DE410410C - Herstellung von Entfaerbungskohle - Google Patents

Herstellung von Entfaerbungskohle

Info

Publication number
DE410410C
DE410410C DED43602D DED0043602D DE410410C DE 410410 C DE410410 C DE 410410C DE D43602 D DED43602 D DE D43602D DE D0043602 D DED0043602 D DE D0043602D DE 410410 C DE410410 C DE 410410C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
charcoal
decolorizing
clay
wood
manufacture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED43602D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ton & Steinzeug Werke AG
Original Assignee
Ton & Steinzeug Werke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ton & Steinzeug Werke AG filed Critical Ton & Steinzeug Werke AG
Priority to DED43602D priority Critical patent/DE410410C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE410410C publication Critical patent/DE410410C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J20/00Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
    • B01J20/02Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material
    • B01J20/20Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising inorganic material comprising free carbon; comprising carbon obtained by carbonising processes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Herstellung von Entfärbungskohle.
  • Als Entfärbungskohle bezeichnet man eine aus pflanzlichen oder tierischen Produkten dargestellte Kohle, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie in Lösung befindliche Farbstoffe mechanisch bindet und dadurch das Lösungsmittel und die anderen noch darin gelösten Stoffe zu entfärben vermag.
  • Je nach dem zur Herstellung verwandten Material unterscheidet man zwischen Knochenkohle, Blutkohle, Fieischkohle, Tierkohle, Holzkohle, Lederkohle und Zuckerkohle. Die Entfärbungskohle findet in den verschiedensten Industriezweigen Verwendung, wo es gilt, Fabrikationsprodukte, welche durch organische Farbstoffe gefärbt sind, von diesen ganz oder teilweise zu befreien, um den Fabrikaten dadurch ein besseres Ansehen zu geben und sie als Handelsware geeigneter zu machen, beispielsweise in der Zucker-, Mineralöl- und Spiritusindustrie.
  • Die Qualität der Entfärbungskohle richtet sich im wesentlichen nach ihrem Adsorptionsvermögen für Farbstoffe. Dies ist die Fähigkeit, Farbstoffe auf ihrer Oberfläche zu verdichten. Das Adsorptionsvermögen der Kohle ist abhängig von der Größe der Oberfläche und ihrer kapillaren Struktu-r. Wesentlichen Einfluß auf die Entfärbungskraft der Kohle hat auch ihre reduzierende Wirkung bzw. die gelegentliche Sauerstoffanreicherung an der Oberfläche des Entfärbungsmaterials. Ebenso wirken vielfach an sich nicht oder nur schwach adsorbierende Stoffe als Beimengung zur Kohle katalytisch.
  • Die Darstellung von Entfärbungskohle erfolgt im Prinzip bei allen vorstehend genannten Materialien gleichmäßig durch die Verkohlung der Ausgangsmaterialien, wie Knochen, Blut, Fleisch, Holz, Leder, Zucker usw. In jedem Fall kommt es darauf an, die Oberfläche des Entfärbungsmaterials möglichst zu vergrößern.
  • Da Blutkohle, Knochenkohle, Lederkohle usw. außerordentlich teuer sind, ist man bereits frühzeitig dazu übergegangen, Entfärbungskohle aus Holz herzustellen, und die bekannte Holzkohle als Entfärbungsmaterial gibt hierfür einen wesentlichen Richtweg. Bekannt ist beispielsweise die Behandlung der Holzkohle mit schwefelsaurer Tonerde, Kalk oder Calciumacetat und darauffolgendes starkes Erhitzen. Dieses Verfahren ist geeignet, die Entfärbungskraft der Kohle wesentlich zu erhöhen. In großem Umfange wird außerdem das Verfahren angewandt, Sägespäne mit Metallsalzlösungen, wie z. B. Zinkchlorid, zu tränken und in bekannter Weise zu verkohlen.
  • Hier bewirkt die wasserentziehende Wirkung des Zinkchlorids verhältnismäßig rasch eine vollkommene Verkohlung. Nach Durchführung derselben wird das Zinkchlorid wieder ausgewaschen. Eine andere mit Benutzung von Tonerde dargestellte Entfärbungskohle erhält man durch Imprägnierung von Kohlepulver mit einer konzentrierten Lösung von schwefelsaurer Tonerde und darauffolgendem Trocknen und Glühen dieses Präparates.
