DE2536261B2 - Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von o- und p-chlortoluol - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von o- und p-chlortoluolInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt des eingesetzten
Toluols 0,001 bis 0,025, insbesondere 0,01 bis 0,02 Gew.-% beträgt.
Über die technische Herstellung von o- und p-Chlortoluol liegen bisher nur wenige Untersuchungsergebnisse vor. Es ist bekannt, daß man durch
Umsetzung von Toluol und Chlor o- und p-Chlortoluol herstellen kann, und es sind auch verschiedene
Katalysatoren für diese Kernchlorierungsreaktion beschrieben worden, wie z.B. Eisenhalogenide. Ferner
können Zusätze von Schwefel oder anorganischen und organischen Schwefelverbindungen der Beeinflussung
des bei der Chlorierung von Toluol erhältlichen o- und p-Isomerenverhäitnisses dienen. Zur Erzielung hoher
o-Chlortoluol-Anteile im Chlorierungsgemisch sind
auch Chloride verschiedener Metalle, wie Ti, Tl, Sn, Zr und W als Katalysatoren eingesetzt worden.
Auch die Chlorierung von Toluol im Gegenstrom ist bekannt, ebenso die Chlorierung bei erhöhter Temperatur
(bis 1500C) sowie die Chlorierung in Gegenwart einer wäßrigen Phase.
Alle bisher bekanntgewordenen technischen Verfahren beruhen im wesentlichen auf der Anwendung von
diskontinuierlichen Chlorierungsmethoden. So wird nach Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Bd. V/3 (1962), 658, z. B. beim Chlorieren von Toluol mit Chlor bei 15 bis 25° C in Charge mit einer
Ausbeute von 76% der Theorie ein Gemisch aus o- und p-Chlortoluol erhalten. Das Rohprodukt wird dabei
vorteilhaft mit hochkonzentrierter wäßriger Natronlauge (43%ig) gewaschen, wonach auf eine separate
Trocknung des Chlorierungsgemisches vor einer gegebenenfalls nachfolgenden fraktionierten Destillation
verzichtet werden kann, die sonst bei technischen Fraktionieranlagen zur Vermeidung von Korrosion
erforderlich wäre. Zur Entfernung von seitenkettengebundenem
Chlor ist außerdem eine Druckverkochung
des Rohproduktes mit Alkalilauge erforderlich.
Weiterhin wird nach BIOS Final Report Nr. 1145 Toluol diskontinuierlich bei 3O0C bis zu einer Dichte von
1,06 chloriert, wozu bei einem Ansatz von 4 bis 5 to eine Reaktionszeit von etwa 50 Stunden benötigt wird. Nach
beendeter Chlorierungsreaktion wird das Reaktionsgemisch durch Ausblasen mit Luft weitgehend von
gelöstem Chlorwasserstoff befreit. Vor der Fraktionierung in die isomeren Chlortoluole ist es außerdem
erforderlich, das Rohprodukt 24 Stunden im Autoklav mit Natronlauge auf 12O0C zu erhitzen, um den Gehalt
an seitenkettengebundenem Chlor zu eliminieren,
wodurch Produktverharzungen und Korrosionsschäden bei der Destillation vermieden werden können.
Bei kontinuierlich ausgeführten Toluol-Chlorierungsverfahren
fallen im allgemeinen größere Anteile an Polychlortoluolen als Nebenprodukte an, vergleichswei-
se zu diskontinuierlicher Arbeitsweise, und es können bei niedrigem Verhältnis von Eisenhalogenid zu
Schwefelhalogenid im Katalysator neben Polychlortoluolen außerdem auch größere Mengen an Seitenkettenchlorierungsprodukten
gebildet werden (vgl. DT-AS 15 43 020, Beispiel 12).
Wie der Stand der Technik zeigt, ist eine wirtschaftlich tragbare Aufarbeitung von rohen, nach bekannten
Verfahren hergestellten Chlortoluolen zu den reinen isomeren o- und p-Chlortoluolen in technischem
Maßstab nicht erzielbar ohne die Anwendung von Wasch- und Reinigungsoperationen zur Entfernung des
Chlorwasserstoffs aus dem rohen Chlorierungsgemisch sowie von Druckwäschen mit Alkalilauge zur Entfernung
von seitenkettengebundenem Chlor. So kann beispielsweise großtechnisch eine Isomerentrennung
durch fraktionierte Destillation nur bei in obengenannter Weise vorgereinigten rohen Chlorierungsgemischen
herbeigeführt werden, wobei nach Abtrennung des Vorlaufs, der aus verunreinigtem Toluol besteht, das
Gemisch langsam in o- bzw. p-chlortoluolreiche
Fraktionen zerlegt wird, aus denen sich schließlich die Einzelverbindungen isolieren lassen. Der Vorlauf kann
nicht wieder in die Chlorierung eingesetzt werden. Es sei bemerkt, daß gemäß den Ausführungen in UIlmann,
Enzyklopädie der Technischen Chemie, 3.
