DE4035580A1 - Mittel zur loesung von karbonathaltigen niederschlaegen und dessen verwendung - Google Patents
Mittel zur loesung von karbonathaltigen niederschlaegen und dessen verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Lösung von karbonathal
tigen Niederschlägen, insbesondere zur Kalksteinlösung in
Waschmaschinen und anderen Geräten, bei deren Verwendung eine
Tendenz zur Abscheidung derartiger Niederschläge besteht.
Aus der europäischen Patentanmeldung 02 00 776 sowie der deut
schen Offenlegungsschrift 35 38 131 ist ein Verfahren zur Lö
sung von Kesselstein, Kalk und anderen unlöslichen Karbonaten
sowie ein Mittel zur Verwendung bei diesem Verfahren bekannt.
Derartige Mittel enthalten mittelstarke bis schwache Protonen
säuren (nachstehend kurz als Säure(n) bezeichnet) sowie eine
Lewissäure im Verhältnis Säure zu Lewissäure 1 : 1 bis 6 : 1. Als
ein derartiges Mittel wurde beispielsweise ein Gemisch aus 62%
Zitronensäuremonohydrat und 38% Aluminiumsulfat mit 18 Mo
len Wasser als pulverförmiger Entkalker in Waschmaschinen und
anderen Haushaltsgeräten eingesetzt. Dabei zeigte sich, daß
dieses System teilweise erhebliche Korrosion und starke An
laufverfärbung an Edelstahlteilen aus ferritischem Chromstahl,
wie er in Haushaltsgeräten, insbesondere Waschmaschinen übli
cherweise verwendet wird, hervorruft.
Versuche haben gezeigt, daß bei erheblicher Verschiebung des
Verhältnisses von Säure zu Lewissäure die Korrosionsbildung
vermieden werden konnte, nämlich durch erhebliche Reduzierung
des Anteils an Lewissäure. Durch die Reduzierung des Lewis
säure-Anteils wird jedoch die Kalklösedynamik erheblich abge
schwächt. Versuche haben gezeigt, daß erst bei einem Molver
hältnis Säure zu Lewissäure ab ca. 27 : 1 die Korrosionserschei
nungen aufhörten. Ein solches Gemisch eignet sich jedoch nicht
oder völlig unzureichend zur schnellen Auflösung von kar
bonathaltigen Niederschlägen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel und dessen Verwendung
zur Verfügung zu stellen, mit dem eine effektive Auflösung
karbonathaltiger Niederschläge, insbesondere Kalkstein, be
wirkt wird unter gleichzeitiger Vermeidung von Korrosionsbil
dung.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Auflösung von kar
bonathaltigen Niederschlägen, wie im Anspruch 1 angegeben.
Gemäß der Erfindung hat sich herausgestellt, daß die Kalklöse
dynamik durch solche Mittel besonders wirksam gesteigert wer
den kann, bei denen das Molverhältnis Säure zu Lewissäure im
Bereich von 7 : 1 bis 10 : 1 liegt und der Anteil Lewissäure z. T.
aus Eisen-III-sulfat mit 9 Mol Hydratwasser besteht. Eine be
sonders gute Kalklösung und Korrosionsverhinderung tritt ein,
wenn das Gemisch aus Eisen-III-sulfat mit Aluminiumsulfat im
Molverhältnis 6 : 5 bis 5 : 6 besteht, vorzugsweise handelt es
sich bei dem Eisen-III-sulfat um ein Hydrat mit 9 Mol Wasser
und bei dem Aluminiumsulfat um ein Hydrat mit 18 Mol Wasser.
Die Effektivität des erfindungsgemäßen Mittels beruht auf der
Aktivierung der mittelstarken bis schwachen Protonensäure
durch die Lewissäure, wobei sich die erfindungsgemäßen Mittel
dadurch auszeichnen, daß bei ihrer Verwendung trotz der Akti
vierung der Säuren eine Korrosionsbildung an den Metallteilen
von Haushaltsgeräten weitgehend oder vollständig verhindert
wird.
