Die Erfindung betrifft einen Rotor für Prall- oder
Hammermühlen, der aus mehreren miteinander verschweiß
ten Rotorscheiben aus Stahlguß besteht, die verbrei
terte, einander berührende Naben aufweisen.
Bei den bekannten Rotoren dieser Art hat man die Rotor
scheiben in ihrem äußeren Bereich miteinander ver
schweißt (DE-GmS 18 31 058, DE-GmS 66 01 200) um eine
ausreichende Steifheit des Rotorkörpers zu erzielen.
Bei Hammermühlen stehen dazu aber nur kleine Bereiche
zwischen den von den Schlaghämmern beanspruchten Räu
men zur Verfügung, die Schweißnähte sind also unter
brochen. Das trifft auch auf auf diese Weise zusammen
geschweißte Prallmühlenrotore zu, deren Schweißnähte
aber lang und aufwendig sind. Die Herstellung solcher
Rotoren ist entsprechend teuer. Außerdem sind die
Außenbereiche der Rotoren sehr stark dem Verschleiß
ausgesetzt, so daß dort angelegte Schweißnähte auch
beeinträchtigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus mehreren
Rotorscheiben durch Schweißen zusammengesetzte Rotoren
in sicherer und kostensparender Weise miteinander zu
verschweißen. Das geschieht dadurch, daß die Rotor
scheiben durch Ringschweißnähte an den Außenkanten
ihrer Naben miteinander verschweißt sind.
Besonders günstig wirkt sich bei der Herstellung die
ser Ringschweißnähte aus, wenn man dafür sorgt, daß
die Rotorscheiben, wenn sie mit ihren Naben aneinan
derliegen, in den äußeren Zonen durchweg einen gewis
sen Abstand voneinander haben, damit das verwendete
Schweißgerät ringsum bis an die Naben heranreichen
kann. Dann ergibt sich nämlich ein sehr einfaches und
schnelles Verschweißen der Rotorscheiben, wenn die
beispielsweise erfindungsgemäß mittels Paßbolzen zu
einander zentrierten und zusammen provisorisch auf
einer Welle miteinander verspannten Rotorscheiben
langsam gedreht werden. Die Ringschweißnähte können
dann alle gleichzeitig durch feststehende Schweißgerä
te hergestellt werden. Dagegen kann man die bei den
bekannten geschweißten Rotoren erforderlichen Schweiß
nähte nur mittels handgeführter Geräte herstellen.
Es ist zwar ein Rotor bekannt (DE-AS 18 08 322), bei
dem ringförmige Rotorscheiben mit ihrem Innenrand auf
eine als Achse dienende Trommel aufgeschweißt sind.
Doch handelt es sich hier nicht um ebene Ringscheiben,
sondern um solche, die aus axial gegeneinander ver
setzten Sektoren bestehen, so daß keine durchgehenden
Ringschweißnähte gebildet werden können. Auch ist der
Wellenanschluß bei dieser Ausführung schwierig herzu
stellen und bringt Probleme durch Exzentrizität der
Bauteile mit sich. Außerdem müssen hier für jede Ring
scheibe zwei Schweißnähte hergestellt werden, während
bei der erfindungsgemäßen Gestaltung des Rotors jede
Ringschweißnaht zwei benachbarte Rotorscheiben mitein
ander verbindet. Dabei entsteht ein stabiler Rotorkör
per, der z. B. nicht über seine ganze Länge auf einer
Welle geführt zu werden braucht, sondern nur an seinen
beiden Enden auf der Welle gelagert werden kann, so
daß eine genauere Ausdrehung der Rotorscheiben nur
teilweise an den beiden Endscheiben notwendig ist.
Bei Rotoren für Prallmühlen, die aus mehreren mit Ab
stand voneinander angeordneten Rotorscheiben zusammen
gesetzt sind, hat man zur Stützung der in Randaus
schnitte der Rotorscheiben eingesetzten Schlagleisten
im allgemeinen auf der in Umlaufrichtung hinteren
Seite der Randausschnitte sich über die ganze Rotor
breite erstreckende Stützbalken vorgesehen (DE-PS 12 57 541).
Damit die Schlagleisten trotz der für die Herstellung
der Ringschweißnähte erforderlichen Abstände zwischen
den Rotorscheiben eine gute Abstützung erhalten und
zusätzliche Stützbalken nicht erforderlich werden,
weisen gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfin
dung die Rotorscheiben einen verbreiterten Außenkranz
auf, der im Vergleich zu der Nabe beiderseits um die
Hälfte dessen schmaler ist, was als Abstand zwischen
benachbarten Außenkränzen für das Hindurchführen einer
Schweißzange zu den Naben erforderlich ist.
Dieser Abstand ist verhältnismäßig gering (etwa
50 mm), so daß eine ausreichende Stützung der Schlag
leisten gegeben ist und außer den Ringschweißnähten
keine Schweißarbeiten ausgeführt werden müssen. Der
Rotor besteht also bei dieser bevorzugten Ausführung
ausschließlich aus den in Stahlguß hergestellten Ro
torscheiben und ist infolgedessen sehr billig in der
Herstellung.
