DE4104174A1 - Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen - Google Patents
Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Eiweißhydrolysatlösung aus Ab
fällen der Lederfabrikation, welche vor dem Gerben anfal
len. Die genannte Lösung stellt ein Zwischenprodukt für
faser- bzw. hautschonende Textilhilfsmittel und Kosmetika
sowie andere technische Erzeugnisse dar.
Die saure oder alkalische Hydrolyse von Chromlederabfällen
wird bereits seit Jahrzehnten praktiziert. Allerdings fal
len beim alkalischen Aufschluß und bei der Neutralisation
nach der sauren Hydrolyse chromoxidhaltige Schlämme an, die
unter heutigen Erfordernissen des Umweltschutzes kaum noch
entsorgt werden können. Die bei der alkalischen Hydrolyse un
ter erhöhtem Druck erhaltenen Lösungen sind verhältnismäßig
dunkel gefärbt und besitzen einen unangenehmen Geruch, der
sich durch Parfümierung nicht vollständig überdecken läßt.
Außerdem weisen die Hydrolysatlösungen Chromgehalte zwischen
100 und 10 000 ppm auf; dadurch bestehen Gefahren sowohl ei
ner langzeittoxischen Wirkung beim Anwender als auch der Ge
wässerkontamination über die Abwässer. Schließlich können die
aus dem Gerbemittel Chrom(III)-sulfat stammenden Sulfationen
zu Problemen bei einzelnen Folgeprodukten führen, indem bei
deren Lagerung bei niedrigen Temperaturen Natriumsulfat-
Dekahydrat auskristallisiert; die Natriumionen stammen aus
der zur Entkalkung der Rohlauge verwendeten Soda.
Zur Herstellung schwermetallfreier Eiweißhydrolysatlösungen
werden gemäß DE 26 43 012 u. a. Abfälle von Tierhäuten, die
in der Lederfabrik vor dem Gerbeprozeß anfallen, z. B. Haut
lappen, mit Hilfe alkalischer Proteinasen in Gegenwart von
Harnstoff abgebaut. Die dazu benötigten Enzyme sind jedoch
teuer. Ein weiteres Problem stellen die Sulfidionen dar, die
bei der Verarbeitung von Blößen aus der Äscherbrühe stammen.
Bei dem in DE 27 05 671 beschriebenen Verfahren wird die Hy
drolyse in der zweiten Stufe mit sauren Proteinasen bei
pH-Werten um 4 zu Ende geführt. Der dabei und bei der nach
folgenden Enzymdesaktivierung entweichende Schwefelwasser
stoff wird abgesaugt; seine schadlose Beseitigung erfordert
einen zusätzlichen technologischen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist die Gewinnung von Eiweißhydroly
satlösungen durch Hydrolyse von Gerbereiabfällen, die vor
dem Gerbeprozeß auftreten, welche wegen ihrer faser- und
hautschonenden Wirkung zu Textilhilfsmitteln oder Zwischen
produkten für Kosmetika sowie zu anderen technischen Er
zeugnissen verarbeitet werden können.
Bei der Herstellung dieser Lösungen sollen keine giftigen
Nebenprodukte entstehen, und die Produkte sollen frei sein
von toxischen Stoffen, insbesondere Chromverbindungen.
Es wurde gefunden, daß bei der Hydrolyse von Blößenab
schnitten, Blößenspalten und entfettetem Maschinenleimle
der mit Calciumhydroxid in wäßriger Aufschlämmung während
2 bis 7 Stunden, vorzugsweise 3 bis 5 Stunden, bei 85 bis
120°C eine hellere Lauge mit verbesserten sensori
schen Eigenschaften erhalten wird im Vergleich zum Auf
schluß von Chromleder vergleichbarer Färbung.
Dieses Ergebnis war nicht zu erwarten, da es sich bei den
erfindungsgemäß eingesetzten Rohstoffen im Vergleich mit
Chromlederabfällen um übelstriechende Abfallprodukte han
delt. Auch das oben angeführte Sulfatproblem fällt hier
bei weg. Weiterhin wurde gefunden, daß die Sulfidionen,
welche aus schwefelhaltigen Aminosäuren sowie - bei Ver
arbeitung von Blößenabfällen - aus dem Äscher stammen
nach Abtrennung des Ungelösten in einfacher Weise durch
Zugabe von Wasserstoffperoxid entfernt werden können.
