DE2536261A1 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von o- und p-chlortoluol - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von o- und p-chlortoluolInfo
- Publication number
- DE2536261A1 DE2536261A1 DE19752536261 DE2536261A DE2536261A1 DE 2536261 A1 DE2536261 A1 DE 2536261A1 DE 19752536261 DE19752536261 DE 19752536261 DE 2536261 A DE2536261 A DE 2536261A DE 2536261 A1 DE2536261 A1 DE 2536261A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- toluene
- chlorination
- process according
- chlorine
- chlorotoluene
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
- C07C17/12—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms in the ring of aromatic compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
KREBSKOSMO GMBH
KREBSKOSMO GMBH
Aktenzeichen: HOE 75/F 751
Datum: 13. August 1975 Dr.GM/Pt
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol
Über die technische Herstellung von o- und p-Chlortoluol liegen
bisher nur wenige Untersuchungsergebnisse vor. Es ist bekannt, daß man durch Umsetzung von Toluol und Chlor o- und p-Chlortoluol
herstellen kann und es sind auch verschiedene Katalysatoren für diese Xernchlorierungsreaktion beschrieben worden, wie z.B.
Eisenhalogenide. Ferner können Zusätze von Schwefel oder anorganischen
und organischen Schwefelverbindungen der Beeinflussung des bei der Chlorierung von Toluol erhältlichen o- und p-Isomerenverhältnisses
dienen. Zur Erzielung hoher o-Chlortoluol-Anteile
im Chlorierungsgemisch sind auch Chloride verschiedener Metalle, wie Ti, Tl, Sr., Zr und W als Katalysatoren eingesetzt worden.
Auch die Chlorierung von Toluol im Gegenstrom ist bekannt,ebenso
die Chlorierung bei erhöhter Temperatur (bis 150 C) sowie die
Chlorierung in Gegenwart einer wäßrigen Phase,
Alle bisher bekannt gwordenen technischen Verfahren beruhen im
wesentlichen auf der Anwendung von diskontinuierlichen Chlorierungsmethoden. So wird nach Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie,
Bd V/3 (I962) 658 z.B. bein Chlorieren von Toluol mit Chlor bei
15 bis 25°C in Charge zu etwa 76 % ein Gemisch aus c- und p-Chlortoluol erhalten. Das Rohprodukt wird dabei vorteilhaft mit hoch-
709808/ 1"1 11
konzentrierter wäßriger Natronlauge (43 %ig) gewaschen, wonach auf
eine separate Trockung des Chlorierungsgemisches vor einer gegebenenfalls
nachfolgenden fraktionierten Destillation verzichtet werden kann, die sonst bei technischen Fraktionieranlagen zur Vermeidung
von Korrosion erforderlich wäre. Zur Entfernung von seitenkettengebundenem Chlor, ist außerdem eine Druckverkochung des Rohproduktes
mit Alkalilauge erforderlich.
Weiterhin wird nach BIOS Final Report Nr. 11*15 Toluol diskontinuierlich
bei 30°C bis zu einer Dichte von 1,06 chloriert, wozu bei einem Ansatz von 4 bis 5 to eine Reaktionszeit von etwa 50 Stunden
benötigt wird. Nach beendeter Chlorierungsreaktion wird das Reaktionsgemisch
durch Ausblasen mit Luft weitgehend von gelöstem Chlorwasserstoff befreit. Vor der Fraktionierung in die isomeren
Chlortoluole ist es außerdem erforderlich, das Rohprodukt 21* Stunden
im Autoklaven mit Natronlauge auf 1200C zu erhitzen, um den Gehalt
an seitenkettengebundenem Chlor zu eliminieren, wodurch Produktverharzungen und Korrosionsschäden bei der Destillation vermieden
werden können.
Auch bei den kontinuierlich ausgeführten Toluol-Chlorierungsverfahren
konnte die Bildung von seitenkettenchlorierten Nebenprodukten nicht verhindert werden (vgl. DAS 1 5^3 020).