Erfindungsgemäß kommen als schwache bis mittelstarke Säuren
solche in Betracht, die eine Dissoziationsstufe mit pK-Werten
größer 1 aufweisen, z. B. solche wie folgt:
Salzsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure und deren teilde protonierte Anionen, Phosphorige Säure, H2PO3, Borsäure oder deren teildeprotonierte Stufen, Flußsäure, SO2, Schweflige Säure, Hydrogensulfit, Hydrogensulfat, oder organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Glykolsäure, Gly oxylsäure, Milchsäure, Malonsäure, Maleinsäure, Bernstein säure, Polyacrylsäure, Zitronensäure, Apfelsäure, Trauben säure, Zuckersäuren, wie Mono- und Dicarbonsäuren von Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen, Heptosen oder deren biopolymere Formen, außerdem Polyhydroxy-Polyaldehydepolycarbonsäuren, al pha-Aminocarbonsäuren, Kohlenhydrate mit vic-Dihydroxygruppen, Polyhydroxy-Verbindungen, z. B. Zuckeralkohole, Glykolderivate, z. B. Äthylenglykol, Glycerin, 1-Propylenglykol, 1,2-Butylen glykol, Polyaminopolycarbonsäuren, wie Nitrilotriessigsäure und teildeprotonierte Stufen in EDTA- oder DTPA-Stufen, Iso serindiessigsäure oder deren teildeprotonierte Stufen oder Poly-amino-poly-phosphonsäuren, wie,
Nitrilotris-(methylenphosphonsäure) ,
Äthylen-diamintetra(methylenphosphonsäure),
Di-äthylen-triamin-penta(methylenphosphonsäure),
Hexa-methylen-diamin-tetra-(methylenphosphonsäure), oder
Amino-carbonphosphonsäure, wie N-(Phosphonomethyl)-glycin oder
N-(Phosphonomthyl) -imino-diessigsäure.
Salzsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure und deren teilde protonierte Anionen, Phosphorige Säure, H2PO3, Borsäure oder deren teildeprotonierte Stufen, Flußsäure, SO2, Schweflige Säure, Hydrogensulfit, Hydrogensulfat, oder organische Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Glykolsäure, Gly oxylsäure, Milchsäure, Malonsäure, Maleinsäure, Bernstein säure, Polyacrylsäure, Zitronensäure, Apfelsäure, Trauben säure, Zuckersäuren, wie Mono- und Dicarbonsäuren von Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen, Heptosen oder deren biopolymere Formen, außerdem Polyhydroxy-Polyaldehydepolycarbonsäuren, al pha-Aminocarbonsäuren, Kohlenhydrate mit vic-Dihydroxygruppen, Polyhydroxy-Verbindungen, z. B. Zuckeralkohole, Glykolderivate, z. B. Äthylenglykol, Glycerin, 1-Propylenglykol, 1,2-Butylen glykol, Polyaminopolycarbonsäuren, wie Nitrilotriessigsäure und teildeprotonierte Stufen in EDTA- oder DTPA-Stufen, Iso serindiessigsäure oder deren teildeprotonierte Stufen oder Poly-amino-poly-phosphonsäuren, wie,
Nitrilotris-(methylenphosphonsäure) ,
Äthylen-diamintetra(methylenphosphonsäure),
Di-äthylen-triamin-penta(methylenphosphonsäure),
Hexa-methylen-diamin-tetra-(methylenphosphonsäure), oder
Amino-carbonphosphonsäure, wie N-(Phosphonomethyl)-glycin oder
N-(Phosphonomthyl) -imino-diessigsäure.
Als Lewissäure kommen außer den genannten bevorzugten Substan
zen folgende in Betracht:
Salz einer starken Säure mit Kationen eines 3-wertigen Haupt gruppenelementes oder eines 2, 3 oder 4-wertigen Übergangs elementes, wie z. B. Eisen(II), Eisen(III) oder Titan(IV).
Salz einer starken Säure mit Kationen eines 3-wertigen Haupt gruppenelementes oder eines 2, 3 oder 4-wertigen Übergangs elementes, wie z. B. Eisen(II), Eisen(III) oder Titan(IV).
Das erfindungsgemäße Mittel wird zur Lösung von karbonathalti
gen, kalkartigen Niederschlägen in Waschmaschinen und anderen
Haushaltsgeräten verwendet. Das Mittel wird hierzu vorzugs
weise in einer Konzentration von 10 bis 30 g/l Wasser verwen
det.
Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen näher erläutert:
Es wurden erfindungsgemäße Mittel aus Zitronensäure, Eisen(III)-sulfat·9 H2O und Aluminiumsulfat·18 H2O, deren Zusammensetzung in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt ist, hergestellt und in einer Konzentration der aktivierten Zitronensäure in wäßriger Lösung von 2% verwendet. Als Ver gleichsmittel wurde reine Zitronensäure bzw. ein Gemisch von 62% Zitronensäure und 38% Aluminiumsulfat eingesetzt.
Es wurden erfindungsgemäße Mittel aus Zitronensäure, Eisen(III)-sulfat·9 H2O und Aluminiumsulfat·18 H2O, deren Zusammensetzung in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt ist, hergestellt und in einer Konzentration der aktivierten Zitronensäure in wäßriger Lösung von 2% verwendet. Als Ver gleichsmittel wurde reine Zitronensäure bzw. ein Gemisch von 62% Zitronensäure und 38% Aluminiumsulfat eingesetzt.
Zur Bestimmung der Kalklösedynamik wurde jeweils ein genorm
ter, 40 bis 50 g schwerer Marmorwürfel in 200 ml einer 2%igen
Lösung des Mittels bei 60°C 1 h lang eingetaucht. An
schließend wurde der Würfel herausgenommen und der Gewichts
verlust bestimmt.
