DE4114088C1 - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29D—PRODUCING PARTICULAR ARTICLES FROM PLASTICS OR FROM SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE
- B29D35/00—Producing footwear
- B29D35/06—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising
- B29D35/08—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising having multilayered parts
- B29D35/081—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising having multilayered parts by injection moulding
- B29D35/082—Producing footwear having soles or heels formed and joined on to preformed uppers using a moulding technique, e.g. by injection moulding, pressing and vulcanising having multilayered parts by injection moulding injecting first the outer sole part
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
- Injection Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zum Anformen von Sohlen an Schuhschäfte,
wobei die Sohlen eine Laufsohle, eine Schaftsohle und eine die Laufsohle mit
der Schaftsohle verbindende Zwischensohle aufweisen, sowie eine Schuhform
(Werkzeug) zum Durchführen der Verfahren.
Unter Schuhschäften sind im Rahmen der Erfindung vorgefertigte Schuh
schäfte aus Leder, aus Textilmaterial, aus Elastomer und aus Thermoplasten zu
verstehen sowie weiterhin Schuhschäfte, die vor dem Formen und Anformen
der Schuhsohlen in dem als Schuhform bezeichneten Werkzeug hergestellt
werden und an die anschließend die Sohlen angeformt werden.
Unter Schuhschäften sind weiterhin im Rahmen der Erfindung aus einem
Thermoplast bestehende Schuhschäfte zu verstehen, die z. B. entweder aus
plastifiziertem granuliertem Polyurethan, Polyvinylchlorid usw. gespritzt oder
aus zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen aus Isocyanat und Polyol her
gestellt werden.
Unter Schuhschäften sind im Sinne der Erfindung auch die üblichen Schuh
schäfte für Halbschuhe, Schaftschuhe sowie weiterhin die Schuhschäfte von
Stiefeletten, Sportschuhen, Fußballstiefeln, generell Stiefeln, sowie weiterhin
von Arbeitsschuhen und Arbeitsstiefeln zu verstehen.
Im Rahmen der Erfindung sind unter Sohlen Sohlen aus einem thermoplasti
schen Material wie z. B. PVC oder aus granuliertem plastifiziertem Polyurethan
zu verstehen, sowie weiterhin Sohlen, die aus zu Polyurethan ausreagierenden
Gemischen aus Isocyanat und Polyol hergestellt werden.
Im einfachsten Falle weisen Schuhe, Stiefel usw. eine aus nur einem Material
bestehende angeformte Sohle, d. h. eine Laufsohle, aus abriebfestem Material
auf.
Abriebfestes Material hat im allgemeinen den Nachteil, daß es praktisch keine
dämpfenden Eigenschatten hat, so daß beim Gehen oder Laufen durch die Un
ebenheiten des Geländes ausgelöste Stöße bzw. Erschütterungen praktisch
ungedämpft an die Wirbelsäule weitergeleitet werden. Aus diesem Grunde
werden derartige einschichtige Sohlen vorzugsweise für Arbeitsschuhe und Ar
beitsstiefel vorgesehen.
Um eine Dämpfung der Schuhsohlen zu erzielen, ist es bekannt, zwischen der
Laufsohle und dem Schuhschaft eine Zwischensohle vorzusehen, die zwar eine
geringe Abriebfestigkeit aufweist, jedoch hohe Elastizität- und Dämpfungsei
genschaften hat und die deshalb auch als Komfortsohle bezeichnet wird.
Diese von Sohlen mit zweischichtigem Aufbau bekannten Zwischensohlen wer
den im folgenden als Schaftsohlen bezeichnet, da sie die Verbindung der Lauf
sohle mit dem Schaft herstellen. Im folgenden kann diese Schaftsohle auch aus
nicht dämpfendem Material bestehen.
Es sind zweischichtige Sohlen aus Gummi bekannt (DE-AS 20 48 596), die in
der Weise an Schuhschäfte angeformt werden, daß in einem ersten Verfah
rensschritt an einen Schuhschaft eine Schaft- bzw. Komfortsohle aus einer
dämpfenden Gummimasse angeformt und und in einem zweiten Verfahrens
schritt an diese Komfort- bzw. Schaftsohle anschließend eine abriebfeste je
doch geringe bzw. praktisch keine dämpfende Wirkung zeigende Laufsohle aus
abriebfestem Material angespritzt wird.
