DE3942694C3 - Abdeckung für einen gefalteten Gassack einer Aufprallschutzvorrichtung in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Abdeckung für einen gefalteten Gassack einer Aufprallschutzvorrichtung in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abdeckung für einen gefalteten Gassack einer Aufprallschutzvorrichtung in
Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Gassäcke blasen sich plötzlich auf, wenn das
Fahrzeug seine Geschwindigkeit schnell verringert oder ein anderes Ereignis auf einen Zusammenstoß des
Fahrzeugs hindeutet, um einen Insassen vor einem Aufprall auf im wesentlichen vor ihm liegende Teile des
Fahrzeugs wie Steuerrad, Armaturenbrett oder Windschutzscheibe zu schützen.
Derartige Gassäcke befinden sich in gefaltetem Zustand in einem Gehäuse, das zum Teil von einem Träger
gebildet wird, der am Fahrzeug befestigt ist, z. B. an der Nabe des Steuerrads. Der Gassack ist am Träger
festgehalten und zum Teil von einer Abdeckung umgeben, die sich im allgemeinen zwischen dem gefalteten
Gassack und dem Fahrzeuginsassen befindet. Als Werkstoff für die Abdeckung wird bisher in großem Umfang
ein Polymermaterial verwendet, das Schwachzonen besitzt, um ein leichtes, geregeltes Aufreißen zu gestatten,
wenn der Gassack sich aufbläht, aus dem Gehäuse hervortritt und seine voll aufgeblähte Form einnimmt. Bei
einer derartigen Abdeckung ist es natürlich von besonderer Bedeutung, daß sie nicht in Teile zerbirst, die gegen
Fahrzeuginsassen geschleudert werden, um diese nicht durch die herumfliegenden Teile zu gefährden. Eine
übliche Lösung dieses Problems besteht im Vorsehen einer Verstärkung, üblicherweise eines Netzes, wie z. B. in
der DE 37 07 370 A1 offenbart.
Abdeckungen mit Verstärkungsnetzen werden im allgemeinen aus einem Kunststoff mit relativ geringer
Festigkeit hergestellt, wie z. B. aus einem Polyurethan-Schaumstoff. Das Verstärkungsnetz wird in das Abdec
kungsmaterial eingeformt und zur Bildung von Schwachzonen unterbrochen, so daß die Abdeckung leicht
brechen kann, wenn sich der Gassack aufbläht. Gassäcke mit Verstärkungsnetzen lassen sich nur in mehreren
Stufen und nur schwer mit großer Genauigkeit herstellen, selbst wenn ein Reaktions-Spritzgießen angewandt
wird. Sie sind deshalb teuer.
Aus der US 4 148 503 ist eine Abdeckung für einen gefalteten Gassack bekannt, die einen vergleichsweise
harten Kern aus thermoplastischem Kunststoff aufweist, dessen Biege-Elastizitätsmodul zwischen 1000 und
3000 kg/cm3 liegt. Damit die Abdeckung beim Aufblähen des Gassacks kontrolliert aufreißt, sind in den Kern
Schwächungszonen in Gestalt aufeinanderfolgender Schlitze eingeformt. Auf der einem Fahrzeuginsassen zuge
wandten Deckfläche der Abdeckung ist ein mit dem Kern verbundenes Kissen angeordnet, das aus einem
flexibel bleibenden und leicht reißenden Material besteht.
Aus der eine einschichtige Gassackabdeckung betreffenden DE 30 11 463 A1 ist bekannt, Deckelschalenteile
der Abdeckung bevorzugterweise aus Polyethylen herzustellen. In der DE 28 04 718 A1 ist eine haubenförmige
Gassackabdeckung beschrieben, deren Kern- bzw. Innenschicht aus einer verhältnismäßig dicken Polsterung
besteht, die außen mit einer dünnen Materialschicht beispielsweise aus PVC abgedeckt ist. An der Polsterung
sind inwendig Einschnitte ausgebildet, die ein kontrolliertes Aufreißen der Abdeckung zulassen. Desweiteren ist
in dieser Druckschrift eine einschichtige, keine Einschnitte aufweisende Abdeckung aus einem weichen Material,
z. B. aus Urethanschaum oder Polyvinylchloridschaum, bekannt.
Die US 4 120 516 offenbart eine zweischichtige Gassackabdeckung, deren äußere Schicht aus Polyurethan
schaum hoher Dichte und deren innere Schicht aus Polyurethanschaum geringer Dichte besteht, wobei in die
Innenschicht wiederum Einschnitte eingeformt sind.
