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Übertragungsvorrichtung für Zähl-, Steuer- und Rechenwerke. Bei Rechenmaschinen,
die gemäß Patent 387097 mit einer Einrichtung für abgekürzte Multiplikation versehen
sind, muß, wenn eine Multiplikatorwerkachse auf einer der Ziffern G, 7, 8 oder 9
steht, die Ziffernachse der nächsthöheren Stelle im Multiplikatorwerk um eine Ziffer
weitergeschaltet werden. Die bekannten Weiterschalteinrichtungen (Zehnerübertragung
u. dgl.) erfüllen diese Bedingungen nur unvollkommen. Bei ihnen erfolgt eine
Übertragung
oder eine Vorbereitung zu einer solchen nur beim Übergang von einer Ziffer auf eine
benachbarte, bei Zehnerübertragungen beim Übergang von 9 auf o oder umgekehrt, bei
einer Einrichtung gemäß Patent 387097 beim Übergang von 5 auf 6. Dies bedingt, daß
man Multiplikatorachsen nur in einer Drehrichtung, nämlich der Richtung o, i, 2,
3 usw., einstellen kann. Ferner erfolgt bei der genannten Einrichtung die Übertragung
auf die nächsthöhere Stelle schon während der Handeinstellung. Um zu vermeiden,
daß die Zifferrollen an der Übertragung teilnehmen, ist im Hauptpatent eine Kupplung
zwischen Rechenrad und Zifferrolle vorgesehen, die nur die eine Zifferrolle, die
gerade von Hand eingestellt wird, mit ihrem Rechenrad verbindet. Dadurch zeigen
nach der Einstellung die Zifferrollen zwar den richtigen Wert des zu rechnenden
Faktors, die Multiplikatorachsen selbst aber stehen infolge der Übertragung so,
wie es die abgekürzte Multiplikation verlangt, also anders als die Zifferrollen.
Dadurch ist eine gleichzeitige und mechanische Rückführung von Zifferrollen und
Achsen erschwert.
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Die Kraft Y-ur Weiterschaltung wird bei der im Hauptpatent beschriebenen
Einrichtung von der niederen, von Hand einzustellenden Achse beim Übergang von Ziffer
5 auf 6 geleistet. Während der Übertragung ist also die Kraft zur gleichzeitigen
Weiterschaltung zweier Achsen aufzubringen. Stehen in den nächsthöheren Dekaden
weitere Fünfen, so müssen dieselben und die nächsthöhere Stelle von der die Übertragung
bewirkenden Achse aus gleichfalls weitergeschaltet werden. Dies erfordert an der
einzustellenden Achse eine große Kraft.
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Zweck der Erfindung ist es, diese Mängel zu beseitigen. Der Erfindung
gemäß wird die Einrichtung gemäß Patent 387097 derart ausgebildet, daß eine
Weiterstellufg einer oder mehrerer Achsen um eine Ziffer bewirkt wird, wenn diejenige
Achse, die die Weiterschaltung veranlaßt, auf ein Bereich von Ziffern 6 bis 9 eingestellt
ist, oder im Verlauf des Übertragungsvorganges durch denselben auf diese Ziffern
eingestellt wird, oder wenn sie diese Einstellung anfangs besitzt, durch den Übertragungsvorgang
aber wieder verliert.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß für jede zu beeinflussende
Stelle ein besonderes, die vorbereiteten Übertragungsorgane, z. B. Hebel, antreibendes
Mittel, wie beispielsweise eine Schrägfläche, vorgesehen ist, so daß alle in Vorbereitungsstellung
befindlichen Übertragungsorgane gleichzeitig angetrieben werden. Die Antriebsmittel
sind dabei so angeordnet, beispielsweise in einer zur Antriebsbewegung -parallelen
Ebene, daß im Verlauf der Antriebsbewegung jedes Antriebsmittel sowohl das ihm zugeordnete
als auch jedes andere in der Bewegungsrichtung liegende, entsprechend vorbereitete
Übertragungsorgan antreiben kann. Die .Übertragungsorgane und die Antriebsmittel
sind dabei so ausgebildet, daß erstere während des Gbertragungsvorganges ungehindert
in die Vorbereitungsstellung gelangen können, um, wie oben erwähnt, -eine Übertragung
auch dann zu bewirken, wenn'die sie veranlassende Vorbereitungsstellung erst im
Verlauf des Gbertragungsvorganges selbst erzeugt wird.
