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Schaltungsanordnung für elektrische Anlagen, insbesondere für Fahrzeugbeleuchtung.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schaltungsanordnung für elektrische Anlagen,
insbesondere für Fahrzeugbeleuchtung mit einer Batterie und einem Stromerzeuger
für veränderliche Drehzahl.
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Von den bekannten Anordnungen dieser Art unterscheidet sich die neue
dadurch, daß der Stromerzeuger mit einer Steuerwicklung versehen ist, die im Zusammenwirken
mit der Batterie konstante Polarität unabhängig vom Wechsel des Drehsinns gewährleistet,
und daß auf einen bestimmten Ladezustand der Batterie ansprechende Schaltvorrichtungen
vorgesehen sind, um mittels der Steuerwicklung die Erzeugerleistung nach beendeter
Ladung niederzuhalten.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß obige Wirkungen,
die bisher nur mittels zweier Maschinen erzielbar waren, jetzt mit einer einzigen
einheitlichen Maschine erzielt werden können.
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Die Abb. i bis 3 sind schematische Darstellungen von Ausführungsformen
der Erfindung.
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In der Anordnung nach Abb. i bat der Stromerzeuger i Nebenschluß-Feldspulen
2, Hauptbürsten 3, 4 und Hilfsbürsten 5, 6, welche elektrisch um 9o° gegen die Hauptbiirsten
versetzt sind. Mit den Hauptbürsten ist ein Stromkreis verbunden, der die Spule
7 und die Hauptleiter 8 und 9 umfaßt. Die Hilfsbürsten 5 und 6 verbinden die Feldspulen
2 mit dem Anker. Die Feldspulen 2 sind mit den Hauptleitern 8 und 9 durch Leiter
i o derart verbunden, daß der Strom in beiden Richtungen durch die Spulen geschickt
werden kann, je nach der Stellung eines Polwechslers A. Der Polwechsler besteht
aus einem leitenden Stück i i mit gegenüberliegenden Kontakten 12 und 13 und einem
gleichen Stück 14 mit den Kontakten 15 und 16. Zwischen diesen- vier Kontakten ist
drehbar ein Isolierstück 17 angebracht, welches einen Fortsatz 18 aus magnetischem
Stoff und Kontaktstücke i9 und 20 trägt. Von dem unteren leitenden Stück 1.1. führt
ein Leiter 21 über Spulen 22- und 23 zu der anderen Feldspule 2. Kontakt 20 ist
mit dem Leiter 9 durch einen Zwischenleiter 24. verbunden und der gegenüberliegende
Kontakt i9 mit einer um den magnetischen Fortsatz 18 gewickelten Spule 25, die über
den Leiter 26 mit dem anderen Hauptleiter 8 in Verbindung steht.
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In einem der Hauptleiter liegt der Selbstschalter 27. Parallel zur
Unterbrechungsstrecke des Schalters 27 liegt ein Stromkreis, der die Spule 28 und
den Widerstand 29 umfaßt. Diese Spule 28 ist gegen die Feldspulen 2 elektrisch um
go° versetzt.
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Zwischen den Leitern 8 und 9 liegen die Batterie 30 und der
Beleuchtungskreis 31, welcher mit einem beliebigen Schalter 32 und mit einem Widerstand
irgendeiner Form zur Aufrechterhaltung gleichbleibender Spannung an den Lampen ausgerüstet
ist.
In dem Batteriezweig liegt ein Amperestundenzähler 3.I, der
zweckmäßig bei Stromumkehr seinen Maßstab ändert und so geeicht ist, daß die Stromverluste
in der Batterie berücksichtigt sind und jederzeit die verfügbare Ladung angezeigt
wird. Ein fester Kontakt 35 am Amperestundenzähler ist über einen Leiter 37 mit
einem Ende der Feldspule 28 verbunden und ein beweglicher Kontakt 36 über einen
einstellbaren Widerstand38 mit dein Hauptleiter 9.
