DE4115506A1 - Sitzmoebel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, insbesondere ein
zusammenbaubares Sitzmöbel.
Es sind Sitzmöbel, insbesondere Federstühle, bekannt, die im
wesentlichen aus zwei den Sitz haltenden Tragbügeln bestehen.
die das Traggestell bilden, wobei der Rückenteil mit dem
unteren Teil des Traggestells verbunden ist. so daß der
Rückenteil federnde Eigenschaften erhält.
Mit einem solchen in dieser Weise ausgebildeten Sitzmöbel ist
aber ein Sitzen nach ergonomischen Erkenntnissen nicht
möglich, da sich ein solches Sitzmöbel den Körperformen und
-bewegungen nicht optimal sowohl in horizontaler, als auch in
vertikaler Richtung anpaßt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Sitzmöbel, insbesondere ein zusammenbaubares Sitzmöbel, zu
schaffen, bei dem ein ohne zusätzliche Mittel dynamisches
Sitzen nach ergonomischen Erkenntnissen erreichbar ist. Das
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Sitzteil aus
zwei Flächen besteht, die an einer Seite verbunden sind, und
daß eine Spreizvorrichtung zum Spreizen der Flächen in die
Gebrauchslage vorgesehen ist.
Damit die eine Fläche, die als eigentliche Sitzfläche dient,
eine gewisse Stabilität erhält. muß sie vorgespannt sein.
Diese Vorspannung kann z. B. durch ein Seil oder ein anderes
Verbindungsmittel erfolgen, das an gegenüberliegenden Seiten
der Fläche befestigt ist. Gegebenenfalls können auch zwei
Seile zur Anwendung kommen. Sofern auch die Rückfläche eine
gewisse Stabilität erhalten soll, muß auch die Fläche
vorgespannt sein.
Die beiden Flächen müssen nicht unbedingt aus zwei Teilen
bestehen: sie können auch einteilig ausgebildet sein, wobei
dann die Verbindungsstelle gekrümmt gestaltet ist.
Nach einer speziellen Ausführungsform müssen die Flächen
nicht vollflächig ausgebildet sein: sie können auch aus zwei
Rahmen bestehen. die in gleicher Weise miteinander verbunden
sind. Die Rahmen sind dabei mit einem flächenbildenden Stoff,
z. B. Seilen versehen. die natürlich nur dort angebracht
werden, wo der Körper des Benutzers gestützt werden muß.
Die Spreizvorrichtung zum Spreizen der beiden Flächen ist
nach der einen Ausführungsform zugleich als Traggestell für
das Sitzmöbel ausgebildet. Dabei ist das Traggestell ein
beiderseits der Flächen angeordneter Bügel in Winkelform,
dessen eines Schenkelende mit der einen Fläche und dessen
anderer Schenkel mit der anderen Fläche verbunden ist und der
andere Schenkel zugleich als Stütze dient.
Das Schenkelende kann unmittelbar an der einen Fläche
verbunden sein: oder es kann an der einen Fläche eine
Querstange befestigt sein, die mit dem Schenkelende verbunden
wird. Bei dieser Ausführungsform kann die Verbindungskante
der Flächen zugleich die weitere Stütze des Sitzmöbels sein.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Traggestell als
ein beiderseits der Flächen angeordnetes U-förmiges
Tragelement ausgebildet sein, dessen eines Ende mit der einen
Fläche und dessen Mittelteil mit der anderen Fläche verbunden
ist.
Schließlich ist es auch möglich, auf ein übliches
Stuhluntergestell die Flächen
aufzusetzen. Als Spreizvorrichtung dient dabei das
Stuhluntergestell selbst, wie z. B. die Armlehne und der
Gestellteil.
Die Flächen müssen aus vorspannbarem und bei Entlastung
rückformbarem Material, z. B. Metall, gefertigt sein. Dieses
Material hat den Vorteil, daß die Flächen beim Zusammenlegen
wieder aneinanderliegen.
Schließlich kann das Material für die Flächen auch
glasfaserverstärkter Kunststoff sein.
In der Zeichnung sind mehrere beispielsweise
Ausführungsformen dargestellt.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Sitzmöbel, das
zusammenbaubar ausgebildet ist, kurz vor dem
Aufbau:
Fig. 1a zeigt schematisch die Flächen aus einem Stück;
Fig. 2 zeigt das aufgebaute Sitzmöbel:
Fig. 3 zeigt schematisch eine andere Ausführungsform;
Fig. 4 zeigt wieder eine andere Ausführungsform;
Fig. 5 zeigt das Sitzmöbel zusammen mit einem üblichen
Stuhlgestell;
Fig. 6 zeigt das Sitzmöbel zusammen mit dem Benutzer.
Wie die Fig. 1 zeigt. besteht das Sitzteil aus zwei Flächen 1
und 2, die an einer Seite, nämlich der Seite 3, miteinander
verbunden sind. Der Verbindungsbereich erstreckt sich dabei
etwa bis zur gestrichelten Linie 3a (Fig. 2). Die Verbindung
an der Seite 3 kann auf die verschiedenste Weise erfolgen: es
kann ein Verschweißen, ein Verschrauben oder ein Vernieten
erfolgen. Es kann auch ein Verhaken erfolgen, indem Haken
durch Löcher in den Flächen 1, 2 gesteckt werden.
Wie Fig. 1a zeigt. können die Flächen auch aus einem Stück
bestehen, wobei dann die Verbindungsstelle gekrümmt
ausgebildet ist.
Damit ein Sitzmöbel entsteht, muß eine Spreizvorrichtung
vorhanden sein, die die beiden Flächen 1 und 2
auseinanderspreizt, wobei die eine Fläche 1 dann der
eigentliche Sitz ist, während die andere Fläche 2 das
Rückenteil bildet. Zur Erzielung einer Stabilität ist die
Fläche 1 mit Hilfe einer Spannvorrichtung, z. B. von Seilen 3b
oder Drähten vorgespannt, die an gegenüberliegenden Seiten
bei 1a bzw. 3c befestigt sind.
Die Verspannung kann auch bei der einen Fläche 1 mit zwei
Seilen 15, vorzugsweise Drahtseilen, die bei 15a und 15b
befestigt sind, erfolgen, wobei die Seile über eine Stange 16
geführt sind, die unter der Fläche 1 befestigt ist (Fig. 6).
Die Spreizvorrichtung ist gemäß Fig. 1 als Bügel 4
ausgebildet, dessen einer Schenkel 4a die eine Fläche 1 hält,
während die Fläche 2 in der Gebrauchslage mit Hilfe der an
der Fläche 2 befestigten Querstange 5 am Ende 4b des Bügels 4
gehalten wird, wie das in der Fig. 2 gezeigt ist.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die
Spreizvorrichtung mithin zugleich das Traggestell für das
Sitzmöbel. wobei allerdings die Verbindungskante 3 zugleich
eine weitere Stütze darstellt.
Die Spreizwirkung bei dieser Ausführungsform kommt dadurch
zustande. daß die Fläche 1 bei 6 mit dem Bügel verbunden ist,
während die andere Fläche 2 mit Hilfe der Querstange 5 mit
dem Ende des Bügels 4 bei 7 verbunden ist.
Fig. 3 zeigt eine etwas andere Ausführungsform; dort besteht
das Traggestell aus zwei beiderseits der Flächen angeordneten
Bügeln 8. dessen eines Schenkelende 8a unmittelbar mit der
einen Fläche 2, die in diesem Fall als Rahmen 18 ausgebildet
ist und dessen anderer Schenkel 8b bei 9 mit der anderen
Fläche 1, die ebenfalls als Rahmen 17 ausgebildet ist,
verbunden ist, wobei der andere Schenkel 8b zugleich als
Stütze dient. Auch hier ist die Ausbildung so getroffen, daß
die Verbindungskante 3 der beiden Rahmen 17, 18 ebenfalls als
weitere Stütze dient.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Dort
ist das Traggestell als beiderseits der Flächen angeordnetes
U-förmiges Tragelement ausgebildet. das mit dem Bezugszeichen
10 versehen ist.
