DE4035156A1 - Mehrzweck-kleinanlage fuer die waermebehandlung von metallteilen - Google Patents
Mehrzweck-kleinanlage fuer die waermebehandlung von metallteilenInfo
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- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mehrzweck-Kleinanlage für die
Wärmebehandlung von Metallteilen mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Wenn Metallteile durch eine Wärmebehandlung vergütet werden
sollen, müssen zuvor die Behandlungstemperatur, die Dauer
der Wärmebehandlung, das Gas, unter welchem die Behandlung
durchgeführt werden soll, das Abschreckmedium, die Abschreck
geschwindigkeit und die Temperatur des Abschreckmediums fest
gelegt werden. Dazu führt man üblicherweise in großen Ver
gütungsanlagen, in denen die Metallteile später vergütet
werden sollen, oft Vorversuche durch. Nachteilig dabei ist,
daß die großen Vergütungsanlagen währenddessen für die laufen
de Produktion nicht zur Verfügung stehen, die laufende
Produktion also zeitweise stillgesetzt werden muß. Darüber
hinaus verbrauchen große Vergütungsanlagen viel Energie und
Schutz- oder Reaktionsgas, so daß es sehr unwirtschaftlich
ist, sie für Vorversuche zu verwenden. Hinzu kommt, daß für
eine laufende Produktion vorgesehene Vergütungsanlagen in
der Regel mit nur einer Begasungsart ausgerüstet sind. Die
Umstellung auf andere Begasungsarten zu Versuchszwecken ist
deshalb nicht oder nur mit hohem technischem und finanziellem
Aufwand möglich. Ähnlich verhält es sich mit den Abschreck
medien. Eine für die laufende Produktion bestimmte Vergütungs
anlage hat üblicherweise nur einen mit einem bestimmten Ab
schreckmedium gefüllten Badbehälter; ein Austausch der
mehrere Kubikmeter fassenden Abschreckflüssigkeit für Ver
suche kommt praktisch nicht in Frage.
Andererseits ist es bekannt, kleine Metallteile zu Versuchs
zwecken in einem kleinen Muffelofen, dessen Innenraum begast
werden kann, einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Nach
Öffnen des Deckels des Muffelofens kann das Metallteil her
ausgeholt und in ein Abschreckbad geworfen oder ausgekippt
werden. Das ist eine für Versuchszwecke jedoch außerordentlich
unzureichende Vorgehensweise, denn es sind keine re
produzierbaren, von Fremdeinflüssen freie Behandlungen mög
lich; im Muffelofen beeinflussen Wandeffekte die Vergütung
und beim Überführen des Metallteils in das Abschreckbad die
unkontrollierte Berührung mit der Außenluft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kleinanlage
für die Wärmebehandlung von Metallteilen zu schaffen, die
sich besonders dazu eignet, kleine Metallteile unter unter
schiedlichen Bedingungen einer kontrollierten Wärmebehand
lung zu unterziehen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Mehrzweck-Kleinanlage
mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Um nach Wahl unterschiedliche Abschreckmedien verwenden zu
können, hat die erfindungsgemäße Anlage mehrere Behälter
für unterschiedliche Abschreckmedien nebeneinander, vorzugs
weise in einer Reihe angeordnet. Die gebräuchlichsten Ab
schreckmedien sind Salzschmelzen, insbesondere aus Salpeter-
Salzgemischen, Öl, Wasser und Wasser mit Zusätzen poly
merer, synthetischer und Kunststoff-Konzentrate. Die Ab
schreckmedien können in ihrem jeweiligen Behälter in an
sich bekannter Weise beheizt, gekühlt und umgewälzt werden.
Die Behälter für die Abschreckmedien sind oben offen oder
haben abnehmbare Deckel. Der Ofen, in welchem die Metall
teile vorzugsweise einzeln unter Schutz- oder Reaktionsgas
wärmebehandelt werden, ist oberhalb der Behälter ange
ordnet und beweglich gelagert, so daß er von Behälter zu
Behälter verfahren werden kann. Dies könnte grundsätzlich
dadurch geschehen, daß der Ofen aufgehängt und bei einer
Reihenanordnung der Behälter längs einer geraden Führung
verschoben oder bei einer bogenförmigen Anordnung oder
kreisförmigen Anordnung der Behälter längs einer entsprechen
den bogenförmigen Bahn verschoben oder verschwenkt wird.
