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Strangwägemaschine. 13s sind Strangwägemaschinen, sogenannte Titriermaschineri,
mit ununterbrochen fortschreitenden, die Stränge bei überwiegendem Lastmoment selbsttätig
abwerfenden Waagen bekannt, bei denen auf jedem Waagebalken ein Laufgewicht angeordnet
ist, (las durch die fortschreitende Bewegung des Waagebalkens gegen dessen Drehachse
hin verschoben wird, `vorauf nach Abwerfen der Stränge durch das Fortschreiten der
Waage die Waagebalken selbsttätig .in (lie Anfangslage zurückgedreht und die Laufgewichte
selbsttätig in .die äußerste Stellung zurückgeschoben werden. Bei diesen bekannten
Strangwägemaschinen sind fernerhin Führungsglieder vorgesehen zur zwangläufigen
Drehung der Waagebalken in die senkrechte Lage und -zurück in die Anfangsstellung.
Fernerhin erfolgt bei diesen bekannten Maschinen das stufenweise Vorschieben der
Laufgewichte durch feststehende Anschläge, während mittels einer in die Bahn der
Laufgewichte bei zurückgestellten Waagebalken reichenden Führung die Gewichte in
die Anfangslage zurückbewegt werden.
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Das Abnehmen der Ware erfolgt hierbei durch in örtlich feststehenden
Lagern dreh-Bare Abstreifer, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift i .l;
6ro beschrieben sind. Die bei dieser bekannten Maschine verwendeten Waagen sind
derart ausgebildet, daß ihr Schwerpunkt höher liegt als ihr Drehpunkt. An ihrem
dem iNIittelpunkte des Drehkranzes zugekehrten Ende tragen sie ein Laufgewicht,
an ihrem äußeren Ende einen Drahtbügel zum Aufhängen des Stranges. An derjenigen
Stelle der Maschine, an welcher einneuer Strang aufgehängt wird, liegt das Laufgewicht
der betreffenden Waage an dein der mittleren Drehachse zugekehrten Waägenende. Der
große Kreisring, welcher alle Waagen trägt, dreht sich ohne Unterbrechung in einer
Richtung. Jede hierbei mitgenommene Waage geht nacheinander an einer Anzahl von
sogenannteh Vor rückern vorbei, von denen jeder folgende vom Drehmittelpunkt weiter
entfernt ist als der vorhergehende; auf diese Weise wird das Laufgewicht durch jeden
folgenden Vorrücker, an dein die Waage vorbeikommt, um einen kleinen Betrag nach
dein Drehpunkt der Waage zu verschoben. Ist nun das Gewicht des Stranges, multipliziert
mit seinem Hebelarm, schwerer als das Laufgewicht, multipliziert mit seinem Hebelarm,
so kippt die Waage sofort. nach der Strangseite zu aus der wagerechten in die senkrechte
Lage. Zugleich kommt der am Waagebalkenende angeordnete
Tragbügel,
an welchem der Strang hängt, in den Bereich des Strangabnehmers. so daß bei weiterer
Drehung des Ringes der Strang abgenommen wird. Bei Weiterdrehung der Maschine wird
der nunmehr senkrecht stehende Waagebalken durch die erwähnte Führung aus der senkrechten
Lage in die wagerechte Lage zurückbewegt, während durch ein weiteres Führungsglied
das Laufgewicht gegen (las der :Mittelachse der Maschine zugekehrte Waagebalkenende
verschoben wird.
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Der Nachteil dieser bekannten Strangwägeinaschine besteht darin, daß
die Bewegung der Waagebalken eine umlaufende ist, so daß die genaue Wirkungs"veise,
also insbesondere ein gleichmäßiges Arbeiten aller Waagebalken, von der absolut
genauen Ringführung abhängig ist. Sobahl sich der Ring, auf dem die Waagen befestigt
sind, um einen ganz geringen Betrag verzieht, erli_ilten die Waagen verschiedene
Belastung, so daß die für (las Abwägen gleicher Stranginengen unbedingt erforderliche
Genauigkeit nicht erreicht werden kann. Dieser Nachteil ist um so empfindlicher,
als der erwähnte Ring in der Praxis mindestens 2 in Durchmesser aufweist, so daß
die Gefahr des Unrundwerdens im Betriebe eine um so größere ist.