  • Ein anderes Verfahren der Kombination hochaktiver Kohle mit anorganischen Stoffen beruht auf der Niederschlagung kolloide Kieselsäure, kolloider Tonerde u. dgl. auf hochaktiver Kohle. Ebenso kann umgekehrt auf anorganischen Materialien hochaktive Kohle niedergeschlagen werden.
  • Diese Verfahren sind wohl geeignet, sehr brauchbare Ergebnisse an Entfärbungskohle zu liefern, haben aber den Nachteil, verhältnismäßig teuere Rohmaterialien zu benutzen, wodurch das entstehende Fertigfabrikat sehr kostspielig wird und dadurch in seiner Anwendung beschränkt bleibt. Die vorliegende Erfindung behebt diese Mängel und erzielt gleichzeitig Fabrikate, die in ihrer Entfärbungskraft die Qualität der bisherigen Entfärbungskohlen noch bei weitem übertreffen.
  • Der Grundgedanke dieser Erfindung ist die Beobachtung, daß Entfärbungskohle um so günstiger wirkt, je besser es gelingt, ihre Oberfläche zu vergrößern und ihre Form hierbei in handlicher Weise zu gestalten. Dies gelang nach der vorliegenden Erfindung durch die Kombination von Sägemehl mit den plastischen Rohstoffen der Keramik, wie Kaolin, Ton, Speckstein usw. Beispielsweise macht man Sägemehl mit wechselnden Mengen von Kaolin oder Ton oder Speckstein an, bringt die Mischung, die sich durch die Plastizität dieser Materialien in beliebige Form bringen läßt, in die für den späteren Gebrauch zweckmäßigste Gestalt und glüht nun bei geeigneter Temperatur, die je nach dem verwendeten Material zwischen 200 und 10000 schwankt. Hierdurch wird das Holz entwässert, entgast und verkohlt, während Ton, Kaolin, Speckstein usw. einen Schwindungsvorgang erfahren und eine chemische Umsetzung stattfindet. Bekanntlich zerfällt Aluminiumhydrosilicat (die bekannte Tonsubstanz) während des Glühens unter Wasserabgabe in Aluminiumoxyd und Kieselsäure, und durch diese Schwindung und den Zerfall entsteht eine weitere wJesentlichFe Vergrößerung der Oberfläche. Wenn man vor dem Glühen die Mischung von Sägemehl und Ton in der keramisch üblichen Weise einige Zeit lagert und die Durcharbeitung vor dem Glühen noch einmal vornimmt, so dringt die feinste Suspension der plastischen keramischen Rohstoffe auch in die kleinsten Kanäle und Poren des Holzpulvers ein und gibt nun zunächst eine verhältnismäßig dichte Masse, die, obwohl sie den Vorteil einer sehr großen Festigkeit hat und beim Brennen ihren Zusammenhang behält, ihre Oberfläche und Kapillarität dadurch außerordentlich vergrößert, daß auf der einen Seite während des Glühprozesses das Holz durch seine Entgasung neue Poren und Kanäle bildet, während durch Schwindung der keramischen Rohstoffe während des Brandes die Ausfüllung der Holzporen durch Ton aufgehoben wird und nun längs der gesamten ursprünglichen Porenoberfläche des Holzes eine neue Doppeloberfläche dieses Materials und des davon abgeschwundenen Tones entsteht. Diese enge Verbindung von Ton und Holzkohle hat eine handliche Form, verhältnismäßig große Festigkeit, die größte Oberfläche von allen bisher bekannten Entfärbungskohlen und dadurch auch die größte Entfärbungskraft.
  • Für gewisse Zwecke ist es vorteilhaft, statt des noch nicht entgasten Holzes usw. bereits fertige Holzkohle zu verwenden, deren Oberfläche von vornherein größer ist als die des noch nicht entgasten Holzes und deren Kombination mit Ton usw. daher nach dem Brennen eine besonders starke Vergrößerung der Oberfläche ergibt.
  • Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, verhältnismäßig billig zu sein, da sich sehr vieLerlei Tone, Specksteine, Kaoline und andere Materialien hierfür benutzen lassen, die viel billiger sind als die bisher benutzten, chemisch herzustellenden Fabrikate, wie schwefelsaure Tonerde, Zinkchiorid, kolloide Kieselsäure, kolloide Tonerde, kolloides Zinkhydroxyd und kolloide Zinnsäure. Die Regeneration dieser Entfärbungskohle geschieht auf bekannte Weise.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Entfärbungskohle, dadurch gekennzeichnet, daß man Holzpulver oder Holzkohle mit plastischen Rohstoffen der Keramik vermischt, nach keramischen Methoden aufarbeitet und formt und diese Mischungen glüht.
DED43602D 1923-05-05 1923-05-05 Herstellung von Entfaerbungskohle Expired DE410410C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED43602D DE410410C (de) 1923-05-05 1923-05-05 Herstellung von Entfaerbungskohle