Vorzugsweise ist der Ofen jedoch auf einer waagerechten
Führung gelagert, insbesondere auf einer Stange, um welche
er verschwenkbar ist. Das hat den Vorteil, daß das untere,
offene Ende der Retorte, welches sich während der Wärmebe
handlung bis in den darunter angeordneten Behälter erstrecken,
in das Abschreckmedium eintauchen und dadurch verschlossen
werden soll, durch eine einfache Schwenkbewegung des Ofens
aus dem Behälter herausgehoben werden kann. Danach kann der
Ofen längs der Führung bis über einen anderen Behälter ver
schoben und die Retorte durch Zurückschwenken des Ofens in
das dort befindliche Abschreckmedium eingetaucht werden.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Retorte dadurch bis
in die Behälter mit dem Abschreckmedium abzusenken, daß
man den Ofen insgesamt an einem Hebezeug befestigt, doch
ist die schwenkbare Lagerung an einer waagerechten Führung
wesentlich einfacher und preiswerter.
Um die Wärmebehandlung unter kontrollierten Bedingungen
durchführen zu können, ist nicht nur vorgesehen, die
Retorte am unteren Ende durch Eintauchen in das Abschreck
medium zu verschließen, sondern es ist auch ein Deckel für
das obere Ende der Retorte vorgesehen, um Luftzutritt zu
vermeiden. Das Schutz- bzw. Reaktionsgas wird ständig in
die Retorte eingeleitet und kann sie durch eine kleine
Entlüftungsöffnung, die zweckmäßigerweise im Deckel vor
gesehen ist, verlassen und nach Bedarf oberhalb des Deckels
abgebrannt werden.
Damit die Metallteile bei der Wärmebehandlung die Wand der
Retorte nicht berühren, sondern frei vom Schutz- bzw.
Reaktionsgas umspült werden können, ist die Retorte als ein
sich vertikal erstreckender Kanal ausgebildet, in welchem
die zu behandelnden Metallteile hängend angeordnet werden.
Zu diesem Zweck ist dem Deckel eine Halterung für einen
Aufhänger zugeordnet, an welchem das jeweilige Metall
teil aufgehängt werden kann. Bei dem Aufhänger kann es sich
im einfachsten Fall um einen dünnen Draht handeln, der am
unteren Ende zu einem Haken gebogen ist, an welchem das
Metallteil aufgehängt wird. Damit die Retorte zum Entnehmen
des Metallteils nicht geöffnet werden muß, ist die Halte
rung für den Aufhänger so ausgebildet, daß sie von außen
zu lösen ist. Das Metallteil fällt dann im freien Fall in
der eingestellten Gasatmosphäre ohne jegliche Beeinflussung
durch die Umgebungsluft in das vorgesehene Abschreckmedium,
wo es z. B. in einem Korb aufgefangen und nach der vorgesehenen
Verweildauer im Abschreckmedium entnommen werden kann.
Der Deckel ist vorzugsweise als Stopfen ausgebildet und ent
hält Wärmedämmaterial, damit an seiner Oberseite der Mechanis
mus für die Betätigung der Halterung für den Aufhänger an
geordnet werden kann, ohne daß dieser Mechanismus einer
zu starken Wärmebelastung ausgesetzt ist. Zum Handhaben
des Deckels ist vorzugsweise ein Hebezeug vorgesehen, mit
welchem der Deckel (Stopfen) von der Retorte abgehoben und
zur Seite bewegt werden kann.
Der Deckel und die Halterung für den Aufhänger für die
Metallteile sind dann frei zugänglich, so daß das zu
behandelnde Metallteil bequem aufgehängt und danach in
die Retorte gesenkt werden kann.