Diese Tatsache ermöglicht es auch, auf einfache Weise
die Rotorbreite und damit die Rotorleistung zu va
riieren. Sieht man für die Herstellung der Rotoren
beispielsweise nur zwei Rotorscheiben verschiedener
Nabenbreite vor, so lassen sich durch unterschiedliche
Kombination solcher Rotorscheiben Rotoren mit vonein
ander abweichender Breite herstellen, ohne daß dies
zusätzliche Kosten verursacht.
Bei kleineren Prallmühlen kann es jedoch aus baulichen
Gründen zweckmäßig sein, auf den mit Ringschweißnähten
verbundenen Rotorscheiben, wie an sich bekannt, durch
gehende achsparallele Stützbalken für die Schlaglei
sten vorzusehen, die nach der Verbindung der Naben und
gegebenenfalls eines zwischengelegten nabenähnlichen
Ringes außen an den Scheibenrändern angeschweißt wor
den sind.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Teile, die den
verbreiterten Außenkranz der Rotorscheiben bilden, vor
dem Verschweißen der Naben zwecks Schaffung planer
Anlageflächen für die Schlagleisten zu bearbeiten. Da
die Rotorscheiben mit ihren Naben nur einfache Bautei
le sind und auch die Herstellung der Bohrungen für die
Paßbolzen sehr genau vorgenommen werden kann, erübrigt
sich dadurch das sehr aufwendige Bearbeiten eines fer
tigen Rotors über die gesamte Breite.
In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigen
Fig. 1 u. 2 einen Rotor einer Hammermühle gemäß
der Erfindung im Quer- und Längsschnitt,
Fig. 2 u. 4 einen Rotor einer Prallmühle gem. der
Erfindung im Quer- und Längsschnitt,
Fig. 5 bis 8 verschieden breite Prallmühlenrotoren
in schematischer Darstellung in kleinerem
Maßstab und
Fig. 9 bis 10 einen Rotor für eine kleinere Prall
mühle gemäß der Erfindung im Quer- und
Längsschnitt.
Die dargestellten Rotoren bestehen je aus mehreren in
Stahlguß hergestellten Rotorscheiben 1, die mit einer
mittleren zylindrischen Öffnung 2 und einer diese um
gebenden breiteren Nabe 3 versehen sind. Am äußeren
Rand haben sie je nach der Art des an ihnen vorgesehe
nen Zerkleinerungswerkzeuge (Schlaghammer 4, Schlag
leisten 5) breitere Lagerkörper 6 bzw. 7. Diese sind
in den Fällen Fig. 1-8 so ausgebildet, daß zwischen
den Lagerkörpern benachbarter Rotorscheiben 1 ein
Spalt 8 verbleibt.
Die Naben 3 benachbarter Rotorscheiben 1 sind an ihren
äußeren Kanten durch Ringschweißnähte 9 fest miteinan
der verbunden. Zur Herstellung dieser Ringschweißnähte
werden die an den Naben 3 durch Paßstifte 10 gegenein
ander zentrierten und miteinander verspannten Rotor
scheiben langsam gedreht, wobei feststehende und durch
die Spalte 8 bis an die Naben heranreichende Schweiß
geräte die Schweißnaht erzeugen.
Nach Herstellung der Schweißnähte werden zur Endmonta
ge bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Hammermühlen
rotor die Schlaghämmer 4 zwischen die Scheiben gehal
ten und ihre Achsen 11 werden in die Lagerkörper 6 von
der Stirnseite des Rotors her in die durchgehenden
Aufnahmebohrungen eingeschoben, während bei dem in
Fig. 3 und 4 dargestellten Prallmühlenrotor die
Schlagleisten 5 in die Randausschnitte 12 von außen
eingesetzt und durch Keile 13 und Druckelemente 14
gegen die der Abstützung dienenden Lagerkörper 7 ge
drückt werden.
Die Fig. 5 bis 8 veranschaulichen, daß man aus Rotor
scheiben unterschiedlicher Nabenbreite Rotoren ver
schiedener Breite herstellen kann, so daß mit geringer
Lagerhaltung sehr eng differenzierte Angebote möglich
sind.
Wie die Fig. 9 und 10 zeigen, können auch nur zwei
Rotorscheiben 1 vorgesehen sein, gegebenenfalls unter
Zwischenlage eines nabenähnlichen Ringes 3′, wobei in
Abwandlung der Erfindung an den Scheibenrändern 1′ der
Rotorscheiben 1 achsparallele Stützbalken 15 festge
schweißt sind. Dazu werden die Stützbalken erst nach
vorhergehendem Zusammenschweißen des Rotor-Naben-Kör
pers angebracht, so daß auch bei dieser für Rotoren
kleinerer Prallmühlen vorgesehenen Ausführung ein
Rundumverschweißen, auch automatisiert, möglich ist.