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Nachfolgend ist als beispielsweise Ausführungsform eine auf dem Prinzip
der Erfindung beruhende Fünferübertragung für die selbsttätige MereedeS-Euklid-Rechenmaschine
beschrieben und in den Abb. i bis 6 dargestellt.
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Abb. i zeigt die beispielsweise Ausführung in Vorderansicht nach Abnahme
der Verkleidung, Abb. 2 die Seitenansicht derselben, Abb.3 eine perspektivische
Ansicht des Gbertragungshebels, Abb. q. die Schienensteuerung im Grundriß, Abb.
5 die Einrichtung zusammengebaut mit dem Multiplikatorwerk einer Mercedes-Euklid-Automat-Rechenmaschine,
Abb.6 ein Beispiel eines einstellbaren Exzenters.
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jeder Zählwerksachs,e a (Abb. i und 3) ist mit Ausnahme der höchststelligen
ein Übertragungshebel b zugeordnet. Sein oberer Fortsatz c liegt auf dem Rand einer
auf der Zählwerksachsea befestigten Kurvenscheibed auf (Stellung I), deren erhöhter
Teil den Ziffern 6, 7, 8, 9. entspricht. Dieser hebt, wenn die Achse a auf 6, 7,
8 oder 9 eingestellt wird, den Fortsatz c und damit den Übertragungshebel b an (Stellung
II). Dabei gerät sein unterer Fortsatz e in die Höhe einer jedem Übertragungshebel
zugeordneten Schrägfläche f.
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Die Übertragungshebel b sind bei g in einem gemeinsamen Rahmen k gelagert,
der mit dem Zählwerksgehäuse na in den Punkten n schwenkbar verbunden ist. Wird
das gesamte Zählwerk i (Abb. 5) nach rechts an den feststehenden Schrägflächen f
vorübergezogen, so werden von den Schrägflächen f diejenigen Übertragungshebel b
erfaßt und noch weiter gehoben (in Stellung III), die sich in ihrer Bahn befinden
(Stellung II). Dabei -greifen sie mit einem dritten Fortsatz, dem Übertragungszahn
k, in die auf den Zählwerksachsen a festsitzenden Zahnräder q der
nächsthöheren Stelle ein und schalten sie um einen Zahn weiter.
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Wird dabei eine Stelle von 5 auf 6 geschaltet, -so wird ihr Übertragungshebel
b durch das Exzenterd angehoben. Da die ihm
zugeordnete Schrägfläche
f bereits vorüber ist, geht sein unterer Fortsatz e hinter ihr hoch, und das Weiterheben
und Übertragen wird von der nächsten Schrägfläche f bewirkt. Nach Beendigung aller
Schaltvorgänge wird durch eine Schienenführung l der Rahmen h
seitlich
ge@,chwenkt. Dadurch werden alle Fortsätze k während des Rücklaufes außer Eingriff
mit den Rädern q gebracht und dort gehalten. Die angehobenen Hebel b fallen dabei
in die Grundstellung zurück (Stellung I).
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Die Einrichtung der Schienenführung ist folgende: Links am Zählwerksgehäuse
m befindet sich ein um u drehbarer Steuerhebel p. Ein am Rahmen h festsitzender
Stift v ragt durch das Gehäuse zya in eine öffnung dieses Hebels p
hinein. Das untere zapfenförmige Ende r des Hebels p gleitet beim Ausziehen
des Schlittens nach rechts an der hinteren Kante h (Abb. 2 und q.) der Führungsschiene
l entlang, wird an ihrem rechten Ende durch das Steuerstück s nach vorn gedrückt,
wobei die am Rahmen k befindliche, oben besprochene Übertragungsvorrichtung ausgeschwenkt
wird, und gleitet bei Rückgang- an der vorderen Kante h von 1, bis
das Steuerstück t das Wiedereindrücken besorgt.
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Bei dem beschriebenen Beispiel sind die Exzenter d mit den
Achsen a verbunden. Es ist leicht möglich, die Exzenter für sich drehbar
einzurichten und durch bekannte Mittel (Schrauben, Rastklinken) in beliebiger Stellung
mit der Achse zu kuppeln, so daß das Übertragungsbereich beliebig verlegt werden
kann. Auch können zwei sich überdeckende Exzenterscheiben benutzt werden, die je
nach ihrer gegenseitigen Stellung einen kleineren oder größeren Ziffernbereich zur
Wirkung bringen (Abb.6).