Wie der Stand der Technik zeigt, ist eine wirtschaftlich tragbare Aufarbeitung von rohen, nach bekannten Verfahren hergestellten
Chlortoluolen zu den reinen isomeren o- und p-Chlortoluolen in
technischem Maßstab nicht erzielbar ohne die Anwendung von Wasch- und Reinigungsoperationen zur Entfernung des Chlorwasserstoffs
aus dem rohen Chlorierungsgemisch sowie von Druckwäschen mit Alkalilauge zur Entfernung von seitenkettengebundenem Chlor. So
kann beispielsweise großtechnisch eine Isomerentrennung durch fraktionierte Destillation nur bei in obengenannter Weise vorgereinigt
en rohen Chlorierungsgemischen herbeigeführt werden, wobei nach Abtrennung des Vorlaufs, der aus verunreinigtem Toluol besteht, das
Gemisch langsam in o- bzw. p-chlortoluolreiche Fraktionen zerlegt
wird, aus denen sich schließlich die Individuen isolieren lassen. Der Vorlauf kann nicht wieder in die Chlorierung eingesetzt werden.
Es sei bemerkt, daß gemäß den Ausführungen in Ulimann, Enzyklopädie der Technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 5, Seite 468, die
709808/1122
Trennung der isomeren Chlortoluole in technischem Maßstab als schwierig gilt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Toluol und Chlor
in Gegenwart von Katalysatoren kontinuierlich zu Chlortoluolen umsetzen kann, ohne daß dabei Nebenprodukte gebildet werden, deren
Gegenwart die spätere Aufarbeitung des rohen Chlorierungsgemisehes
zu den reinen isomeren Chlortoluolen stören könnte und zu deren Entfernung das Chlorierungsgemisch zusätzlichen Wasch- und
Reinigungsoperationen und/oder einer Druckverkochung mit wäßrigen Alkalihydroxid unterworfen werden müßte.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p- Chlortoluol durch Kernchlorierung
von Toluol mit Chlor in Gegenwart von Katalysatoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Toluol und Chlor im
Molzahlenverhältnis Chlor:Toluol von 0,4 bis 1,0, vorzugsweise
0,6 bis 0,9 bei einer Temperatur von 5 bis 700C, vorzugsweise 15
bis ^00C in Gegenwart von mindestens einem Katalysator im Gleichstrom
unter intensiver Durchmischung in einer Reaktionszone umsetzt,
nach beendeter Reaktion das Chlorierungsgemisch durch Destillation von Chlorwasserstoff sowie von nicht umgesetztem Toluol befreit
und das aus der Destillation kommende Sumpfprodukt unmittelbar in die isomeren o- und p-Chlortoluole trennt.
Als Katalysatoren kommen die bei der Chlorierung von Toluol üblicherweise
eingesetzten Kernchlorierungskatalysatoren zur Anwendung. Sbensc solche Katalysatoren, die der Beeinflussung des Isomeren-/erhälinisses
der bei der Chlorierungsreaktion entstehenden Chlortoluole dienen. Auch Kombinationen aus diesen Katalysatoren werden
eingesetzt. So werden beispielsweise Metallhalogenide verwendet. Torzugsweise kommen Eisenhalogenide und insbesondere Eisenchlorid
(FeCl-, )zur Anwendung. Diese können z.B. dem Reaktionsgemisch unmittelbar
zugesetzt oder bereits dem Toluol beigemischt werden. Weiterhin können zur Erhöhung des ρ-Isomerenanteils beispielsweise
Schwefel oder Schwefelverbindungen eingesetzt werden, wobei 3chwefelühlorür (S2Cl2) bevorzugt ist, insbesondere als Cokatelysator
in Kombination mit einem Eisenchloridkatalysator. Bei der Anwendung von Katalysatorkombinationen können die Bestandteile
709808/1122
-A-
einzeln oder im Gemisch zugegeben wente?. 9 R ^ R 9 R 1
Die Mengen der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Katalysatoren sowie der Cokatalysatoren betragen im allgemeinen je etwa 5 bis etwa 100 ppm, vorzugsweise 10 bis 40 ppm, insbesondere
15 bis 30 ppm, bezogen auf eingesetztes Toluol. Das erfindungsgemäß
erzielbare o-Zp-Chlortoluol-Verhältnis ist in den
üblichen Grenzen variabel, beispielsweise von etwa 2:1 bis etwa 1:1.
Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß man den Eisenchloridkatalysator unmittelbar im Reaktionsgemisch in situ, vorzugsweise in der Reaktionszone nach
Maßgabe des Verbrauchs fortlaufend aus Eisen und Bestandteilen des Reaktionsgemisches erzeugt. Dies läßt sich in einfacher Weise durch
die Gegenwart von metallischem Eisen im Reaktionsgemisch bewerkstelligen, beispielsweise durch die Verwendung von Wandflächen
aus Eisen und/oder vorzugsweise von Füllkörpern aus Eisen in dem die Reaktionszone bildenden Reaktor, vorzugsweise mit der Maßgabe,
daß der Feuchtigkeitsgehalt im Reaktionsgemisch auf einem sehr niedrigen Wert gehalten wird, wodurch Korrosion und eine überhöhte
Eisenchloridbildung, was zu Störungen bei der Aufarbeitung des Chlorierungsgemisches führen kann, vermieden werden können. Erfinduigsgemäß
kann der erforderliche niedrige Wassergehalt im Reaktions;emisch
dadurch erhalten werden, daß, unter Ausschluß von anderen Feuchtigkeitsfaktoren, der Wassergehalt des in die Chlorierung
eingesetzten Toluole höchstens 0,03 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 0,025 und insbesondere 0,01 bis 0,02 Gew.-% beträgt.
Da technisches Toluol im allgemeinen wechselnde Mengen an Feuchtigkeit
enthalten kann, im allgemeinen beispielsweise etwa 0,05 bis etwa 0,07 Gew.-%, und die Löslichkeit von Wasser in Toluol im erfindungsgemäßen
Temperaturbereich der Chlorierungsreaktion bereits größer als der erfindungsgemäß erforderliche niedrige Wassergehalt
ist und außerdem mit steigender Temperatur zunimmt, ist es zweckmäßig, das Toluol vor dem Einsatz in die Chlorierung entsprechend
zu trocknen. Eine solche Trocknung kann beispielsweise durch wasserentziehende Salze bewerkstelligt werden,oder aber vorzugsweise durch
trockenes Chlorwasserstoffgas, wie es bei Chlorierungsreaktionen als Nebenprodukt erhalten wird. Im vorliegenden Fall der kontinuierlichen
Toluolchlorierung kann der bei
709808/ 1122
der Aufarbeitung des Chlorierungsgemisches erfindungsgemäß
kontinuierlich gewonnene Chlorwasserstoff unmittelbar zur Toluoltrocknung verwendet werden, wobei Toluol und trockenes Chlorwasserstoffgas
vorzugsweise im Gegenstrom in intensiven Kontakt miteinander gebracht werden und getrocknetes Toluol, dessen Wassergehalt
den erfindungsgemäßen Anforderungen entspricht, erhalten werden
t ^ ^r^ ^^% ι i~i I "^ ^^ j^ ^ HVt ^v% ^^^ l·* ^^ ^^ I Il ^^ I 14 ^^^ 1 ^v ^^ t^& ^^ 1^^ ^% %^^ ^^V ^^\ τ &\ i ■ (^ ^*^^1^% ^^ I^V V^ 1 ^^* ^"* 1^^ ^^^ I ft I "1^ ^^ Γβ #ΓΊ ^^« V^ ^l 1 ί' · Γι ^^^
hierbei mit dem Chlorwasserstoff Salzsäure, die abgeschieden bzw. zusammen mit überschüssigem Chlorwasserstoffgas abgetrennt wird.
Letzteres kann anschließend beispielsweise mit Wasser durch adiabatische Absorption in Verkaufsfähige, konzentrierte technische
Salzsäure überführt werden.
Die Trocknung des Toluols wie auch die Trennung des von Chlorwasserstoff
und nicht umgesetztem Toluol befreiten rohen Reaktionsgemisches können gegebenenfalls auch diskontinuierlich erfolgen. Bevorzugt
ist jedoch in beiden Fällen eine kontinuierliche Durchführung der genannten Verfahrensstufen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich beispielsweise anhand des in der Figur dargestellten Schemas wie folgt erläutern:
Rohes Toluol gelangt, gegebenenfalls auf ca. 0 bis 10 C vorgekühlt,
über die Zuleitung (1) in den Toluoltrockner (2), durch den über die Zuleitung (3) trockenes Chlorwasserstoffgas, das mit Toluoldampf
beladen sein kann, strömt, wobei der Chlorwasserstoff das im Rohtoluol gegebenenfalls enthaltene Wasser bindet, über die Leitung
(4) gelangt getrocknetes Toluol, dessen Wassergehalt höchstens 0,03 Gew.-5£ beträgt, in den die Reaktionszone bildenden Chlorierer
(5), in den gleichzeitig über die Zuleitung (6) im Gleichstrom Chlor im erfindungsgemäßen >>Tolzahlenverhältnis zum Toluol, vorzugsweise
gasförmig eindosiert wird und in Gasform gleichzeitig eine intensive Durchmischung des Reaktionsgemisches bewirkt. Im Chlorierer
reagieren Toluol und Chlor in Gegenwart des verwendeten Katalysators, vorzugsweise Eisen-(IxI)-Chlorid, sowie gegebenenfalls von Cokatalysatoren
im erfindungsgemäßen Temperaturbereich unter Bildung von rohem Chlortoluol und Chlorwasserstoff9 wobei das Chlor praktisch
quantitati" uir^-.^atst wird, so daß das ReaktionsgemisJh
nach Verlassen der Rea^tionszone kein freies Chlor mehr enthält.
709808/1 122
Die Reaktionswärme kann durch geeignete Kühlung im Chlorierer und/
oder durch Verdampfen von Toluol abgeführt werden. Keaktionstemperatüren
oberhalb von 70 C sind ebenfalls möglich, bringen jedoch keine Vorteile, da sie die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten
begünstigen können. Auch Temperaturen unterhalb von 5°C sind denkbar, jedoch ist die Reaktionsgeschwindigkeit dann nur noch sehr
gering.
Der Katalysator und/oder der Cokatalysator werden gegebenenfalls über die Zuleitung (7) in den Chlorierer eindosiert.In einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung von Eisenchlorid als Katalysator wird letzterer nicht in
Substanz zudosiert, sondern unmittelbar im Chlorierer in situ aus Eisen und Bestandteilen des Reaktionsgemisches fortlaufend erzeugt.
Das hierzu erforderliche Eisen kann beispielsweise in loser Schüttung in Form von Raschigringen oder Drahtwendeln aus Eisen oder in Form
von Stahlblechflächen im Chlorierer vorgelegt werden, wo es allmählich
zu FeCl3 reagiert und den benötigten Kernchlorierungskatalysator
kontinuierlich liefert. Der Eisengehalt, wie er vom Reaktionsgemisch z.B. aus im Chlorierer vorgelegten eisernen Raschigringen
unter Eisenchloridbildung aufgenommen wird, kann z.B. etwa 15 bis 20 ppm betragen. Letzterer kann gegebenenfalls noch
durch die Zugabe von Cokatalysatoren, wie z.B. S3Cl2 ergänzt werden.
Der aus dem S2Cl- resultierende Schwefelgehalt im Reaktionsgemisch
kann beispielsweise etwa 15 bis 20 ppm betragen.
Der Chlorierer (5) kann im einfachsten Fall aus einem Strömungsrohr
mit einer Kühlvorrichtung bestehen. Vorzugsweise wird jedoch bei technischen Anlagen ein kolonnenähnlicher Doppelmantelreaktor verwendet.
Als ausreichend korrosionsbeständiger Werkstoff für den Chlorierer kann vorzugsweise normaler Stahl, wie z.B. St 35 oder
Kesselblech HI verwendet werden. In manchen Fällen kann es dabei vorteilhaft sein, die Wandflächen des Reaktors in bestimmten Bereichen
der Eisenfüllkorperschüttung mit anderen korrosionsbeständigen Werkstoffen zu beschichten. Da eine wirksame Abführung der
Reaktionswärme für die Einhaltung der erfindungsgemäßen Reaktionstemperatur wichtig ist, kann die erforderliche Verweilzeit des
Reaktionsgemisches im Chlorierer durch die Art der Wärmeabführung erheblich beeinflußt werden. So kann bei technischen Chlorierern
mit Mantelkühlung die Verweilzeit beispielsweise in einem 10 cbm Reaktor bis zu 15 Stunden, insbesondere 8 bis 12 Stunden, betragen.
709808/1122
Nach beendeter Reaktion gelangen das rohe Chlorierungsgemisch
und das entstandene Chlorwasserstoffgas über die Leitung (8) in die
Destillierkolonne (9), in der das unchloriert gebliebene Toluol zusammen mit dem HCl-Gas über Kopf (10) abdestilliert und im Sumpf
das rohe Chlortoluol einschließlich gegebenenfalls vorhandener Nebenprodukte sowie gelöster Katalysatoranteile über di-e Leitung (Ii)
abgezogen und einer Vakuumkolonne (12) zugeführt werden.
Das Kopfprodukt aus der Destillierkolonne (9) wird in einem Kühler
(13) gegebenenfalls in verschiedenen Stufen kondensiert, das Toluol teilweise über die Leitung (I1J) in die Destillation (9) zurückgeführt
bzw. über die Leitung (3) zusammen mit dem HCl-Gas in den Toluoltrockner (2) geleitet, wo das HCl-Gas in bereits beschriebener
Weise zum Trocknen des rohen Toluols verxiendet wird, anschliessend
über die Leitung (15) in den Absorber (16) gelangt und mit Wasser (17) durch adiabatische Absorption in Verkaufsfähige Salzsäure
(18) übergeführt wird. Das aus der Absorptionskolonne (16) über Kopf entweichende dampfförmige Wasser/Toluol-Gemisch wird
in einem Wärmetauscher (19) kondensiert, die Kondensatbestandteile werden in einem Abscheider (20) getrennt und das abgetrennte Toluol
in den Toluoltrockner (2), das Wasser in den Absorber (16) zurückgeführt
.
In einer Vakuum-Kolonne (12) wird aus dem Sumpfprodukt der Destiilierkolonne
(9) das isomere Chlortoluol-Gemisch von den höhersiedenden und festen Rückständen, die als Sumpfprodukt über die Leitung
(21) abgezogen werden, abgetrennt, in einem Kondensator (22) gegebenenfalls verflüssigt und/oder gegebenenfalls auch ohne Zwischenkondensation
in eine o-/p-Chlortoluol-Vakuumfraktionierkolonne (23) eingeführt, aus deren Sumpf p-Chlortoluol (2H) abgezogen und an
deren Kopf über einen Kondensator (25) o-Chlortoluol (26) entnommen
werden kann. Eine Trennung und Feinreinigung von p-Chlortoiuol
kann auch durch Kristallisation erfolgen.
Der Druck, bei dem die erfindungsgemäße Chlorierungsreaktion durchgeführt
wird, ist an sich nicht kritisch. Besonders bevorzugt ist jedoch Atmosphärendruck. Auch darüber oder darunter liegende
Drucke sind möglich, bringen jedoch im allgemeinen keine Vorteile.
Zweckmäßig sollte der Druck so gewählt werden, daß bei der einge-
709ß08/1122
haltenen Reaktionstemperatur das Chlor gasförmig vorliegt.
Wie bereits vorstehend beschrieben, reagiert das erfindungsgemäß eingesetzte Chlor im Chlorierungsgemisch praktisch quantitativ.
Die Ausbeuten an Monochlortoluol sind dabei, bezogen auf eingesetztes Chlor, außerordentlich hoch. Werden das Molzahlenverhältnis
ChlorrToluol und/oder die Reaktionstemperatur im jeweils unteren erfindungsgemäßen Bereich gewählt, so entsteht praktisch überhaupt
kein Bichlortoluol und es werden nahezu die theoretischen Mengen an
Monochlortoluol gebildet, bezogen auf eingesetztes Chlor. Verfahrensgemäß werden außerdem überraschend niedrige Katalysatarmengen benötigt.
Die vorliegende Erfindung macht es somit erstmals möglich, o- und p-Chlortoluol von ausgezeichneter Qualität in technisch überraschend
einfacher Weise mit sehr guten Ausbeuten kontinuierlich herzustellen. Die hohe Wirtschaftlichkeit und die zweifelsfrei erhebliche
technische Fortschrittlichkeit des erfindungsgemäßen kontinuierlichen Verfahrens zeigen sich vor allem darin, daß die bei bekannten
Verfahren vor der Trennung des rohen Chlorierungsgemisches erforderlichen Reinigungsstufen, wie Beseitigung von gegebenenfalls
nicht umgesetztem Chlor, Auswaschen von Chlorwasserstoff, Entfernen
von laoil gebundenem Seitenkettenchlor durch Druckverkochung mit
Alkali Lauge, Trocknen des Rohproduktes mit festen Trockenmitteln vor de:.' Fraktionierung sowie eine aus Korrosionsgründen gegebenenfalls
notwendige kostspielige Werkstoffauswahl für den Chlorierer überraschenderweise völlig entfallen können. Der vollständige
Wegfall von Emissionsproblemen läßt das erfindungsgemäße Verfahren
außerdem ausgesprochen umweltfreundlich erscheinen.
709 308/1122
Claims (9)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol
durch Kernchlorierung von Toluol mit Chlor in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man Toluol und Chlor
im Molzahlenverhältnis Chlor zu Toluol von 0,4 bis 1,0, vorzugsweise
0,6 bis 0,9 bei einer Temperatur von 5 bis 70°C, vorzugsweise 15 bis 1JO0C in Gegenwart von mindestens einem Katalysator im
Gleichstrom unter intensiver Durchmischung in einer Reaktionszone umsetzt, nach beendeter Reaktion das Chlorierungsgemisch durch
Destillation von Chlorwasserstoff sowie von nicht umgesetztem Toluol befreit und das aus der Destillation kommende Sumpfprodukt unmittelbar in die isomeren o- und p-Chlortoluole trennt.
Gleichstrom unter intensiver Durchmischung in einer Reaktionszone umsetzt, nach beendeter Reaktion das Chlorierungsgemisch durch
Destillation von Chlorwasserstoff sowie von nicht umgesetztem Toluol befreit und das aus der Destillation kommende Sumpfprodukt unmittelbar in die isomeren o- und p-Chlortoluole trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren in Mengen von je 5 bis 100 ppm, vorzugsweise
15 bis 30 ppm, bezogen auf eingesetztes Toluol, verwendet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Eisenchlorid verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysatoren Eisenchlorid und Schwefelchlorur verwendet.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man Eisenchlorid während der Chlorierung in der
Reaktionszone erzeugt.
Reaktionszone erzeugt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt des Toluols höchstens 0,0 3 Gew.-^, vorzugsweise
0,001 bis 0,025, insbesondere 0,0 1 bis 0,0 2 Gew.-% beträgt.
0,001 bis 0,025, insbesondere 0,0 1 bis 0,0 2 Gew.-% beträgt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei der Chlorierung entstehenden gasförmigen Chlorwasserstoff
zum Trocknen des Toluols verwendet.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man das nicht umgesetzte Toluol in die Chlorierung zurückführt.
709808/1122
- 10 - HOE 75/F 751
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Chlorierung bei Atmosphärendruck durchführt.
709808/1 122
Priority Applications (13)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2536261A DE2536261C3 (de) | 1975-08-14 | 1975-08-14 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol |
DD194235A DD126297A5 (de) | 1975-08-14 | 1976-08-06 | |
NL7608831A NL7608831A (nl) | 1975-08-14 | 1976-08-09 | Werkwijze voor het continu bereiden van o- en p-chloortolueen. |
BR7605246A BR7605246A (pt) | 1975-08-14 | 1976-08-11 | Processo para a producao continua de orto-clorotolueno |
CH1021676A CH619914A5 (en) | 1975-08-14 | 1976-08-11 | Process for the continuous preparation of o- and p-chlorotoluene. |
GB33372/76A GB1497015A (en) | 1975-08-14 | 1976-08-11 | Process for the continuous manufacture of nuclear chlorinated toluenes |
IL50249A IL50249A (en) | 1975-08-14 | 1976-08-12 | Process for the continuous manufacture of o-and p-chlorototoluene |
IT26261/76A IT1064920B (it) | 1975-08-14 | 1976-08-12 | Processo per la produzione continua di o-e-p clorotoluene |
JP51096187A JPS601289B2 (ja) | 1975-08-14 | 1976-08-13 | O―及びp―クロルトルエンの連続的製法 |
CA259,016A CA1080752A (en) | 1975-08-14 | 1976-08-13 | Process for the continuous manufacture of o- and p-chlorotoluene |
IE1801/76A IE43288B1 (en) | 1975-08-14 | 1976-08-13 | Process for the continuous manufacture of nuclear chlorinated toluenes |
FR7624862A FR2320926A1 (fr) | 1975-08-14 | 1976-08-16 | Procede de preparation en continu d'o- et de p-chlorotoluene |
BE169853A BE845239A (fr) | 1975-08-14 | 1976-08-16 | Procede de preparation en continu d'o- et de p- chlorotoluene |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2536261A DE2536261C3 (de) | 1975-08-14 | 1975-08-14 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2536261A1 true DE2536261A1 (de) | 1977-02-24 |
DE2536261B2 DE2536261B2 (de) | 1977-09-22 |
DE2536261C3 DE2536261C3 (de) | 1979-06-21 |
Family
ID=5953986
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2536261A Expired DE2536261C3 (de) | 1975-08-14 | 1975-08-14 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS601289B2 (de) |
BE (1) | BE845239A (de) |
BR (1) | BR7605246A (de) |
CA (1) | CA1080752A (de) |
CH (1) | CH619914A5 (de) |
DD (1) | DD126297A5 (de) |
DE (1) | DE2536261C3 (de) |
FR (1) | FR2320926A1 (de) |
GB (1) | GB1497015A (de) |
IE (1) | IE43288B1 (de) |
IL (1) | IL50249A (de) |
IT (1) | IT1064920B (de) |
NL (1) | NL7608831A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0543248A1 (de) * | 1991-11-21 | 1993-05-26 | Bayer Ag | Verbessertes Verfahren zur Kernchlorierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2002154995A (ja) * | 2000-11-21 | 2002-05-28 | Toray Ind Inc | 塩素化芳香族化合物の製造法 |
CN103724159B (zh) * | 2014-02-02 | 2016-02-03 | 安徽八一化工股份有限公司 | 氯化苯生产中酸性氯化液脱酸工艺 |
CN105174217A (zh) * | 2014-06-20 | 2015-12-23 | 唐慧建 | 一种提纯氯甲苯副产氯化氢气体及吸收剂再生的方法 |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3226447A (en) * | 1960-12-22 | 1965-12-28 | Union Carbide Australia | Directed nuclear substitution-chlorination of aromatic hydrocarbons and halogenated aromatic hydrocarbons |
FR1446139A (fr) * | 1964-09-02 | 1966-07-15 | Hooker Chemical Corp | Chloration du toluène |
FR1491144A (fr) * | 1965-09-03 | 1967-08-04 | Tenneco Chem | Procédé pour la production de chlorotoluènes contenant une proportion relativement élevée de para-chlorotoluène |
-
1975
- 1975-08-14 DE DE2536261A patent/DE2536261C3/de not_active Expired
-
1976
- 1976-08-06 DD DD194235A patent/DD126297A5/xx unknown
- 1976-08-09 NL NL7608831A patent/NL7608831A/xx not_active Application Discontinuation
- 1976-08-11 CH CH1021676A patent/CH619914A5/de not_active IP Right Cessation
- 1976-08-11 BR BR7605246A patent/BR7605246A/pt unknown
- 1976-08-11 GB GB33372/76A patent/GB1497015A/en not_active Expired
- 1976-08-12 IL IL50249A patent/IL50249A/xx unknown
- 1976-08-12 IT IT26261/76A patent/IT1064920B/it active
- 1976-08-13 JP JP51096187A patent/JPS601289B2/ja not_active Expired
- 1976-08-13 CA CA259,016A patent/CA1080752A/en not_active Expired
- 1976-08-13 IE IE1801/76A patent/IE43288B1/en unknown
- 1976-08-16 FR FR7624862A patent/FR2320926A1/fr active Granted
- 1976-08-16 BE BE169853A patent/BE845239A/xx not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0543248A1 (de) * | 1991-11-21 | 1993-05-26 | Bayer Ag | Verbessertes Verfahren zur Kernchlorierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2536261C3 (de) | 1979-06-21 |
DE2536261B2 (de) | 1977-09-22 |
FR2320926A1 (fr) | 1977-03-11 |
IE43288L (en) | 1977-02-14 |
CA1080752A (en) | 1980-07-01 |
IE43288B1 (en) | 1981-01-28 |
JPS5253822A (en) | 1977-04-30 |
NL7608831A (nl) | 1977-02-16 |
IL50249A (en) | 1980-10-26 |
BR7605246A (pt) | 1977-08-09 |
IT1064920B (it) | 1985-02-25 |
DD126297A5 (de) | 1977-07-06 |
BE845239A (fr) | 1977-02-16 |
GB1497015A (en) | 1978-01-05 |
CH619914A5 (en) | 1980-10-31 |
JPS601289B2 (ja) | 1985-01-14 |
IL50249A0 (en) | 1976-10-31 |
FR2320926B1 (de) | 1982-07-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2633640C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von gasförmigem Chlorwasserstoff aus verdünnter wäBriger Salzsäure | |
EP0442087B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gesättigten, fluorhaltigen und chlorfreien Kohlenwasserstoffen | |
DE2439540C2 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung von Antimonpentachlorid aus zur Fluorierung von chlorierten Kohlenwasserstoffen eingesetzten Katalysatorlösungen | |
DE3608043C2 (de) | ||
DE3519161A1 (de) | Verfahren zur reinigung von 1,2-dichlorethan | |
DE2536261A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von o- und p-chlortoluol | |
DE3604968A1 (de) | Verfahren zur herstellung von dichlorethan | |
DE2046007C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung der durch Dampfphasenchlorierung von Butadien erhaltenen Dichlorbutene vom nichtumgesetzten Butadien | |
DE3879335T2 (de) | Trifluorbenzolverbindungen und verfahren zu ihrer herstellung. | |
DE69205601T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 3-Cyano-3,5,5-trimethylcyclohexanon. | |
DE2127485C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,1,1-Trichloräthan | |
EP0249870A2 (de) | Verfahren zur Beseitigung von Dimethylether in Methylchlorid | |
EP0505874A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-Dichlorbenzol | |
DE3013888A1 (de) | Verfahren zur herstellung von trichlorbenzolen | |
DE2739218C2 (de) | ||
DE2558164C2 (de) | Verfahren zum Zersetzen eines aus einem aromatischen Aldehyd, Fluorwasserstoff und Bortrifluorid bestehenden Komplexes | |
DE3106169C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 3,3,3,-trifluorpropylierten Benzolderivaten | |
DE69911757T2 (de) | Verfahren zur herstellung von 3-bromanisol und 3-bromnitrobenzol | |
EP0283833A2 (de) | Verfahren zur Entfernung von m-Chlortoluol aus Chlortoluolgemischen | |
DE2533508C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochreinem Tetrachlorkohlenstoff | |
DE2258747C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2,4-Dichlortoluol | |
DE1468807C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung chlorierter Äthylenderivate | |
DE2010209A1 (de) | ||
DE1104517B (de) | Verfahren zur Herstellung von Cyanurchlorid | |
DE1493801C (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Her Stellung von Phenol durch Chlorierung von Benzol und Hydrolyse des Chlorbenzols |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EI | Miscellaneous see part 3 |