DE4038910A1 - Aufblasbarer prallschutzsack fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Prallschutzsack für Kraftfahr
zeuge, Airbag genannt, bestehend aus einer Folie oder einer Folie mit
Gewebebeschichtung.
Aufblasbare Prallschutzsäcke sind in vielen Ausführungen unter der Be
zeichnung Airbag bekannt. Sie werden in Kraftfahrzeugen eingebaut, um bei
Zusammenstößen ein elastisches Auffangen der Fahrzeuginsassen, insbeson
dere des Kraftfahrzeuglenkers, zu gewährleisten. Unmittelbar nach dem
Fahrzeugaufprall wird durch bekannte Einrichtungen eine Treibgasladung
elektrisch gezündet. Durch die Expansion des Treibgases wird der in einem
speziellen Lenkradfach verstaute Airbag entfaltet und aufgeblasen. Die
Aufprallenergie des Körpers des Kraftfahrzeuglenkers wird zu einem so
großen Teil durch den Airbag aufgenommen, daß eine ernsthafte Verletzungs
gefahr des Fahrzeuglenkers nahezu ausgeschlossen werden kann. Der Airbag
seinerseits wird durch geeignete Öffnungen oder Ventile in der Art ent
lüftet, daß der Airbag nach maximal 500 Millisekunden soweit zusammen
gefallen ist, daß das Gesichtsfeld des Fahrzeuglenkers zu einer eventuell
nötigen Steuerung des Kraftfahrzeugs wieder freigegeben wird.
Die derzeit im Lenkradfach verstauten Airbags wurden durch Vernähen
und/oder Vulkanisieren von mit Gummi oder gummiartigen Stoffen beschich
teten Geweben überwiegend in Handarbeit hergestellt. Dies ist äußerst
kostenintensiv. Trotzdem ist eine gleichbleibende Reißfestigkeit der Nähte
über Jahre hinaus nicht gewährleistet.
Es stellte sich daher die Aufgabe, eine deutliche Vereinfachung der Air
bagherstellung bei gleichzeitiger Verbesserung der Alterungsbeständigkeit
der Nähte zu erzielen, und durch die dann kostengünstigere Herstellung und
längere Lagerungsfähigkeit der Prallschutzsäcke eine automatisierte Pro
duktion und somit einen Massenumsatz zu ermöglichen.
Diese Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Folie thermo
plastisches Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen,
Polyamid oder Mischungen dieser Materialien verwendet wird.
Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Prallschutzsackes sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Die Erfindung mit den wesentlichen erfinderischen Merkmalen wird im fol
genden näher beschrieben und teilweise mittels Zeichnungen dargestellt.
Erfindungsgemäß wurden als Folienmaterial beispielsweise thermoplastisches
Polyurethan, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder
Mischungen dieser Materialien verwendet, wobei vorzugsweise thermoplasti
sches Polyurethan auf Ether-, Ester- oder Mischbasis zum Einsatz kommt.
Die 20-1000 µm dicken Folien mit Shorehärten zwischen 60A und 55D werden
je nach späterer Anwendung - mit oder ohne Gewebebeschichtung - im Blas-
oder Kalanderverfahren hergestellt. Die Beschichtung der Folien mit den
obengenannten Gewebearten, vorzugsweise mit Polyamidgewebe, erfolgt mit
tels eines Haftvermittlers, der zwischen Folie und Gewebe in Form einer
Haftvermittlerfolie oder eines Haftvermittlerpulvers aufgebracht wird.
Der Airbag wird nachfolgend im Detail anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt den Airbag in normalen Zustand,
Fig. 2 zeigt den Airbag in aufgeblasenem Zustand.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Airbag aus Bagdeckel 1 -
Durchmesser 70-90 cm - Bagboden 2, zunächst identisch mit dem Bagdeckel,
dem Halterring 3 zur Befestigung des Bagbodens am Gasgenerator, dem Ein
bauteil 4 mit mehreren Haltebändern 5 zur Stabilisierung und Formgebung im
aufgeblasenen Zustand und dem Hitzeschild 6.
Die Fertigung des Airbags erfolgt wie nachstehend:
Mittels Ringelektroden wird das Einbauteil im Zentrum des Bagdeckels mit
demselben verschweißt. Die Haltebänder des Einbauteils werden durch den
ausgeschnittenen Bagboden gezogen, um den Haltering - der über den Aus
schnitt des Bagbodens gelegt ist - gelegt, das Hitzeschild wird in den
Ausschnitt des Bagbodens eingelegt, und anschließend werden Haltebänder,
Haltering und Hitzeschild mit dem Bagboden am Umfang des Ausschnitts
mittels einer Ringelektrode verschweißt. Letztendlich werden Bagdeckel und
Bagboden mittels einer Ringelektrode zusammengeschweißt und der Airbag
geschlossen. Eventuelle Entlüftungslöcher können vor dem Zusammenschweißen
in die Folien eingestanzt werden.
