DE4115822C2 - Verfahren zum Herstellen eines flexiblen rückstrahlenden Folienmaterials - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines flexiblen rückstrahlenden FolienmaterialsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines flexiblen rückstrahlenden Folienmaterials und das mit diesem
Verfahren hergestellte rückstrahlende Folienmaterial.
Rückstrahlendes Folienmaterial, das in einfacher Weise an Trägerkörpern
befestigt werden kann, wird in großem Umfang für verschiedene
Sicherheits- und Dekorationszwecke verwendet und ist insbesondere
nützlich, wenn zur Nachtzeit die Erkennbarkeit bei geringem
Umgebungslicht verbessert werden soll. Durch rückstrahlende
Materialien werden Lichstrahlen, die auf die Vorderfläche einfallen,
gegen die Lichtquelle auf einem im wesentlichen parallelen
Weg zurückgeworfen. In Situationen, wo die Frontscheinwerfer oder
Suchscheinwerfer an Booten oder Flugzeugen die einzige Lichtquelle
sind, ist die Fähigkeit, das einfallende Lichtbündel zurückzustrahlen,
besonders wichtig bei Warnzeichen, Schildern und dgl.
Ausführungsformen solcher rückstrahlenden Materialien sind Bänder
und Flecken für Bekleidungsstücke von Feuerwehrmännern, rückstrah
lende Westen und Gürtel, Bänder für Pfosten und Tonnen, Verkehrs
kegel, Fernstraßenschilder, Warnreflektoren und dgl.
Aus der DE-A 38 43 618 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
flexiblen rückstrahlenden Folienmaterials bekannt, bei dem eine
Kunstharzfolie mit einer Dicke von 0,05 bis 0,75 mm verwendet
wird, auf deren einer Seite Mikroprismen ausgebildet werden, auf
welche ein metallischer Niederschlag aufgebracht wird, und die
dann mit einer Unterlagefolie laminiert wird.
Aus der EP-A 0 142 250 ist ferner ein Verfahren zum Herstellen
einer reflektierenden mit Mikroprismen versehenen Folie bekannt,
bei dem die Mikroprismen-Rückseite mit einer Schicht aus granulatförmigem
Material selektiv bedeckt und auf der Rückseite der
granulatförmigen Schicht eine weitere als Trägerschicht dienende
Schicht aufgebracht wird. Die Trägerschicht kann auf der der
Mikroprismen abgewandten Seite mit einer druckaktivierbaren Klebschicht
versehen sein, um diese bei Bedarf dauerhaft an anderen
Gegenständen ankleben zu können.
Leider zeigen viele der zur Anwendung gelangenden Kunstharze, wenn sie ultravioletter
Bestrahlung und breiten Temperaturschwankungen ausgesetzt sind,
eine Neigung, relativ steif zu werden. Als Folge davon sind die
daraus hergestellten Rückstrahlermaterialien schwierig zu verformen,
und sie können leicht brechen oder reißen, wenn sie wiederholt
gebogen werden. Darüber hinaus sollten solche Materialien feuerhemmend
oder feuerbeständig sein, damit sie selbst bei relativ hohen
Temperaturen noch ihre Funktion erfüllen. Ferner hat sich gezeigt, daß
die relativ dünnen Trägerkörper während der Bearbeitungsschritte leicht
beschädigt werden können.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen
eines flexiblen rückstrahlenden Folienmaterials sowie ein Folienmaterial selbst anzugeben,
das die Formation von Mikroprismen relativ einfach und wirtschaftlich
ohne Beschädigung des Trägerkörpers ermöglicht und das
ein flexibel und langlebiges rückstrahlendes Folienmaterial
ergibt, das dauerhaft und leicht an Trägerkörpern angenäht oder in
anderer Weise daran befestigt werden kann.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung gelöst durch ein Verfahren
mit folgenden Schritten:
- - Ankleben einer Stützfolie einer Dicke von 0,05 bis 0,4 mm auf die erste Seite einer flexiblen, aus transparentem Kunstharz bestehenden Trägerfolie einer Dicke von 0,0025 bis 0,018 mm mit Hilfe einer ersten Klebstoffschicht,
- - Aufbringen einer Schicht aus transparentem Kunstharz auf die zweite Seite der Trägerfolie und Ausbilden von eng beabstandeten rückstrahlenden Mikroprismen mit einer Höhe von 0,025 bis 0,25 mm auf der Kunstharzschicht,
- - Aufbringen einer zweiten Klebstoffschicht auf zumindest einen Teil der Oberfläche der Mikroprismen,
- - Ankleben einer flexiblen Unterlage an die zweite Klebstoffschicht und
- - Abziehen der Stützfolie mit der an ihr haftenden ersten Klebstoffschicht von der Trägerfolie.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nach der Erfindung erfolgt also vor der Ausbildung der Mikroprismen
zunächst das Aufkleben einer relativ dicken Stützfolie auf
die Trägerfolie und dann das Aufbringen einer Kunstharzschicht auf
der zweiten Seite und nachfolgend das Ausbilden der Mikroprismen
auf der Kunstharzschicht.