Es ist weiterhin bekannt (DE-OS 14 85 987), an einen Schuhschaft, ebenfalls in
einem ersten Verfahrensschritt zunächst eine Komfort- bzw. Schaftsohle anzu
formen und anschließend in einem zweiten Verfahrensschritt in eine während
des Anformens dieser Schaft- bzw. Komfortsohle gebildete Aussparung, die
vom Material der Komfort- bzw. Schaftsohle rahmenartig eingefaßt wird, das
Material für die Laufsohle einzubringen. Falls Materialien von verschiedener
Farbe verwendet werden, weist die Lauffläche einen eingerahmten Bereich von
der Farbe des zuletzt angebrachten Materials auf.
Es ist weiterhin bekannt DDR-PS 64 882, zunächst die Laufsohle mit einem seit
lichen Rand herzustellen, auf die obere Begrenzung des seitlichen Randes den
auf einem Leisten angeordneten Schuhschaft anzuordnen und durch in der
Laufsohle vorgesehene Durchbrüche das Material für die Schaft- bzw. Kom
fortsohle dem von der Laufsohle und dem Schaftboden begrenzten Zwischen
raum zuzuführen.
Es ist auch bekannt (ebenfalls DDR-PS 64 882), aus einem Materialabschnitt
zum Beispiel eine Gummiplatte eine Laufsohle zu formen und anschließend die
Schaftsohle zu bilden.
Es ist weiterhin bekannt (DE-AS 20 22 118), zweischichtige Sohlen aus zu Po
lyurethan ausreagierenden Gemischen aus Isocyanat und Polyol in der Weise
herzustellen, daß in einem ersten Verfahrensschritt an einen Schuhschaft eine
Komfort- bzw. Schaftsohle angeformt wird, und nach Ausreagieren des Gemi
sches zu Polyurethan in einem zweiten Verfahrensschritt die Laufsohle ange
formt wird.
Es ist auch bekannt (DBP 22 41 493) beim Herstellen von zweischichtigen
Sohlen aus zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen aus Isocyanat und
Polyol zunächst die Laufsohle zu formen und anschließend zwischen einem
zwischen der Laufsohle und dem aufgeleisteten Schaft gebildeten Zwischen
raum die Komfort- bzw. Schaftsohle zu bilden.
Zum Formen der beiden Sohlenschichten wird das ausreagierende Gemisch in
entsprechender Menge einem Formenhohlraum bzw. Werkzeughohlraum zu
geführt, dessen Volumen größer ist als das Volumen der Lauf- bzw. Zwischen
sohle. Diese Volumina werden nach dem Zuführen des jeweiligen ausreagie
renden Gemisches auf das Volumen der betreffenden Sohlenschicht zu ver
kleinert.
Allen diesen Verfahren ist gemeinsam, daß zunächst die härtere bzw. die ab
riebfeste Sohle hergestellt und erst anschließend die elastische d. h. in bezug
auf die Laufsohle weichere Sohlenschicht, da während des Anformens der
Laufsohle an eine bereits hergestellte Komfort- bzw. Schaftsohle das weichere
Material der Komfort- bzw. Schaftsohle unkontrolliert komprimiert bzw. ver
dichtet werden würde.
Die als Formen bezeichneten Werkzeuge zum Herstellen von Schuhsohlen an
Schuhschäfte weisen im einfachsten Falle zwei jeweils eine Ausfräsung auf
weisende Seitenformteile, einen Bodenstempel und einen Leisten auf (DE-AS
20 48 596, DE-PS 17 29 141, DE-OS 35 16 280).
In Schließstellung der Seitenformteile bilden die Ausfräsungen einen Durch
bruch, der einen Formenhohlraum für die an einen Schuhschaft anzuformende
Sohle seitlich begrenzt.
Der in dem Durchbruch höhenverstellbar geführte Bodenstempel bildet die
untere Begrenzung des Formenhohlraums und der auf die in Schließstellung
befindlichen Seitenformteile anzuordnende, auf dem Leisten aufgezogene
Schuhschaft bildet die obere Begrenzung des Formemhohlraums.
Die Seitenformteile weisen in ihrer Anlagefläche senkrecht zur Bewe
gungsrichtung des Bodenstempels verlaufende nutenartigen Ausnehmungen
auf, die in der Schließstellung der Seitenformteile Angußkanäle bilden, über die
zum Formen der Laufsohle bzw. Schaftsohle das betreffende Material zugeführt
wird.
