-
Spulenauswechselvorrichtung. Nach dem Hauptpatent 390172 besteht
eine selbsttätige Spulenauswechselvorrichtung mit drehbarem Spulenwagen für Spinnmaschinen,
der auf einer angetriebenen, drehbaren Welle gelagert ist, von dieser Welle sowohl
während des Arbeitsvorganges als auch während des Wechselns der Spulen selbsttätig
gesteuert wird und der Wagen, der gleichzeitig die Spulenstiftreihen trägt, von
der sich drehenden Welle mitgenommen wird, sobald die Spulenhubschiene von der Flügelspindel
freigegeben ist und sich wieder selbsttätig löst, wenn das Wechseln der Spulen erfolgt
ist.
-
Nach vorliegender Erfindung erfolgt das Wechseln der Spulen mittels
einer Wechselschiene, die von dem Spulen-,vagen selbsttätig gesteuert wird.
-
Durch diese Weiterausbildung der in dem Patent 390172 gekennzeichneten
Vorrichtung erübrigt sich die zwischen Flügelspindel und Maschinengestell verschiebbar
eingebaute Vorrichtung, mit welcher bislang die vollen und die leeren Spulen während
des Wechselns auf die Flügelspindeln festgehalten werden mußten, an deren Stellt
hier eine verbesserte zwangläufige Parallel- und Kreisbahnführung für die Wagen-
und Spulenhubschienenbewegung angebracht ist.
-
In der Zeichnung ist in Abb. i bis 3 ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Abb. i zeigt die Ausführung im Schnitt in der Stellung, in der die
Wagenhubschiene die Flügelspindel freigegeben. hat und in die Schwingbewegung übergehen
will.
-
Abb.2 zeigt dieselbe Ausführung in der Stellung, in der die leere
Spulenreihe durch die Hubstangen auf die Wechselschiene abgesetzt ist.
-
Abb. 3 zeigt von oben die Fadenabstreifwelle mit dein Handrad.
-
In dem Maschinengestell A sind örtlich fest gelagert die vereinigte
Schwing- und Hubwelle i, die Wechselschienenwelle 2, die Spulenwagenhubschienenwelle
3, an der eine Anzahl Hebel ¢ befestigt sind, und die Fadenabstreifwelle 5, mit
der eine Anzahl Hebel 6 fest verbunden ist, welche Hebel den Stab 7 mit den Fadenabstreifdrähten
8 tragen. Am Ende der Welle 5 ist Handrad 9 mit Kupplungsnase io lose gelagert und
gegen eine Achsialverschiebung gesichert; gegen Rad 9 ist die Kupplungsscheibe i
i, die achsial verschiebbar ist, mittels Feder 12 gedrückt. Die Wellen 3 und 5 sind
durch die Exzenterstange 13 miteinander verbunden.
-
Ferner sind an den Mittelgestellen befestigt je ein Bolzen 1r1, auf
die die Spulenabnahmerechen 15 gelagert sind und die vermöge ihres Eigengewichtes
sich gegen die Anschlagebolzen 16 stützen. An den beiden Endgestellen ist je ein
Bolzen 17 und 18 befestigt, auf ersteren sind die Wechselschienensteuerhebel i 9
und auf letzteren Sicherungshebel 2o gelagert. Außerdem sind noch an dem Maschinengestell
befestigt die
Parallel- und Kreisbahnführungen 2 i und 22. Mit der
Wechselschienenwelle 2 ist die Schiene 23, die Abschneidevorrichtung 24 und der
Federzughebel 25 fest verbunden. Die Zugfeder 26 dient dazu, die Welle 2 bzw. die
Abschneidevorrichtung 24 gegen den Anschlag 27 zu drücken.
-
Auf der Welle i sind lose gelagert Spulenwagengehäuse 28 und in diese
verschiebbar die Spulenhubschienenzahnstangen 29, welche in die auf Welle i befestigten
Zahnräder 3o eingreifen. Mit den Zahnstangen 29 sind fest verbunden die Spulenhubschienen
3 i, deren Parallelführungsaugen 32 und die Kreisbahnrollen 33. Ferner sind am Gehäuse
28 verschiebbar gelagert die Hubstangen 34, die die Spulenrechenschienen 35 tragen,
der Wechselschienenführungshebe136, an dem der Fadenbremsstab 37 befestigt ist,
und der Spulenrechen 38, 39.
-
Während des Spinnvorganges gleitet das Spulenschienenführungsauge
32 entsprechend dem Spulenhub auf dem zur Flügelspindel 4o parallel gehaltenen Gleitführungsstück
2 i auf und ab. Die hierfür erforderliche Drehbewegung der Welle i wird hervorgerufen
durch einen von der Maschine aus angetriebenen, sich langsam drehenden Exzenter.
Soll nun. die vollgesponnene Spule 41 von der Flügelspindel 4o entfernt und an deren
Stelle eine leere Spule 42 gebracht werden, so muß die Maschine stillgelegt werden.
-
Es wird dann die Spulenhubschiene 31 durch Drehen der Welle i um so
viel aus der Arbeitsstellung gesenkt, daß sie von der Flügelspindel 40 freigegeben
ist. Gleichzeitig wird aber auch durch die fortgesetzte Drehung der Welle i vermittels
Zahnstangentriebes 29, 3o dieselbe Hubschiene 3 i an das Zahnstangengehäuse fest
angezogen, so daß der Wagen gezwungen ist, die Drehbewegung der Welle i mitzumachen.