Nach der Ausbildung der Mikroprismen wird ein Metallniederschlag
auf den Oberflächen der Mikroprismen erzeugt, bevor die zweite
Klebstoffschicht aufgebracht wird. Hierauf erfolgt das Ankleben
der Rückenschicht in Form einer flexiblen Unterlage und danach das
Abziehen der Stützfolie.
Bei einer Variante dieser Ausführungsform
wird ein Teil des Metallniederschlags entfernt, um ein Muster von
Mikroprismen zu erzeugen, das frei von dem Metallniederschlag ist,
und der zweite Klebstoff wird über den Mikroprismen angebracht,
die den Metallniederschlag aufweisen. Dieser zweite Klebstoff
schafft einen Abstand zwischen der Rückenschicht und den Mikro
prismen, um dort eine Luftschicht zu erzeugen. Bei einer weiteren Ausführungsform
wird der zweite Klebstoff an dem Metallniederschlag in einem
Muster angebracht, und der davon nicht geschützte Metallnieder
schlag wird entfernt. Der zweite Klebstoff wird vorzugsweise in
einem Gittermuster angebracht.
Gemäß der weiteren Ausführungsform der Erfindung wird ein Teil des Metallniederschlags
entfernt, um ein Muster von Mikroprismen zu erzeugen, die frei von
dem Metallniederschlag sind, und anschließend wird auf der gesam
ten zweiten Seite eine Schicht aus einem nicht reflektierenden,
gefärbten zweiten Klebstoff angebracht. Vorteilhafter umfaßt das
Entfernen des Metallniederschlags zunächst das Anbringen eines
Schutzmaterials an dem Metallniederschlag in einem Muster und
anschließend das Entfernen des Metallniederschlags in den von dem
Schutzmaterial nicht bedeckten Bereichen.
In der bevorzugten Ausführungsform ist die flexible Unterlage ein
Textilstoff, doch kann auch ein flexibles Kunstharzflachmaterial
verwendet werden.
Gemäß der Erfindung erfolgt also vor der Ausbildung der Mikroprismen
zunächst das Aufkleben einer relativ dicken Stützfolie auf
die Trägerfolie und dann das Aufbringen einer Kunstharzschicht auf
der zweiten Seite und nachfolgend das Ausbilden der Mikroprismen
auf der Kunstharzschicht.
Das hergestellte flexible rückstrahlende Folienmaterial umfaßt also einen
Trägerkörper aus transparentem Kunstharzflachmaterial mit einer
planaren ersten Seite und einer zweiten Seite mit eng beabstan
deten Kunstharz-Rückstrahlmikroprismen darüber. Der Trägerkörper
hat eine Dicke von der ersten Seite zur Basis der Mikroprismen von
0,005 bis 0,025 mm, und die Mikroprismen haben eine Höhe von 0,025
bis 0,25 mm. Eine Klebstoffschicht auf der zweiten Seite und über
wenigstens einigen der Mikroprismen hält das flexible Rückenma
terial daran fest. Wenigstens 40% der Mikroprismen haben eine
rückstrahlende Grenzschicht an ihrer Oberfläche.
Die Erfindung ist nachfolgend und unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Teildarstellung eines frühen
Schritts in einer ersten Ausführungsform des Verfahrens zum
Herstellen eines rückstrahlenden Materials nach der
vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines nachfolgenden
Schritts im Herstellungsvorgang, bei dem Mikroprismen
formationen ausgebildet sind und in einer
Form durch Einwirkung von Strahlung gehärtet werden;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines nachfolgenden
Schritts, bei dem ein rückstrahlender Metallniederschlag
auf allen Mikroprismenformationen ausgebildet worden
ist;
Fig. 4 eine schematische Darstellung, bei der eine Schutz
schicht auf dem Niederschlag in einem Muster ausgebildet
worden ist;
Fig. 5 eine schematische Darstellung, bei der das Material
von Fig. 4 in Berührung mit einem Lösungsmittel für den
ungeschützten Metallniederschlag gezeigt ist.