Bei dieser Ausbildung des Werkzeuges verlaufen die Trennfläche zwischen der
Schaftsohle und der Laufsohle und die Lauffläche der Laufsohle parallel zuein
ander, und stimmen mit der räumlichen Geometrie der Fläche des höhenver
stellbaren Bodenstempels überein.
Es ist weiterhin bekannt (DDR-PS 64 882, DBP 22 41 493), den Leisten für einen
Schuhschaft auf einem höhenverstellbaren Drehkopf anzuordnen, der zusätz
lich zum Leisten noch einen Gegenstempel aufweist.
Zum Formen der Laufsohle taucht der Gegenstempel in den Durchbruch ein
und bildet die obere Begrenzung des Formenhohlraums für die Laufsohle, wäh
rend des Formens der Laufsohle sperrt der Gegenstempel den Angußkanal für
die Zufuhr von Material für die Schaftsohle.
Nach der Zufuhr des Materials für die Laufsohle wird der Bodenstempel nach
dem Verfestigen der auf ihr angeordneten Laufsohle um einen vorgegebenen
Betrag hochgefahren und sperrt die Angußbohrung für die weitere Zufuhr von
Material für die Zwischensohle.
Nachdem die Laufsohle sich hinreichend verfestigt hat, werden die Seiten
formteile auseinandergefahren, der Drehkopf nach oben verfahren und ver
schwenkt, so daß der Leisten mit dem aufgeleisteten Schuhschaft in Richtung
zur der auf dem Bodenstempel angeordneten Laufsohle zeigt.
Nach Schließen der Seitenformteile wird der Drehkopf verfahren, so daß der
auf dem Leisten aufgezogene Schuhschaft eine abgedichtete obere Begren
zung des Formenhohlraums für die zu formende Schaftsohle bildet.
Über die Angußbohrung für die Zwischensohle wird das Material für die Zwi
schen- bzw. Komfortsohle zugeführt.
Anschließend wird der Drehkopf mit dem fertigen Schuh hochgefahren und der
fertige Schuh entleistet.
Es sind weiterhin Werkzeuge mit einem Drehkopf bekannt, die zwei Boden
stempel aufweisen. Beide Bodenstempel bilden eine höhenverstellbare und
verschwenkbare Baueinheit, die als verschwenkbarer Bodenstempel bezeich
net wird.
Durch den Einsatz des Gegenstempels und des einen Bodenstempels wird eine
Zwischensohle und anschließend durch Austausch des Bodenstempels die
Laufsohle geformt und zuletzt durch Austausch des Gegenstempels gegen den
Leisten mit dem aufgezogenen Schuhschaft die Schaftsohle geformt.
Auf diese Weise wird eine dreischichtige Sohle an einem Schuhschaft ange
formt.
Generell kann die Laufsohle mit Durchbrüchen hergestellt werden, in die das
Material der anschließend hergestellten Zwischenschicht eindringt, so daß die
Lauffläche der Laufsohle gegebenenfalls Bereiche unterschiedlicher Farbe
aufweist.
Es ist weiterhin bekannt (US-PS 40 90 831) zwei Paar Seitenformteile in unter
schiedlicher Höhe übereinander anzuordnen.
Die beiden Seitenformteile des oberen Paares arbeiten in der oben beschrie
benen Weise mit einem auf einem Leisten aufgezogenen Schuhschaft und ei
ner auf einem Bodenstempel angeordneten Laufsohle zum Formen der
Schaftsohle zusammen.
Zum Formen der Laufsohle kommen die beiden Seitenformteile des unteren
Paares der Seitenformteile zum Einsatz, die auf ihrer zum oberen Paar der
Seitenformteile zeigenden Stirnseite jeweils einen abgewinkelten Schenkel
aufweisen. In Schließstellung der unteren Seitenformteile schließen die beiden
abgewinkelten Schenkel den Durchbruch in Richtung zu den oberen Sei
tenformteilen und haben während des Formens der Laufsohle die Funktion ei
nes Gegenstempels.
Während des Formens der Laufsohle arbeitet der Bodenstempel mit den in
Schließstellung befindlichen unteren Seitenformteilen zusammen, die anschlie
ßend in ihre Offenstellung gebracht werden, so daß der Bodenstempel mit der
auf ihm geformten Laufsohle in die Arbeitsstellung gebracht werden kann, in
der er mit den oberen Seitenformteilen zum Formen der Schaftsohle zu
sammenarbeiten kann.