Das in den nachfolgenden Beispielen erläuterte Verfahren
ist kostengünstiger als die enzymatische Hydrolyse und
liefert eine für viele Zwecke brauchbare Hydrolysatlö
sung. Die anfallenden Filterkuchen enthalten keine Gifte
und können unmittelbar zur Düngung oder zur Kompostberei
tung verwendet werden.
In einem 1,5-l-Sulfierkolben mit Rührwerk und Rückflußküh
ler werden 500 ml Trinkwasser, 500 g Rinderblößenspalt (ca.
25% Trockensubstanz) sowie Calciumhydroxid zum Sieden er
wärmt und 4 Stunden rückfließend gekocht. Die erhaltene
Flüssigkeit wird vom Ungelösten abfiltriert, mit 10 ml
30%igem Wasserstoffperoxid versetzt und nochmals 10 Mi
nuten am Sieden gehalten. Anschließend wird Soda bis zur
vollständigen Fällung der Calciumionen zugesetzt (ca.
20 g) und erneut filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum bis
zu einer Dichte von 1,22 g/ml eingeengt. Erhalten werden
207 g Lösung mit schwachem Geruch und folgenden Daten:
Jodfarbzahl: | |
36 | |
Gardner-Farbzahl: | 8 bis 9 |
Abbaugrad: | 27% (100%×-Amino-N/Gesamt-N) |
500 ml Trinkwasser, 657 g entfettetes Maschinenleimleder
(42% Trockensubstanz) und 66 g Calciumhydroxid werden zum
Sieden erhitzt und 4 Stunden rückfließend gekocht. Die so
erhaltene Rohlauge wird nach Filtration mit 15 ml 30%igem
Wasserstoffperoxid versetzt und 10 Minuten am Sieden gehal
ten. Anschließend wird Soda bis zur vollständigen Fällung
der Calciumionen zugesetzt (ca. 40 g) und filtriert. Das
Filtrat wird im Vakuum bis zu einer Dichte von 1,24 g/ml
eingeengt und nochmals filtriert. Man erhält 230 g Hydro
lysatlösung mit schwachem Geruch und folgenden Daten:
Jodfarbzahl: | |
63 | |
Gardner-Farbzahl: | 11 bis 12 |
Abbaugrad: | 21,3% |
Claims (1)
- Eiweißhydrolysat aus Hautabfällen der Lederindustrie, da durch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterialien Blößen abschnitte, Blößenspalte und/oder Maschinenleimleder ein gesetzt werden, die mit Calciumhydroxid in wäßriger Auf schlämmung 2 bis 7 Stunden, vorzugsweise 3 bis 5 Stunden, bei 85 bis 120°C, vorzugsweise bei 95 bis 105°C, behan delt werden, worauf die vom Ungelösten abgetrennte Flüs sigkeit zwecks Oxidation darin enthaltener Sufidionen mit Wasserstoffperoxid versetzt und anschließend durch Zugabe von Natriumcarbonat von Calciumionen befreit wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104174 DE4104174A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914104174 DE4104174A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4104174A1 true DE4104174A1 (de) | 1992-08-13 |
Family
ID=6424851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914104174 Withdrawn DE4104174A1 (de) | 1991-02-12 | 1991-02-12 | Chromfreie eiweisshydrolysatloesung aus hautabfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4104174A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001005707A1 (en) * | 1999-07-20 | 2001-01-25 | Sicit Chemitec S.P.A. | Process for the disposal of solid or liquid wastes from treatment of animal source materials |
WO2004043159A1 (en) * | 2002-11-07 | 2004-05-27 | The Texas A & M University System | Process for solubilizing protein |
US7705116B2 (en) | 2002-11-07 | 2010-04-27 | Texas A&M University System | Method and system for solubilizing protein |
WO2017052354A1 (es) * | 2015-09-24 | 2017-03-30 | Sánchez Sandoval Francisco René | Proceso para la obtención de harinas proteicas, grasa de origen animal y solución de sulfuro de sodio a partir del descarne sulfurado generado por la industria curtidora |
-
1991
- 1991-02-12 DE DE19914104174 patent/DE4104174A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2269470A1 (de) * | 2002-11-07 | 2011-01-05 | The Texas A&M University System | Verfahren zur Solubilisierung von Protein |
WO2017052354A1 (es) * | 2015-09-24 | 2017-03-30 | Sánchez Sandoval Francisco René | Proceso para la obtención de harinas proteicas, grasa de origen animal y solución de sulfuro de sodio a partir del descarne sulfurado generado por la industria curtidora |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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