Fig. 6 eine schematische Darstellung, dort ist der Metallnie
derschlag in den Bereichen entfernt, die von der
Beschichtung nicht geschützt sind;
Fig. 7 ein gefärbtes Klebstoffschichtmaterial, das über
der gesamten Oberfläche des Flachmaterials angebracht
ist, sowie eine daran festgeklebte Stofflage;
Fig. 8 eine schematische Darstellung, die das Entfernen der
Trägerschicht zeigt;
Fig. 9 eine ausschnittsweise Draufsicht auf ein Gitter
muster der Schutzschicht auf der Mikroprismenfläche, wie
sie in Fig. 4 ausgebildet ist;
Fig. 10 eine schematische Darstellung des fertigen Flach
materials, die den Weg der Lichtstrahlen zeigt, die auf
die Vorderseite auffallen und
Fig. 11 eine ausschnittsweise Schnittdarstellung einer
weiteren Ausführungsform des rückstrahlenden Materials,
das gemäß der Erfindung hergestellt worden ist.
Fig. 1 zeigt einen dünnen, flexiblen Flachmaterialträgerkörper 10,
der vorübergehend auf einen relativ dicken Hilfsträger 12 mittels
einer Klebstoffschicht 14 aufgeklebt wird, die an dem
Hilfsträger 12 haftet. Bei diesem Schritt ist der dicke Hilfs
träger 12 zuvor mit dem Klebstoff 14 beschichtet worden, und er
wird zusammen mit dem Trägerkörper 10 durch den Spalt zwischen
zwei Laminierwalzen 16 und 18 hindurchgeführt.
Im nächsten Schritt (nicht dargestellt) wird die untere oder ent
gegensetzte Seite des Trägerkörpers 10 mit einer dünnen Verbin
dungsschicht 20 aus Kunstharz versehen. Wie in Fig. 2 gezeigt,
wird dieses beschichtete Laminat dann gegen die Fläche einer Form
22 gepreßt, die eng beabstandete Mikroprismenvertiefungen 24 auf
weist, in die eine flüssige Kunstharzzusammensetzung eingebracht
worden ist. Die Anordnung wird dann UV-Strahlen von den Lampen 28
ausgesetzt, um das flüssige Kunstharz auszuhärten, um die Mikro
prismenformationen 26 auf der Seite des Trägerkörpers 10 auszu
bilden.
In der dargestellten Ausführungsform des Verfahrens wird das
Flachmaterial von der Oberfläche der Form 22 abgezogen und dann im
Vakuum metallisiert oder in anderer Weise behandelt, um einen
reflektierenden Metallniederschlag 30 auf der Oberfläche der
Mikroprismenformationen 26 auszubilden, wie in Fig. 3 gezeigt. Im
nächsten Schritt, und wie in den Fig. 4 und 9 gezeigt, wird eine
Schicht 32 aus einem Schutzmaterial in Form eines Gittermusters
über den Metallniederschlag 30 auf den Mikroprismen 26 aufge
bracht.
In Fig. 5 wird die beschichtete Fläche einem Lösungsmittel 34 für
den Metallniederschlag 30 ausgesetzt, das den Niederschlag in den
ungeschützten Bereichen entfernt. Dies läßt den reflektierenden
Metallniederschlag 30 nur in solchen Bereichen zurück, die unter
der Schutzschicht 32 liegen, wie in Fig. 6 gezeigt.
Gemäß Fig. 7 wird das Laminat auf einen flexiblen Textilstoff 36
mittels einer Schicht 38 aus gefärbtem Klebstoff befestigt, der
über der gesamten Oberfläche der Mikroprismenfläche verteilt ist.
Diese Schicht 38 ist daher in direkter Berührung mit solchen
Mikroprismen 26, die keinen Metallniederschlag 30 zeigen, und mit
der Schutzschicht 32.
Gemäß Fig. 8 werden der Träger 12 und seine klebende Binde
schicht 14 von dem von dem Textilstoff getragenen Mikroprismen
material abgezogen.
