DE1171602B - Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen

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DE1171602B DER29059A DER0029059A DE1171602B DE 1171602 B DE1171602 B DE 1171602B DE R29059 A DER29059 A DE R29059A DE R0029059 A DER0029059 A DE R0029059A DE 1171602 B DE1171602 B DE 1171602B
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Donald Alfred William Izod
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen, insbesondere zum kontinuierlichen Vulkanisieren bei dem die Kautschukmischung in Berührung mit einem heißen feinpulvrigen Feststoff erhitzt und vulkanisiert wird. Unter dem Ausdruck Kautschuk soll hier sowohl natürlicher als auch synthetischer Kautschuk verstanden werden.
  • Die Vulkanisation von Kautschukmischungen wird zur Zeit überwiegend durch Erwärmen durchgeführt, wobei ein Kontakt zwischen einem Metall und der Kautschukmischung angewandt wird, z. B. in einer Form, oder ein Kontakt zwischen einem Gas und der Kautschukmischung mit oder ohne Druck, z. B. in einem Ofen oder in einer Dampfpfanne, oder ein Kontakt zwischen einer Flüssigkeit und der Kautschukmischung, z. B. in einem Bad aus heißer Flüssigkeit. Wenn das Produkt derart ist, daß die Vulkanisation in einer Form unwirtschaftlich ist, dann mußte bisher notwendigerweise eines der anderen Verfahren angewendet werden, jedoch haben diese gewisse Nachteile. Bei der Vulkanisation mittels Gas bei hohem Druck ist eine sorgfältige- Abdichtung erforderlich, da Gase bei Atmosphärendruck nur wenig Wärme auf Kautschuk übertragen, während Flüssigkeiten bei hoher Temperatur schwierig zu handhaben sind und das Produkt schädigen können.
  • Es ist ferner bereits ein Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukteilen bekannt, bei dem die Teile kontinuierlich durch eine Flüssigkeit oder ein Pulver geführt werden. Die Vulkanisation der Kautschukmischung erfolgt durch Hochfrequenzheizung, nicht aber über Flüssigkeit oder das Pulver. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß bestimmte elektrische Anforderungen an das zu behandelnde Material zu stellen sind, weil nicht jedes Material in rationeller Weise im Hochfrequenzfeld erhitzt werden kann. Außerdem sind die Anlagen zur Erzeugung der entsprechenden Hochfrequenzfelder teuer und reparaturanfällig.
  • Außerdem ist noch ein Verfahren bekannt, nach dem lange Kautschukstreifen in einem biegsamen Behälter vulkanisiert werden, in den gleichzeitig ein feines erwärmtes Pulver gegeben wird. Das Pulver wird dabei fest an diesen Kautschukstreifen angepreßt, so daß der Wärmeübergang von dem vorher erwähnten Pulver auf das Material durch Wärmeleitung erfolgt. Die auf diese Weise übertragene Wärmemenge ist verhältnismäßig gering und an die Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit sind Anforderungen zu stellen, durch die man in der Auswahl dieser Pulver sehr beschränkt wird. Außerdem kön- nen nach diesem Verfahren praktisch nur langgestreckte Gegenstände wie Kautschukstreifen oder -bänder behandelt werden, nicht aber beliebig geformte Gegenstände.
  • Die Tatsache, daß bei den beiden obenerwähnten Verfahren bereits sehr bestimmte Anforderungen an die elektrische bzw. Wärmeleitkonstante gestellt werden, fällt insbesondere deshalb ins Gewicht, weil diese Materialien außerdem noch gegen das Behandlungsgut inert sein müssen und an diesem Gut nicht ankleben dürfen, da sonst eine Beschädigung des Behandlungsgutes oder kostenverursachende Nachreinigung erforderlich wird.
  • Diese Nachteile werden nun dadurch beseitigt, daß das genannte Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen, insbesondere zum kontinuierlichen Vulkanisieren, erfindungsgemäß so durchgeführt wird, daß der Feststoff während des Vulkanisationsvorganges aufgewirbelt wird.
  • Bei diesem Verfahren erhält man nicht nur eine ausgezeichnete Wärmeübertragung, sondern man hat eine sehr weite Wahl für das Material des Wirbelbetts, so daß man für jedes Behandlungsgut ein zweckmäßiges Wirbelbettmaterial auswählen kann.