Aus der nachveröffentlichten, jedoch prioritätsälteren EP 0 357 356 A1 ist eine einschichtige Gassackabdec
kung bekannt, die aus Polycarbonaten, Polyolefinen, thermoplastischen Polyolefinmischungen, Polyurethanen,
Polyamiden, Polyacetalen, thermoplastischen Polyesterelastomeren, Polybutylenterephthalat, Polyethylenter
ephthalat, Acrylnitril/Butylen/Styrolpolymeren und Polystyrol sowie aus veresterten Copolyether-ester-elasto
meren gefertigt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gassackabdeckung mit weicher Oberfläche und angenehmem
Griff bereitzustellen, in der ein Kern unter der Oberflächenschicht bei von außen einwirkender Belastung die
Form beibehält, um den Luftsack zu schützen. Die Abdeckung soll in kontrollierter Weise leicht aufreißen, wenn
der Luftsack sich aufbläht, und zwar innerhalb eines Temperaturbereichs von -40°C bis 80°C. Wenn die
Abdeckung aufreißt, sollen keine freien Stücke entstehen und wegfliegen. Aussehen und Verhalten sollen sich im
genannten Temperaturbereich nicht merklich ändern, wenn die Abdeckung 500 Stunden lang einer Temperatur
von 110°C ausgesetzt worden ist. Schließlich soll die Abdeckung einfach und wirtschaftlich sowie mit großer
Genauigkeit und minimalem Ausschuß herstellbar sein.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einer Gassackabdeckung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1
aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer Gassackanordnung mit einer erfindungsgemäßen Abdeckung, wobei ein Teil
der Abdeckung im Querschnitt gezeigt ist;
Fig. 2 ist eine Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Abdeckung.
Die dargestellte Gassackanordnung umfaßt den eigentlichen Gassack 2, der gefaltet in einem aus einer
Abdeckung 1, einer Aufblaseinrichtung 3 und einem Haltering 4 bestehenden Gehäuse untergebracht ist. Der
Haltering 4 klemmt einen ringförmigen Streifen aus dem Werkstoff des Gassacks in unmittelbarer Nähe der
Sacköffnung an einem Träger 5 fest.
Die Abdeckung ist am Träger 5 mit einem Ring oder mit Bändern 6 und mit Nieten 7 befestigt. Ein Beispiel für
einen Gassack und dessen Anordnung, wie sie aus den Zeichnungen hervorgeht, ist in der älteren deutschen
Patentanmeldung P 39 13 017.7 vom 20. April 1989 beschrieben. Die Erfindung eignet sich jedoch auch für
andere Ausgestaltungsformen von Gassäcken, einschließlich solcher mit Abdeckungen unterschiedlicher For
men und Konfigurationen.
Die Abdeckung 1 hat eine äußere Oberflächenschicht 1A aus einem Thermoplasten mit einer Härte A von 20
bis 90 (Japanische Industrienorm K 6301-1975) und einen Kern 1B aus einem Thermoplasten mit einem Biege-
Elastizitätsmodul von nicht weniger als 1000 kg/cm2 (Japanische Industrienorm K 7203-1982), und einer Härte,
die über derjenigen des Werkstoffs der Oberflächenschicht liegt. Die Abdeckung 1 hat vorbestimmte Schwä
chungszonen 1C, wie z. B. Nuten und/oder Schlitze, entlang welcher der Kern leicht aufreißen kann, wenn sich
der Gassack aufbläht.
Bei der dargestellten Ausführungsform bestehen die Schwächungszonen 1C aus Streifen geringerer Dicke
(Nuten) und in Abständen angeordneten Perforationen, die sich in Längsrichtung über die Mitte und in der
Breite über jede Seite der Hauptwand erstrecken und aus Nuten an jeder Ecke des Kerns 1B. Die Perforationen
reichen nicht vollständig durch die gesamte Oberflächenschicht, können aber teilweise bis zur Innenfläche
reichen. Bei erfindungsgemäßen Abdeckungen können verschiedene Konfigurationen von Schwächungszonen
angewandt werden; die in Fig. 2 gezeigte stellt nur ein Beispiel dar.
Die für die äußere Oberflächenschicht (1A) brauchbaren Thermoplasten umfassen thermoplastische Elasto
mere auf der Basis von Olefinen, Polyvinylchlorid, weichen
Polyolefin-Kunststoffen wie Ethylen/Vinylester-Copolymere (EVA), Ethylen/α-Olefin-Copolymere insbesondere
solche, deren α-Olefine 3 bis 12 Kohlenstoffatome haben; Ethylen/ungesättigte Carbonsäure und deren Derivate
und Copolymere und weiche Polyvinylchlorid-Kunststoffe. Diese Materialien lassen sich allein oder im Gemisch
anwenden. Polyolefin, und Polyvinylchlorid-Elastomere sind im Hinblick auf eine gewisse Weichheit
der Abdeckung wünschenswert.