Die Werkzeuge werden mit Antriebselementen zu Arbeitsstationen zusammen
gefaßt, die zu mehreren in einer Reihe zu Fertigungsstraßen oder zu mehreren
auf Drehtischen zu Drehtischanlagen angeordnet werden.
Die Fertigungsstraßen und Drehtischanlagen ermöglichen im Prinzip rationelle
Fertigungszeiten für Schuhe, Stiefel und dgl.
Die Erfindung befaßt sich im folgenden mit dem Anformen von Sohlen an
Schuhschäfte, wobei die Sohlen eine Laufsohle, eine Schaftsohle und eine Zwi
schensohle aufweisen und die Sohlen aus thermoplastischem Material oder
aus zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen aus Isocyanat und Polyol be
steht.
Beim Verarbeiten von zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen aus Isocya
nat und Polyol tritt bekanntlich die Schwierigkeit auf, daß diese Gemische zu
Beginn des Mischens und auch des Förderns in die Formenhohlräume zum
Formen der Sohlenschichten (Laufsohle, Schaftsohle, Zwischensohle) eine
derart geringe Viskosität aufweisen, daß sie in jede Trennfuge, z. B. die
Trennebene zwischen den Seitenformteilen, eindringen, und zwar auch dann,
wenn die Teile der Formen bzw. Werkzeuge mit extremer Genauigkeit gefertigt
sind.
Aus diesem Grund kommen beim Anformen von Sohlen aus zu Polyurethan
ausreagierenden Gemischen aus Isocyanat und Polyol (DBP 22 41 493) als
Schalenbodenstempel bezeichnete Bodenstempel zum Einsatz, d. h. Boden
stempel, die einen umlaufenden Rand aufweisen und gewissermaßen eine
Schale bilden.
Auf diesem Rand stützt sich der Gegenstempel mit einem umlaufenden Rand
ab, wobei der Schalenbodenstempel und der Gegenstempel - der gewisserma
ßen als Schalengegenstempel zu bezeichnen ist - nach gegenseitiger Anlage
ihrer Ränder den Formenraum für die Laufsohle begrenzen.
Zum Einbringen des zu Polyurethan ausreagierenden Materials in diesen For
menraum befindet sich der Rand des Bodenstempels distanziert zum Rand des
Gegenstempels, wobei die beiden in Schließstellung befindlichen Seitenformteile
den Angußkanal für das einzubringende Material für die zu formende
Laufsohle begrenzen und der in dieser Stellung befindliche Schalenboden
stempel die Angußbohrung freigibt, so daß das einzubringende Material dem
Schalenbodenstempel zugeführt werden kann. Sobald dem Schalenboden
stempel eine vorgegebene Menge an Material zugeführt ist, wird der Boden
stempel angehoben, so daß sein Rand zur Anlage gegen den Rand des Gegen
stempels kommt und er die Angußbohrung sperrt. Da während des Ausreagie
rens des Gemisches die Viskosität zunimmt, kann ausreagierendes Gemisch
nach einer gewissen Zeit nicht mehr zwischen die äußere Seitenfläche des
Randes des Schalenbodenstempels und die Seitenformteile treten.
Hingegen ist es möglich, daß sich zu Beginn ausreagierendes Gemisch entlang
der äußeren Seitenfläche des Randes des Gegenstempels ausbreitet. Aus die
sem Grund verfährt man in der Praxis in der Weise, daß die Abläufe so gesteu
ert werden, daß die äußere Seitenfläche des Randes des Gegenstempels von
einer Schicht aus ausreagierendem Material unter Bildung einer Dichtung um
hüllt wird. Erst dann erfolgt das Formen der Laufsohle und der anderen Soh
lenschichten und das Anformen der Sohlen an die Schuhschäfte.
Im folgenden kommt ein Schalenbodenstempel auch dann zum Einsatz, wenn
die Laufsohle und gegebenenfalls die anderen Sohlenschichten aus thermo
plastischem Material bestehen.
Beim Anformen von aus einer Laufsohle und einer Schaft- bzw. Zwischensohle
bestehenden Sohle aus zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen an
Schuhschäfte, weisen die Formen bzw. Werkzeuge einen Bodenstempel, zwei
Seitenformteile und einen Gegenstempel auf.