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Die Feldspule 28 ist finit der Batterie 30 durch einen Stromkreis
verbunden, der den Ainperestundenzähler 3d., den Widerstand 29, Feldspule -28, Anker
i, Spule 7 und Leiter 9 umfaßt. Wenn der Anker i langsam anfängt sich zu drehen,
fließt ein schwacher Strom durch die Feldspulen 2, Leiter io und i i, Kontakte 19
und 20, Leiter 14 und Spulen 22 und 23. Da die Spule 28 elektrisch um 9o gegen die
Feldspulen 2 versetzt ist und einet magnetischen Fluß fester Polarität erzeugt,
wird eine E. M. K. zwischen den Hilfsbürsten 5 und 6 in einer von dein Drehsinn
abhängenden Richtung erzeugt. Dieser Erregerstrom durch die Feldspulen 2 ruft eine
E. NI. K. zwischen den Bürsten 3 und d. hervor, so daß Strom von Bürste 3 durch
den Leiter 2(i, Spule 25, den Polwechsler, Leiter 24 und 9 und von da zurück nach
Bürste .I des Erzeugers fließt und den Schaltanker 18 magnetisiert. Bei geringen
Drehgeschwindigkeiten reicht die Erregung der Spule 25 aus, das drehbare Stück 17
nach der einen oder anderen Seite, je nach der Polarität der Betätigungsspulen 22
und 23, umzulegen. Die beweglichen Kontakte i 9 und 2o legen sich gegen die festen
Kontakte, und der Stromwechsler schickt den Strom von den Hauptleitern 8 und 9 durch
die N ebensclilußspulen 2 in solcher Richtung, (laß die von den Hauptbürsten hervorgerufene
E. M. K. clie von den Hilfsbürsten hervorgerufene verstärkt und beide gemeinsam
sehr schnell die Spannung des Erzeugers aufbauen. Da die Spule 28 immer im gleichen
Sinne erregt wird, so ändert ein Wechsel ini Drehsinn des Ankers die Polarität der
Bürsten 5 und 6, so (laß die Spulen 22 und 23, ihr Feld umkehren und mit der Spule
25, die von fester Polarität ist, dahin zusammen wirken, immer die richtige Feldverbindung
aufrechtzuerhalten. -Nach der Betätigung des Polwechslers wird der Erzeuger von
den Nebenschlußspulen 2 erregt, und die erhöhte Spannung reicht aus, den Selbstschalter
27 zu schließen.
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Durch den Selbstschalter wird die Spule 28 mit ihrem Widerstand 29
kurzgeschlossen, so (laß die Maschine keine weitere Erregung von der Feldspule 28
erfährt, vorausgesetzt, (laß die Kontakte des Amperestundenzählers 34 offen sind.
Der Hauptstrom ruft nun in den Ankerwindungen einen magnetischen Fluß in der Richtung
der Bürsten 3 und d. und rechtwinklig zu dem von den Feldwicklungen 2 erzeugten
Hauptfluß hervor. Der resultierende Fluß wird in der Drehrichtung verschoben und
die Gesamterregung bei steigendem Ankerstrom derart geschwächt, daß der Arbeitsstrom
des Erzeugers i unabhängig von der Drehgeschwindigkeit einen bestimmten Wert nicht
überschreitet.
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Die mit dein äußeren Stromkreis in Reihe liegende Spule 7 hat die
gleiche magnetische: Achse wie der Arbeitsstrom im Anker, aber eine entgegengesetzte
Wirkung. Durch Änderung der magnetisierenden Kraft dieser Spule, z. B. durch Änderung
der Winclungen, kann die verlangte Generatorleistung willkürlich verändert werden.
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Der Generator i speist die Batterie 30 über #len Aniperestundenzähler
3.a., bis dessen beweglicher Kontakt 36 mit dem festen Kontakt 35 in Berührung kommt.
Die Batterie hat dann genügende Ladung empfangen, und es wird ein Stromkreis von
Bürste 3, durch Spule 28, Leitung 37, Kontakte 35 und 36, den einstellbaren Widerstand
38, Speiseleiter 9, Spule 7 und Bürste 4. gebildet. Ein in diesem Stromkreis nun
durch die Spule 28 entgegengesetzt wie beim Anlauf fließender Strom entwickelt eine
verstärkte Gegen-E. M. K. zwischen den Hilfsbürsten 5 und 6, vermindert die Felderregung
und schwächt den vom Generator gelieferten Strom. Der Widerstand 38 kann so eingestellt
werden, (laß der Ladestrom beim - Schließen der Kontakte 34, 35 annähernd auf Null
sinkt.
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An Stelle des Amperestundenzählers kann auch ein elektromagnetisches
Relais verwendet werden, welches bei einer bestimmten Spannung der Batterie, z.
B. der vollen Ladespannung, anspricht und den Kontalct 35, 3(schließt.
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Die Spule 7 kann auch in den Lampenstromkreis verlegt werden, um den
Generator zu befähigen, die erhöhte Belastung bei Einschaltung vonLampen aufzubringen,
ohne daß sich der Ladestrom der Batterie verringert.
