DE40500C - Krempel mit circulirenden Decken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 76: Spinnerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. December 1886 ab.

Die Erfindung hat den Zweck, die Abnutzung der Enden der circulirenden Decken zu vermindern und die Richtigstellung der Garnitur der grofsen Trommel zu erleichtern.

Anstatt der gewöhnlich üblichen biegsamen Führungsschienen für die circulirenden Decken ist auf jeder Seite der Maschine ein Speichenrad oder Scheibenrad angebracht, welches am besten auf eine Hülse aufgesteckt ist, deren Flantsch mit Schlitzen versehen ist zum Durchstecken von Bolzen, welche die Hülse mit dem Gestell der Maschine in der Weise verbinden, dafs Hülse und Rad concentrisch mit dem Umfang der grofsen Trommel eingestellt werden kann; das Rad kann aber auch mit einer abgedrehten Nabe auf dem Zapfenlager der grofsen Trommel aufgepafst sein.

Das charakteristische Merkmal der Erfindung besteht darin, dafs das Rad eine langsame rotirende Bewegung hat, so dafs die Umfangsgeschwindigkeit dieses Rades mit der Geschwindigkeit der Bewegung der Decken übereinstimmt. Infolge dessen ist kein Reibungswiderstand zwischen Decken und Rad, so dafs eine aus irgend einem Material bestehende Bekleidung auf dem Umfang des Rades angebracht werden kann.

Nachdem die Decken nach der Garnitur der grofsen Trommel eingestellt worden sind, ist es nothwendig, dafs man den Durchmesser des Rades durch Abdrehen, Schleifen oder auf andere Weise verkleinert, sobald die Garnitur der Trommel nachgeschliffen wird.

Fig. ι stellt die Krempel von der Seite gesehen dar und Fig. 2 ist ein Verticalschnitt durch die eine Hälfte derselben.

α ist die grofse Trommel, b die Trommelwelle, welche in Lagern auf dem Stuhl c ruht; d ist die krumme Führungsschiene, d¹ das untere Gestell, und e sind die Decken, f ist das Rad, und zwar, wie auf der Zeichnung, ein Speichenrad, welches sich auf der mit Flantsch versehenen Hülse g leicht drehen läfst. Die letztere wird vermittelst der Bolzen g¹ am Stuhl c befestigt.

Auf dem Umfang des Rades f kann ein Metallring f^l oder eine Schicht von irgend einem entsprechenden Material angebracht sein, auf welches sich die Enden der Decken auflegen.

Auf der Fläche des Rades / sind Zähne /² angebracht, in welche eine auf der Schraubenwelle h sitzende Schraube ohne Ende eingreift und dem Rad f eine Drehung giebt, deren Umfangsgeschwindigkeit ungefähr der Geschwindigkeit der Bewegung der Decken entspricht. Die Schraubenwelle kann von irgend einem passenden Theil der Maschine aus getrieben werden.

Wenn die Kardengarnitur der Trommel a geschliffen worden ist, so mufs auch der Durch-*. messer des Speichenrades f verkleinert werden, um die Decken wieder richtig einstellen zu können. Es kann dies auf verschiedene Weise geschehen, am besten wird es jedoch vermittelst eines Schleifrades oder einer Schneidwalze z, welche von dem am Rahmen d verstellbar befestigten Arm j getragen wird, bewerkstelligt.

Wenn indessen der Umfang des Rades anstatt mit einem Metallring _/' mit einer Bekleidung von anderem Material, wie z. B.

Papier, versehen ist, so kann der Durchmesser des Rades durch Beschneiden oder durch Ablösen einer oder mehrerer Lagen Papier verkleinert werden. Wenn die Lager der Welle b ausgelaufen sind, so kann der Umfang des Rades f concentrisch mit dem Umfang der Trommel wieder dadurch richtig eingestellt werden, dafs die Schraubeng^l losgeschraubt werden und die Stellung der Hülse g regulirt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Krempel mit circulirenden Decken, bei welcher die erforderliche Stützung der in Wirkung befindlichen Decken mittelst zweier kreisrunder, auf beiden Seiten der Krempel angegeordneter verstellbarer Scheiben f erfolgt, deren Umfangsgeschwindigkeit gleich der fortschreitenden Geschwindigkeit der Decken ist oder nahezu mit derselben übereinstimmt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.