Nach dem gleichen Prinzip können auch Sohlen mit einer Laufsohle, mit einer
Schaftsohle und mit einer Zwischensohle an Schuhschäfte angeformt werden,
indem ein weiterer Gegenstempel zum Einsatz kommt.
Die Form wird hierdurch entsprechend teuer und die Steuerung für die Form
erheblich aufwendiger.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese für das Anformen von Sohlen
aus einer Laufsohle und einer Zwischensohle (Schaftsohle) an Schuhschäfte
derart auszubilden, daß ohne erheblichen zusätzlichen Aufwand für das Werk
zeug und insbesondere für die Steuerung, das Anformen von Sohlen mit einer
Laufsohle, Schaftsohle und Zwischensohle an Schuhschäfte durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten
Verfahrensschritt mit zwei Seitenformteilen, einem Schalenbodenstempel und
einem auf die in Schließstellung befindlichen Seitenformteile aufgesetzten Lei
sten mit aufgezogenem Schuhschaft und einer den Durchbruch der Seiten
formteile in zwei Formhohlräume unterteilenden einlegbaren Konturplatte die
Laufsohle und die Schaftsohle geformt werden und nach Entnahme der Kon
turplatte in einem zweiten Verfahrensschritt die Zwischensohle unter gleichzei
tigem Anformen an die Laufsohle und an die Schaftsohle geformt wird.
Erfindungswesentlich ist der Einsatz eines Schalenbodenstempels, der auch
dann - ebenfalls erfindungswesentlich - zum Einsatz kommt, wenn mit thermo
plastischem Material statt mit zu Polyurethan ausreagierenden Gemischen aus
Isocyanat und Polyol die Sohlenschichten geformt werden.
In Abkehr vom bisherigen Stand der Technik wird vom Einsatz eines Boden
stempels abgesehen und statt dessen die erfindungsgemäße Konturplatte ein
gesetzt, deren Abmessungen so gewählt sind, daß sie sich einerseits auf dem
Rand des Schalenbodenstempels und an der Hinterschneidung der in Schließ
stellung befindlichen Seitenformteile abstützt, weiterhin in Richtung zum For
menraum für die zu formende Laufsohle eine räumliche Kontur aufweist, die
derjenigen der Laufsohle mit der Zwischensohle entspricht, außerdem in Rich
tung zum Formenraum für die zu formende Schaftsohle eine räumliche Kontur
aufweist, die derjenigen der Schaftsohle mit der Zwischensohle entspricht und
wobei die Dickenabmessungen und weiteren Abmessungen der Konturplatte
so gewählt sind, daß nach ihrer Entnahme ein Formenraum mit den Abmes
sungen für die zu formende Zwischensohle geschaffen ist.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß mit einer Form zum Anformen von
zweischichtigen Sohlen an Schuhschäfte dreischichtige Sohlen an Schuh
schäfte anformbar sind, ohne daß tiefgreifende Änderungen an der Form und
an der Steuerung erforderlich sind.
Die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens zu schaffen,
wird mit einer Vorrichtung (Form, Werkzeug) mit zwei Seitenformteilen, einem
Bodenstempel und mindestens einem Leisten dadurch gelöst, daß die Vor
richtung zusätzlich eine den Durchbruch der in Schließstellung befindlichen
Seitenformteile in einen Formenraum für die Schaftsohle und in einem Formen
raum für die Laufsohle unterteilende auf den Rand des Schalenbodenstempels
auflegbare Konturplatte aufweist.
Erfindungsgemäß weist die Konturplatte einen umlaufenden Rand zum Abstüt
zen auf dem Rand des Bodenstempels und an der Hinterschneidung der Sei
tenformteile auf, wobei die Abmessungen des von dem Rand umschlossenen
Teils der Konturplatte den Abmessungen der Zwischensohle entsprechen.
Prinzipiell entspricht die Konturplatte einem Gegenstempel, bei dem nach Ent
fernen des Stempels die verbleibende Gegenstempelplatte auf der Seite des
Stempels, z. B. durch Materialbearbeitung, eine räumliche Kontur erhält, die
derjenigen der gemeinsamen Berührungsfläche zwischen der Schaftsohle und
der Zwischensohle entspricht.