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In der Ausführungsform der Erfindung nach Abb. 2 ist die Dvnainomascliine
i mit zwei Hauptbürsten 3 und d. und einer Hilfsbürste. 5' ausgerüstet, die elektrisch
uni 9o gegen die Hauptbürsten 3 und d. versetzt ist. Die Maschine kann, wie dargestellt,
zweipolig, aber auch mehrpolig sein.
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Parallel zu den Kontakten des Selbstschalters 27 liegt ein Stromkreis,
bestehend aus Widerstand 48 und den bei 58 angeschlossenen Feldwicklungen 49, 5o,
51 und 52. Die zweiten Feldwicklungen 53, 5d-, 55 und 56 liegen in IZeilie finit
der Hilfsbürste 5'.
den Wicklungen 59 und 6o und geben den Polen
45 und 47 die Polarität N bzw.S. Wird nun durch Drehung des Ankers in der Pfeilrichtung
die Bürste 3 positiv und Bürste 5' negativ, so fließt ein Strom von der Bürste 3
durch Wicklung 59, Spule 22 des Feldwählers, Kontakt 15, Blattfeder 65, Spule 25,
die Wicklungen 63 und 64 zur Hilfsbürste 5'. Dieser Strom gibt dem Pol
44 eine gewisse Polarität, angenommen Süd, und Pol 46 die entgegengesetzte,
also Nord. Jetzt entsteht eine E. M. K. zwischen den Bürsten 3 und q., und fließt
Strom von der Bürste 3 durch die Wicklung 59, Spule 22 des Feldwählers, Kontakt
15, Blattfeder 65, Kontakt 16, Spule 23, Wicklung 6o zur Bürste 4. Die gegenseitige
Wirkung der Spulen 25, 22 und 23 legt das magnetische Glied 18 entgegen dem Uhrzeigersinne
um, wodurch der Kontakt zwischen der Blattfeder 65 und dem festen Kontaktstück 16
geöffnet wird, Blattfeder 65 und festes Kontaktstück 15 dagegen fester zusamniengedrückt
werden. Die Feldwicklungen 63 und 64. werden dadurch zwischen Bürste 3 und Hilfsbürste
5' gelegt. Gleichzeitig ist die Kompensationswicklung 6o ausgeschaltet, da ja der
Kontakt zwischen der Blattfeder 65 und dem Kontaktstück 16 unterbrochen ist. Da
die Kompensationswicklung 59 der Ankerrückwirkung entgegenwirkt, wird das Auflaufen
des Generators i erleichtert. Wenn der Generator auf größere Geschwindigkeit kommt,
entsteht auch eine höhere Spannung zwischen den Bürsten 3 und 4., und der Selbstschalter
27 wird sich schließen und Batterie und Arbeitskreis über die Wicklungen 59 und
6o an diese Bürsten legen. Durch das Schließen des Selbstschalters werden Widerstand
.f8 und Feldspulen 61 und 62 kurz-,geschlossen und arbeiten nicht weiter mit.
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Die Kompensationswicklungen 59 und 6o regeln den Ankerquerfluß, wodurch
eine bestimmte Charakteristik erzielt werden kann.
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Bei einem Anlauf des Dynamoankers entgegengesetzt der Pfeilrichtung
fällt die Polarität der Wicklungen 63 und 64 umgekehrt aus und bewirkt mit der umgekehrten
Drehrichtung, daß Bürsten 3 und q. ihre Polarität unverändert erhalten. Das magnetische
Glied 18 wird in der Uhrzeigerrichtung umgelegt. Kompensationswicklung 6o arbeitet
in ähnlicher Weise wie zuvor die KompensatiOnswicklung 59.
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Die Verbindung der Kompensationswicklungen 59 und 6o ist besonders
ins Auge zu fassen. Da Wicklung 59 den Feldstrom bei cler einen Drehrichtung und
Wicklung 6o den Strom bei der anderen Drehrichtung führt, wird die Kompensationswirkung
unabhängig von der Drehrichtung vorhanden sein.
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Wenn die bestimmten Bedingungen für den Schluß des Schalters 3:1 eingetreten
sind, wird dieser sich selbsttätig schließen. Der Schluß des Schalters 34 bezieht
die Windungen 61 und 62 wieder in seinen Stromkreis ein, und der Strom in den Wicklungen
61 und 62 unterstützt die Ankerrückwirkung darin, die von den Hauptfeldwicklungen
63 und 64 hervorgerufene E. M. K. zu vermindern und eine Verkleinerung des Hauptfeldstr
omes hervorzurufen.