  • Außerdem können bei dem Verfahren auch ohne Schwierigkeiten solche Körper vulkanisiert werden, die ihr Volumen während des Vulkanisierens erheblich ändern, wie beispielsweise Schaumgummi und gleichartige Werkstoffe.
  • Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem waagerecht oder senkrecht angeordneten, mit feinpulvrigem Feststoff gefüllten Behälter sowie einer Heizung für den Feststoff. Erfindungsgemäß wird für die Vorrichtung vorgeschlagen, daß die Behälter Einlasse für Druckluft oder Dampf zur Durchwirbelung des Feststoffes aufweisen.
  • Das Wirbelbett kann gewünschtenfalls mit einem oder mit mehreren Abschnitten betrieben werden; so kann ein erster Abschnitt z. B. einen Feststoff enthalten, der für eine gute Wirbelbildung und Wärmeübertragung ausgewählt wurde, während ein zweiter Abschnitt einen Feststoff enthalten kann, der für einen gewünschten Oberflächeneffekt oder zum Erwärmen oder Abkühlen auf eine andere Temperatur ausgewählt wurde.
  • Das Feststoffmaterial kann irgendein feinunterteiltes Material sein, das bei der für die Vulkanisation erforderlichen Temperatur im wesentlichen seinen ursprünglichen, physikalischen Zustand beibehält. Dieses Material sollte vorzugsweise gute Wärmeübertragungseigenschaften besitzen. Es kann für einen gewissen, wünschenswerten Oberflächeneffekt der Kautschukmischung ausgewählt werden, so kann z. B. Kalk verwendet werden, wenn die Klebrigkeit eines klebrigen Materials verringert werden soll oder wenn nach der Vorwärmebehandlung der nichtvulkanisierten Kautschukmischung eine klebrige Oberfläche für Aufbauzwecke gewünscht ist (z. B. für Schuhwaren), oder es kann ein Material verwendet werden, das eingearbeitet oder in der Kautschukmischung bei der Vulkanisierungstemperatur gelöst wird. Ein Material dieser letzteren Kategorie ist Zinkstearat.
  • Vorzugsweise ist die Teilchengrößenverteilung des Materials gleichförmig. Materialien, die aus kleinen Glaskugeln von etwa gleichförmiger Größe oder aus Sand mit etwa gleichförmiger Teilchengröße bestehen, sind besonders geeignet. Teilchen mit einer mittleren Größe zwischen 0,05 und 0,25 cm sind besonders geeignet, da sie eine brauchbare Wirbelbildung geben. Das feste Material wird dadurch aufgewirbelt, daß ein Gas, z. B. Luft, Dampf, Stickstoff, Kohlendioxyd oder ein anderes Gas, hindurchgeleitet wird; das Gas kann durch eine Pumpeneinrichtung wieder zurückgeleitet werden. Üblicherweise wird das Gas erwärmt, bevor es durch den Feststoff geleitet wird, obgleich auch andere Mittel zur Erwärmung des Feststoffs zusätzlich oder alternativ zu dem Gas verwendet werden können, wie dies im folgenden beschrieben wird.
  • Die Oberfläche der Teilchen des Feststoffs kann behandelt werden, damit sie wasserabstoßend wird. was von Vorteil sein kann, wenn Dampf als wirbelbilldendes Gas verwendet wird. Wenn Dampf, der überhitzt sein kann, verwendet wird, dann ist es notwendig, einen Wasserabscheider vorzusehen und es ist wünschenswert, die Wirbelbildung mit einem Gas, z. B. mit Luft, das sich nicht leicht zu einer Flüssig- keit kondensiert, zu beginnen und zu beenden, um eine Befeuchtung des Feststoffes zu vermeiden.
  • Trockener Dampf, der bis auf einen Bereich von wenigen Graden auf die Betriebstemperatur überhitzt wurde, kann verwendet werden. Dadurch erhält man eine gleichmäßigere Temperaturregulierung des Wirbelbettes infolge einer Verminderung des Temperaturgradienten zwischen dem Wirbelbett und dem eintretenden, wirbelbildenden Gas. Eine geeignete Überhitzervorrichtung kann aus erwärmten Rohrschlangen bestehen, durch welche Dampf geleitet wird. Es kann auch Hochdruckdampf verwendet werden, der über ein Reduzierventil zugeführt wird.