Die Polyolefin-thermoplastischen Elastomeren werden besonders bevorzugt wegen ihrer
Fähigkeit die Weichheit über einen breiten Temperaturbereich beizubehalten. Bei diesen thermoplastischen
Elastomeren auf Polyolefinbasis handelt es sich zum Beispiel um Polyolefinkautschuk wie EPM, EPDM und
Ethylen/Buten-1-copolymere, Polypropylen, Polyethylen, Polyisobutylen und Copolymere von Propylen und
Ethylen. Um die angestrebte Weichheit der Oberflächenschichten zu erhalten, ist es bei Polyolefin-Elastomeren
notwendig, einen Weichmacher in Form eines Kohlenwasserstoffs wie paraffinbasisches oder naphthenbasisches
Öl zuzusetzen.
Die obigen Polyolefin-thermoplastischen Elastomeren können
auch gemischt in einem entsprechenden Verhältnis für die Oberflächenschicht 1A verwendet
werden. Speziell kann das Material der Oberflächenschicht 1A ein Gemisch
eines Polyolefins, wie Polyisobutylens, und eines Kohlenwasser
stoff-Weichmachers sein, wie im Falle obiger Polyolefin-Elastomerer zur Einstellung der Härte und anderer
Eigenschaften des Materials.
Der Anteil an Kohlenwasserstoff-Weichmacher in der Oberflächenschicht 1A soll 30 Gew.-% nicht über
schreiten. Bei einer größeren Menge kann das äußere Ansehen (Deformation und dergleichen) der Gassack-Ab
deckung beeinträchtigt werden, wenn sie 500 Stunden bei 110°C gehalten wird oder es kann zu einem Bruch an
anderen Stellen als den Schwächungszonen kommen oder die Bruchstücke können beim Aufblasen des Gassacks
auseinanderfliegen. Die Bestimmung des Anteils an Kohlenwasserstoff-Weichmacher erfordert auch die Beach
tung der Härte (das weiche Anfühlen) und die Formungs- und Verarbeitungseigenschaften. Wenn alle diese
Faktoren berücksichtigt sind sollte die Menge üblicherweise unter 20, vorzugsweise unter 10 Gew.-% liegen.
Wird ein Weichmacher angewandt, so soll man dafür zumindest 1% und vorzugsweise mehr als 3% verwenden.
Die Oberflächenschicht 1A kann anorganische Füllstoffe wie Calziumcarbonat, Silicate, Talcum und derglei
chen, sowie Pigmente und Stabilisatoren enthalten. Stoffe mit teilweisen Brückenstrukturen lassen sich ebenfalls
in der Oberflächenschicht 1A verwenden (JP-OS 26 838/1971, 13 541/1977, 37 953/1977 und 98 248/1981).
Materialien für die Oberflächenschicht 1A mit einer Härte von unter 20 JIS-A fühlen sich angenehm weich an,
sind jedoch unzulänglich bei der Verarbeitung, Formung und hinsichtlich der mechanischen Festigkeit und damit
nicht zufriedenstellend. Materialien mit einer Härte von größer 90 JIS-A ergeben keine Probleme bei der
Verarbeitung und Formung, sind jedoch unangenehm hart. Die jeweils auszuwählende Härte für die Oberflä
chenschicht 1A ist in einem gewissen Ausmaß abhängig von der Schichtdicke. Im allgemeinen bevorzugt man die
Verwendung eines Materials mit einer Härte zwischen 30 und 70. Die besten Ergebnisse erreicht man häufig mit
einer Härte von 45 bis 65.
Die Dicke der Oberflächenschicht 1A braucht nicht über die ganze Abdeckung gleich sein, jedoch sollten
zumindest 70%, vorzugsweise mehr als 80% der Fläche nicht weniger als 0,5 mm dick sein. Während es keine
besondere obere Grenze für die Dicke der Schicht 1A gibt, sollte sie aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, der
Weichheit, der Funktion, der Abdeckung in der Anwendung und der Verarbeitungs- und Formungswirksamkeit
10 mm nicht übersteigen.
Viele Materialien, die sich für die Schicht 1A eignen, können zur Verbesserung der Weichheit und Verringe
rung des Gewichts aufgeschäumt sein, bis zu etwa ihrem dreifachen Volumen.