Wie in Fig. 10 gezeigt, fallen Lichtstrahlen 40a auf die Vorder
seite 42 des rückstrahlenden Materials ein, durchlaufen den Trä
gerkörper 10 und die Verbindungsschicht 20 in die Mikroprismen 24
mit dem Metallniederschlag 30, treffen auf die rückstrahlende Zwi
schenfläche auf und werden dann von den Flächen der Mikroprismen
26 in einem im wesentlichen parallelen Weg zurückgeworfen. Licht
strahlen 40b, die auf die Vorderseite 42 einfallen und in die
Mikroprismen 26 eintreten, deren Oberflächen in direkter Berührung
mit dem gefärbten Klebstoff 38 sind, werden an dieser Grenzfläche
zurückgeworfen und dadurch in unterschiedlichen Winkeln gestreut
und ergeben eine sichtbare Färbung des rückstrahlenden Materials
in Umgebungslicht oder Tageslicht, die der des gefärbten Kleb
stoffs 38 entspricht.
In Fig. 11 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt, bei der eine Luftgrenzfläche für die Rück
strahlung verwendet wird. Der gefärbte Klebstoff 38 wird in einem
Gittermuster in einer Höhe über den Prismen 26 angebracht, und der
Textilstoff 36 hat dadurch einen Abstand über den Spitzen der
Prismen, um eine rückstrahlende Luftgrenzschicht über den Prismen
26 zu erzeugen.
Wie zuvor angegeben, haben die Mikroprismen einen engen Abstand
und können als Würfeleckenformationen beschrieben werden. Details
über die Struktur und die Wirkung solcher Mikroprismen sind in der
US-PS 3 684 348 beschrieben. Diese Mikroprismen oder Würfelecken
formationen weisen Seitenkantenabmessungen von bis zu 0,65 mm auf,
für bevorzugte Strukturen werden indessen Kantenabmessungen
von nicht mehr als 0,25 mm und am besten in der Größenordnung von
0,1 bis 0,2 mm verwendet.
Der Trägerkörper für das Flachmaterial hat im allgemeinen eine
Dicke in der Größenordnung von 0,0025 bis 0,018 mm und vorzugs
weise von etwa 0,005 bis 0,01 mm, wenn ein hoch flexibles Laminat
herzustellen ist und in Abhängigkeit vom Herstellungsverfahren,
den Kunstharzen und anderen Eigenschaften, die für das rückstrah
lende Material gewünscht werden.
Die Mikroprismen können auch durch Gießen auf der
Filmoberfläche, die als der Körper dient, hergestellt werden,
oder durch Prägen einer vorgeformten Bahn oder durch gleichzei
tiges Gießen des Körpers und der Prismen. Die für die Mikroprismen
verwendeten Harze sind im allgemeinen kreuzvernetzte thermo
plastische Verbindungen, und vorzugsweise haben diese Harze aus
reichende Flexibilität, sind lichtbeständig und wetterfest. In
manchen Fällen kann die Vorderseite des rückstrahlenden Materials
mit einer Schutzschicht versehen sein, wie beispielsweise aus Lack
oder einem anderen Beschichtungsmaterial. Geeignete Harze für das
rückstrahlende Flachmaterial sind Vinylchloridpolymere, Polyester,
Polycarbonate, Methylmethacrylatpolymere, Polyurethane und acry
lierte Urethane.
Um den relativ dünnen Trägerkörper während der Verarbeitung zu
schützen, hat der relativ dicke Hilfsträger, der vorübergehend mit
ihm verbunden wird, im allgemeinen eine Dicke von 0,13 bis 0,2 mm.
Der zur Herstellung der Verbindung zwischen diesen Elementen ver
wendete Klebstoff klebt vorzugsweise an dem Hilfsträger und ist
gewöhnlich ein Silikonklebstoff, der in einer Dicke von etwa
0,0063 bis 0,013 mm aufgebracht wird. Wenn UV-Härtung des Harzes
in den Prismen verwendet wird, muß der Klebstoff für diese Strah
lung transparent sein. Obgleich verschiedene Kunstharze für den
Hilfsträger verwendet werden können, werden Polyester und insbe
sondere Polyethylentereftalat günstigerweise verwendet wegen ihrer
Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen die Verarbeitungsbedin
gungen. Wie der Klebstoff sollte der Hilfsträger für die UV-Strah
lung, die beim Härten verwendet wird, transparent sein. Darüber
hinaus kann die Oberfläche des Hilfsträgers bearbeitet sein, um
die Haftfähigkeit des Klebstoffs daran zu verbessern.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines sol
chen rückstrahlenden Flachmaterials ist in der US-PS 3 689 346
beschrieben, bei dem die Würfeleckenformationen in einer passend
gestalteten Form gegossen und mit dem darüber angeordneten Flach
material verbunden werden, um eine zusammengesetzte Struktur zu
ergeben, bei der die Würfeleckenformationen von der einen Fläche
des Materials vorstehen.
Das eingangs angeführte Verfahren zum Herstellen der Mikroprismen
ist in der US-PS 4 244 683 näher beschrieben.
Das letztgenannte Verfahren ist zur Bildung von Folien aus Acryl-
und Polycarbonatharzen verwendet worden, während das erstgenannte
Verfahren sich als höchst vorteilhaft zur Herstellung von rück
strahlenden Folien aus Polyvinylchloridharzen und in letzter Zeit
für die Herstellung von Polyesterträgerkörpern mit Prismen aus
verschiedenen Kunstharzverbindungen einschließlich Acryl-Epoxy-
Oligomeren erwiesen hat.
Der Rücken hinter den Mikroprismen dient als flexible Unterlage,
um sie zu schützen und eine glatte Oberfläche zur Anbringung des
Erzeugnisses an Trägerflächen zu erzielen. Das Aufbringen
eines solchen Rückens an dem rückstrahlenden Flachmaterial
erfolgt durch Kleben oder durch Ultraschallverschweißen.
Wie bekannt, kann die reflektierende Grenzschicht für die Prismen
durch eine reflektierende Beschichtung oder durch eine Luftschicht
erzeugt werden. In der bevorzugten Ausführungsform der beschriebenen
Erfindung wird die reflektierende Beschichtung auf den Flä
chen wenigstens eines Teils der Mikroprismen aufgebracht.
Diese reflektierenden Beschichtungen werden in üblicher Weise
durch Vakuumverdampfung von Aluminium aufgebracht, obgleich auch
Metallacke und andere mögliche Beschichtungsmaterialien für diese
Zwecke in Betracht kommen.
Die vakuumbedampfte Prismenfläche wird in
einer Beschichtungsvorrichtung mit einem gitterförmigen Muster aus
einem Schutzschichtmaterial bedruckt, wie mit 32 in den Fig. 4 und
9 angegeben. In diesem Gittermuster besteht eine Unterlage aus
Metallniederschlag 30 und eine Decklage aus Beschichtungsmaterial
32. Dieses Beschichtungsmaterial kann ein Klebstoff, ein Lack oder
jedes andere, leicht aufzubringende Beschichtungsmaterial sein,
das im wesentlichen beständig gegen das zur Verwendung vorgesehene
Lösungsmittelbad ist.
Die beschichtete Oberfläche wird dann einer Behandlung in einem
Bad unterworfen, das aus einem Lösungsmittel für die Metall
schicht besteht. Dieses Bad ist vor
zugsweise eine schwach kaustische Lösung, die einen Aluminiumnie
derschlag auflöst. Der Anteil der Metallschicht 30, der von dem
zweiten Beschichtungsmaterial 32 nicht geschützt ist, wird durch
das Lösungsmittel in diesem Schritt entfernt, sodaß die Prismen 30
zwischen den Gitterstegen frei von jeder Beschichtung zurückge
lassen werden.
In dem bevorzugten Verfahren, in dem der Metallniederschlag in den
ungeschützten Bereichen zu entfernen ist, kann das Lösungsmittel
vorzugsweise eine Lösung aus einem Alkalimetallhydroxid oder eine
andere alkalische Lösung sein, die das Aluminium auflöst. Im Falle
von Beschichtungen aus Nichtmetallen, werden Lösungen, die mit dem
betreffenden Material reagieren oder es auflösen, verwendet.
Das gefärbte Beschichtungsmaterial kann ein gefärbter Lack sein,
der auf der Oberfläche des Flachmaterials angebracht wird, oder
ein gefärbter Klebstoff oder jeder andere gefärbte Niederschlag,
der die Prismenflächen beschichtet. Günstigerweise wird ein
gefärbter Klebstoff verwendet, da mit diesem das Rückenmaterial
angeklebt werden kann.
Um ein rückstrahlendes Folienmaterial zu erzeugen, das eine Farbwirkung hervor
bringt, wird - wie beschrieben - eine Farbschicht über der gesamten Prismenober
fläche angebracht, die die unmetallisierten Prismen direkt be
deckt. Anschließend wird das Rückenmaterial angebracht.
In der alternativen eine Luftgrenzfläche
verwendenden Ausführungsform wird ein gefärbter Klebstoff in einem Muster auf die
Prismenfläche in einer Tiefe aufgebracht, die größer als die Höhe
der Prismen ist. Das daran angebrachte Rückenelement,
also die flexible Unterlage, hat von den Prismen aufgrund des Klebstoffs Abstand, und
dies schafft eine Luftgrenzfläche um die unbeschichteten Prismen.
Der Rücken kann ein gewebter oder ungewebter Textilstoff oder ein
flexibles, dauerhaftes Polymermaterial sein. Geeignete Kunstharze
umfassen Polyethylen, Polypropylen, Polyurethane, Acrylpolyure
thane und Ethylen/Vinylacetat-Copolymere. Polyester und Urethan
stoffe können ebenso verwendet werden, wie Naturfasern, beispiels
weise Baumwolle. Flammhemmende Materialien können in die Kleb
stoffe und den Textilstoff oder den Kunstharzrücken eingebaut
sein, um dem rückstrahlenden Material flammhemmende Eigenschaften
zu verleihen.
Obgleich andere Metalle dazu verwendet werden können, einen spie
gelnden Metallniederschlag auf den Prismen auszubilden, wie bei
spielsweise Silber, Rhodium, Kupfer, Zinn, Zink und Palladium, ist
der bevorzugte und wirtschaftlichste Werkstoff Aluminium, das im
Vakuumverfahren aufgedampft wird. Andere Niederschlagstechniken
sind das elektrolose Plattieren, das Elektroplattieren der Ionen
niederschlag und die Zerstäubungsbeschichtung.
Die Schutzschicht 32 ist vorzugsweise ein druckempfindlicher
Klebstoff, der in dem Lösungsmittel-Behandlungsschritt nicht nach
teilig beeinflußt wird, und es kann derselbe Klebstoff sein, der
als Mittel zum Anbringen des Rückenelements verwendet wird.
Bevorzugte Klebstoffe umfassen solche auf Gummibasis, wie bei
spielsweise Isobuthylen in einem Lösungsmittelträger und Acryl
klebstoffe und Silikone in Lösungsmittelsystemen. Andere Kleb
stoffe können ebenfalls verwendet werden, und solche auf Wasser
basis sind ebenfalls einsetzbar, obgleich sie mitunter vor der
Weiterverarbeitung eine Trocknungszeit benötigen. Spezielle Bei
spiele geeigneter Klebstoffsysteme sind harzmodifizierte Kleb
stoffe auf Gummibasis, wie von B. F. Goodrich unter der Bezeichnung
A1569-B angeboten, ein Latex-Gummi-Klebstoff, der von Emhart
Industries unter der Bezeichnung 8786X angeboten wird, und ein
Latex-Gummi-Klebstoff, der von B. F. Goodrich unter der Bezeichnung
26171 angeboten wird, sowie ein druckempfindlicher Silikonharz
klebstoff in einem Lösungsmittel der von Dow unter der Bezeichnung
QZ-7406 angeboten wird.
Gleichgültig, ob Klebstoffe auf Lösungsmittelbasis oder Wasser
basis eingesetzt werden, benötigt die Beschichtung vor der weite
ren Verarbeitung ggf. eine Trocknung. Ggf. kann zur Beschleunigung
des Verfahrens hierbei eine Erwärmung eingesetzt werden.
Zum Ankleben des Rückens an dem rückstrahlenden Folienmaterial wird, wie bereits erwähnt,
das mit dem Klebstoff beschichtete rückstrahlende Folienmate
rial zusammen mit dem Rückenmaterial einfach durch den Spalt
zwischen zwei Walzen hindurchgeführt, die den für die Verklebung
notwendigen Druck aufbringen. Wenn ein Wärme aktivierbarer Kleb
stoff verwendet wird, kann das rückstrahlende Flachmaterial vor
dem Durchleiten durch den Walzenspalt einer Vorheizung unterzogen
werden, oder die Walzen können geheizt sein, um die notwendige
Aktivierung zu erzielen. Es ist jedoch auch praktikabel, eine
Ultraschallverschweißung einzusetzen, sowie andere Techniken, um
das Rückenmaterial mit dem rückstrahlenden Flachmaterial mittels
des Rückenmaterials selbst zu verbinden, wenn dieses thermo
plastisch ist.
Um dem rückgestrahlten Licht bei Nacht eine Färbung zu verleihen,
ist bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
nach Fig. 7 ein gefärbter Klebstoff
38 verwendet.
Der Farbstoff kann aber auch in das zur Bildung des Trägerkörpers verwendete
Kunstharz oder in die Prismen
inkorporiert werden. Als Alternative zu einem Farbstoff und als
wirkliche Notwendigkeit bei manchen Kunstharzsystemen kann die
Färbung durch ein fein verteiltes Pigment erzielt werden, das gut
verteilt wird; als Folge von Streuung durch die Pigmentpartikel,
die sich direkt im Weg der Lichtstrahlen befinden, kann in diesem
Falle jedoch ein gewisser Verlust an Rückstrahlfähigkeit ergeben.
Ein Beispiel für die vorliegende Erfindung wird nachfolgend
beschrieben.
Unter Verwendung des Verfahrens, das im wesentlichen in der US-PS
3 689 346 beschrieben ist, werden Mikroprismen mit einer Höhe von
0,07 mm und einem Mittenabstand von etwa 0,15 mm auf einen Poly
esterfilm gegossen, der eine Dicke von 0,013 mm aufweist und mit
einer Verbindungsschicht aus einer Polyesterharzlösung beschichtet
ist. Der dünne Polyesterfilm wird vorübergehend auf einen Träger
aus einem oberflächenbehandelten Polyesterfilm einer Dicke von
0,05 mm mittels eines Silikonklebstoffs aufgeklebt. Das zum Gießen
der Prismen verwendete Kunstharz ist ein Acrylat-Epoxy-Oligomer,
das mit monofunktionalen und trifunktionalen Acrylmonomeren modi
fiziert ist und einen Vernetzungskatalysator enthält.
Das rückstrahlende Flachmaterial wird im Vakuum mit Aluminium
metallisiert mit einer Dicke von mehr als 240 × 10-7 mm. Das metal
lisierte Material wird dann mittels einer modifizierten Tiefdruck
walze mit einem Gittermuster aus einem druckempfindlichen, dauer
klebrigen Isobutylenklebstoff auf Gummibasis bedruckt. Das Gitter
hat einen Abstand von etwa 6 mm zwischen den Stegen, und diese
haben eine Dicke von etwa 1 mm.
Im Anschluß an den Druck des Gittermusters wird das Material durch
eine 1,0 M-Lösung aus Natriumhydroxid über eine Zeitdauer von 10
bis 30 s geleitet, in der der ungeschützte Aluminiumniederschlag
entfernt wird. Das Material wird dann durch ein Wasserbad gelei
tet, um die Oberfläche zu spülen, und sodann durch einen Trockner
geführt. Das Material wird mit einem rot pigmentierten Silikon
klebstoff beschichtet, der ein bromhaltiges Flammhemmittel enthält
und eine Dicke von etwa 0,1 mm oder etwa 0,04 mm über den Spitzen
der Prismen aufweist.
Das beschichtete Flachmaterial wird dann zusammen mit einem geweb
ten Baumwolltuch, das mit einem Flammhemmittel behandelt ist und
eine Dicke von etwa 0,15 mm aufweist, durch einen Walzenspalt
geleitet, um die Laminierung auszuführen. Anschließend werden der
Träger und sein Klebstoff von dem rückstrahlenden Flachmaterial
abgezogen.
Bei optischer Prüfung erweist sich das rückstrahlende Material als
flexibel, und es kann leicht zu Bekleidung und dgl. verarbeitet
werden. Es kann leicht auf Stoff genäht und mittels Klebstoff
an verschiedenen Trägern befestigt werden. Das Material zeigt bei
Tageslicht eine rote Färbung. Wenn es einem Lichtstrahl, bei
spielsweise von einem Scheinwerfer, ausgesetzt wird, reflektiert
es leuchtend mit weiß/grauer Farbe.
Das Material ist relativ dauerhaft und kann gegen Umwelteinflüsse
weitestgehend unempfindlich gemacht werden.
Claims (17)
1. Verfahren zum Herstellen eines flexiblen, rückstrahlenden
Folienmaterials mit folgenden Schritten:
- - Ankleben einer Stützfolie (21) einer Dicke von 0,05 bis 0,4 mm auf die ersten Seite einer flexiblen, aus transparentem Kunstharz bestehenden Trägerfolie (10) einer Dicke von 0,0025 bis 0,018 mm mit Hilfe einer ersten Klebstoffschicht (14),
- - Aufbringen einer Schicht (20) aus transparentem Kunstharz auf die zweite Seite der Trägerfolie (10) und Ausbilden von eng beabstandeten rückstrahlenden Mikroprismen (26) auf einer Höhe von 0,025 bis 0,25 mm auf der Kunstharzschicht (20),
- - Aufbringen einer zweiten Klebstoffsschicht (38) auf zumindest einen Teil der Oberfläche des Mikroprismen (26),
- - Ankleben einer flexiblen Unterlage (36) an die zweite Klebstoffschicht (38) und
- - Abziehen der Stützfolie (12) mit der an ihr haftenden ersten Klebstoffschicht (14) von der Trägerfolie (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach dem Ausbilden der
Mikroprismen (26) eine reflektierende Metallschicht (30) ganzflächig
auf der Oberfläche der Mikroprismen (26) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Metallschicht (30)
zunächst ein ein Muster bildendes Schutzmaterial (32) aufgebracht
wird und dann die Metallschicht (30) in dem von dem Schutzmaterial
(32) nicht bedeckten Bereich entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem sowohl die mit dem Schutzmaterial
(32) bedeckten als auch die freiliegenden Oberflächen der Mikroprismen
(26) mit der Schicht aus zweitem Klebstoff (38) beschichtet werden,
wobei dieser mit einem gefärbten, nichtreflektierenden Material
eingefärbt ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem ein Teil der Metallschicht
(30) zur Bildung eines Musters von Mikroprismen (26), die frei von
der Metallschicht sind, entfernt wird, worauf die zweite Kleb
stoffschicht (38) so auf den Teil der Mikroprismen aufgebracht
wird, der die Metallschicht aufweist, daß die zweite Klebstoff
schicht (38) die Unterlage (36) im Abstand zu den Mikroprismen
hält, so daß die Mikroprismen, die frei von der Metallschicht (30)
sind, eine Grenzschicht gegen Luft aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die zweite Klebstoff
schicht (38) in einem Muster auf der Metallschicht (30) erzeugt
wird und die nicht von Klebstoff (38) bedeckten Bereiche der Me
tallschicht (30) entfernt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die zweite Klebstoff
schicht (38) in einem Gittermuster auf die Metallschicht (30)
aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei dem die
zweite Klebstoffschicht (38) einen Abbstand zwischen der Unterlage
(36) und den von der Metallschicht (30) befreiten Mikroprismen
schafft, so daß diese in den von der Metallschicht befreiten
Bereichen eine Grenzschicht gegenüber Luft aufweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Material der Unterlage
(36) ein Textilstoff ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Material der Unterlage
(36) eine flexible Kunstharzfolie ist.
11. Flexibles rückstrahlendes Folienmaterial mit
- - einer dem einfallenden Licht zugewandten Oberseite aus einer flexiblen Trägerfolie (10) aus transparentem Kunstharz, die eine Dicke von 0,0025 bis 0,018 mm aufweist,
- - einer auf der dem einfallenden Licht abgewandten Rückseite der Trägerfolie (10) aufgebrachten transparenten Kunstharz schicht (20), auf der eng beabstandet Mikroprismen (26) aus transparentem Kunstharz ausgebildet sind, die eine Höhe von 0,025 bis 0,25 mm aufweisen und von denen wenigstens 40% eine rückstrahlende Oberfläche aufweisen, und mit
- - einer flexiblen Unterlage (36), die auf der Unterseite des rückstrahlenden Folienmaterials mittels einer zumindest über Teilflächen der von den Mikroprismen (26) gebildeten Ober fläche angeordneten Klebstoffschicht (38) befestigt ist.
12. Folienmaterial nach Anspruch 11, bei dem Teilbereiche der von
den Mikroprismen (26) gebildeten Oberfläche mit einer reflektie
renden Metallschicht (30) belegt sind.
13. Folienmaterial nach Anspruch 12, bei dem die Metallschicht
(30) ein Gittermuster bildet.
14. Folienmaterial nach Anspruch 12, bei dem die Klebstoffschicht
(38) über den mit der Metallschicht (30) belegten Oberflächenbe
reichen der Mikroprismen (26) aufgebracht ist und die Unterlage
(36) in Abstand von den von der Metallschicht (30) ausgesparten
Bereichen der Oberfläche der Mikroprismen (26) hält, so daß die
von der Metallschicht (30) ausgesparten Bereiche eine rück
strahlende Grenzfläche gegen Luft aufweisen.
15. Folienmaterial nach Anspruch 13, bei dem die Klebstoffschicht
(38) sowohl die von der Metallschicht (30) belegten als auch die von der
Metallschicht (30) ausgesparten Oberflächen der Mikroprismen (26)
bedeckt und mit einem nicht reflektierenden Material eingefärbt
ist.
16. Folienmaterial nach Anspruch 11, bei dem die Unterlage (36)
ein Textilstoff ist.
17. Folienmaterial nach Anspruch 11, bei dem die Unterlage (36)
eine Kunstharzfolie ist.
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