  • Der aufgewirbelte Feststoff ist in einem Behälter enthalten, der eine beliebige Form hat und der z. B. in Form eines horizontalen Troges ausgebildet sein kann. Der Behälter kann auch als praktisch vertikale Säule ausgebildet sein, z. B. als Säule, bei der Gas in vertikaler Richtung strömt, oder in Form eines U-Rohres vorliegen. Wenn eine vertikale Säule oder ein U-Rohr verwendet wird, dann kann es erweitert oder gestuft sein, so daß man eine nach oben zunehmende Querschnittsfläche erhält, damit man eine glattere Bewegung des Feststoffmaterials erhält. Wenn ein Trog verwendet wird, dann kann er irgendeine gewünschte Form und beliebige Abmessungen besitzen. Das Gas kann durch Rohre eingeleitet werden, deren Querschnittsfläche geringer ist als 6,5 cm2 ist oder das Gas kann durch Verteiler eingeleitet werden, z. B. durch Platten oder Ziegel mit gleichmäßiger Porosität. Bei einer anderen Ausführungsform können sich poröse Ziegel oder Platten auch über die ganze Basis des Troges oder der Säule erstrecken, so daß man eine gleichmäßige Verteilung des Gases durch das ganze Feststoffmaterial erhält.
  • Die Verteiler können in dem Behälter abgedichtet werden, wozu ein feuerfestes Bindemittel verwendet wird, und um der unterschiedlichen Wärmeausdehnung entgegenzuwirken wird z. B. oder vorzugsweise ein flexibles Dichtungsmittel, z. B. Silikonkautschuk, verwendet. Wenn eine praktisch vertikale Säule verwendet wird, dann können Verteiler am Boden der Säule und nach oben in der Säule in Abständen vorgesehen werden. Beispiele für solche Verteiler sind poröse Ringe, in die Kolonnenwand eingebaute Ziegel, oder kerzenartige Verteiler.
  • Der Druck des Gases kann am Ausgang aus dem Wirbelbett gleich dem Atmosphärendruck sein oder einen etwas höheren Wert haben, normalerweise beträgt er weniger als 2 Atmosphären. Der Einlaßdruck ist geringer als der Austrittsdruck, und zwar um einen Betrag, der ausreicht, damit eine Gasströmung erzeugt wird, wie sie für die Aufwirbelung der Feststoffteilchen erforderlich ist, und diese Druckdifferenz ist üblicherweise geringer als 2 Atmosphären. Bei vielen praktischen Anwendungen liegt der Einlaßdruck bei einem horizontalen Trog oder der hydrostatische Druck an der Basis einer vertikalen Säule etwa bei 0,14 Atmosphären über dem Atmosphärendruck. Dadurch wird in vielen Fällen die Porosität des vulkanisierten Kautschuks stark vermindert oder beseitigt.
  • Das Wirbelbett kann zusätzlich zu oder an Stelle der durch das Gas zugeführten Wärme erwärmt werden, es können beispielsweise elektrische Elemente in das Bett eingetaucht werden oder außerhalb des Materialbehälters angebracht werden, oder es kann mit Dampfschlangen erwärmt werden, die in das Bett eintauchen, oder vermittels eines Dampfmantels oder mit anderen geeigneten Mitteln. Die Temperatur, auf die das Bett erwärmt wird, hängt von der Art der Kautschukmischung ab, sie sollte im allgemeinen jedoch nicht geringer sein als die Vulkanisationstemperatur der Mischung.
  • Bei der nichtkontinuierlichen Vulkanisation bietet ein heißes, trockenes Bad den Vorteil der höchsten Wärmeübertragung auf die Gegenstände, die in dieses Bad eingebracht werden, oder durch das sie mittels einer geeigneten Fördereinrichtung gezogen werden und aus dem sie herausgenommen werden können, ohne daß starke Wärmeverluste auftreten, wie dies bei Dampfkesseln der Fall ist, bei denen eine große Wärmemenge beim Öffnen zum Neufüllen verlorengeht.