Materialien für den Kern 1B umfassen die folgenden: Polyethylen hoher Dichte, Polypropylen, Blockcopolymere von Propylen und Ethylen,
statistische Copolymere von Propylen und Ethylen sowie Polyolefin-Kautschuk,
wie EPM und EPDM sowie Ethylen/-Buten-1-Copolymere. Diese und weitere Polymere können als
solche oder als Gemische im Hinblick auf die angestrebten Eigenschaften eingesetzt werden. Wie üblich, kann
das Material des Kerns 1B mit verschiedenen Füllstoffen wie Glasfasern. Talkum, Calciumcarbonat, Silicaten
oder Glimmer, Pigmenten, Stabilisatoren und dergleichen versehen werden.
Besonders wünschenswert von den oben genannten Kunststoffen sind Polyethylen hoher Dichte, Polypropy
len, Propylen/Ethylen-Blockcopolymere und statistische Copolymere, sowie Polyolefin-Elastomere, wobei Poly
propylen, die Propylen/Ethylen-Blockcopolymeren und Polyethylen hoher Dichte bevorzugt werden, weil sie
sich gut mit dem Material der Außenschicht 1A z. B. Polyolefin- und Polystyrol-Elastomere verbinden und über
einen weiten Temperaturbereich stabile Eigenschaften besitzen.
Gute Ergebnisse erhielt man mit einem Gemisch eines Propylen/Ethylen-Blockcopolymeren und einem
Elastomeren auf Polyolefinbasis wie einem Ethylen/Propylen-Kautschuk. Die Menge an Polyolefin-Kautschuk
für den Kern 1B sollte 60 Gew.-% nicht übersteigen. Größere Mengen führen zu Problemen beim Formen und
Verarbeiten und hinsichtlich der Haltbarkeit der Form.
Wenn das Material für den Kern 1B der Gassack-Abdeckung einen Biegeelastizitätsmodul von weniger als
1000 kg/cm2 besitzt oder weicher ist als das Material der Oberflächenschicht 1A, so behält die Abdeckung nicht
ihre ursprüngliche Form und wird leicht deformiert. Andererseits sollte der Biegeelastizitätsmodul des Kernma
terials 30 000 kg/cm2 nicht übersteigen, um eine gewisse Weiche der Abdeckung als Ganzes zu erreichen, d. h.
eine geringe Deformation durch Berührung mit dem Wageninsassen zu ermöglichen und schließlich die Mög
lichkeit eines Bruchs in unerwünschter Weise zu verhindern, wenn der Gassack sich bei extrem tiefen Tempera
turen aufbläht.
Der Biegeelastizitätsmodul des Kernmaterials sollte zweckmäßigerweise zwischen 1500 und 11 000 kg/cm2
und vorzugsweise zwischen 2000 und 7000 kg/cm2 liegen. Es gibt Materialien, die einen Biegeelastizitätsmodul in
dem gewünschten Bereich haben und trotzdem nicht zufriedenstellend sind z. B. wegen großer Schwankungen
der Eigenschaften bei Temperaturänderungen oder wegen geringer Schlagfestigkeit.
Hinsichtlich der Dicke des Kerns 1B bestehen keine besonderen Begrenzungen; er soll jedoch im allgemeinen
1 bis 3 mm dick sein.
Wie oben erwähnt, ist der Kern 1B mit Schwächungszonen ausgestattet, die zu einem leichten Bruch des
Kerns führen, wenn der Gassack beginnt sich aufzublähen. Solche Zonen können Reihen von Perforationen 1C,
Rillen oder dergleichen sein. Die Lage und das Ausmaß der Schwächungszonen kann bei den erfindungsgemä
ßen Abdeckungen variieren und wird unter Berücksichtigung solcher Faktoren wie Form und Festigkeit der
Abdeckung bemessen.
Die erfindungsgemäßen Abdeckungen können hergestellt werden durch verschiedene übliche Verarbeitungs
methoden für Thermoplasten. Sehr geeignet ist Spritzformen. Beim Spritzformen wird der Kern in einer Form
geformt und dann in eine andere Form gegeben, in welcher noch Platz für die Oberflächenschicht ist. Die
Oberflächenschicht wird dann in diese zweite Form durch Spritzformen eingebracht Geeignet ist auch das
doppelte Spritzformen, wobei der Kern geformt, der Formhohlraum von dem Kern getrennt und ein neuer
Formhohlraum für die Oberflächenschicht über dem Kern angeordnet wird, ohne daß der Kern aus der Form
genommen wird, worauf das Material für die Oberflächenschicht eingespritzt wird.
