DE410362C - Herstellung von Kalziumthiosulfat - Google Patents

Herstellung von Kalziumthiosulfat

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DE410362C DEM85528D DEM0085528D DE410362C DE 410362 C DE410362 C DE 410362C DE M85528 D DEM85528 D DE M85528D DE M0085528 D DEM0085528 D DE M0085528D DE 410362 C DE410362 C DE 410362C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/64Thiosulfates; Dithionites; Polythionates

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Herstellung von Kalziumthiosulfat. Wenn feuchtes Schwefelkalzium an der Luft lagert und -durch häufiges Wenden immer neue Teile mit ihr in Berührung gebracht werden, so werden durch die Einwirkung der Kohlensäure und des Sauerstoffes der Luft verschiedene chemische Reaktionen hervorgerufen. Man ist von jeher bestrebt gewesen, dieselben so zu lenken, daß das Schwefelmetall möglichst vollständig in die gewünschten chemischen Verbindungen übergeführt wird.
  • Besonders eingehend sind in dieser Richtung die beim Leblanc-Sodaprozeß entfallenden Rückstände bearbeitet, die neben Schwefelkalzium als Hauptbestandteile Kalziumkarbonat und Kalziumoxydhydrat enthalten. Zur Nutzbarmachung des Schwefels in diesem Abfallprodukt verarbeitete man es meist auf Schwefelwasserstoff, Schwefel und schweflige Säure, benutzte es aber auch zur Herstellung der wertvolleren Hyposulfite des Kalziums bzw. Natriums. Man verfuhr im letzten Falle so, daß man die Rückstände genügend lange an der Luft liegen ließ und dann auslaugte. Die :erhaltenen gelben Schwefellaugen wurden mit schwefliger Säure behandelt, bis sämtliches Polysulfid und. Sulfhydrat in Kalziumhyposulfit verwandelt war; oder man kochte die nach Schaffners Verfahren entschwefelten Sodarückstände, welche viel Kalziumsulfit enthielten, mit Schwefel zur Darstellung von Kalziumhyposulfit.
  • Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Kalziumthiosulfat besteht darin, daß man Schwefelkalzium, das durch Reduktion von Gips mittels Kohle bei Rotglut hergestellt wurde, mit der äquivalenten Menge einer Magnesiumoxydhydratmilch anrührt, die aus schwefelsäurefreier Chlormagnesiumlauge durch Fällen mit Kalkmilch und Ablaugen mit Wasser hergestellt wurde. Durch Liegen an der Luft und öfteres Wenden und Anfeuchten bei Temperaturen bis zu etwa 55° C wird das Schwefelkalzium in einigen Tagen zu Kalziumthiosulfat oxydiert, ohne daß in irgendeiner Periode der Umwandlung das Auftreten von Schwefelwasserstoff mit Bleipapier nachzuweisen war. Nachdem in entnommenen Proben durch Zusatz von Wasser und verdünnter Salzsäure H. ,S-Entwicklung nicht mehr wahrgenommen werden konnte, wird das oxydierte Material mit Wasser ausgelaugt, wodurch eine völlig farblose Kalziumthiosulfatlauge von etwa io° B6 gewonnen wird. Wenn nach dem Erschöpfen des Materials mit Wasser noch erhebliche Mengen von in Wasser unlöslichem Thiosulfat nachgewiesen werden können, wird der erste Rückstand mit Ätznatronlauge ausgekocht und völlig mit Wasser abgelaugt. Danach finden sich in diesem nur noch Spuren von Schwefel. Der Natronauszug enthält kein Schwefelnatrium, dagegen Natriumthiosulfat und schwefelsaures Natron im ungefähren Verhältnis von zwei Teilen Nag SO., zu drei Teilen 11a2 S203. Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man bei der Herstellung von Kalziumthiosulfat die Entstehung von Kalziumsulfhydrat und Polysulfid vermeidet.
  • Bei Ausführung des Verfahrens werden 68 kg rohes Schwefelkalzium mit 69 Prozent CaS mit 38 kg Mg(OH)2 innig gemengt, die aus 164 1 schwefelsäurefreier Chlormagnesiumlauge durch Fällen mit Kalkmilch hergestellt sind. Im angewandten Schwefelkalzium waren sonach enthalten: I9,56kg S einschließlich o,5 kg S als Ca S04. Nach der Oxydation, als H2S mit Salzsäure aus dem Reaktionsprodukt nicht mehr freigemacht werden konnte, enthält der wäßrige Auszug 12,3 kg S = 58,6 kg Ca S.03, die Auskochung mit Natronlauge: 3,48 kg S = I6,4 Na S203, 2,94 kg S = als Na S04. Im Rückstand wurden noch o,34 kg S gefunden, so daß von den 19,o6 kg S, die im angewandten Schwefelkalzium enthalten waren, I578 kg in Kalziumthiosulfat übergeführt wurden oder 82,8 Prozent, während 2,94 kg S abzüglich o,5 kg S, «welcher als Sulfat im Rohschwefelkalzium nachgewiesen wurde, also 2,44kg S oder 12,22 Prozent zu schwefelsaurem Kalk oxydiert wurden.
  • Verfährt man beim Auslaugen des rohen Oxydationsprodukts von Schwefelkalzium bei Gegenwart von Magnesiahydrat derart, daß man es sofort mit Natronlauge auskocht und den gelaugten Rückstand mit schwefelsäurefreier Chlormagnesiumlauge behandelt, so wird der durch das Ätznatron abgeschiedene Kalk durch die Einwirkung der Chlormagnesiumlauge in Chlorkalzium übergeführt und ausgelöst, so daß das verbleibende gips- und kalkfreie Magnesiahydrat wieder zur Umsetzung neuer Mengen von Schwefelkalzium in Thiosulfat benutzt werden kann, sofern man es nicht anderweit vierwerten will. In gleicher Weise läßt sich ein inniges Gemenge von Schwefelkalzium und Magnesiahydrat in äquivalentem Verhältnis durch Oxydation an der Luft bei Temperaturen nicht über 55° C in Kalziumthiosulfat überführen. Ein derartiges Gemenge verbleibt als Abfallprodukt bei der Herstellung von Chlorbarium aus Bariumsulfat, Chlormagnesium und Kalziumoxyd nach dem Auslaugen der rohen Chlorbariumschmelze mit Wasser. Da zur Überführung von Schwerspat in Chlorbarium neben der Reduktionskohle äquivalente Mengen von Kalk und Magnesiumchlorid im Überschuß gegenüber dem Schwerspat verwendet werden, so wird nicht allein alle Schwefelsäure im schwefelsauren Baryt in Schwefelkalzium beim reduzierenden Glühen übergeführt, sondern auch die in der Chlormagnesiumlauge etwa als Kaliummagnesiumsulfat vorhandene und in gleicher Weise auch ein Teil des Schwefels in der Reduktionskohle. Der Schwefel aus allen drei Quellen wird bei der Oxydation des Chlorbariumrückstandes ungefähr im oben nachgewiesenen Verhältnis in Kalziumsulfat und Kalziumthiosulfat übergeführt und als solches gewinnbar.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: -Verfahren zur Herstellung von Kalziumthiosulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus Schwefelkalzium und Magnesiumhydrat in äquivalentem Verhältnis bei Temperaturen nicht über 55° C und unter häufigem Wenden durch den Sauerstoff der Luft oxydiert und das Reaktionsprodukt mit Wasser und Ätznatronlauge auslaugt.
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