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Die Anordnung der Waagebalken in Kreisform hat weiterhin den Nachteil,
daß die Strangwägemaschine infolge des großen hreisdurchinessers einen erheblichen
Platz in Anspruch nimmt.
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Diese Nachteile sind gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die
Waagen während. der eigentlichen Arbeitsperiode, d. h. während des Vorrückens der
Laufgewichte, nicht mehr auf einem Kreisring angeordnet sind, sondern eine geradlinige
Bewegung vollziehen. Der ununterbrochene Betrieb ist dadurch gewährleistet, (laß
am Ende der geraden Führung ein Transportrad angeordnet ist, das die Waagen in eine
zweite, zur ersten parallele Geradführung überleitet, an deren Ende wiederum ein
Transportrad sitzt, das die Waagen zu der ersten geradlinigen Bahn zurückbringt:
Der eigentliche Arbeitsvorgang vollzieht sich, wie erwähnt, nur auf der geraden
Bahn; bei der Überführung von der einen zur anderen Bahn erfolgt lediglich die Rückführung
der senkrecht stehenden Waagebalken in die wagerechte Lage und eine Rückführung
des entsprechenden Laufgewichtes an das hintere Waagebalkenende, sowie das Aufhängen
neuer Stränge.
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Die Maschine hat weiterhin den Vorteil, (laß sie doppelt wirkend ausgebildet
ist, so daß sich ihre Leistung gegenüber der bekannten Anordnung wesentlich erhöht.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung schematisch in Draufsicht
veranschaulicht.
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Jeder Waagebalken a ist auf einem Waageträger b befestigt, der zugleich
den Drehpunkt der Waage bildet. Der Schwerpunkt jedes Waagebalkens a liegt über
.dein Drehpunkt. An dem äußeren Ende c jedes Waagebalkens ist ein Aufhängehaken
o. cl-i. zum Befestigen des zu wiegenden Stranges vorgesehen. Das entgegengesetzte
Ende des Waagebalkens liegt auf einer geraden Führung d. Schließlich trägt jeder
Waagcbalken a. ein Laufgewichte, das bei Beginn cler geradlinigen
Bewegung (in der Zeichnung links) für die untere Bahn g in unmittelbarer Nähe der
Führung d sich befindet. Die Träger b werden durch ein endloses Organ, zweckmäßig
durch ein Stahlband f, ununterbrochen vorwärts bewegt, und zwar derart, (laß bei
der dargestellten Ausführungsform die unten ersichtliche Bahn von links nach rechts
(Pfeil l) und die oben ersichtliche Bahn in der Richtung des Pfeiles 1I sich bewegt.
Das Förderorgan, z. B. Stahlband, bewegt sich .in der Richtung des Pfeiles 1 über
eine Führungsschiene oder einen Schlitten g und bei der Rückbewegung in Richtung
des Pfeiles II über eine Führungsschiene bzw. einen Schlitten g'.