Auflage, Bd. 5, Seite 468, die Trennung der isomeren
Chlortoluole in technischem Maßstab als schwierig gilt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
man Toluol und Chlor in Gegenwart von Katalysatoren kontinuierlich zu Chlortoluolen umsetzen kann, ohne
daß dabei Nebenprodukte gebildet werden, deren Gegenwart die spätere Aufarbeitung des rohen
Chlorierungsgemisches zu den reinen isomeren Chlortoluolen stören könnte und zu deren Entfernung das
Chlorierungsgemisch zusätzlichen Wasch- und Reinigungsoperationen und/oder einer Druckverkochung
mit wäßrigem Alkalihydroxid unterworfen werden müßte.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher das in den vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigte Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher das in den vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigte Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol.
Als Katalysatoren kommen Eisenhalogenide und insbesondere Eisenchlorid (FeCl3) zur Anwendung.
Diese können z. B. dem Reaktionsgemisch unmittelbar zugesetzt oder bereits dem Toluol beigemischt werden.
Weiterhin können zur Erhöhung des p-Isomerenanteils Schwefel oder Schwefelverbindungen eingesetzt werden,
wobei Schwefelchlorur (S2CI2) bevorzugt ist, insbesondere als Cokatalysator in Kombination mit
einem Eisenchloridkatalysator. Bei der Anwendung von Katalysatorkombinationen können die Bestandteile
einzeln oder im Gemisch zugegeben werden.
Die Mengen der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Katalysatoren sowie der Cokaialysatoren
betragen im allgemeinen je etwa 5 bis etwa 100 ppm, vorzugsweise 10 bis 40 ppm, insbesondere 15
bis 30 ppm, bezogen auf eingesetztes Toluol. Das erfir.dungsgemäß erzielbare o-Zp-Chiortoluol-Verhältiiis
ist in den üblichen Grenzen variabel, beispielsweise von etwa 2 : Ibis etwa 1 :1.
Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehi darin, daß man den
Eisenchloridkatalysator unmittelbar im Reaktionsgemisch in situ, vorzugsweise in der Reaktionszone nach
Maßgabe des Verbrauches fortlaufend aus Eisen und Bestandteilen des Reaktionsgemisches erzeugt. Dies
läßt sich in einfacher Weise durch die Gegenwart von metallischem Eisen im Reaktionsgemisch bewerkstelligen,
beispielsweise durch die Verwendung von Wandflächen aus Eisen und/oder vorzugsweise von Füllkörpern
aus Eisen in dem die Reaktionszone bildenden Reaktor, vorzugsweise mit der Maßgabe, daß der
Feuchtigkeitsgehalt im Reaktionsgemisch auf einem sehr niedrigen Wert gehalten wird, wodurch Korrosion
und eine überhöhte Eisenchloridbildung, was zu Störungen bei der Aufarbeitung des Chlorierungsgemisches
führen kann, vermieden werden können. Erfindungsgemäß wird der erforderliche niedrige Wassergehalt
im Reaktionsgemisch dadurch erhalten, daß, unter Ausschluß von anderen Feuchtigkeitsfaktoren, der
Wassergehalt des in die Chlorierung eingese'zten Toluols höchstens 0,03 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis
0,025 und insbesondere 0,01 bis 0,02 Gew.-% beträgt.
