DE256155C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G3/00—Aiming or laying means
- F41G3/06—Aiming or laying means with rangefinder
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Length Measuring Devices By Optical Means (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 256155 KLASSE 72/. GRUPPE
JOHANNES SCHATTE in ST. AVOLD.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1910 ab.
Bekanntlich ist der Schußwinkel ψ (Fig. ι
der Zeichnung) j unter dem ein Geschütz zum Beschießen eines in der Entfernung r befindlichen
Zieles Z über die Visierlinie hinaus erhöht werden muß, nicht nur von der wirklichen
Zielentfernung, sondern auch von dem Lagewinkel a abhängig, unter dem das Ziel
erscheint. Es hat sich neuerdings bei der Verwendung von zum Bekämpfen beweglicher
ίο Hochziele (Ballons usw.) bestimmten Geschützen
das Bedürfnis nach »Schußentfernungsmessern«, d. h. solchen Entfernungsmessern
ergeben, die nicht nur die tatsächliche Zielentfernung, sondern auch unmittelbar
den Schußwinkel φ sowie die anderen Elemente des Schusses, Flugzeit, Brennlänge usw.,
angeben. Ein Entfernungsmesser dieser Art ist beispielsweise der von der Firma Goerz
ausgeführte »Schußentfernungsmesser« System Schatte (vgl. die deutsche Patentschrift
256154 der Klasse 72 f). Hinsichtlich der Optik gehört auch dieses Instrument zu derjenigen
Gruppe der Reflexionstelemeter, die sich auf dem Prinzip der Parallaxenmessung aufbauen. Durch Drehung zweier Glaskeile
werden die von den beiden Objektiven erzeugten Bilder zur Deckung gebracht.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine auf der Verwendung dieses Entfernungsmessers
beruhende, unmittelbar mit dem Geschütz verbundene Vorrichtung zum sofortigen Richten, bei der gleichzeitig mit der Einstellung
auf die wirkliche Entfernung auch die Einstellung des Schußwinkels zwangläufig bewirkt
wird, so daß auch der Zeitverlust, der durch das Übertragen des ermittelten Schuß
winkeis auf den Geschützaufsatz entsteht, vermieden wird. Die Anordnung kann so getroffen
sein, daß die Einstellung des Entfernungsmessers, welcher den Aufsatz ersetzt, unmittelbar auf das Geschütz übertragen wird,
so daß, wenn der Entfernungsmesser auf das Ziel eingestellt ist, auch -schon das Geschütz
gerichtet ist. Folgt der Beobachter dem Ziel mit dem Instrument, so folgt er ihm auch
gleichzeitig mit der Waffe, indem die Stellung des Geschützrohres sich beständig mit der Lage
des Ziels ändert und stets der dem Zielpunkt zugehörigen Schußentfernung entspricht.
Zu diesem Zwecke bedient man sich zweckmäßig einer Stellvorrichtung gemäß Fig. 2 der
Zeichnung, welche in folgender Weise konstruiert wird: Auf den Grundkreis trage man
die Lagewinkel α des Ziels ab, indem man, um den ganzen Umfang auszunutzen, den
Grundkreis in go gleiche Teile teilt. Die Zielentfernungen r werden in Richtung der
Längsachse und die zu jedem Lage winkel und jeder Zielentfernung gehörigen Schußwinkel
in radialer Richtung aufgetragen. Bei der Vorrichtung werden zweckmäßig zwei zueinander
symmetrische Stellkörper gemäß Fig. 5 verwendet, die dadurch entstehen, daß
man die Zielentfernungen nach rechts und nach links aufträgt.
In Fig. 3 bis 6 der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführung einer nach der Erfindung
eingerichteten Richtvorrichtung an einer Ballonabwehrkanone dargestellt, und zwar
zeigen Fig. 3, 4 das Geschütz in Seiten- und Endansicht, wobei das Rohr in Fig. 3 nach
einem Hochziel, in Fig. 4 horizontal eingestellt
ist, Fig. 5 das Innere der Vorrichtung mit den beiden Stellkörpern und der Stellvorrichtung,
Fig. 6 eine Seitenansicht der Stellvorrichtung in größerem Maßstabe. Fig. 7 zeigt
eine zweite Ausführungsform.
Die neue Vorrichtung besitzt als Hauptorgane zwei nach den vorstehenden Grundlagen
für das jeweilige Geschütz und die Munitionsart konstruierte Stellkörper k1, k2,
welche nebeneinander auf einer gemeinschaftlichen Achse w sitzen. Die Achse w ist in
den Seitenwandungen des Gehäuses g gelagert und trägt an ihrem äußeren Ende ein Zahnrad
u, durch das beide Stellkörper gedreht werden können. Das Gehäuse g umschließt
zugleich die Stellvorrichtung und einen Teil des Entfernungsmessers m.
Die Fühler f1, f2 werden durch Federn stets
gegen die Stellkörper k1, h% gedrückt. Die
Anfangsstellung dieser Fühler auf den Körpern ist derart, daß, wenn die Seelenachse
des Rohres um den Zielwinkel gedreht wird, die Spitze des betreffenden Fühlers auf der
dem Zielwinkel α entsprechenden Erhöhungskurve zu stehen kommt. Die Fühler sitzen
verschiebbar auf der Schraubenspindel k, welche ihrerseits von dem Handrad i aus durch die
Zahnräder h1, h2 gedreht werden kann. Die
Anordnung dieser Stellvorrichtung ermöglicht es, nachdem die Drehung des Rohres m um
den Zielwinkel α erfolgt ist, die Fühler um die (wirkliche) Zielentfernung einwärts zu verschieben,
wobei die entsprechend dem Ansteigen der Kurve um den arc φ, der der Ziel-
35' entfernung r entspricht (Fig. 1), sich heben.
Auf den Fühlern ist eine Leiste η befestigt, welche an ihren Enden zwei Zahnstangen n1
trägt, die die Verschiebung der Fühler oder deren Steigung um arc ep in eine Drehung des
Entfernungsmessers um φ in entgegengesetzter Richtung umsetzen und zu diesem Behufe
ihre Lageveränderung durch ein Zwischengetriebe m1 auf den drehbar gelagerten Entfernungsmesser
zu übertragen vermögen (Fig. 6).
Zugleich ist einer der beiden Fühler mit dem Schieber des Entfernungsmessers m verbunden,
um das Einstellen des Entfernungsmessers, welches das Zusammenfallen der Bilder des
Ziels bewirkt, vermittels des Handrades i vornehmen zu können.
Die Verbindung der Vorrichtung mit dem Geschütz ist aus den Fig. 3 und 4 erkennbar.
Die gezeichnete Ausführung soll jedoch nur zur Verdeutlichung des Prinzips dienen und
erschöpft in ihrer Darstellung keineswegs alle baulichen Einzelheiten. Auch bei dieser Einrichtung
ist jedoch in der Nullstellung, in der das Rohr horizontal steht (Fig. 4), die optische
Achse von m, d. h. die Visierlinie, der Seelenachse parallel; dreht man das Kurbelrad t
der Höhenrichtmaschine, so heben sich Rohr und Visierlinie um gleiche Winkel. Bei dieser
Drehung rollt das Zahnrad u auf dem Zahnrad υ (Fig. 3), das seine Lage beibehält; die
Durchmesser der Räder u, υ verhalten sich wie ι: 4. Mit dem Rade u drehen sich auch
die Stellkörper k1, k2, so daß die. Erhöhungskurve unter die Fühler gelangt, die dem Zielwinkel
α entspricht.
Die vorstehend beschriebene Ausführung ist nur gewählt, um den Erfindungsgedanken in
einfachster Weise zu veranschaulichen. Indessen besitzt sie praktisch den Nachteil, daß
noch eine besondere Ausschaltevorrichtung erforderlich wird, die verhindert, daß das Rad u
beim Nehmen der eigentlichen Erhöhung weiter auf dem Rad ν rollt. Mit Rücksicht
hierauf ergibt sich die Anordnung einer aus zwei Teilen bestehenden Richtmaschine als
kaum zu umgehende Notwendigkeit.
Zum Nehmen der »groben« und »feinen« Seitenrichtung dienen die Räder fi, q.
Ein Beispiel einer solchen Ausführung, bei welcher eine halbautomatische Einstellung ermöglicht
wird, ist aus Fig. 7 ersichtlich. Hier besteht die Rollenrichtmaschine am besten
aus zwei Einzelrichtmaschinen, und zwar einer unteren (I) und einer oberen (II). Mit der
unteren Richtmaschine (Handrad t) wird dem Rohr sowohl als auch dem Entfernungsmesser
die Richtung nach dem Ziel gegeben, wodurch der Zielwinkel ausgeschaltet wird. Die Achse
der Stellkörper k1, k2 dreht sich dabei um
das dem Zielwinkel entsprechende Maß, so daß die diesem Zielwinkel zugehörige Erhöhungskurve
unter die Fühler zu liegen kommt. Werden nun durch Drehen des Rades i die beiden Zielbilder im Entfernungsmesser
zum Zusammenfallen gebracht, so hebt sich die Stange n, und das Rad w1 (Fig. 6)
wird durch die Zahnstange n1 gedreht. Mit dem Rade m1 dreht sich ein Zeiger, der an
der rechten Seite der Lafette angebracht ist, aus seiner Nullstellung heraus. Auf seiner
Achse, aber unabhängig von ihm drehbar, ist ein zweiter Zeiger drehbar angeordnet. Die
Drehung dieses Zeigers wird eingeleitet durch die obere Richtmaschine, also von t1 aus, und
ist der Erhöhung proportional. Aufgabe des an der rechten Seite der Lafette stehenden
Kanoniers ist es, den zweiten Zeiger durch Drehen an i1 mit dem ersten Zeiger in Deckung
zu bringen und zu erhalten. Dann ist das Geschütz gerichtet.
Für ganz automatische Einstellung könnte die Einrichtung folgendermaßen getroffen werden:
Die Stellkörper k1, k2 werden dadurch gebildet,
daß auf einen Zylinder nach Fig. 2 in Richtung der Längsachse die Erhöhungswinkel
φ, an der Peripherie des Zylinderquer-Schnitts der Zielwinkel α und in Richtung der
Radien, vom Zylindermantel aus nach außen,
die Zielentfernungen oder das Maß aufgetragen wird, um das die Glaskeile des Entfernungsmessers
bei der betreffenden Entfernung gedreht werden müssen, um die Zielbilder zur
Deckung zu bringen. Das Rad i, das dann an der anderen Seite (Fig. 7) etwa über dem
Rade u anzuordnen ist, sei durch ein geeignetes Getriebe mit der oberen Richtmaschine t1
verbunden; seine Drehung sei also der von t1
proportional. Die Hebung der Stange η werde jetzt aber durch die Zahnstange n1 auf die
Glaskeile des Entfernungsmessers übertragen. Dreht man also t1, so hebt sich das Rohr,
erhält also die eigentliche Erhöhung (über der Visierlinie), und gleichzeitig gleiten die Fühler
f1, f· um ein entsprechendes Stück, in der
Achsenrichtung von k1, k2 gemessen, auf der
Mantellinie des Stellkörpers entlang und werden so weit gehoben, bis die Zielbilder zur
Deckung gebracht sind. Ist das geschehen, so ist das Rohr gerichtet.
Tn diesem Falle befinden sich die Handräder t, t1 beider Höhenrichtmaschinen auf der
linken Seite der Lafette und werden von demselben Mann bedient.
Um »Seitenverschiebung« nehmen zu können, ist der Entfernungsmesser um eine in
der Linie x-x (Fig. 4) liegende Achse drehbar angeordnet. Die jeweilige Schußtafelseitenverschiebung,
vermehrt durch die für Wind und Zielbewegung kommandierte, wird zweckmäßig mittels des Handrades « und einer
Führungsschiene b bewirkt, wobei die Verschiebungsgröße durch Ablesen einer Teilung
in der öffnung I erhalten wird. Der verwendete
Entfernungsmesser ist so eingerichtet, daß Schußentfernung, absolute Entfernung,
Flugzeit, Brennlänge und Seitenverschiebung sämtlich durch die erwähnte öffnung I direkt
abgelesen werden können.
Die Geschützbedienung würde, bei Anwendung der ganz automatischen Ausführung mit
drei Mannschaften P1, P2, P3, folgendermaßen geschehen können:
P1 hat einen Platz am Entfernungsmesser, links neben dem Verschluß, P2 rechts. P2 nimmt
die grobe Seitenrichtung mittels des Handrades φ und folgt dauernd dem Ziel. Er bedient
sich dabei eines kleinen, rechtwinklig gebogenen Fernrohres ς (Fig. 4), das nur um
eine wagerechte Achse beliebig gedreht werden kann. P1 dreht das Handrad t, bis das
Ziel in 0 erscheint. Dann läßt er durch Drehen an t1 die Zielbilder im Instrument zusammenfallen.
P2 liest darauf die Seitenverschiebung bei I ab und stellt sie mittels a, b
ein. Hierbei hat P1 durch Drehen des Handrades q zu verhindern, daß das Ziel aus dem
Gesichtsfeld herausgleitet. Ist die Einstellung beendet, so ist das Geschütz gerichtet, und
es kann anhaltend geschossen werden. P3 ladet und feuert ab.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum schnellen (halbautomatischen oder ganzautomatischen)
Richten von zum Bekämpfen beweglicher Hochziele (Ballons usw.) bestimmten Geschützen,
dadurch gekennzeichnet, daß vermöge der Einstellung des Entfernungsmessers System Schatte auf den Ziel-
j winkel gleichzeitig die dadurch bedingte Korrektur der Erhöhung erfolgt, und zwar
durch zwei einander symmetrische, achsial nebeneinander angeordnete, drehbare Stellorgane
oder Getriebemittel (k1, kzj, welche
den Beziehungen zwischen den ballistischen Größen: Zielentfernung, Lagewinkel des
Ziels und Schußwinkel entsprechend konstruiert sind.
2. Richtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem
Stellkörper (k1, k2) ein Fühler (f1, p) in
Verbindung steht, der sich auf der Außenfläche eines Körpers bewegt, und dessen
j Bewegung in der einen Richtung durch ein zum Einstellen des Lagewinkels des
Ziels dienendes Getriebe bewirkt wird, während seine Bewegung in der anderen Richtung den Entfernungsmesser so einstellt,
daß die beiden in ihm sichtbaren Zielbilder zusammenfallen.
3. Richtvorrichtung nach Anspruch 1 und 2 für halbautomatische Einstellung,
dadurch gekennzeichnet, daß mit den Getrieben, durch welche der Entfernungsmesser
entsprechend der Entfernung und dem Lagewinkel des Ziels eingestellt wird, ein Zeiger verbunden ist, mit dem zwecks
Einstellung des Rohres auf die erforderliehe Erhöhung in an sich bekannter Weise
ein zweiter, durch die Höhenrichtmaschine des Geschützes angetriebener Zeiger zur
Deckung gebracht wird.
4. Richtvorrichtung nach Ansprach 1 und 2 mit ganzautomatischer Einstellung,
dadurch gekennzeichnet, daß die obere Höhenrichtmaschine des Geschützes mit dem zum Einstellen des Entfernungsmessers
dienenden Getriebe unmittelbar in Verbindung steht, so daß gleichzeitig mit der
Einstellung des Entfernungsmessers auch die Einstellung des Geschützes auf die erforderliche
Erhöhung erfolgt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE256155C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1116114B (de) * | 1958-07-11 | 1961-10-26 | Cadillac Gage Co | Optisches Richtgeraet zum Richten eines Geschuetzes |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1116114B (de) * | 1958-07-11 | 1961-10-26 | Cadillac Gage Co | Optisches Richtgeraet zum Richten eines Geschuetzes |
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