Die Schwächungszonen können in den Kern in der Form eingeformt oder nachträglich hergestellt werden.
Die Gassack-Abdeckung kann mit dekorativen Farben versehen werden, um sich dem Inneren des Fahrzeugs
anzupassen und das äußere Aussehen zu verbessern. Eine Beschichtung der Oberflächenschicht 1A ist auch als
Schutz vor Beschädigung wünschenswert.
Die Gassack-Abdeckung beeinträchtigt in keiner Weise den Fahrzeuginsassen, wenn er damit in Berührung
kommt, da ihr relativ harter Kern von der relativ weichen Oberflächenschicht abgedeckt ist. Da der Kern hart ist,
widersteht die Abdeckung jedoch einer Deformation oder Beschädigung durch die üblicherweise von außen auf
sie einwirkenden Kräfte.
Reißt die Gassack-Abdeckung beim Aufblasen an den Schwächungszonen des Kerns auf, entstehen keine
freien Bruchstücke und es werden keine Bruchstücke von dem Träger weggeschleudert, da der Kern sicher an
der weichen Oberflächenschicht haftet. Die erfindungsgemäßen Abdeckungen brechen also innerhalb eines
Temperaturbereichs von -40°C bis 80°C kontrolliert auf. Obwohl die Oberflächenschicht entlang der Schwä
chungslinien des Kerns reißt, ist sie weniger zerbrechlich als der Kern und neigt weniger zu einem Einreißen in
unkontrollierter Weise. Somit hält die Abdeckung Bruchstücke des Kerns fest, so daß sich diese nicht vom
Gassackträger entfernen können.
Die Beispiele in Tabelle I erläutern die Erfindung, während die in Tabelle II angegebenen Vergleichsbeispiele
einige Mängel nicht erfindungsgemäßer Abdeckungen gegenüber erfindungsgemäßen erkennen lassen.
Bei den Beispielen 1 bis 4 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 9 war ein Kern von 1,0 bis 3,0 mm Dicke und 29
je etwa 0,7 mm langen Schlitzen, durch Spritzformen eines Kernmaterials wie unten angegeben hergestellt
worden, unter Verwendung einer Schnecke, einer Zweifarben-Spritzformmaschine und einer Formschließkraft
von 350 t, wobei anschließend die Oberflächenschicht durch Spritzformen der angegebenen Dicke hergestellt
worden ist. Die so erhaltene Abdeckung 1 ist in Fig. 1 gezeigt.
Bei Beispiel 2 bestand die Oberflächenschicht aus einem Schaumstoff, der hergestellt worden ist
durch Mischen von 5 Teilen eines Treibmittels auf CO2-Basis je 100 Teile Oberflächenmaterial.
Bei Beispiel 3 war die Oberflächenschicht beschichtet. Nach dem Formen der Abdeckung wurde
die Oberflächenschicht mit Isopropanol, einem Primer (MEX-5440 und Methylethylketon 1 : 1) in einer Stärke
von 7 bis 10 µm durch Aufspritzen beschichtet und dann 10 min bei Raumtemperatur getrocknet. Anschließend
wurde die Deckschicht aus Polyurethan (MEX-6047; Härter F-3; Verdünnung 58 µ = 100 : 10 : 50) in einer Stärke
von 20 bis 25 µm aufgespritzt und 10 min bei Raumtemperatur getrocknet. Anschließend wurde die Deckschicht
in 30 bis 45 min bei 80°C eingebrannt.
Propylen/Ethylen-Blockcopolymer,
MFR (230°C, 2,16 kg) = 1,8 g/10 min (Schmelzindex bestimmt nach ASTM D 1238),
Biegeelastizitätsmodul = 11 000 kg/cm2
MFR (230°C, 2,16 kg) = 1,8 g/10 min (Schmelzindex bestimmt nach ASTM D 1238),
Biegeelastizitätsmodul = 11 000 kg/cm2
Härte = 100 JIS-A
60/40 Gew.-% Gemisch von Propylen/Ethylen-Blockcopolymer BC-4 und Ethylen/Propylen-Kautschuk EPO7p;
BC-4: MFR (230°C, 2,16 kg) = 6,5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 11 600 kg/cm2
BC-4: MFR (230°C, 2,16 kg) = 6,5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 11 600 kg/cm2
EPO7p: ML (100°C) = 70, Propylengehalt = 27%,
Biegeelastizitätsmodul = 4000 kg/cm2
Biegeelastizitätsmodul = 4000 kg/cm2
, Härte = 99 JIS-A
50/50 Gemisch von Propylen/Ethylen-Blockcopolymer BC4 und Ethylen/Propylen-Elastomer EPO7p;
BC-4: MFR (230°C, 2,16 kg) = 6,5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 11 600 kg/cm2
BC-4: MFR (230°C, 2,16 kg) = 6,5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 11 600 kg/cm2
EPO7p: ML (100°C) = 70, Propylengehalt = 27%.
