DE407789C - Verfahren zur Herstellung eines mit kaltem Wasser Kleister bildenden Produkts aus Staerke oder staerkehaltigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines mit kaltem Wasser Kleister bildenden Produkts aus Staerke oder staerkehaltigen Stoffen

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DE407789C
DE407789C DEN19137D DEN0019137D DE407789C DE 407789 C DE407789 C DE 407789C DE N19137 D DEN19137 D DE N19137D DE N0019137 D DEN0019137 D DE N0019137D DE 407789 C DE407789 C DE 407789C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines mit kaltem Wasser Kleister bildenden Produkts aus Stärke oder stärkehaltigen Stoffen. Von den Umwandlungsprodukten der Stärke, welche zwischen dieser und dem Endgliede ihres Abbaues, dem Stärkezucker; liegen, kommen für technische Zwecke drei typische Körperklassen in Betracht, die »lösliche Stärke«, die »kaltquellende Stärke« und die »Dextrine«. Sie sind in ihren Eigenschaften durchaus verschieden und unterscheiden sich voneinander durch ganz charakteristische Merkmale.
  • Die »lösliche Stärke« besitzt das Aussehen der gewöhnlichen Stärke. Sie reagiert mit kaltem Wasser nicht, sondern ist - wie die gewöhnliche Stärke - darin unlöslich. Beim Erwärmen mit Wasser geht sie - etwa bei der Verkleisterungstemperatur der gewöhnlichen Stärke -, in eine dünnflüssige Lösung über, während die gewöhnliche Stärke beim Erwärmen mit Wasser Kleister bildet. Die Herstellung der löslichen Stärke geschieht durch Einwirkung von Säuren oder Oxydationsmitteln auf die Stärke. Je nach Herstellungsart gelangt man zu löslichen Stärken von verschieden klarer Löslichkeit in warmem Wasser und verschiedener Gelatinierungsfähigkeit beim Erkalten. Die »lösliche Stärke« gibt wie gewöhnliche Stärke mit Jod eine r@einblaue Reaktion.
  • Die »kaltquellende Stärke« unterscheidet sich von der gewöhnlichen Stärke und der löslichen Stärke dadurch, daß sie bereits mit kaltem Wasser reagiert und damit beim Anrühren Kleister bildet. Die Quellstärke gibt ebenfalls eine reinblaue Jodreaktion. Die »Dextrine« unterscheiden sich von der gewöhnlichen Stärke, der löslichen Stärke und der kaltquellenden Stärke dadurch, daß sie in kaltem Wasser sich lösen, während die gewöhnliche Stärke und die lösliche Stärke damit gar nicht reagieren und die kaltquellende Stärke Kleister bildet. So geben z. B. die Dextrine mit der io- bis i 5fachen Menge Wasser ganz dünnflüssige, filtrierbare Lösungen, während die kaltquellende Stärke mit dieser Wassermenge noch einen dicken, zähen Kleister bildet, der kaum aus dem Gefäß ausfließt.
  • Die Herstellung der Dextrine geschieht meist durch Rösten der Stärke mit oder ohne Zusatz geringer Mengen von Säuren. Die Jodreaktion der Dextrine ist je nach dem Grade des Abbaues blauviolett über rotviolett bis orange. Die Dextrine stellen. also eine wesentlich weitere Abbaustufe der Stärke dar als die »lösliche Stärke« und die »kaltquellende Stärke«.
  • Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zur Herstellung von »kaltquellender Stärke«.
  • Die zur Herstellung von kaltquellender Stärke bereits bekannten Verfahren lassen sich in zwei Gruppen einteilen.
  • Bei der einen Gruppe von Verfahren werden die Stärkekörner durch Einwirkung starker Ätzalkalien oder konzentrierter Salzlösungen (Rhodansalzlösungen) gesprengt. Eine Verkleisterung wird dabei absichtlich vermieden dadurch, daß nian die Stärke während der Einwirkung der Chemikalien in einer Flüssigkeit suspendiert, die eine Verkleisterung der Stärkekörner untereinander nicht zuläßt, wie z. B. Alkohol usw. ' - - -Bei der zweiten Gruppe von Verfahren findet im Gegensatz hierzu die Sprengung der Stärkekörner durch eine Verkleisterung statt. Die verkleisterte Stärke wird dann auf Platten oder Walzen, die über ioo°- erhitzt