Um diesen erheblichen Arbeitsaufwand herabzusetzen, hat in einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung die Konturplatte zur Vorgabe der Abmessungen
des Formenraums für die Zwischensohle eine Schicht aus mit dem Werkzeug
formbarem Material mit entsprechender Oberflächenkontur.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß auf der Seite der Konturplatte, die
in Richtung zur Schaftsohle zeigt, die Konturplatte mit dem Werkzeug (der
Form) formbaren Material so ergänzt wird, daß sie die oben erläuterten Ab
messungen in Richtung zur Schaftsohle aufweist.
Hierfür wird in einem ersten Arbeitsgang ein Rohling der Konturplatte herge
stellt, anschließend die End- und Feinbearbeitung der den Formenraum für die
Laufsohle begrenzenden Kontur erfolgt und dann mit dem Werkzeug eine
Schicht mit einer den Formenraum für die Schaftsohle begrenzenden Kontur
auf den Rohling aufgebracht wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Bodenstempel und eine Konturplatte,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Bodenstempels und der Konturplatte in Fig. 1,
Fig. 3 schematisch das Formen einer Laufsohle und einer Schaftsohle an ei
nem Schuhschaft, wobei die Zeichen-ebene in der Anlageebene der in
Schließstellung befindlichen Seitenformteile erfolgt und
Fig. 4 in der Darstellung der Fig. 3 das Formen der Zwischensohle.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Schalenbodenstempel 1 und
eine Konturplatte 2.
Der Schalenbodenstempel 1 weist eine von dem Rand 3 umschlossene Fläche
4 auf, deren räumliche Kontur mit der Lauffläche der zu formenden Laufsohle
übereinstimmt.
Der Rand ist hochgezogen und weist eine Auflagefläche 5 auf, die einem räum
lich verlaufenden in sich geschlossenen Rand entspricht.
Auf diesem Rand stützt sich die Konturplatte 2 mit ihrem umlaufenden Rand 6
beim Formen der Laufsohle ab, d. h. die Auflagefläche 7 ihres Randes 6 stützt
sich auf der komplementären Auflagefläche 5 ab.
Der von dem Rand 6 umschlossene Bereich der Konturplatte weist in Richtung
zur zu formenden Laufsohle eine räumlich verlaufende Kontur auf, die der
Kontur der gemeinsamen Berührungsfläche der zu formenden Zwischensohle
und der zu formenden Laufsohle entspricht.
Der umlaufende Rand 6 stützt sich beim Formen der Laufsohle und der
Schaftsohle mit seiner Auflagefläche 8 an der Hinterschneidung der in Schließ
stellung befindlichen Seitenformteile ab (Fig. 3).
Dieser in sich geschlossene Rand 6 der Konturplatte umfaßt den räumlichen
Bereich 9 der Konturplatte, dessen Abmessungen mit den Abmessungen der
zu formenden Zwischensohle übereinstimmt.
Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Fig. 1. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet, wobei der Stempel des Schalenbodenstempels mit
10 bezeichnet ist.
Die Fig. 3 zeigt schematisch das Formen der Laufsohle und der Schaftsohle,
wobei die Zeichenebene in der gegenseitigen Anlageebene der in Schließstel
lung befindlichen Seitenformteile zeigt, von denen nur das unterhalb der Zei
chenebene befindliche Seitenformteil sichtbar und mit 11 bezeichnet ist.
Die Konturplatte 2 stützt sich mit ihrem Rand 6 einerseits an der Hinterschnei
dung 12 der Seitenformteile und andererseits am Rand 3 des Schalenboden
stempels 1 ab.
Hierbei werden die Angußbohrungen 13 und 14 freigegeben, die in den For
menraum 15 bzw. 16 für die Laufsohle bzw. die Schaftsohle münden.
Der Formenraum für die Schaftsohle ist im Bereich der Hinterschneidung durch
den auf den Leisten 17 aufgezogenen Schuhschaft 18 abgedichtet.
Die Konturplatte besteht gemäß Fig. 3 aus einer Platte, die in Richtung zum
Formenraum 15 für die Laufsohle innerhalb des Randes 6 eine entsprechende
Kontur hat und weist in Richtung zum Formenraum 16 für die Schaftsohle einen
Materialauftrag 19 aus dem Material für die Laufsohle auf, der so konturiert ist,
daß der von dem Rand 6 umfaßte Bereich der Konturplatte die Abmessungen
der zu formenden Zwischensohle hat.
Nach dem Formen der Laufsohle und dem Formen der Schaftsohle, die
zugleich an den Schuhschaft angeformt wird, wird die Konturplatte manuell
oder mittels eines Greifers entnommen, so daß gemäß Fig. 4 die Angußboh
rung 20 für das Material der Zwischensohle freigegeben ist (Stellung des Bo
denstempels in Fig. 4), wobei der vergrößerte Formenraum 21 gebildet ist.
Nach dem Einbringen des Materials für die Zwischensohle wird der Schalenbo
denstempel bis zum Anstehen gegen die Hinterschneidung 12 der Seitenform
teile hochgefahren, so daß der Formenraum 21 auf das Volumen der Zwischen
sohle verkleinert und die Angußbohrung 20 gesperrt wird. Nach dem Ausrea
gieren des Sohlenmaterials wird der Schuh in an sich bekannter Weise ent
leistet.
Bezugszeichenliste
1 Schalenbodenstempel
2 Konturplatte
3 Rand des Schalenbodenstempels
4 Fläche
5 Auflagefläche
6 Rand
7 Auflagefläche
8 Auflagefläche
9 räumlicher Bereich
10 Stempel
11 Seitenformteil
12 Hinterschneidung
13 Angußbohrung
14 Angußbohrung
15 Formenraum für die Laufsohle
16 Formenraum für die Schaftsohle
17 Leisten
18 Schuhschaft
19 Formenraum für die Zwischensohle
20 Angußbohrung für die Zwischensohle
21 Formenraum
2 Konturplatte
3 Rand des Schalenbodenstempels
4 Fläche
5 Auflagefläche
6 Rand
7 Auflagefläche
8 Auflagefläche
9 räumlicher Bereich
10 Stempel
11 Seitenformteil
12 Hinterschneidung
13 Angußbohrung
14 Angußbohrung
15 Formenraum für die Laufsohle
16 Formenraum für die Schaftsohle
17 Leisten
18 Schuhschaft
19 Formenraum für die Zwischensohle
20 Angußbohrung für die Zwischensohle
21 Formenraum
Claims (4)
1. Verfahren zum Anformen von Sohlen an Schuhschäfte, wobei die Sohlen
eine Laufsohle, eine Schaftsohle und eine die Laufsohle mit der
Schaftsohle verbindende Zwischensohle aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Verfahrensschritt mit zwei Seitenformteilen, einem
Schalenbodenstempel und einem auf die in Schließstellung befindlichen
Seitenformteile aufgesetzten Leisten mit aufgezogenem Schuhschaft und
einer den Durchbruch der Seitenformteile in zwei Formhohlräume
unterteilenden einlegbaren Konturplatte die Laufsohle und die Schaftsohle
geformt werden und nach Entnahme der Konturplatte in einem zweiten
Verfahrensschritt die Zwischensohle unter gleichzeitigem Anformen an die
Laufsohle und an die Schaftsohle geformt wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, die zwei
Seitenformteile, einen Bodenstempel und mindestens einen Leisten auf
weist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zusätzlich eine den Durchbruch der in Schließstellung
befindlichen Seitenformteile (11) in einem Formenraum (16) für die
Schaftsohle und in einem Formenraum (15) für die Laufsohle unterteilende
auf den Rand (3) des Schalenbodenstempels (1) auflegbare Konturplatte
(2) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konturplatte (2) einen umlaufenden Rand (6) zum Abstützen auf
dem Rand des Bodenstempels und an der Hinterschneidung der Seiten
formteile (11) aufweist und daß die Abmessungen des von dem Rand um
schlossenen Bereichs (9) der Konturplatte den Abmessungen der Zwi
schensohle entsprechen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vorgabe der Abmessungen des Formenraums für die Zwi
schensohle die Konturplatte eine Schicht aus mit dem Werkzeug form
barem Material mit entsprechender Oberflächenkontur hat.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114088 DE4114088C1 (de) | 1991-04-30 | 1991-04-30 | |
DE19914143329 DE4143329A1 (de) | 1991-04-30 | 1991-04-30 | Verfahren zum herstellen einer konturplatte |
ITMI920411A IT1254221B (it) | 1991-02-28 | 1992-02-25 | Procedimento e dispositivo per la formatura di suole su tomaie di scarpe |
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