Gemisch: Biegeelastizitätsmodul = 2000 kg/cm2
Gemisch: Biegeelastizitätsmodul = 2000 kg/cm2
, Härte = 97 JIS-A
Polyethylen,
MFR = 5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 12 000 kg/cm2
MFR = 5 g/10 min,
Biegeelastizitätsmodul = 12 000 kg/cm2
,
Härte = 100 JIS-A
Härte = 100 JIS-A
30/70 Gemisch von Propylen/Ethylen-Blockcopolymer und Ethylen/Propylen-Elastomer
Gemisch: Biegeelastizitätsmodul 500 kg/cm2
Gemisch: Biegeelastizitätsmodul 500 kg/cm2
, Härte = 86 JIS-A
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer,
MFR (190°C, 2,16 kg) = 15 g/10 min
Biegeelastizitätsmodul = 400 kg/cm2
MFR (190°C, 2,16 kg) = 15 g/10 min
Biegeelastizitätsmodul = 400 kg/cm2
Härte = 82 JIS-A
40/60 Gemisch von linearem Polyethylen geringer Dichte und Ethylen/Propylen-Elastomer mit MFR (190°C,
2,16 kg) = 30 g/10 min und Biegeelastizitätsmodul 2600 kg/cm2
Gemisch: Biegeelastizitätsmodul = 400 kg/cm2
,
Härte = 82 JIS-A
Härte = 82 JIS-A
Polyolefin-thermoplastisches Elastomer,
Härte = 93 JIS-A
Härte = 93 JIS-A
Polyolefin-thermoplastisches Elastomer mit 33 Gew.-% eines Weichmachers pw 380 (Idemitsu Kosan)
Härte: = 65 JIS-A
Härte: = 65 JIS-A
Polystyrol-thermoplastisches Elastomer,
Härte = 15 JIS-A
Härte = 15 JIS-A
Gemisch von 100 Teilen einer Masse aus (
1
) SEBS-1, (
2
) SPX9400, (
3
) PIB-1 und (
4
) Öl bei einem Mischungsver
hältnis 35/15/40/10 (Gew.-%) mit 0,2 Teilen "Irganox 1010" als Stabilisator und 0,5 Teilen Ruß, wobei das
Mischen bei 200°C in einem Zweiwellen-Extruder geschah.
Härte = 55 JIS-A
Härte = 55 JIS-A
- 1. SEBS-1 ist ein hydriertes Styrol/Butadien-Blockcopolymer; Brookfield Viskosität, 20 Gew.-% in Toluol lösung bei 25° G 2000 cP.
- 2. SPX9400 ist ein Propylen/Ethylen-Blockcopolymer; MFR (230°C, 2,16 kg) = 6 g/10 min; Biegeelastizi tätsmodul = 4500 kg/cm2.
- 3. PIB-1 ist ein Polyisobutylen mit einem viskosimetrisch bestimmten mittleren Molekulargewicht von 30 000.
- 4. Als Weichmacher wurde ein Paraffin-basisches Öl verwendet, das bei 40°C eine kinetische Viskosität von 380 cSt hatte.
Hergestellt entsprechend TPS-3 aus einer Masse enthaltend SEBS-1, SPX 9400 und Öl in einem Gewichtsver
hältnis von 35/5/60; Härte = 15 JIS/A
Hergestellt wie TPS-3 unter Verwendung einer Masse enthaltend SEBS-1, BC-4, Öl und Calziumcarbonat in
einem Gewichtsverhältnis von 24/9/37/30;
Härte = 55 JIS-A (BC-4 siehe PP-2)
Härte = 55 JIS-A (BC-4 siehe PP-2)
Polyolefin-thermoplastisches Elastomer,
Härte = 70 JIS-A
Härte = 70 JIS-A
Polyolefin-thermoplastisches Elastomer,
Härte = 93 JIS-A
Härte = 93 JIS-A
Bei dem Vergleichsbeispiel 10 bestand die Abdeckung des Gassacks aus einer Oberflächenschicht von Poly
urethan-Schaumstoff hoher Dichte und einem Kern aus Polyurethan-Schaumstoff geringer Dichte. Diese Ab
deckung wurde den Untersuchungen unterzogen. Der Kern wurde nach den RIM-Verfahren für geringe
Schaumstoffdichte hergestellt und gehärtet und dann in eine Form gegeben, in welcher die Oberflächenschicht
durch Spritzformen gebildet werden konnte. Als Treibmittel für die Oberflächenschicht diente Freon. Bei diesem
Verfahren sind zwei Härtestufen erforderlich, gleichbedeutend mit einer Verringerung der Produktionsleistung.