Die Halterung für den Aufhänger ist vorzugsweise eine
Klemmvorrichtung, welche durch eine oberhalb des Deckels
angeordnete Feder gespannt wird. Besonders geeignet ist
eine Klemmvorrichtung in Gestalt einer Hülse, in welcher
ein Stößel verschieblich angeordnet ist. Die Hülse hat am
unteren Ende innen einen Konus und der Stößel dazu passend
auf seiner Außenseite einen Konus, zwischen denen der
Aufhänger, insbesondere ein Draht, festgeklemmt werden kann.
Die auf der Außenseite des Deckels vorgesehene Feder dient
dazu, den sich bis oberhalb des Deckels erstreckenden Stößel
gegen den Innenkonus der Hülse zu drücken. Damit der Auf
hänger bei den hohen Wärmebehandlungstemperaturen nicht
mit der Klemmvorrichtung verschweißt, besteht diese wenigstens
in ihrem unteren Bereich vorzugsweise aus einer Keramik, ins
besondere aus einer Oxidkeramik, oder ist damit wenigstens
im unteren Bereich beschichtet. Das Lösen der Klemmvor
richtung kann durch einfachen Druck bzw. Zug (je nach
Orientierung der konischen Flächen) geschehen und kann
deshalb leicht automatisch erfolgen, z. B. mittels eines
kleinen Pneumatikzylinders.
Das Schutz- bzw. Reaktionsgas kann in an sich bekannter
Weise in die Retorte eingeleitet werden, z. B. aus Druck
gasflaschen. Vorzugsweise ist aber am Ofen ein Spaltgas
erzeuger angebracht, der einen Einlaß für zu spaltendes
Gas und einen Auslaß für das gespaltene Gas hat, welcher
in die Retorte mündet. Auf diese Weise kann das benötigte
Gas an Ort und Stelle erzeugt und dabei gleich erwärmt
werden.
Die gebräuchlichsten Gasarten sind:
1. Endogas mit den Ausgangsgasen Propan/Luft oder Erdgas/Luft
2. Gemische aus Stickstoff und Methanol
3. Methanol
4. Ammoniak.
1. Endogas mit den Ausgangsgasen Propan/Luft oder Erdgas/Luft
2. Gemische aus Stickstoff und Methanol
3. Methanol
4. Ammoniak.
Die Erzeugung der Schutz- bzw. Reaktionsgase an Ort und
Stelle ist erheblich preisgünstiger als eine Bereitstellung
in Flaschen. Die Gase benötigen zur Erzeugung bzw. Spaltung
im Reaktionsraum (Spaltretorte) des Spaltgaserzeugers teil
weise unterschiedliche Katalysatoren und Temperaturen.
Vorzugsweise ist deshalb vorgesehen, zwei oder mehr als
zwei Spaltretorten mit unterschiedlichen Katalysatoren
nebeneinander anzuordnen, welche durch getrennte Ein
lässe gespeist werden können, aber gemeinsam in die der
Wärmebehandlung dienende Retorte münden. Die Einspeisung
der Ausgangsgase erfolgt von oben jeweils an der dafür
geeigneten Spaltretorte. Die Spaltretorten können getrennt
beheizt sein, werden aber vorzugsweise von einer sie ge
meinsam umgebenden Heizung beheizt. Durch das Vorsehen
von zwei oder mehr als zwei Spaltretorten ist es möglich,
innerhalb kürzester Zeit auf eine andere Begasungsart zu
wechseln sowie unterschiedliche Gase miteinander zu mi
schen.
Die Anordnung ist dann besonders günstig und kompakt, wenn
der Spaltgaserzeuger im Gehäuse des Ofens untergebracht
ist.
Die erfindungsgemäße Anlage kommt mit einer kleinen Be
handlungsretorte und mit kleinen Abschreckbehältern aus.