Der horizontale Teil 10a des U-förmigen Tragelementes ist
dabei mit der Fläche 2 verbunden. während der Mittelteil 10b
des Tragelementes bei 11 mit der Fläche 1 verbunden ist. Der
andere horizontale Teil 10c des Tragelementes dient als
Stütze. Bei dieser Ausführungsform ist mithin nicht
notwendig. daß die Verbindungskante 3 der beiden Flächen 1
und 2 als Stütze dient.
Auch hier müssen Verspannungsseile 10d an der einen Fläche 1
und Verspannungsseile 10e an der anderen Fläche 2 angeordnet
sein, um eine bestimmte Wölbung der Flächen sicherzustellen.
In Fig. 5 ist wieder eine andere Ausführungsform dargestellt.
Dort ist ein übliches Stuhluntergestell 12 vorgesehen, auf
das die Flächen 1, 2 aufgesetzt sind. Als Spreizvorrichtung
und Spannvorrichtung für die Flächen dient das
Stuhluntergestell selbst, und zwar in diesem Falle die
Armlehnen 13 und der Gestellteil 14.
Bei den in Fig. 1-4 gezeigten Ausführungsformen kann das
Sitzmöbel aus Einzelteilen zusammengebaut werden, z. B. aus
den Flächen 1, 2 und zwei Bügeln 4.
In Fig. 5 ist ein bereits zusammengebautes Sitzmöbel
dargestellt.
Die Fig. 3 zeigt die Flächen 1 und 2 aus Rahmen 17 und 18, die
mit einem flächenbildenden Stoff, z. B. Seilen 19 versehen
sind, soweit das für die Körperabstützung erforderlich ist.
Fig. 6 zeigt das Sitzmöbel zusammen mit dem Benutzer. um das
Sitzen nach ergonomischen Erkenntnissen sichtbar zu machen.
Man erkennt. daß der Lendenbereich der Wirbelsäule durch die
wegen der Vorspannung erzielte Wölbung der Fläche 2 gut und
zugleich federnd abgestützt ist.
Dabei tritt auch eine Federwirkung der Fläche 1 ein, die zu
einer Entlastung der Wirbelsäule in vertikaler Richtung führt.
Claims (14)
1. Sitzmöbel, insbesondere zusammenbaubares Sitzmöbel,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sitzteil aus zwei Flächen (1, 2) besteht, die an
einer Seite (3) (Verbindungskante) verbunden sind,
und daß eine Spreizvorrichtung zum Spreizen der
Flächen (1, 2) in die Gebrauchslage vorgesehen ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Fläche vorgespannt ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Flächen (1, 2) vorgespannt sind.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannung mit Hilfe von Seilen oder dergleichen
erfolgt.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächen durch Rahmen gebildet werden, die mit
einem flächenbildenden Stoff, z. B. Seilen, versehen
sind. soweit das für die Körperabstützung
erforderlich ist.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächen einstückig ausgebildet sind.
7. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spreizvorrichtung zugleich als Traggestell
ausgebildet ist.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Traggestell ein beiderseits der Flächen (1, 2)
angeordneter Bügel (4, 8) ist, dessen eines
Schenkelende (4a) mit der einen Fläche und dessen
anderer Schenkel (4b) mit der anderen Fläche
verbunden ist, und der andere Schenkel zugleich als
Stütze dient.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der anderen Fläche (2) eine Querstange (5)
befestigt ist.
10. Sitzmöbel nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungskante (3) der Flächen (1, 2) zugleich
eine weitere Stütze des Sitzmöbels ist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Traggestell ein beiderseits der Flächen (1, 2)
angeordnetes U-förmiges Tragelement (10) ist, dessen
eines Ende mit der einen Fläche (2) und dessen
Mittelteil (10b) mit der anderen Fläche (1) verbunden
ist.
12. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf ein Stuhluntergestell (12) die gespreizten
Flächen (1, 2) aufgesetzt sind.
13. Sitzmöbel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Spreizvorrichtung und Spannvorrichtung das
Stuhluntergestell selbst dient, z. B. die Armlehne und
der Gestellteil des Untergestells.
14. Sitzmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flächen aus Kunststoff, z. B. glasfaserverstärktem
Kunststoff, bestehen.
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