Sobald sich nun der Wagen aus der senkrechten Arbeitsstellung neigt, geht die Hubschienenrolle
33 in die Kreisbahnführung 22 über und sperrt somit die Hubbewegung der Zahnstangen
bzw. der Schiene 31 so lange, bis der Wagen in die senkrechte Arbeitsstellung zurückgekommen
ist. Für die Parallel- und Kreisbahnführung kann beispielsweise auch eine geschlossene
Rollenführung angewandt werden.
-
Während nun die Schiene 31 um die Welle i von der Flügelspindel 40
abschwingt, legt sich die Wechselschiene 23 selbsttätig unter die vollgesponnene
Spulenreihe 41; es wird dann der Aufnahmespulenrechen 43, 44 beschleunigt unter
die Flügelspindelachse geführt, und zwar dadurch, daß die an Welle i befestigte
Rolle 45 auf die Zunge 46 des Hebels 15 drückt. Der Aufnahmerechen 43, 44 verharrt
hier so lange in Ruhe (Still-, stand), bis der mit Welle i starr verbundene Daumen
47 den Steuerhebel 19 um so viel zurückgedrängt hat, bis der Finger 48 des
Steuerhebels i 9 durch die Nase 49 des Sicherungshebels 2o, der durch die Feder
5o dauernd gegen den Steuerhebel gedrückt wird, gesichert ist.
-
Der Stillstand erfolgt dadurch, daß die Rolle 45, nachdem die Aufnahmestifte
44 unter der Flügelspindel 40 angekommen sind, von der Zunge 46 auf die Kreisbahn
5 i, die ihr Zentrum in Welle i hat, weitergleitet.
-
Während dieses Vorganges setzt die Wechselschiene 23 die volle Spulenreihe
4 i auf die Stifte 44 selbsttätig ab, und zwar dadurch, daß der Steuerhebel i9 gegen
die auf den. Enden der Wechselschienenwelle 2 befestigten Hebel 52 drückt. Nunmehr
erfolgt durch Zurückdrehen der Welle i die Umkehrung des Schwingwagens, welcher
die leeren Spulenreihen 42 trägt, zunächst um so viel, daß deren Stifte 39 unter
der Flügelspindelachse stehen; währenddessen ist nun auch der Aufnahmerechen 43,
44 mit der vollen Spulenreihe 41 in. seine Ruhestellung zurückgegangen, und zwar
dadurch, daß derselbe vermöge seines Eigengewichtes zunächst gegen die Rolle 45
und sich dann gegen den Anschlagbolzen 16 stützt (Abb. i und 2).
-
In dieser Stellung, in der die leeren Spulen unter der Flügel5pindelachse
stehen, tritt eine Unterbrechung in der Bewegung der Welle i bzw. des Spulenwagens
ein, um zunächst das Abstreifen des Fadens von der Flügelspindel und dann das Heben
der leeren Spulenreihe vornehmen zu können. Es werden durch das Handrad 9, welches
mit der Abstreifwelle 5 durch eine Kupplung i i lose verbunden ist, die Abstreifdrähte
8 an der Flügelspinde14o heruntergeführt, so daß die um dieselbe herumgeschlungenen
Fäden 53 (Abb. i) abgestreift werden. Während dieser Handradbewegung bleiben die
Hubhebel 4 in Tiefstellung in Ruhe, die Kreisexzenterstange 13 bewegt sich im Schlitz
auf dem Bolzen 54. Ist die Welle 5 in Ruhestellung bis an den Anschlag 5 5 zurückgedreht,
dann sind auch die Fäden 53 von der Flügelspindel 40 abgestreift (Abb. 2). Durch
ein weiteres Zurückdrehen des Handrades 9 in Pfeilrichtung wird zunächst die Welle
5 von dem Handrad 9 entkuppelt, und nach einer vollen Umdrehung des Handrades springt
die Nase i o in die Aussparung 56 der Kupplung i i wieder ein. Während dieser Umdrehung
ist mittels der Teile 3, 4, 34 und 35 die leere Spulenreihe 42 bis über die Wechselschiene
23 gehoben, diese nimmt dann die Spulen. reihe 42 selbsttätig auf, weil der Steuerhebel
i 9 die Wechselschienenwelle 2 in diesem Augenblick freigibt, was dadurch hervorgerufen
wird,
daß der Sicherungshebel 2o von dem am Hebel 4 befestigten Stift 57 um seine Achse
18 um so viel gedreht wurde, daß diel Nase 49 den Finger 48 des Steuerhebels 19
freigibt. In diesem Zeitpunkt kehren die Teile 3, 4, 34 und 35 wieder um und gehen
in die Ruhestellung (Abb. i) zurück.
-
Es wird nun der Spulenwagen durch Weiterdrehen der Welle i in die
Arbeitsstellung zurückgebracht. Die Wechselschiene 23 setzt währenddessen die leeren
Spulenreihen 42 auf die Spulenhubschiene 3 i (Spulenbank) selbsttätig ab. Gleichzeitig
drückt der am Spulenwagen befestigte Schalthebel 36 gegen die Wechselschiene 23,
so daß die an deren Welle 2 befestigte Abschneidevorrichtung 24 in Arbeitsstellung
gebracht wird (Abb. i). Außerdem stellt sich auch noch der vom Schalthebel 36 getragene
Fadenbremshebe137 so zu der Abschneidevorrichtung ein, daß die Fäden 53 der abgesetzten
vollen Spulenreihe, die nach dem Flügelauge 38 führen, von dem Bremsstab gegen die
Abschneidevorrichtung gedrückt werden.