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Auf dem Tisch der Maschine sind sogenannte Vorrücker v derart angebracht,
daß diese gegenüber der Richtung des Schlittens g einen gewissen Winkel einnehmen
un 1 von dem einen Ende zum anderen Ende der Schlittenführung einen immer größeren
Abstand von der Führungsbahn d erhalten. Der Abstand derVorrücker voneinander entspricht
dem Abstand zweier .aufeinanderfolgender Waagen. Die Vorrücker können als einfache
Blechstreifen ausgebildet sein. Bei der Bewegung der Waagebalken, z. B. in Richtung
des Pfeiles I, gelangt das Laufgewicht e, das zunächst der Bahn d unmittelbar benachbart
ist, in den Bereich des ersten Vorrückers v und wird hierdurch in Richtung gegen
die Schlittenführungg zu etwas verschoben. Bei weiterer Vorwärtsbewegung in Richtung
des Pfeiles I erfolgt durch den nächsten Vorrücker abermals eine Verschiebung des
Laufgewichtes in der gleichen Richtung. Diese Verschiebung erfolgt so lange, bis,
wie bei der oben beschriebenen bekannten Maschine, (las Laufgewicht eine Lage einnimmt,
bei der (las Gewicht des Stranges, multipliziert mit seinem Hebelarm, schwerer ist
als (las Laufgewicht, ebenfalls multipliziert reit seinem Hebelarm. Nunmehr kippt
die Waage sofort nach der Strangseite zu aus der bisher eingenommenen wagerechten
in die senkrechte: Lage. Die an dem freien Ende des Waagebalkens vorgesehene Aufhängevorrichtung
für
den Strang kommt bei Weiterbewegung in der bekannten Weise in den Bereich eines
Straligabnehmers i.
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Ani Ende der Bewegung in Richtung des Pfeiles I erfolgt die Rückführung
des Waagebalkens a aus .der senkrechten Stellung in (:e wagerechte durch einen Bügel
1i, gegen den der aufrecht stehende Waagebalken stößt, um (lan@i bei Weiterbewegung
an diesem entlang abwärts zu gleiten, bis er die wagerechte Lage einnimmt. Hierauf
wird (las 1_aufgewicht dieses in die wagerechte Lage zurückgebrachten Waa-ebalkens
in den Bereich einer I
Itückfiihrschiene h gebracht, welche bewirkt, (laß
(las Laufgewicht gegen das innere Ende (ler Waage zurückgeschoben wird.
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Während der Waagebalken in den Bereich iler Riickführschiene lt gelangt,
durch die er aus der senkrechten in die Nvagerechte Lage -zurückgeführt wird, erreicht
die gerade Schienenführung g ihr Ende, und (las Förderorgan (Stahlban.(1) f wird
von einer umlaufenden Trommel 1 erfaßt. Die Träger b der Waagebalken a greifen hierl-ei
in Aussparungen m am Umfang dieser Trommel ein.
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Bevor ein durch die Trommel l erfaßter Waagebalken auf clie zweite
Schienenführung g übergeleitet wird, erfolgt das Einhängen eines neuen Stranges,
z. B. bei der :@ufhängestelle l1.. Bei der Rückbewegung der Waagebalken in Richtung
des Pfeiles Il wiederholt sich der gleiche Arbeitsvorgang. Das Laufgewicht kommt
wiederum in den Bereich von Vorrückern z,-, die es allmählich von (lern inneren
Ende gegen den Drehpunkt des Waagebalkens zu verschieben, bis durch (las Lbergewicht
des Stranges ein Ausschwingen des Waagebalkens aus .der wagerechten Stellung in
die senkrechte Lage erfolgt. Am Ende der Schllittenführung g' ist wiederum eine
Rückführschiene k' vorgesehen, um den Waagebalken aus der senkrechten Stellung in
die wagerechte Lage zurückzubringen, ebenso eine Rückführschiene h', um das Laufgewicht
an (las innere I?nde des Waagebalkens zu verschieben. Am Ende der Schlittenführung
g' ist eine zweite Trommel l' torgesehen, welche wiederum die Träger der Waagebalken
erfaßt und in den Bereich der Schlittenführung ä zurückbringt. Während die Stränge
auf dem Wege der Bewegung 1I abgenommen werden, erfolgt (las Aufhängen neuer Stränge,
z. B. bei n', für (len Arbeitsvorgang auf der Schlittenführung g. Dadurch, daß gemäß
der Erfindung die Träger der Waagen während des Vorrückens der Laufgewichte sich
in einer geraden Schlittenführung bewegen, bleibt die Entfernung vom Vorrückerende
zum Waagendrehpunkt, d. h. der Hebelarm der Kraft, für jede einzelne Waage genau
gleich. Die Wirkungsweise ist daher eine genaue und für alle Waagen durchaus gleichmäßige.