temperatur als auch vom Druck abhängt, beträgt etwa 1 bis 15 Sekunden.
  • Wenn die Arbeitsbedingungen gemäß der Erfindung eingehalten werden, liegt der Umsatz der Cyanwasserstofsäure zwischen 90 und 100% und allgemein über 950/0.
  • Die Behandlung der aus dem Reaktor austretenden Gase kann in verschiedener Weise erfolgen. Nach den bekannten Verfahren können beispielsweise die heißen Gase direkt entspannt und dann in die Disublimationskammer geleitet werden, wo Atmosphärendruck herrscht. Unter diesem Druck kondensiert fast das gesamte Cyanurchlorid direkt zum Feststoff, ohne die Zwischenstufe des Flüssigkeitszustandes zu durchlaufen. Diese sehr umfangreichen Kammern sind bekanntlich schwierig zu betreiben und stellen eine große Belastung dar.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform, die einen weiteren großen Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung darstellt, wird das Cyanurchlorid unter Druck, vorzugsweise unter dem in der Katalyse angewendeten Druck, zum Flüssigkeitszustand kondensiert. Auf diese Weise können die den Reaktor verlassenden Gase unmittelbar in einen Kondensator klassischer Bauart geleitet werden, in dem eine Temperatur von wenigstens 145° C (Verfestigungspunkt des Cyanurchlorids) herrscht. Hierbei wird jede Bildung von festen Ansätzen an den Wänden vermieden und bei einem Arbeitsdruck von 10 Atmosphären das Cyanurchlorid zu mehr als 90,% und bei einem Arbeitsdruck von 15 Atmosphären das Cyanurchlorid zu mehr als 95% kondensiert. Das auf diese Weise in geschmolzenem Zustand erhaltene Cyanurchlorid wird anschließend in die gewünschte Form gebracht, beispielsweise durch Kühlen auf einer Schuppenmaschine. Das gewonnene weiße Produkt enthält mehr als 99% (C1Ch,T)3 und entspricht den Handelsspezifikationen.
  • Die geringe Menge des Cyanurchlorids, die der Kondensation entweichen kann, läßt sich ebenfalls gewinnen, und zwar entweder durch vollständige Kühlung der Gase in einer Desublimationskammer, die viel kleiner ist als eine Kammer, die zur Desublimation des Gesamtprodukts erforderlich wäre, oder durch Absorption in einem Lösungsmittel, z. B. Aceton, Toluol usw. Die Gewinnung dieser Restmenge kann auch unterbleiben, wenn die wirtschaftlichen Bedingungen dies zulassen. In diesem Fall kann das nicht kondensierte Cyanurchlorid in einer mit Wasser betriebenen Waschkolonne gleichzeitig mit der Salzsäure und den darin enthaltenen verschiedenen Verunreinigungen absorbiert werden.
  • Es ist auch möglich, die gasförmige Salzsäure durch Überleiten über ein Adsorptionsmittel, z. B. Kieselsäuregel oder Aktivkohle, zu reinigen, durch das die verschiedenen Begleitstoffe, d. h. die geringe Menge nicht umgesetzten Cyanchlorids, die überschüssigen Chlor- oder Cyanwasserstoffsäuremengen und gegebenenfalls das nicht zur Flüssigkeit kondensierte Cyanurchlorid zurückgehalten werden. Auf diese `'eise wird die Salzsäure in wasserfreier und reiner Form erhalten, während die adsorbierten Produkte nach der Desorption zurückgeführt werden können.
  • Als Adsorptionsmittel kann das gleiche Material wie das als Katalysator gebrauchte verwendet werden. In diesem Fall kann es nach Erreichen seines Aufnahmevermögens in dieser Form ganz einfach zum Reaktor geführt werden, wo es einen Teil des ausgebrauchten Katalysators ersetzt. Abschließend seien die wesentlichen Vorteile des Verfahrensgemäß der Erfindung nochmals zusammengefaßt: 1. Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit und dadurch Erhöhung der Gasgeschwindigkeit am Katalysator oder Verminderung des Einflusses der katalytischen Masse oder Senkung der Reaktionstemperatur. Die letztgenannte Möglichkeit ist in dreifacher Hinsicht wichtig: a) Sie gestattet eine zusätzliche Erhöhung der Ausbeute bei gegebenem Druck; b) sie verlängert die Lebensdauer des Katalysators, der auf diese Weise unter weniger scharfen Bedingungen arbeitet; c) sie vermeidet die Bildung von gefärbten Nebenprodukten, die bei hoher Temperatur, insbesondere bei beginnender Erschöpfung des Katalysators, auftreten.
  • 2. Praktisch quantitativer Umsatz. Hierdurch wird die Kreislaufführung des Cyanchlorids vermieden oder doch zumindest stark eingeschränkt und die Gewinnung einer Salzsäure, die in reiner Form erhältlich ist, erleichtert.
  • 3. Leichte Abtrennung des Cyanurchlorids im flüssigen Zustand durch einfache Kühlung in einem klassischen Kondensator, der oberhalb von 145° C, dem Schmelzpunkt des Produkts, gehalten wird. Beispiel 1 Als Reaktor dient ein Rohr aus korrosionsbeständigem Stahl von 25 mm Durchmesser und 1000 mm Höhe, das als Katalysator körnige Aktivkohle enthält, die vorher in einem Stickstoffstrom bei 480° C getrocknet worden war. In den Reaktor werden stündlich 65 g Cyanwasserstoffsäure und 178 g Chlor eingeleitet. Die Temperatur im Reaktor wird durch ein Bad aus geschmolzenen Salzen bei 350 bis 360° C gehalten. Die den Reaktor verlassenden Gase werden in einem Kondensator in Form eines Rohres aus korrosionsbeständigem Stahl von 10 mm Durchmesser und 200 mm Höhe, das bei 145 bis 150° C gehalten wird, kondensiert. Hierbei wird der größte Teil des Cyanurchlorids im flüssigen Zustand gewonnen. Über ein Ventil, das nach dem Kondensator angeordnet ist, wird der Druck im Reaktor und im Kondensator bei 10 ata gehalten.
  • Erhalten werden stündlich 132 g geschmolzenes Cyanurchlorid, das nach Kühlung die Form eines weißen, kristallisierten Produkts mit Schmelzpunkt 145 bis 150° C hat. Die in dieser Stufe erreichte Ausbeute entspricht 89,2% der eingesetzten Cyanwasserstoffsäure.
  • Die nicht kondensierten Gase werden entspannt und gekühlt. Hierbei werden pro Stunde weitere 12,5 g Cyanurchlorid erhalten, die die Gesamtausbeute auf 97,5 °/o der eingesetzten Cyanwasserstoffsäure bringen. Beispiel 2 In einen Reaktor aus Monel, der als Katalysator mit 20% Ferrichlorid imprägniertes Kieselsäuregel enthält und durch Umwälzung von Heißluft bei 340° C gehalten wird, werden Chlor und Cyanwasserstoffsäure im Molverhältnis von 1,2 in einer Menge von 7721/h/1 Katalysator eingeführt. Die Berührungszeit beträgt etwa 2 Sekunden. Der Druck wird bei 9 ata gehalten. Die den Reaktor verlassenden Gase werden in einem bei 150° C gehaltenen Kondensator aus Monel ebenfalls bei 9 ata kondensiert. In einer gleichfalls aus Monel bestehenden Vorlage, die am Fuß des Kondensators angeordnet ist, wird das verflüssigte Cyanurchlorid aufgefangen. Dieses Cyanurchlorid wird in regelmäßigen Abständen abgezogen. Die erhaltene Ausbeute an Cyanurchlorid beträgt etwa 96%, bezogen auf eingesetzte Cyanwasserstoffsäure.
  • Beispiel 3 In den gleichen Reaktor wie im Beispiel 2, der bei 250e C gehalten wird und nicht imprägniertes Kieselsäuregel als Katalysator enthält, werden Chlor und Cyaiiwasserstoffsäure in einem Molverhältnis von 1.27 in einer Menge von 7201/h/1 Katalysator eingeführt. Der Druck wird bei 9 ata gehalten.
  • Unter diesen Bedingungen wird am Fuß des Kondensators flüssiges Cyanurchlorid in einer Ausbeute erhalten, die etwa d00% der eingesetzten Cyanwasserstaffsäure entspricht. Ferner werden die aus der Vorrichtung austretenden, nicht kondensierten Gase entspannt und gekühlt. Hierdurch ist es möglich, ein Flüssigprodukt der Formel (CN Cl)x in einer Ausbeute von 60%, bezogen auf eingesetzte Cyanwasser-#,toffsäure. zu gewinnen.