Zur Bestimmung der Korrosion wurden Bleche aus Edelstahl, wie
sie zur Herstellung von Waschmaschinentrommeln verwendet wer
den, in Streifenform in 200 ml einer 2%igen Lösung des Mit
tels bei 60°C 1 h lang eingetaucht. Anschließend wurden die
Bleche herausgenommen und auf Korrosionserscheinungen unter
sucht. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 zu
sammengestellt.
Aus den Untersuchungsergebnissen ergibt sich, daß das bean
spruchte Mittel aus Zitronensäuremonohydrat und einem Lewis
säuregemisch im Molverhältnis von 7 : 1 bis 10 : 1 dann einen be
sonders guten Korrosionsschutz und verbesserte Kalklösedynamik
ergibt, wenn das Lewisäuregemisch aus Eisen-(III)-sulfat·9
H2O und Aluminiumsulfat·18 H2O im Molverhältnis von 6 : 5 bis
5 : 6 besteht. Das Vergleichsbeispiel 1 verdeutlicht, daß Zitro
nensäuremonohydrat alleine zu einer ungünstigen Kalklösedyna
mik führt. Aus dem Vergleichsbeispiel 2 ergibt sich, daß das
aus der DE-OS 35 38 131 bekannte Gemisch zu einer starken An
laufverfärbung führt, so daß eine Aufrauhung und Schwarzfär
bung an der Oberfläche auftrat. Es wurde versucht, durch Ände
rung des Verhältnisses der Zitronensäure zu Aluminiumsulfat
oder durch Verdünnen der aktivierten Zitronensäure mit Na
triumsulfat eine Korrosion zu verhindern. Es wurde jedoch
festgestellt, daß der Zusatz von bis zu 50% Natriumsulfat die
Korrosion und Schwarzfärbung nicht verhindern konnte. Eine
deutliche Reduzierung der Korrosion konnte erst erzielt wer
den, wenn das Molverhältnis Zitronensäuremonohydrat zu Alumi
niumsulfat·18 H2O auf unter 27 : 1 gesenkt wurde. Hierbei ver
langsamte sich jedoch die Kalklösedynamik bis in den Bereich
von reiner Zitronensäure. Die Korrosion konnte jedoch verhin
dert bzw. stark reduziert werden, wenn eine Lewissäurekombina
tion aus Eisen(III)-sulfat·9 H2O und Aluminiumsulfat·18
H2O eingesetzt wurde.
Nachstehend werden noch einige typische Rezeptoren für
Schnellentkalker für Waschmaschinen sowie anderen Haushaltsge
räten (Kaffeemaschinen, Spülmaschinen, Heißwasserkessel,
Schnellkochtöpfe usw.) in Mol-Prozent aufgeführt:
Claims (6)
1. Mittel zur Auflösung karbonathaltiger, kalkartiger Nie
derschläge, bestehend aus schwachen bis mittelstarken Säuren
und einer Lewissäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Molver
hältnis der schwachen bis mittelstarken Säure zu Lewissäure
6 : 1 bis 30 : 1 beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis der schwachen bis mittelstarken Säuren zur Le
wissäure im Bereich von 7 : 1 bis 10 : 1 liegt.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Lewissäurengemisch aus Eisen-III-sulfat·9 H2O und
Aluminiumsulfat·18 H2O enthält.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Molverhältnis des Lewissäurengemisches aus Eisen-III-sulfat
und Aluminiumsulfat im Bereich von 10 : 1 bis 1 : 10, insbesondere
von 6 : 5 bis 5 : 6 liegt.
5. Verwendung des Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 4
zur Lösung von karbonathaltigen, kalkartigen Niederschlägen in
Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten.
6. Verwendung nach Anspruch 5 bei einem Verfahren zur Lö
sung kalkartiger Niederschläge in Haushaltsgeräten durch Ein
satz eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in einer
Konzentration von 10 bis 30 g/l Wasser.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035580 DE4035580A1 (de) | 1990-11-08 | 1990-11-08 | Mittel zur loesung von karbonathaltigen niederschlaegen und dessen verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035580 DE4035580A1 (de) | 1990-11-08 | 1990-11-08 | Mittel zur loesung von karbonathaltigen niederschlaegen und dessen verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035580A1 true DE4035580A1 (de) | 1992-05-14 |
Family
ID=6417898
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904035580 Withdrawn DE4035580A1 (de) | 1990-11-08 | 1990-11-08 | Mittel zur loesung von karbonathaltigen niederschlaegen und dessen verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4035580A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10100163A1 (de) * | 2001-01-04 | 2002-07-18 | Profectis Gmbh Tech Kundendien | Vorrichtung und Verfahren zum Entkalken von Haushaltsgeräten |
-
1990
- 1990-11-08 DE DE19904035580 patent/DE4035580A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10100163A1 (de) * | 2001-01-04 | 2002-07-18 | Profectis Gmbh Tech Kundendien | Vorrichtung und Verfahren zum Entkalken von Haushaltsgeräten |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |