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Anordnung zur Ferneinstellung der Erhöhung von Geschützen. Die Höheneinstellung
von -Geschützen entsprechend derEntfernung des Zieles von einem Beobachtungspunkt
aus geschieht im allgemeinen nach zwei Hauptarten: i. Beim sogenannten »direkten
Richten« erhalten die Geschütze den der Zielentfernung entsprechenden Elev ationswinkel
von der Beobachtungsstelle in geeigneter Weise übermittelt. Die Geschützführer richten
dann ihre Geschütze mit den eigenenVisiereinrichtungen auf das sichtbare Ziel. Die
Abfeuerun.g geschieht meist örtlich durch besondere Feuererlaubnis von der Beobachtungsstelle
aus.
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z. Beim sogenannten »indirekten Richten« erhalten die Geschütze von
der Beobachtungsstelle nicht nur den der Zielentfernung entsprechenden Elevationswinkel,
sondern außerdem einen Zusatzwinkel übermittelt. Bei ortsfesten Anlagen den Zusatzwinkel,
der sich aus der Überführung ergibt, bei Schiffsanlagen, außerdem den Kippwinkel,
d. h. die Korrektur für dauernde Schieflage des Schiffes, sowie den Schlingerwinkel.
Bei dieser Richtart werden also den Geschützen alle Einstellwerte von der Beobachtungsstelle
übermittelt. Die Geschützführer brauchen das Ziel nicht zu sehen. Die Abfeuerung
erfolgt im allgemeinen gemeinsam für die ganze Batterie von der Zentralstelle aus.
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Die Übermittlung der Einstellwerte kann in beiden Fällen entweder
nach dem sogenannten »Folgezeigerprinzip« oder auch durch direkte elektrische Fernsteuerung
geschehen. Und zwar macht beim »direkten Richten« der Empfänger die Bewegungen des
Rohres mit. Beim - indirekten Richten« jedoch muß er mit dein Fundament ortsfest
verbunden sein, um die Zusatzwinkel richtig übertragen zu können. Für das direkte
Richten und (las indirekte Richten inuß also bisher je ein besonderer l:inl>fangsapparat
vorgesehen werden.
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Die Erfindung bezweckt, mit einem einzigen l'nipfangsapparat beide
Richtarten zu erinög-1;chen. Sie verwendet hierzu einen mit dein Rohr bewelichen
Empfänger und eine am Fundament' feste Marke, die als Hilfsziel dienen kann. Die
Abbildung zeigt eine Ausführungsform der Erfindung für ein Folgezeigerpr.inzip.
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Die Handkurbel 1i bewegt über .die Schnecke 12 und die Räder i i,
io den Zahntrieb 9 der Visierordnung des Rohres R. Gleichzeitig werden über die
bekannten Zwischenglieder i bis 8 die Gegenzeiger und w, den elektrisch ferngesteuertenZeigernzl
und z_ der Empfangsanordnung A nachbewegt. Die am Schildzapfen drehbar befestigte
Visiereinrichtung trägt ferner eine Marke in, die in der Nullage des Aufsatzes und
des von der Höhenrichtvorrichtung H über die Getriebe 13 bis 23 bewegbaren Rohres
mit einer am ortsfesten Wiegenträger W festen zweiten Marke i122 in Deckung ist.
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Die Empfangsanordnung A wird in bekannter Weise von der Gebevorrichtung
G an der Beobachtungsstelle z. B. durch ein Dreileitersynchronsvstein eingestellt.
Der Grobgeber g1 und der Feingeber g2 -werden in bekannter Weise durch (las Schneckengetriebe
37, 38 und Kegelradgetriebe 33 bis 36 von der Welle des Plan°tenrades
p., aus bewegt. Das Planetenrad p., erhält seinen Antrieb einmal
von der den h-levationswinkel enthaltenden Aufsatztrommel t, anderseits -wird es
über die Kegelräder 32, 25, 2d. und weitere Vorgelege von der Handkurbel k1 bewegt,
-wobei die Größe dieser Bewegung an einer Skala slel ablesbar ist. Diese von der
Handkurbel hl auf das Planetenrad p. übertragene Bewegung wird ferner vom Kegelrad
25 aus über die Kegelräder 26, 27, Planetenrad p1, Räder 28, 29, 30 und Zahnsektor
31 auf (las Leitrohr F übertragen. Bei Bewegung der Kurbel k1 werden also das Fernrohr
F und die Gebevorrichtung G bewegt. Das Planetenrad p1 steht ferner über das Getriebe
39 bis d.3 mit der Hanfllcurl)el h., und der Skala sie, in mechanischer Verbindung.
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Soll die Einrichtung für »direktes Richten« verwendet werden, so ist
die Wirkungsweise wie folgt: Der Aufsatzwinkel -wird an der Aufsatztrommel t eingestellt.
Diese Bewegung verstellt über das Planetenrad p2 die Gebevorrichtung
G.
Hierdurch «erden die Zeiger z1 und z., der Empfängeranordnung um diesen Elevations-,vinkel
verstellt und durch Nachdrehen der Gegenzeiger N3 und z4 die Visiereinrichtung um
diesen Winkel gegen ,die Rohrachse geneigt. Das Geschützfernrohr wird nun durch
die Höhenrichtvorrichtung H auf das dem Geschützführer sichtbare Ziel eingerichtet.
Will das Leitfernrohr F, z. B. beim Schlingern, auch auf dem Ziel bleiben, so wird
es mittels der Kurbel k. über 39 bis 43, p1, 28 bis 3 i bewegt. Das Planetenrad
p,. rollt hierbei auf dem durch ,das Schneckensystem an der Handkurbel k1 festgehaltenen
Zahnrad 27 ab.
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Soll die Einrichtung zum »indirekten Richten« benutzt werden, so wird
das Leitfernrohr nach dem Einstellen ,der :Aufsatztrommel t von der Kurbel k1 aus
bewegt. Die Drehung der Kurbel k1 bewegt über 24 bis 27, pl, 28 bis 31 erstens das
Leitfernrohr F, da jetzt das Kegelrad 43 durch die Schnecke 39 der Kurbel k., gesperrt
ist, anderseits über 2d, 25, 32 <las Planetenrad p=, so daß sich also
jede Bewegung des Leitfernrohrs, z. B. zum Ausgleich Gier Schlingerbewegung, jetzt
auch auf das Gebesystem G überträgt. Die den Gebern G1 und G, übermittelte und .damit
auf die Empfangsanordnung A übertragene Bewegung enthält nunmehr also außer dem
Aufsatzwinkel auch noch,den Zusatzwinkel, der sich aus Überhöhung, Schieflage oder
Schlingern ergibt. Mit der Kurbel K werden nunmehr wieder, wie vorher, die Gegenanzeiger
mit den ferngesteuerten Zeigern in Drehung gehalten und der Geschützführer richtet
nun mit der Höhenrichtmaschine II, ohne daß er das Ziel zu sehen braucht, die Marken
in, und m@ in Ülbereinstimmung.
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Diese Einrichtung hat noch den besonderen Vorteil, daß der Übergang
vom direkten zum indirekten Schießen besonders schnell erfolgen kann, da das Geschützfernrohr
bei beiden Richtarten dauernd auf das Ziel gerichtet bleibt.
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Statt des Folgezeigerprinzips, das eine Verstellung des Geschützvisiers
mit der Handkurbel K bedingt, könnte, wie schon bemerkt, auch eine Fernsteuerung
verwendet werden, so daß die Empfängeranordnung A die V isiereinrichtung direkt
steuert. Auch könnte z. B. statt der Marken in, und in. eine Hilfsvisiermarke
am Panzerschutz oder sonstwie ortsfest angebracht sein, nach der der Geschützführer
über das Geschützfernrohr oder eine Hil.fsvisiervorrichtung oder z. B. eine seitlich
verstellbare Versatzlinse richtet. Um Bedienungsfehler zu vermeiden, ist es zweckmäßig,
an den Kurbeln k1 und k. an sich bekannte wechselseitige Sperrungen vorzusehen,
die so wirken, daß, sobald eine Kurbel aus der Nullage bewegt wird, .die andere
dadurch selbsttätig mechanisch gesperrt wird.
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Das Leitfernrohr F kann ferner gleichzeitig dazu benutzt werden, der
Batterie die Seitenstellung durch besondere Geber in bekannter Weise zii übermitteln.