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED43602D DE410410C (de) 1923-05-05 1923-05-05 Herstellung von Entfaerbungskohle

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE410410C true DE410410C (de) 1925-03-06

Family

ID=7047715

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED43602D Expired DE410410C (de) 1923-05-05 1923-05-05 Herstellung von Entfaerbungskohle

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE410410C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3712486A1 (de) * 1984-05-18 1988-10-27 Westvaco Corp Geformte aktivkohle auf holzbasis und vorrichtung zur ueberwachung von verdampfungsemissionen unter deren verwendung
FR2718126A1 (fr) * 1994-03-30 1995-10-06 Heidenreich Hans Produit chimique sur base d'argiles et de carbone pour le traitement d'effluents pollués.

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3712486A1 (de) * 1984-05-18 1988-10-27 Westvaco Corp Geformte aktivkohle auf holzbasis und vorrichtung zur ueberwachung von verdampfungsemissionen unter deren verwendung
FR2718126A1 (fr) * 1994-03-30 1995-10-06 Heidenreich Hans Produit chimique sur base d'argiles et de carbone pour le traitement d'effluents pollués.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE410410C (de) Herstellung von Entfaerbungskohle
DE2363257B2 (de) Verfahren zum impraegnieren von anorganischen poroesen baumaterialien
DE939446C (de) Filtermittel
DE709938C (de) Verfahren zur Erzeugung von hitzebestaendigen Isolierkoerpern
DE387631C (de) Verfahren zur Herstellung hornartiger Massen
DE117063C (de)
DE2449803C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Füllstoffs
DE460339C (de) Verfahren zur Herstellung von besonders wirksamen Filterkoerpern zur Reinigung von Fluessigkeiten
DE2361353C3 (de) Verfahren zur Herstellung von porösen Ziegelsteinen
AT222018B (de) Verfahren zur Herstellung von basischen oder neutralen Formlingen, Steinen oder Massen für feuerfeste Zwecke
DE519828C (de) Verfahren zur Gewinnung von OEl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen
DE348140C (de) Verfahren zur Herstellung von Pfeinfenkoepfen durch Pressen aus plastischen Massen
DE563359C (de) Kunststeinmasse
DE443766C (de) Verfahren zur Herstellung von leicht verglimmendem Papier
DE441944C (de) Verfahren zur Herstellung keramischer Massen
DE592572C (de) Verfahren zur Herstellung korkaehnlicher Zellstoffkoerper aus Stroh, Bambus, Zuckerrohr usw.
DE1216677B (de) Verfahren zur Herstellung eines unbrennbaren Filtermaterials aus Zellulose- und Mineralfasern
DE606067C (de) Verfahren zur Herstellung poroeser Koerper, wie Ziegel o. dgl.
DE570798C (de) Papierleimungsmittel
DE549831C (de) Verfahren zur Herstellung von Filtrierpapier o. dgl.
DE159615C (de)
DE505144C (de) Verfahren zur Herstellung von Bleistiftminen aus Graphit
DE1254609B (de)
AT265849B (de) Verfahren zur Herstellung von öl-, fett- und bzw. oder wasserabstoßendem Papier
AT102796B (de) Verfahren zur Herstellung einer festen, künstlichen Masse bzw. von Gebrauchsgegenständen aus derselben.