Claims (7)

  1. PATE XTA\SYi;CCHE: 1. Verfahren zur direkten Herstellung von Cvanurchlorid aus Chlor und Cyanwasserstoffsäure in der Dampfphase in Gegenwart eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß Überdruck von 2 bis 40 ata, vorzugsweise 3 bis 15 ata, angewendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator aktivierte Kohle oder Silikagel verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Cyanurchlorid unter Druck, vorzugsweise unter Reaktionsdruck, zu einer Flüssigkeit kondensiert wird. -1.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Abscheidung des Cyanurchlorids im Restgas enthaltene Chlorwasserstoffsäure durch Überleiten über ein Adsorptionsmittel, das vorzugsweise das gleiche wie bei der Umsetzung von Chlor und Cyanwasserstoff säure verwendete ist, gereinigt und das Adsorptionsmittel nach Gebrauch in den Reaktionsraum übergeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis d, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator in fester Schicht oder in einer Wirbelschicht angewendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen von 200 bis 500° C, vorzugsweise von 300 bis 380' C, gearbeitet wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis C12: H C 1N zwischen 1,0 und 1,3, vorzugsweise bei 1,05, liegt.
DES67962A 1959-04-09 1960-04-07 Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid Pending DE1104517B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1186465B (de) * 1961-10-28 1965-02-04 Electro Chimie Metal Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid
DE1221230B (de) * 1962-10-24 1966-07-21 Nitto Chemical Industry Co Ltd Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid
US3312697A (en) * 1967-04-04 Process for the preparation of cyanuric

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