sind, getrocknet. Stärke - ohne Zusatz irr gendwelcher Chemikalien - gibt, nach diesem Verfahren behandelt, ein Produkt, welches mit kaltem Wasser zwar anquillt, das aber noch weit entfernt von technischer Brauchbarkeit ist; denn es findet wohl ein Anquellen der Stärke statt, jedoch nicht die Bildung eines zusammenhängenden, schleimigen und klebkräftigen Kleisters. Um eine diesen Anforderungen entsprechende »kaltquellende Stärke« herzustellen, muß man bei dieser Arbeitsweise gleichzeitig bestimmte Reagenzien einwirken lassen, die einen gewissen Aufschluß oder Abbau bewirken. Im Gegensatz zu der ersten Gruppe von Verfahren genügen in diesem Falle jedoch ganz geringe Mengen von Chemikalien.
  • Als solche sind bekannt: Basen, basisch reagierende Salze, Säuren und oxydierend wirkende Mittel.
  • Es wurde nun die überraschende Tatsache gefunden - und hierauf gründet sich die Erfindung -, daß man eine >rkaltcluellende Stärke« von hervorragenden Eigenschaften erhält, wenn man der verkleisterten Stärke bzw. der Stärkemilch, bevor sie auf den Walzen zur Verkleisterung und Trocknung gelangt, etwas Diastase oder sonst ein stärkeabbauendes Ferment hinzufügt. Bisher hat man die Einwirkung der Diastase bekanntlich zur Verzuckerung der Stärke benutzt. Von den Zwischenprodukten des Abbaues bis zum Zucker hat man lediglich dextrinartige Produkte gefaßt, niemals aber hat man eine kaltquellende Stärke -erhalten. Die Herstellung kaltquellender Stärke unter Zuhilfenahme von Diastase oder sonst einem stärkeabbauenden Ferment ist daher vollkommen neu.
  • Das neue Verfahren hat den großen Vorteil vor den bisher bekannten, daß das entstehende Produkt nicht durch Salze, Säuren öder Basen verunreinigt ist, daß es neutral reagiert und kaum eine Spur von Fremdkörpern enthält, da die angewandten Diastasemengen außerordentlich gering sind, und sich auf Bruchteile von Prozenten belaufen.
  • Durch geringe Abänderungen im Diastasezusatz kann man die Eigenschaften der kaltquellenden Stärke, namentlich ihr Wasseraufnahmevermögen, in ziemlich weiten Grenzen ändern, so daß die nach diesem Verfahren hergestellte Quellstärke dadurch den Anforderungen der verschiedensten Industrien angepaßt werden kann.
  • Zwei Ausführungsbeispiele des neuen Verfahrens sind folgende: i. ioo kg Stärke werden mit ioo kg Wasser und i kg Diastafor (oder einer entsprechenden Menge eines wässerigen Malzauszuges) verrührt und dann auf heißen Walzen oder Platten verkleistert und getrocknet.
  • Die Fermentwirkung, die durch die Einwirkung der Hitze zerstört wird, ist demgemäß so kurz, daß die Gefahr der Dextrinbildung ausgeschlossen ist.
  • z, i oo kg Stärke werden mit 150 1 Wasser und i kg Diastafor (oder einer entsprechenden Menge eines wässerigen Malzauszuges) verrührt und längere Zeit bei einer Temperatur von 6o bis 70° gehalten, bis die Diastase genügend eingewirkt hat, jedoch -ohne bis zur Dextrinbildung zu führen. Die mehr oder minder breiartige Menge wird auf heißen Walzen oder Platten verkleistert und getrocknet.

Claims (1)

  1. PATEN T-ANSPRL1cH: Verfahren zur Herstellung eines mit kaltem Wasser Kleister bildenden Produkts aus Stärke oder stärkehaltigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man der Stärke vor, während oder nach der Verkleisterung Diastase oder sonst ein stärkeabbauendes Ferment zusetzt und sie dann in üblicher Weise mit Hilfe von heißen Platten, Walzen o. dgl. trocknet, wobei die Menge des Fermentzusatzes bzw. die Einwirkungsdauer so zu bemessen ist, daß sie nicht bis zur Dextrinbildung führt.
DEN19137D 1920-08-17 1920-08-17 Verfahren zur Herstellung eines mit kaltem Wasser Kleister bildenden Produkts aus Staerke oder staerkehaltigen Stoffen Expired DE407789C (de)

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