Da technisches Toluol im allgemeinen wechselnde Mengen an Feuchtigkeit enthalten kann, im allgemeinen
beispielsweise etwa 0,05 bis etwa 0,07 Gew.-%, und die Löslichkeit von Wasser in Toluol im erfindungsgemäßen
Temperaturbereich der Chlorierungsreaktion bereits größer als der erfindungsgemäß erforderliche niedrige
Wassergehalt ist und außerdem mit steigender Temperatur zunimmt, ist es erforderlich, das Toluol vor dem
Einsatz in die Chlorierung entsprechend zu trocknen. Diese Trocknung erfolgt durch trockenes Chlorwasserstoffgas,
wobei im vorliegenden Fall der kontinuierlichen Toluolchlorierung der bei der Aufarbeitung des
Chlorierungsgemisches erlindungsgemäß kontinuierlich gewonnene Chlorwasserstoff unmittelbar zur Toluoltrocknung
verwendet wird, indem Toluol und trockenes Chlorwasserstoffgas vorzugsweise im Gegenstrom in
intensiven Kontakt miteinander gebracht werden und getrocknetes Toluol, dessen Wassergehalt den erfindungsgemäßen
Anforderungen entspricht, erhalten wird. Das im rohen Toluol gegebenenfalls enthaltene
Wasser bildet hierbei mit dem Chlorwasserstoff Salzsäure, die abgeschieden bzw. zusammen mit
überschüssigem Chlorwasserstoffgas abgetrennt wird. Letzteres kann anschließend beispielsweise mit Wasser
durch adiabatische Abisorption in verkaufsfähige, konzentrierte technische Sialzsäure überführt werden.
Die Trocknung des Toluols wie auch die Trennung des von Chlorwasserstoff und nicht umgesetztem Toluol
befreiten rohen Reaktionsgemisches können gegebenenfalls auch diskontinuierlich erfolgen. Bevorzugt ist
jedoch in beiden Fällen eine kontinuierliche Durchführung der genannten Verfahrensstufen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich beispielsweise an Hand des in der Figur dargesielüen Schemas
wie folgt erläutern:
Rohes Toluol gelangt, gegebenenfalls auf ca. 0 bis 100C vorgekühlt, über die Zuleitung 1 in den
Toluoltrockner 2, durch den über die Zuleitung 3 trockenes Chlorwasserstoffgas, das mit Toluoldampf
beladen sein kann, strömt, wobei der Chlorwasserstoff das im Rohtoluol gegebenenfalls enthaltene Wasser
bindet. Über die Leitung 4 gelangt getrocknetes Toluol, dessen Wassergehalt höchstens 0,03 Gew.-% beträgt,
kontinuierlich in den die Reaktionszone bildenden Chlorierer 5, in den gleichzeitig über die Zuleitung 6 im
Gleichstrom kontinuierlich Chlor im erfindungsgemäßen Molzahlenverhältnis zum Toluol, vorzugsweise
gasförmig eindosiert wird und in Gasform gleichzeitig eine intensive Durchmischung des Reaktionsgemisches
bewirkt. Im Chlorierer reagieren Toluol und Chlor in Gegenwart von Eisen(IlI)-chlorid sowie gegebenenfalls
von S oder S2CI2 im erfindung;sgemäßen Temperaturbereich unter Bildung von rohem Chlortoluol und
Chlorwasserstoff, wobei das Chlor praktisch quantitativ umgesetzt wird, so daß das Reaktionsgemisch nach
Verlassen der Reaktionszone kein freies Chlor mehr enthält.
Die Reaktionswärme kann durch geeignete Kühlung im Chlorierer und/oder durch Verdampfen von Toluol
abgeführt werden.
Der Katalysator und gegebenenfalls der Cokatalysator werden gegebenenfalls über die Zuleitung 7
kontinuierlich in den Chlorierer eindosiert. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens unter Verwendung von Eisenchlorid als Katalysator wird letzterer nicht in Substanz zudosiert,
sondern unmittelbar im Chlorierer in situ aus Eisen und Bestandteilen des Reaktionsgemisches fortlaufend erzeugt.
Das hierzu erforderliche Eisen kann beispielsweise in loser Schüttung in Form von Ringen oder
Drahtwendeln aus Eisen oder in Form von Stahlblechflächen im Chlorierer vorgelegt werden, wo es
allmählich zu FeCl3 reagiert und den benötigten Kernchlorierungskatalysator kontinuierlich liefert. Der
Eisengehalt, wie er vom Reaktionsgemisch z. B. aus im Chlorierer vorgelegten eisernen Ringen unter Eisenchloridbildung
aufgenommen wird, kann z. B. etwa 15 bis 20 ppm betragen. Letzterer kann gegebenenfalls noch
durch die Zugabe von S oder S2CI2 ergänzt werden. Der aus dem S2CI2 resultierende Schwefelgehalt im Reaktionsgemisch
kann beispielsweise etwa 15 bis 20 ppm betragen.