Als Schweißmethoden können das Wärmekontakt-, das Wärmeimpuls-, das Hoch
frequenzschweißen oder eine Kombination dieser Schweißtechniken angewendet
werden.
Gute Ergebnisse zeigt das Hochfrequenzschweißen in Verbindung mit beheiz
ten Elektroden und hohem Andruckgewicht. Im Standardhochfrequenzschweiß
verfahren wurde beispielsweise bei einer 0,3 mm TPU-(Ether-)Folie eine
Schälfestigkeit von < 4,5 N/mm bei einer Dehnung von < 80% erreicht. Für
einen Standardfahrerairbag werden zur Fertigung drei Hochfrequenz-Ring
elektroden benötigt.
Als Folienmaterial können beispielsweise thermoplastisches Polyurethan (TPU
auf Ether-, Ester- oder Mischbasis), Polyvinylchlorid, Polypropylen, Poly
ethylen, Polyamid oder Mischungen dieser Thermoplaste eingesetzt werden,
wobei vorzugsweise TPU zum Einsatz kommt. Die 20-1000 µm dicken Folien mit
Shorehärten zwischen 60A und 55D werden je nach späterer Anwendung - mit
oder ohne Gewebebeschichtung - im Blas- oder Kalanderverfahren herge
stellt.
Die Beschichtung mit den obengenannten Gewebearten, vorzugsweise mit Poly
amidgewebe, kann, wenn erforderlich, mittels eines Haftvermittlers erfol
gen, der zwischen Folie und Gewebe in Form einer Haftvermittlerfolie oder
eines Haftvermittlerpulvers aufgebracht wird. Als Beschichtungstechniken
werden u. a. die Kaschierung und Flammkaschierung mit Erfolg angewendet.
Eine TPU-Folie auf Etherbasis mit einer Dicke von 500 µm und einer Shore
härte von 85A wird für die Herstellung des Bagdeckels und -bodens verwen
det. Das Einbauteil wird aus einer 50 µm dicken TPU-Folie mit Polyamid
gewebebeschichtung und einer Haftvermittlerfolie hergestellt. Der Flamm
schutz besteht aus einer 100 µm starken TPU-Folie. Zum Verschweißen wird
das HF-Verfahren mit gleichzeitig beheizten Elektroden angewendet.
Der komplette Airbag wird aus einer 100 µm starken TPU-Folie mit Polyamid
gewebebeschichtung im Hochfrequenzschweißverfahren hergestellt.
Ein Airbag wird aus einer 500 µm dicken TPU-Folie für Boden und Deckel und
einer 1000 µm dicken Folie für das Innenteil hergestellt. Der Flammschutz
beutel besteht ebenfalls aus reinem TPU (100 µm Folie).
Eine Kombination, bei der alle Teile aus dem gleichen Material ohne Anhaf
tungen bestehen, zeigt den Vorteil, daß der gesamte Airbag später einmal
ohne Vorbehandlung einem Rohstoffrecycling zugeführt werden kann (bei
qualitativ hochwertigen Thermoplasten wie TPU besonders interessant).
Deckel und Boden des Airbags bestehen aus PVC-Folie der Shorehärte 80A und
einer Dicke von 500 µm, das Einbauteil aus einer 100 µm starken Weich-PVC-
Folie mit Polyestergewebeverstärkung, der Flammschutz aus 100 µm
PVC-Folie. Eine Verschweißung der Einzelteile erfolgt mittels Wärmeimpuls
verfahren.
Deckel und Boden des Airbags bestehen aus einer 100 µm TPU-Folie mit einer
Beschichtung aus einem elastischen Polyamidgewebe, das Einbauteil aus
50 µm starker TPU-Folie mit einem unelastischen Polyamidgewebe als Be
schichtung, der Flammschutzbeutel aus 100 µm dicker, reiner TPU-Folie.
Durch geeignte Kombinationen von reiner Folie mit einer hohen Dehnung (je
nach Material und Härte bis über 700%) und einer Folie mit Gewebe
beschichtung mit geringer Dehnung (je nach den verwendeten Materialien
unter 50%), können die Eigenschaften des kompletten Airbags bezüglich
Energieaufnahme, Polsterwirkung, Rückhaltekraft usw. je nach den Erfor
dernissen eingestellt werden.
Claims (4)
1. Aufblasbarer Prallschutzsack für Kraftfahrzeuge, Airbag genannt,
bestehend aus einer Folie oder einer Folie mit Gewebebeschichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß als Folie thermoplastisches Polyurethan,
Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder Mischungen
dieser Materialien verwendet wird.
2. Prallschutzsack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gewebebeschichtung ein Material mit mehr a1s 50 N/mm2, beispielsweise
Polyamid, Polyester, Polyaramid, Glasfaser, Kohlefaser, Naturfaser
oder eine Mischung aus diesen Materialien verwendet wird.
3. Prallschutzsack nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hitzeschild aus demselben Material wie der Prallschutzsack
gefertigt wird.
4. Prallschutzsack nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im aufgeblasenen Zustand durch Hältebänder die Form des Prall
schutzsackes vorgegeben wird.
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