Man benötigt deshalb nur einen geringen elektrischen An
schlußwert bei schneller Aufheizzeit. Wegen der Kleinheit
der Retorte ist auch der Gasverbrauch verhältnismäßig
niedrig. Die Handhabung der Anlage, insbesondere ihrer
Beschickung und die Verstellung des Ofens, sind umkompli
ziert und funktionssicher. Der Obergang auf unterschied
liche Abschreckmedien sowie auf unterschiedliche Schutz-
bzw. Reaktionsgase ist in kürzester Zeit möglich. Dazu
befinden sich die Metallteile während der gesamten Dauer
der Wärmebehandlung bis hin zum Abschrecken unter wieder
holbaren und kontrollierbaren Bedingungen. Die Kontrolle
kann ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden mit Hilfe
von Temperaturmeßfühlern, welche die Temperatur der Retorte,
die Temperatur der Abschreckmedien und die Temperatur im
Spaltgaserzeuger überwachen sowie mit Durchflußmeßgeräten
und Ventilen in den Zuleitungen der Schutz- bzw. Reaktions
gase. Diese Meß- und Stellgeräte sind vorzugsweise mit
einem programmierbaren Steuergerät verbunden, mit welchem
sich nach Wahl eine oder mehrere der genannten Meßgrößen
zeitabhängig nach einem wählbaren Programm steuern lassen.
Die neue Anlage eignet sich somit hervorragend für Ver
suchszwecke.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in
den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die Anlage,
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Anlage,
Fig. 3 zeigt als Detail in vergrößerter Darstellung
einen Vertikalschnitt durch den oberen Be
reich des Ofens der Anlage, und
Fig. 4 zeigt als Detail die Draufsicht auf den Ofen.
Die Anlage hat ein Grundgestell 14, auf welchem eine Reihe
von mehreren Behältern 10, 11, 12 und 13 zur Aufnahme unter
schiedlicher flüssiger Abschreckmedien nebeneinander stehen.
An der Rückseite hat das Untergestell an beiden Seiten je
weils eine Säule 14a, welche sich über den oberen Rand der
Behälter 10, 11, 12 und 13 hinaus erstrecken und durch eine
waagerechte Stange 15 miteinander verbunden sind, auf wel
cher ein Ofen 1 gelagert ist. Der Ofen 1 ist um die Stange
15 verschwenkbar gelagert und zu diesem Zweck an seiner
Rückseite mit einer Kugelbüchse 4 versehen. Außerdem ist
der Ofen 1 auf der Stange 15 als Führung längs verschiebbar.
In der dargestellten lotrechten Betriebslage liegt der Ofen
an einem Anschlag 32 an, bei dem es sich um eine Traverse
handelt, welche die beiden Säulen 14a unterhalb der Stange
15 miteinander verbindet.
Der Ofen hat eine sich lotrecht erstreckende Retorte 2, wel
che durch eine Heizung 3 von außen beheizt wird und von
einem wärmeisolierenden Gehäuse 1a umgeben ist, aus welchem
die Retorte ein kleines Stück weit nach oben und ein Stück
weit nach unten vorsteht. Zum Verschließen des oberen Endes
der Retorte 2 ist ein Stopfen 6 vorgesehen, der unter einer
Deckplatte eine Reihe von Platten 25 aus wärmeisolierendem
Werkstoff hat. Durch den Stopfen 6 erstreckt sich von oben
nach unten eine keramische Hülse 21, welche an ihrem unteren
Ende konisch erweitert ist. In der Hülse 21 ist ein Stößel
20 aus keramischem Werkstoff verschieblich gelagert. Der
Stößel 20 hat an seinem unteren Ende eine konische Ver
dickung, die zur konischen Erweiterung der Hülse 21 paßt.
Mit seinem oberen Ende ragt der Stößel 20 aus dem Stopfen
6 heraus und ist dort von einer Wendelfeder 22 umgeben,
welche durch eine Hutmutter 33 gesichert ist, die auf das
obere Ende des Stößels 20 geschraubt ist. Die Wendelfeder
22 drückt die Hutmutter 33 nach oben und zieht dadurch das
konische Ende des Stößels gegen die Innenkonusfläche der
Hülse 21.
Am Gehäuse 1a des Ofens ist ein Hebezeug 7 für den Stopfen
6 befestigt. Das Hebezeug umfaßt eine drehbare, lotrecht
verlaufende Achse 7a, an deren oberem Ende ein waagerechter
Ausleger 7b befestigt ist, an welchem seinerseits der Deckel
6 aufgehängt ist. Durch Anheben der Achse 7a wird der Stopfen
6 aus der Retorte 2 gezogen und danach mit dem Ausleger 7b
zur Seite geschwenkt (siehe Fig. 4). An einem zweiten Aus
leger 7c, der starr mit dem ersten Ausleger 7b verbunden ist,
befindet sich eine Abdeckung 8 für die Retorte 2, die zur
Anwendung kommt, wenn der Stopfen 6 entfernt ist.
Am Ausleger 7b ist ein Hebel 23 gelagert, welcher auf der
Hutmutter 33 liegt. Oberhalb des Hebels 23 ist ein Pneumatik
zylinder 24 angeordnet, dem nach Öffnung eines Stellventils
27 Druckluft zugeführt wird und welcher dann den Hebel 23
und damit den Stößel 20 entgegen der Kraft der Feder 22 nach
unten drückt, wodurch die aus dem Stößel 20 und der Hülse 21
gebildete Klemmvorrichtung geöffnet wird.
Im Gehäuse 1a des Ofens ist parallel zur Retorte 2 ein Spalt
gaserzeuger 18 vorgesehen, bestehend aus zwei parallelen
Spaltretorten 18a und 18b, die von einer gemeinsamen Heizung
17 umgeben sind. Die Spaltretorten 18a und 18b enthalten unter
schiedliche Katalysatoren 28a und 28b. Die beiden Spaltretorten
18a und 18b haben getrennte Einlässe 29 und 30, aber einen ge
meinsamen Auslaß 31, welcher in die Retorte 2 mündet. Einlaß
seitig sind die Spaltretorten 18a und 18b mit Zuleitungen ver
bunden, in denen Durchflußmesser 19 und Ventile 34 liegen,
über welche zur Erzeugung unterschiedlicher Spaltgase unter
schiedliche Ausgangsgase zugeführt werden können.
In jedem der Behälter 10, 11, 12, 13 befindet sich ein Auf
fangkorb 9. Das untere Ende der Retorte befindet sich in Ar
beitslage direkt über dem Korb 9 im jeweiligen Behälter.
Zur Steuerung von Temperatur, Zusammensetzung der Atmosphäre,
mechanischen Abläufen und der Dokumentation der Behandlung
ist ein Steuergerät 43 vorgesehen, welchen die Signale eines
Temperaturfühlers 40 in der Retorte 2, eines auf die Zusammen
setzung der Atmosphäre in der Retorte 2 ansprechenden Meß
fühlers 44, insbesondere eines Carbonsensors, eines Temperatur
fühlers 41 in den Abschreckbädern, eines Temperaturfühlers 42
für den Spaltgaserzeuger 18 und ggfs. auch von den Durchfluß
messern 19 zugeführt werden. Nach entsprechender Programmie
rung des Steuergerätes 43 können automatisch unter
schiedliche Wärmebehandlungsvorgänge durchgeführt und
dokumentiert werden.
Die Anlage arbeitet wie folgt:
Zum Einsetzen eines Metallteils 5 in die Retorte 2 wird
der Stopfen 6 abgehoben und soweit zur Seite geschwenkt,
bis die Abdeckung 8 über der Retorte liegt. Das Hebezeug
7 wird dann abgesenkt, bis die Abdeckung 8 die Retorte 2
abdeckt. Nun wird das Metallteil 5 an einem dünnen Draht
26 aufgehängt und der Draht mit seinem oberen Ende zwischen
der Hülse 21 und dem Stößel 20 eingeklemmt, nachdem diese
Klemmvorrichtung zuvor durch Niederdrücken des Hebels 23
geöffnet worden war.
Während das vom Spaltgaserzeuger 18 gelieferte Schutzgas
die Retorte 2 durchspült, wird die Abdeckung 8 angehoben,
zur Seite geschwenkt und der Stopfen 6 mit dem darunter
hängenden Metallteil 5 in die Retorte 2 eingesenkt. Unter
fortwährender Schutzgaszufuhr, welches nach oben durch den
Stopfen 6 entweichen kann, wird nun das Metallteil für eine
vorgegebene Zeitspanne der Wärme und dem Schutzgas ausge
setzt. Das untere Ende der Retorte 2 befindet sich der
weil unterhalb des Spiegels 35 im Abschreckbehälter 11 und
oberhalb des darin befindlichen Korbes 9. Nach Ablauf der
vorgesehenen Verweilzeit in der Retorte 2 wird durch den
Pneumatikzylinder 24 der Hebel 23 nach unten gedrückt und
dadurch der Draht 26 befreit. Das Metallteil 5 fällt mit
dem Draht in freiem Fall in den Korb 9. Nach der vorgesehenen
Abkühlzeit wird der Korb 9 aus dem Behälter 11 herausgehoben,
beispielsweise durch einen Kurbelmechanismus (siehe Fig. 1)
oder durch Heraufziehen über eine Schrägführung.
Zum Einsetzen eines weiteren Metallteils geht man vor wie
beschrieben. Soll das nächste Metallteil in einem anderen
Abschreckbehälter abgeschreckt werden, wird vor einer erneuten
Beladung der Retorte 2 der Ofen 1 um die Achse 15 verschwenkt,
wodurch das untere Ende der Retorte bis über den Rand der Ab
schreckbehälter 10, 11, 12, 13 angehoben wird. In dieser ange
hobenen Lage kann der Ofen auf der Achse 15 längs verschoben
werden bis zum gewünschten Abschreckbehälter und dort wieder
in seine Ausgangslage zurückgeschwenkt werden, wodurch das
untere Ende der Retorte 2 auch dort in die Abschreckflüssig
keit eintaucht. Nun ist der Ofen bereit, erneut beladen zu
werden.
Claims (18)
1. Mehrzweck-Kleinanlage für die Wärmebehandlung von
Metallteilen
mit einem beweglichen Ofen, dessen Wärmebehandlungsraum (Retorte) verschließbar ist,
mit Mitteln zum Einleiten eines Schutz- oder Reaktions gases in die Retorte,
mit einem tiefer als der Ofen angeordneten Behälter zur Aufnahme eines flüssigen Abschreckmediums,
und mit einer Vorrichtung zum Herausheben der abgeschreck ten Metallteile,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälter (10, 11, 12, 13) für unterschiedliche Abschreckmedien nebenein ander angeordnet sind,
daß der Ofen (1) über den Behältern (10, 11, 12, 13) beweg lich angeordnet und entlang einer waagerechten Führung (15) von Behälter zu Behälter (10, 11, 12, 13) verfahrbar ist,
und daß die Retorte (2) ein sich vertikal erstreckender, bis in den darunter angeordneten Behälter (10, 11, 12, 13) absenkbarer Kanal ist, der unten offen und oben durch einen Deckel (6) verschließbar ist, dem eine von außen zu lösende Halterung (20, 21, 22) für einen sich in der Retorte (2) befindenden Aufhänger (26) für ein Metallteil (5) zugeordnet ist.
mit einem beweglichen Ofen, dessen Wärmebehandlungsraum (Retorte) verschließbar ist,
mit Mitteln zum Einleiten eines Schutz- oder Reaktions gases in die Retorte,
mit einem tiefer als der Ofen angeordneten Behälter zur Aufnahme eines flüssigen Abschreckmediums,
und mit einer Vorrichtung zum Herausheben der abgeschreck ten Metallteile,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälter (10, 11, 12, 13) für unterschiedliche Abschreckmedien nebenein ander angeordnet sind,
daß der Ofen (1) über den Behältern (10, 11, 12, 13) beweg lich angeordnet und entlang einer waagerechten Führung (15) von Behälter zu Behälter (10, 11, 12, 13) verfahrbar ist,
und daß die Retorte (2) ein sich vertikal erstreckender, bis in den darunter angeordneten Behälter (10, 11, 12, 13) absenkbarer Kanal ist, der unten offen und oben durch einen Deckel (6) verschließbar ist, dem eine von außen zu lösende Halterung (20, 21, 22) für einen sich in der Retorte (2) befindenden Aufhänger (26) für ein Metallteil (5) zugeordnet ist.
2. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ofen (1) auf einer waagerechten
Führung (15) gelagert und entlang dieser verfahrbar ist.
3. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behälter (10, 11, 12, 13) in
einer geraden Reihe angeordnet sind.
4. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ofen (1) um eine waagerechte
Achse (15) schwenkbar angeordnet ist.
5. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die waagerechte Führung (15) eine
Stange ist, die die Achse bildet, um welche der Ofen (1) ver
schwenkbar ist.
6. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (6)
als Stopfen ausgebildet und mit Wärmedämmaterial (25) aufge
baut ist.
7. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung
(20, 21, 22) eine Klemmvorrichtung (20, 21) für den Aufhänger
(26) enthält.
8. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Aufbringen der Klemmkraft eine
oberhalb des Deckels (6) angeordnete Feder (22) vorgesehen
ist.
9. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (20, 21) eine
durch den Deckel (6) hindurchführende Hülse (21) und einen
darin verschieblichen Stößel (20) enthält, daß die Hülse
(21) am unteren Ende innen konisch und der Stößel (20) da
zu passend außen konisch ausgebildet sind,
und daß die Feder (22) so angeordnet ist, daß sie den
Konus des Stößels (20) gegen den Konus der Hülse (21) drückt.
10. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 7 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (20, 21)
wenigstens in ihrem unteren Bereich aus einem keramischen
Werkstoff besteht oder damit beschichtet ist.
11. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufhänger
(26) ein Draht ist.
12. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Ofen (1) ein
Spaltgaserzeuger (18) angebracht ist, der einen Einlaß (29,
30) für zu spaltendes Gas und einen Auslaß (31) für das ge
spaltene Gas hat, welcher in die Retorte (2) mündet.
13. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Spaltgaserzeuger (18) zwei
oder mehr als zwei Spaltretorten (18a, 18b) hat, in denen
sich unterschiedliche Katalysatoren (28a, 28b) befinden.
14. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spaltretorten (18a, 18b) ge
trennte Einlässe (29, 30), aber einen gemeinsamen Auslaß
(31) haben.
15. Mehrzweck-Kleinanlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spaltretorten (18a, 18b) eine
gemeinsame Heizung (17) haben.
16. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der Ansprüche 12 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltgaserzeuger
(18) im Gehäuse des Ofens (1) angeordnet ist.
17. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Meßgeräte (40,
41, 42, 44; 19) vorgesehen sind für die Temperatur der Retor
te (2), für die Temperaturen in den Behältern (10, 11, 12,
13), für die Temperatur der Spaltretorte (18) und/oder für
die Durchflußmengen des Schutz- bzw. Reaktionsgases und daß
ein programmierbares Steuergerät (43) vorgesehen ist zur
zeitabhängigen Steuerung einer oder mehrerer jener Meß
größen nach einem wählbaren Programm.
18. Mehrzweck-Kleinanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein um eine
vertikale Achse (7a) schwenkbares Hebezeug (7) für den
Deckel (6) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035156 DE4035156A1 (de) | 1990-09-28 | 1990-11-06 | Mehrzweck-kleinanlage fuer die waermebehandlung von metallteilen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9013598 | 1990-09-28 | ||
DE19904035156 DE4035156A1 (de) | 1990-09-28 | 1990-11-06 | Mehrzweck-kleinanlage fuer die waermebehandlung von metallteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035156A1 true DE4035156A1 (de) | 1992-04-09 |
DE4035156C2 DE4035156C2 (de) | 1992-07-09 |
Family
ID=25898265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904035156 Granted DE4035156A1 (de) | 1990-09-28 | 1990-11-06 | Mehrzweck-kleinanlage fuer die waermebehandlung von metallteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4035156A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109642262A (zh) * | 2016-08-08 | 2019-04-16 | 奥钢联金属成型有限责任公司 | 用于成形和硬化钢材料的方法和设备 |
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1990
- 1990-11-06 DE DE19904035156 patent/DE4035156A1/de active Granted
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Z.: Fachberichte Hüttenpraxis Metallweiter- verarbeitung, Vol. 22, Nr. 9, 1984, S. 791-798 * |
DE-Z.: Steel & Metals Magazine, Vol. 26, Nr. 12, 1988, S. 1163-1166 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109642262A (zh) * | 2016-08-08 | 2019-04-16 | 奥钢联金属成型有限责任公司 | 用于成形和硬化钢材料的方法和设备 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE4035156C2 (de) | 1992-07-09 |
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