Der kontinuierlich betriebene Chlorierer 5 kann im einfachsten Fall aus einem Strömungsrohr mit einer
Kühlvorrichtung bestehen. Vorzugsweise wird jedoch bei technischen Anlagen ein kolonnenähnlicher Doppelmantelreaktor
verwendet. Als ausreichend korrosionsbeständiger Werkstoff für den Chlorierer kann vorzugsweise
normaler Stahl, wie z. B. St 35 oder Kesselblech HI verwendet werden. In manchen Fällen kann es dabei
vorteilhaft sein, die Wandflächen des Reaktors in bestimmten Bereichen der Eisenfüllkörperschüttung mit
anderen korrosionsbeständigen Werkstoffen zu beschichten. Da eine wirksame Abführung der Reaktionswärme
für die Einhaltung der erfindungsgemäßen Reaktionstemperatur wichtig ist/kann die erforderliche
Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Chlorierer durch die Art der Wärmeabführung erheblich beeinflußt
werden. So kann bei technischen Chlorierern mit Mantelkühlung die Verweilzeit beispielsweise in einem
10-cbm-Reaktor bei kontinuierlicher Arbeitsweise bis
zu 15 Stunden, insbesondere 8 bis 12 Stunden, betragen.
Nach beendeter Reaktion gelangen das rohe Chlorierungsgemisch und das entstandene Chlorwasserstoffgas
über die Leitung 8 kontinuierlich in die Destillierkolon-
ne 9, in der das unchloriert gebliebene Toluol zusammen
mit dem HCI-Gas ständig über Kopf 10 abdestilliert und im Sumpf das rohe Chlortoluol einschließlich gegebenenfalls vorhandener Nebenprodukte sowie gelöster
Katalysatoranteile über die Leitung 11 abgezogen und s einer Vakuumkolonne 12 zugeführt werden.
Das Kopf produkt aus der Destillierkolonne (9) wird in
einem Kühler 13 gegebenenfalls in verschiedenen Stufen kondensiert, das Toluol teilweise über die
Leitung (14) in die Destillation (9) zurückgeführt bzw. über die Leitung 3 zusammen mit dem HCI-Gas in den
Toluoltrockner (2) geleitet, wo das HCi-Gas in bereits beschriebener Weise zum Trocknen des rohen Toluols
verwendet wird, anschließend über die Leitung 15 in den Absorber 16 gelangt und mit Wasser 17 durch
adiabatische Absorption in verkaufsfähige Salzsäure 18 übergeführt wird. Das aus der Absorptionskolonne 16
über Kopf entweichende dampfförmige Wasser/Toluol-Gemisch wird in einem Wärmetauscher 19 kondensiert,
die Kondensatbestandteile werden in einem Abscheider 20 getrennt und das abgetrennte Toluol in den
Toluoltrockner 2, das Wasser in den Absorber 16 zurückgeführt
In einer Vakuum-Kolonne 12 wird aus dem Sumpfprodukt der Destillierkolonne 9 das isomere
Chlortoluol-Gemisch von den höhersiedenden und festen Rückständen, die als Sumpfprodukt über die
Leitung 21 abgezogen werden, kontinuierlich abgetrennt, in einem Kondensator 22 gegebenenfalls
verflüssigt und/oder gegebenenfalls auch ohne Zwischenkondensation kontinuierlich in eine o-/p-Chlortoluol-Vakuumfraktionierkolonne 23 eingeführt, aus deren Sumpf p-Chlortoluol 24 abgezogen und an deren
Kopf über einen Kondensator 25 o-Chlortoluol 26
entnommen werden kann. Eine Trennung und Feinreinigung von p-Chlortoluol kann auch durch Kristallisation
erfolgen.
Der Druck, bei dem die erfindungsgemäße Chiorierungsreaktion durchgeführt wird, ist an sich nicht
kritisch. Besonders bevorzugt ist jedoch Atmosphärendruck. Auch darüber- oder darunterliegende Drücke
sind möglich, bringen jedoch im allgemeinen keine Vorteile. Zweckmäßig sollte der Druck so gewählt
werden, daß bei der eingehaltenen Reaktionstemperatur das Chlor gasförmig vorliegt.
Wie bereits vorstehend beschrieben, reagiert das erfindungsgemäß eingesetzte Chlor im Chlorierungsgemisch praktisch quantitativ. Die Ausbeuten an Monochlortoluol sind dtibei, bezogen auf eingesetztes Chlor,
außerordentlich hoch. Werden das Molzahlenverhältnis Chlor: Toluol und/oder die Reaktionstemperatur im
jeweils unteren erlindungsgemäßen Bereich gewählt, so
entsteht praktisch überhaupt kein Dichlortoluol, und es werden nahezu diie theoretischen Mengen an Monochlortoluol gebildet, bezogen auf eingesetztes Chlor.
Verfahrensgemäß werden außerdem überraschend niedrige Katalysatormengen benötigt. Die vorliegende
Erfindung macht es somit erstmals möglich, o- und p-Chlortoluol von ausgezeichneter Qualität im technisch überraschend einfacher Weise mit sehr guten
Ausbeuten kontinuierlich herzustellen. Die hohe Wirtschaftlichkeit und die zweifelsfrei erhebliche technische
Fortschrittlichkeit des erfindungsgemäßen kontinuierlichen Verfahrens zeigen sich vor allem darin, daß die bei
bekannten Verfahren vor der Trennung des rohen Chlorierungsgemisches erforderlichen Reinigungsstufen, wie Beseitigung jn gegebenenfalls nicht umgesetztem Chlor, Auswaschen von Chlorwasserstoff, Entfernen von labil gebundenem Seitenkettenchlor durch
Druckverkokung mit Alkaüiauge, Trocknen des Rohproduktes mit festen Trockenmitteln vor der Fraktionierung sowie eine aus Korrosionsgründen gegebenenfalls notwendige kostspielige Werkstoffauswahl für den
Chlorierer überraschenderweise völlig entfallen können. Der vollständige Wegfall von Emissionsproblemen
läßt das erfindungsgemäße Verfahren außerdem ausgesprochen umweltfreundlich erscheinen.
Die Chlorierung wird in einer dem Schema in der Figur entsprechenden technischen Chlorierungsapparatur mit einem zylinderförmigen Reaktor 5 von etwa 8 m
Höhe und etwa 1,4 m Durchmesser, der mit ca. 5 cbm zylindrischen Hohlkörpern aus Stahl (ca. 35 mm lang,
35 mm 0 und 1 mm dick) gefüllt ist, durchgeführt, wobei Toluol und Chlorgas dem Reaktor kontinuierlich
zugeführt werden und das rohe Reaktionsproduki: über die Leitung 8 nach Maßgabe der Zuführung der
Ausgangsstoffe kontinuierlich aus dem Reaktor abfließt. Es werden dem Reaktor
13,66 to/Tag Toluol (Wassergehalt <0,03Gew.-%),
2862 Ncbm/Tag Chlorgas und
ca. 700 g/Tag S2Cl2
zugeführt Die Temperatur im Reaktor beträgt ca. 300C.
Die zugeführte Chlormenge beträgt etwa 80% der stöchiometrisch erforderlichen Chlormenge. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Reaktor beträgt ca.
15 Stunden.
Das den Reaktor verlassende rohe, flüssige Reaktionsprodukt von 17,78 to/Tag besteht aus 2,73 to/Tag
nicht umgesetztem Toluol und 15,0 to/Tag rohem Chlortoluol, außerdem werden 2862 Ncbm/Tag HCl
gebildet
Das von Chlorwasserstoff und nicht umgesetztem Toluol befreite rohe Chlortoluol besitzt folgende
Zusammensetzung (in Gew.-%):
o-Chlortoluol
m-Chlortoluol
p-Chlortoluol
Benzylchlorid
Dichlortoluole
49,0
<0,2
48,0
0
Die analytische Bestimmung der Produkte erfolgte gaschromatographisch, die Ausbeutebestimimung er
folgte durch Auswiegen.
Die Gesamtausbeute an 0- und p-Chlortoluol bezogen auf umgesetztes Toluol (-10,93 to/Tag), lieg
bei über 97% d. Theorie. Das zugeführte Chlor win praktisch quantitativ umgesetzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von o- und p-Chlortoluol durch Kernchlorierung von
Toluol in Gegenwart von Eisenhalogeniden und ggf. Schwefel- oder Schwefelverbindungen als Katalysatoren,
dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) Toluol (Wassergehalt höchstens 0,03 Gewichtsprozent) und Chlor im Molverhältnis Chlor zu
Toluol von 0,4 bis 1,0:1, vorzugsweise 0,6 bis
0,9 :1, bei 5 bis 7O0C, vorzugsweise 15 bis 4O0C,
im Gleichstrom unter intensiver Durchmischung in einer Reaktionszone umsetzt,
(2) nach beendeter Umsetzung vom Chlcrierungsgemisch
destillativ Chlorwasserstoff und nicht umgesetztes Toluol abtrennt und letzteres ggf.
in die Chlorierung zurückführt, den anfallenden gasförmigen Chlorwasserstoff für die Trocknung
des Toluols verwendet und
(3) das in (2) anfallende Sumpfprodukt unmittelbar in o- und p-Chlortoluol trennt.
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