DE4039274A1 - Bremsseilbefestigung fuer eine feststellbremse, insbesondere fuer eine duo-servo-topfhandbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsseilbefestigung für eine Feststellbremse (s. z. B. Bremsenhandbuch, 9. Auflage 1985; Bartsch Verlag; Seite 135).

Bekannt sind Duo-Servo-Feststellbremsen, die mechanisch über einen Seilzug betätigt werden. Diese Bremse wird in Fahrzeugen verwendet, die an allen Rädern mit Scheibenbremsen ausgerüstet sind. Sie ist im Scheibentopf der Hinterradscheibenbremse untergebracht, wobei die Bremsbacken durch ein Spreizschloß an die Bremstrommel gepreßt werden. Das Spreizschloß setzt sich aus einer Drucklasche und einem Betätigungshebel zusammen, die sich beide an einem Gelenkbolzen abstützen. Dabei wird das Bremsseil durch eine Öse im Betätigungshebel verstiftet. Neben der Unfallgefahr, die von dem heraushängenden Seil ausgeht, gestaltet sich der Montagevorgang des Einhängens des Bremsseiles sehr ungünstig und aufwendig, da das Seil durch den Achsschenkel über die Schutzbuchse in das Spreizschloß eingefädelt werden muß, zumal wenn in dieser Montagestufe die Bremstrommel bereits befestigt ist.

Die Erfindung geht daher aus von einer Bremse der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bremsseilbefestigung zu schaffen, bei der ein einfaches unkompliziertes Einhängen des Bremsseiles unfallfrei ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen in das Spreizschloß einer am Fahrzeug befestigten Bremstrommel gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Bremse durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Durch die Erfindung ist gewährleistet, daß das Bremsseil erst nach der Montage der Bremse, allein durch die von Hand erzeugte Vorschubbewegung des Bremsseiles in Richtung des trichterförmigen Kanales sich selbsttätig in den Gabelsitz des Betätigungshebels einhängt.

Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 2 und 3 sehen vor, daß das Sicherungselement als Feder ausgebildet ist und an den Enden der Gabel des Betätigungshebels anliegt. Von Vorteil hierbei ist, daß der Seilendnippel des Bremsseiles nach Überwindung der Federkraft des Sicherungselementes und mit Hilfe ihrer Rückstellkraft ein selbsttätiges Einhängen bewirkt.

Andere erfindungsgemäße Weiterbildungen gemäß Anspruch 4 und Anspruch 5 geben vor, daß das Sicherungselement formschlüssig in der Gabel der Drucklasche einsteckbar angeordnet und als offene Spange ausgebildet ist.

Von vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Merkmalskombination gemäß Anspruch 6, gemäß der der Seilendnippel des Bremsseiles als Einführhilfe vorzugsweise kegelförmig verjüngt ausgebildet ist und dem trichterförmigen Kanal angepaßt ist, damit der Seilendnippel beim Einhängen nicht an Kanten hängen bleibt.

Die weiterbildenden Merkmale nach Anspruch 7 unterstützen die Möglichkeit, das Seilende automatisch in die Gabel des Betätigungshebels einzuführen. Dabei muß das Seil so steif und das Federungselement so elastisch sein, daß der in den Trichter eingeführte Nippel das Sicherungselement am Trichterboden federnd wegzubiegen vermag, so daß der Nippel unter die Gabel geschoben wird und das zurückfedernde Spreizelement das darüberliegende schmalere Teil in die Gabel drückt.

In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 8 besteht das Sicherungselement aus einer Blattfeder in Form einer offenen Spange mit zwei zur Anlage an die Drucklasche und den Betätigungshebel bestimmten Schenkeln. Diese Form ist besonders einfach und zweckmäßig. Zur Lagesicherung des Sicherungselements kann der an der Drucklasche anliegende Schenkel gemäß Anspruch 9 nach außen abgewinkelt sein.

Die Erfindung wird noch verbessert, wenn dieser Schenkel gemäß den Ansprüchen 10 bis 12 an der Drucklasche eingerastet ist. Durch diese Maßnahme wird ein unbeabsichtigtes Herausfallen des Sicherungselements, beispielsweise beim Einhängen des Bremsseils wirkungsvoll verhindert.

Mit Anspruch 13 wird eine Ausgestaltung des zweiten, am Betätigungshebel anliegenden Schenkels offenbart, die ein Verhaken des Schenkels mit dem Endnippel des Bremsseils verhindert.

Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebig sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

Es zeigen

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Spreizschlosses einer Duo-Servo-Feststellbremse mit eingestecktem Sicherungselement und einzuführendem Bremsseil, einschließlich der angedeuteten Endstellung des Seilendnippels im Gabelsitz des Betätigungshebels,

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt gemäß Fig. 1 längs der Linie A-A in Pfeilrichtung (von unten nach oben) betrachtet,

Fig. 3 eine weitere Ausführung von einem erfindungsgemäßen Sicherungselement,

Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit verliersicher eingerastetem Sicherungselement und

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit eingerastetem Sicherungselement.

Das Spreizschloß der Duo-Servo-Feststellbremse besteht aus einer Drucklasche 1 und einem Betätigungshebel 2, die sich beide an einem Gelenkbolzen 3 abstützen. Dabei stehen die Drucklasche 1 und der Betätigungshebel 2 über formschlüssig anliegende Distanzhebel 4 mit Bremsbacken 5 in Verbindung.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Drucklasche 1 und der Betätigungshebel 2 jeweils aus miteinander zusammenwirkenden Winkelhebeln gabelförmig ausgebildet, wobei der Betätigungshebel 2 innerhalb der Gabel 6 der Drucklasche 1 angeordnet ist. Im Scheitelpunkt der Gabel 6 ist ein Sicherungselement 7 angeordnet. Das Sicherungselement 7 ist in Form einer offenen Spange ausgebildet, wobei der eine federnde Schenkel 8 mit den Außenkanten der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 in Verbindung steht. Der dem federnden Schenkel 8 gegenüberliegende Schenkel 10 ist abgewinkelt und greift zusammen mit dem abgewinkelten Scheitelpunkt 11 des Sicherungselementes formschlüssig über die Wandung der Gabel 6 der Drucklasche 1. Damit ein in die Gabel 9 des Betätigungshebels 2 einzuhängendes Bremsseil 12 mit einem Seilendnippel 13 nicht an den Kanten hängen bleibt, ist der Seilendnippel kegelförmig verjüngt ausgebildet. Beim Einhängen des Bremsseiles 12 bewegt sich der Seilendnippel 13 in einem von der Drucklasche 1 und dem Betätigungshebel 2 vorgesehenen Zwischenraum 14. Der Zwischenraum 14 bildet dabei durch die Außenkanten der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 und den Schenkel 8 des Sicherungselementes 7 einen trichterförmigen Kanal. Der an den Außenkanten der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 anliegende federnde Schenkel 8 wird beim Einfädeln durch den kegelförmig verjüngten Seilendnippel 13 des Bremsseiles 12 weggedrückt. Hat der Seilendnipel 13 die Außenkanten der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 passiert, so wird der Seilendnippel 13 durch die Rückstellkraft des Schenkels 8 des Sicherungselementes 7 in Richtung der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 gedrückt. Am Ende dieses Einhängevorganges befindet sich das Bremsseil 12 damit zwischen der Gabel 9 des Betätigungshebels 2.

Bei der ersten Zugbelastung des Bremsseiles 12 wird der Seilendnippel 13 endgültig in die vorgegebene Funktionslage der Gabel 9 gebracht.

Eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Sicherungselementes 7′ ist in Fig. 3 dargestellt.

Das Sicherungselement 7′ mit seinen Schenkeln 8′ und 10′ hat den Vorteil, daß ein kleinerer Einbauraum benötigt wird, wobei jedoch eine größere Kraft für die Überwindung des federnden Schenkels 8′ bei der Bremsseilmontage notwendig ist. Dabei kann der Schenkel 8′ so schmal ausgeführt sein, daß er zwischen die beiden Finger der Gabel ragt. Dabei muß allerdings sichergestellt sein, daß der Schenkel 10′ hinreichend fest am Scheitel der Drucklasche 1 verankert ist.

Das Aushängen des am Bremsseil 12 befindlichen Seilendnippels 13 erfolgt bei eingebauter Bremse ebenfalls auf einfache Weise, indem nach dem Abschrauben eines Hinterrades durch eine in der Bremstrommel angeordnete Bohrung der federnde Schenkel 8 bzw. 8′ beiseite gedrückt wird und der Seilendnippel 13 aus der Gabel 9 des Betätigungshebels 2 gerückt werden kann.

Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Drucklasche 1 in ihrem zum Andruck an den Distanzhebel 4 der Bremsbacke 5 bestimmten Endabschnitt 19 einen Durchbruch 15 auf, der vom Innenraum der Gabel 6 der Drucklasche 1 nach außen verläuft. Der Schenkel 10 des Sicherungselements 7 liegt mit einem ersten Abschnitt an der Innenwand der Gabel 6 federnd an und erstreckt sich mit einem abgewinkelten zweiten Abschnitt in den Durchbruch 15 hinein. Das freie Ende 16 des Schenkels 10 ist nochmals abgewinkelt und rastet an einer äußeren Kante des Durchbruchs 15 ein.

Eine weitere Möglichkeit, den Schenkel 10 am Spreizschloß einzurasten, zeigt Fig. 5. Der Endabschnitt 19 der Drucklasche 1 ist hier auf seiner Außenseite mit einer Ausnehmung 18 versehen. Der Schenkel 10 greift mit seinem zweiten Abschnitt von innen nach außen um den Endabschnitt 19 herum und rastet mit seinem S-förmigen freien Ende 17 in die Ausnehmung 18 ein.

Claims (13)

1. Bremsseilbefestigung für eine Feststellbremse, insbesondere für eine Duo-Servo-Topfhandbremse, mit einem aus einer Drucklasche und einem mit einer Gabel versehenen Betätigungshebel bestehenden Spreizschloß, wobei in der Gabel an dem Betätigungshebel ein Bremsseil befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Drucklasche (1) und Betätigungshebel (2) ein das Hindurchführen eines Seilendnippels (13) des Bremsseiles (12) ermöglichender Zwischenraum (14) vorgesehen ist, und daß im Bereich des Zwischenraumes (14) ein vorzugsweise federnd ausgebildetes Sicherungselement (7, 7′) angeordnet ist.

2. Bremsseilbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherungselement (7, 7′) als Feder ausgebildet ist.

3. Bremsseilbefestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherungselement (7, 7′) an den Enden der Gabel (9) des Betätigungshebels (2) anliegend ausgebildet ist.

4. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherungselement (7, 7′) formschlüssig in die Gabel (6) der Drucklasche (1) einsteckbar angeordnet ist.

5. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherungselement (7, 7′) als offene Spange ausgebildet ist.

6. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilendnippel (13) des Bremsseiles (12) als Einführhilfe vorzugsweise kegelförmig verjüngt ausgebildet ist.

7. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände des Zwischenraums in Verbindung mit dem Sicherungselement in Hindurchführrichtung des Seilendnippels (13) für diesen einen sich verjüngenden Trichter bilden, der das Seilende selbsttätig in die Gabelbefestigung führt.

8. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise aus einer Blattfeder bestehende Sicherungselement (7, 7′) in Form einer federnden, offenen Spange ausgebildet ist, die zwei von einem Scheitelpunkt (11) ausgehende Schenkel (8, 8′, 10, 10′) zur federnden Anlage an die Drucklasche (1) und den Betätigungshebel (2) aufweist.

9. Bremsseilbefestigung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Schenkel (10, 10′) an der Innenwand der Gabel (6) der Drucklasche (1) anliegt und an seinem freien Ende sowie im Bereich des Scheitelpunkts (11) nach außen abgewinkelt ist.

10. Bremsseilbefestigung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schenkel (10, 10′) an der Drucklasche (1) eingerastet ist.

11. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zum Andruck einer Bremsbacke (5) bestimmten Endabschnitt (19) der Drucklasche (1) ein im wesentlichen senkrecht zum Bremsseil (12) verlaufender und vom Innenraum der Gabel (6) der Drucklasche (1) nach außen reichender Durchbruch (15) vorgesehen ist und daß sich der erste Schenkel (10) des Sicherungselements (7) mit seinem freien Ende (16) in den Durchbruch (15) erstreckt und dort einrastet (Fig. 4).

12. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenseite des zum Andruck einer Bremsbacke (5) bestimmten Endabschnitts (19) der Drucklasche (1) eine Ausnehmung (18) vorgesehen ist, daß der erste Schenkel (10) des Sicherungselements (7) den Endabschnitt (19) umgreift und mit seinem vorzugsweise S-förmigen freien Ende (17) in der Ausnehmung (18) einrastet.

13. Bremsseilbefestigung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende eines zweiten, an der Gabel (9) des Betätigungshebels (2) anliegenden Schenkels (8) des Sicherungselements (7) schlaufenförmig umgebogen ist.