In Vergleichsbeispiel 11 wurde eine Gassack-Abdeckung mit einem Verstärkungsnetz bewertet. Ein Gewebe
aus Polyesterfäden wurde so beschnitten, daß in den Schwächungszonen der Abdeckung Ausschnitte entstan
den. Das Gewebe wurde in eine Form eingelegt und die Abdeckung nach der RIM-Methode geformt. Als
Treibmittel diente Freon. Die Abdeckung wurde aus der Form genommen und in 30 min bei 100°C getrocknet.
Es war schwierig, mit dem eingesetzten Neu eine gute Oberflächenhaut zu erreichen.
Die Materialien für den Kern und die Oberflächenschicht sowie deren Härten und die Biegeelastizitätsmoduln
des Kernmaterials der Beispiele und Vergleichsbeispiele finden sich in den folgenden Tabellen I und II.
Alle in den Tabellen aufgeführten Gassack-Abdeckungen wurden folgenden Untersuchungen unterworfen.
Entweder eine ganze Gassackeinheit mit einem Gassack (2), der Abdeckung (1), dem Haltering 4 und dem
Träger 5 sowie der Aufblaseinrichtung (Fig. 1) oder eine Abdeckung 1 alleine wurden in einer Umgebung bei
einer Temperatur von -20°C belassen bis die Probe die Temperatur der Umgebung angenommen hatte und
dann von 10 Personen mit den Händen auf Weichheit geprüft. Die Weichheit wurde als zufriedenstellend
bewertet wenn alle 10 Personen die Abdeckung als weich empfanden, während sie als nicht zufriedenstellend
bewertet wurde, wenn 8 oder 9 von den 10 Personen sie als weich empfanden und als schlecht, wenn weniger als
8 der 10 Personen sie als weich empfanden. Die gleiche Bewertung fand dann bei einer Temperatur von 80°C
statt.
Entweder eine gesamte Gassackanordnung nach Fig. 1 oder nur eine Abdeckung 1 wurde viele Stunden
(weniger als 1000 Stunden) oder in 10 Erhitzungszyklen, wobei ein Zyklus zwischen 40°C und 100°C ging, bei
80°C bis 110°C gehalten und die Deformation der Abdeckung während und nach dem Test festgestellt. Abdec
kungen mit geringer Deformation wurden als zufriedenstellend, solche mit übermäßiger Deformation als
schlecht bewertet.
Der Gassack wurde an einem Lenkrad befestigt und bei den Beispielen 1 bis 3 und Vergleichsbeispielen 1 bis 3
auf eine Temperatur von -20°C gebracht während bei den restlichen Beispielen und Vergleichsbeispielen die
Prüftemperatur bei -40°C lag. Sobald die zu prüfenden Abdeckungen die Prüftemperatur erreicht hatten,
erfolgte weniger als eine Minute später die Betriebsprüfung. Wenn die Abdeckung brach und die Stücke
auseinanderflogen, die Abdeckung in nicht beabsichtigter Weise brach und Anlaß zum Reißen des Luftsacks gab
oder die Abdeckung in anderer Weise sich ungewöhnlich verhielt, so wurde sie als schlecht bewertet. Verhielt sie
sich jedoch normal, wurde sie als zufriedenstellend bewertet.
20 Abdeckungen wurden kontinuierlich hergestellt, ihr äußeres Aussehen, ihre Abmessungen und ihr Gewicht
überprüft und folgendermaßen bewertet: zufriedenstellend wenn alle 20 Abdeckungen annehmbar waren, nicht
zufriedenstellend wenn weniger als alle, jedoch mehr als 90% akzeptabel waren, und schlecht wenn weniger als
90% akzeptabel waren.
Die Abdeckungen nach Beispiel 4 und den Vergleichsbeispielen 4 bis 11 wurden in einem
Wärmealterungsprüfgerät nach Geer bei einer Temperatur von 110°C während 500 Stunden gealtert. Dann
wurden sie einer Betriebsprüfung bei tiefer Temperatur (wie unter 3 angegeben) von -40°C untersucht und
hinsichtlich Aussehen und Beibehaltung der Form verglichen. Nur Abdeckungen, die sich beim Betrieb normal
verhielten, wurden als zufriedenstellend bewertet. Alle anderen Abdeckungen, die Deformationen, Ausschwit
zen von Weichmacher aus dem Kern oder andere physikalische Änderungen oder Änderungen im Aussehen
zeigten, wurden als nicht zufriedenstellend eingestuft.
Alle erfindungsgemäßen Abdeckungen (Beispiele 1 bis 4) ergaben sehr gute Resultate bei den Bewertungen
auf Weichheit, Formstabilität Betriebsfähigkeit bei tiefer Temperatur, Dauerhaftigkeit und Herstellungsproduk
tivität.
Alle Vergleichsbeispiele zeigten einen oder mehrere Mängel, die in der folgenden Tabelle III angegeben sind.
Nr. | |
Mängel | |
1 | Formstabilität schlecht |
2 | Produktivität nicht zufriedenstellend |
3 | Weichheit schlecht |
4 | Formstabilität schlecht |
5 | Dauerhaftigkeit schlecht und Produktivität nicht zufriedenstellend |
6 | Weichheit schlecht |
7 | Dauerhaftigkeit schlecht |
8 | Betriebsverhalten und Dauerhaftigkeit schlecht und Weichheit nicht zufriedenstellend |
9 | Formstabilität und Produktivität schlecht, Weichheit nicht zufriedenstellend |
10 | Weichheit nicht zufriedenstellend und Betriebsverhalten bei tiefer Temperatur schlecht |
11 | Weichheit nicht zufriedenstellend und Produktivität schlecht |
Die Erfindung schafft demgegenüber eine Gassack-Abdeckung mit weicher Oberflächenschicht, so daß der
Fahrzeuginsasse bei deren Berührung kein unangenehmes Gefühl hat. Da der Kern relativ hart ist, behält er sehr
gut seine Form und ist sehr dauerhaft. Beim Aufblasen des Gassacks bricht die Abdeckung entlang der Schwä
chungszonen, und die weiche Oberflächenschicht verhindert ein Auseinanderfliegen der Bruchstücke des Kerns.
Die Abdeckung kann nach üblichen Formverfahren wie dem Zweifarben-Spritzformen in so einfacher Weise
und genau, mit hoher Produktionsgeschwindigkeit und wenig Ausschuß hergestellt werden, wodurch die Pro
duktionskosten beträchtlich herabgesetzt werden.
Claims (5)
1. Abdeckung für einen gefalteten Gassack einer Aufprallschutzvorrichtung in Kraftfahrzeugen, die zwi
schen dem Gassack und einem Fahrzeuginsassen anzuordnen ist und eine äußere Oberflächenschicht sowie
einen Kern aus einem thermoplastischen Kunststoff mit einem Biege-Elastizitätsmodul von nicht weniger
als 1000 kg/cm2 (Japanische/Industrienorm K7203-1982) aufweist, dessen Härte größer ist als die der
Oberflächenschicht, wobei Schwächungszonen in den Kern eingeformt sind, in denen die Abdeckung beim
Aufblasen des Gassacks leicht bricht,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Oberflächenschicht ein thermoplastischer Kunststoff mit einer
Härte A von 20 bis 90 (Japanische Industrienorm K6301-1975) ist und aus Polyolefin-Elasto
meren, Polyvinylchlorid-Elastomeren, weichem Polyvinylchlorid oder deren Mi
schungen besteht und daß der thermoplastische Kunststoff des Kerns aus Polyethylen
hoher Dichte, Polypropylen, Blockcopolymeren von Propylen und Ethylen, statistischen Copolymeren von
Propylen und Ethylen. Polyolefin-Kautschuk oder deren Mischungen besteht.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin-Elastomer ein EPM-Kau
tschuk EPDM-Kautschuk Ethylen/Buten-1-Copolymer, Polypropylen, Polyethylen, Polyisobutylen oder
deren Mischung ist.
3. Abdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht einen Kohlenwas
serstoff-Kautschuk als Weichmacher in einer Menge bis 30 Gew.-% enthält
4. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern einen Polyolefin-Kautschuk in einer
Menge von nicht mehr als 60 Gew.-% enthält.
5. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern ein Gemisch eines Propylen/
Ethylen-Blockcopolymeren und eines Polyolefin-Kautschuks ist, wobei in dem Gemisch der Anteil an
Polyolefin 60 Gew.-% nicht übersteigt.
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