  • Bei der kontinuierlichen Vulkanisation von nichtgehalterten Spritzlingen, die bisher überwiegend durch chargenweise Verfahren behandelt wurden, sowie bei Spritzlingen, wie sie zum Trockenabdichten verwendet werden, wobei während der Vulkanisation eine gesteuerte Expansion erfolgt, indem ein gasbildendes Material in die Kautschukmischung eingearbeitet wird, wobei das gasbildende Mittel und der innerhalb des Bettes entwickelte Druck sorgfältig beachtet werden muß, auch bei Spritzlingen, wie sie z. B. für die Herstellung von Polyurethan- und Polyätherfäden erzeugt werden, kann das Verfahren gut angewandt werden.
  • Die kontinuierliche Vulkanisation von Spritzlingen kann in einem horizontalen Trog durchgeführt werden, der ein erwärmtes Wirbelbett enthält, wobei eine Diffusionsplatte oder Platten am Boden des Troges verwendet werden, und ein wirbelbildendes Gas durch die Öffnungen unterhalb der Diffusionspiatte eingeleitet wird. Der Trog kann als Einzelteil ausgebildet sein, oder er kann aus einer beliebigen Anzahl von Abschnitten bestehen, damit er die gewünschte Länge erhält. Ein Preßkopf liefert die Spritzlinge in das erwärmte Bett, durch welches sie zum anderen Ende des Troges geführt werden, wo sie, vollständig vulkanisiert, herausgenommen werden. Die Bewegungsrichtung des Ausspritzvorganges in das Wirbelbettpulver kann geändert oder umgedreht werden, damit die Länge des Troges bei gleicher zugeführter Wärmemenge verringert wird.
  • Es kann aber auch der Auspreßkopf die Spritzlinge in einen Schenkel eines etwa U-förmigen Rohres liefern, wobei die Spritzlinge in diesem Schenkel nach unten und in dem anderen nach oben geführt werden, wo sie herausgenommen werden, wobei das U-förmige Rohr mit Feststoffmaterial gefüllt ist, das durch Gas im Wirbelzustand gehalten wird, das am Boden des Rohres eingelassen wird.
  • Der Auspreßkopf kann auch so angeordnet sein, daß er entweder vertikal nach oben oder in einem spitzen Winkel gegen die Vertikale in einer praktisch senkrecht angeordneten Kolonne auspreßt. Dadurch erhält man den Vorteil, daß man dann über ein Wirbelbett verfügt,-bei welchem der Auspreßvorgang am Einlaß unter Druck abläuft, wobei dieser Druck von der Höhe des Wirbelbettpulvers in der Kolonne abhängt. Vorzugsweise haben die Säulen kreisförmigen Querschnitt. Die Säule kann direkt mit der Auspreßeinrichtung verbunden oder getrennt von ihr angeordnet sein. Im unteren Teil der Kolonne kann ein Ventil vorgesehen werden, das verschlossen werden kann, um das feinverteilte Material zu stützen und um die Möglichkeit für ein Öffnen des Bodenabschnittes zu schaffen. Das Ventil kann aus hitzebeständigem Gewebe, z. B. aus Nylon oder aus gewebtem Polytetrafluoräthylen bestehen, wobei ein Abschluß rings um den Auspreßabschnitt erzielt wird.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens werden an beispielsweisen Ausführungsformen im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert, in der F i g. 1 in einem schematischen Längsschnitt eine Ausführungsform einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung zeigt; F i g. 2 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, bei der eine vertikale Säule verwendet wird; F i g. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung, bei der ein U-Rohr verwendet wird.
  • In Fig. 1 ist ein als langgestreckter Metalltrog ausgebildeter Behälter 1 dargestellt, der in seinem unteren Teil an einem Ende einen Einlaß 2 für Druckluft und Dampf aufweist, die durch Rohre 3 bzw. 4 zugeleitet und an einem Auslaß 5 an der anderen Seite abgezogen werden. Über dem Einlaß 2 und dem Auslaß 5 ist eine horizontale Lage aus porösen, keramischen Ziegeln befestigt, durch welche eine Lage aus feinverteiltem Feststoff 7, z. B. Sand, getragen wird. Ein elektrisches Heizelement 8 führt durch den unteren Teil der Lage des Feststoffes7, und eine thermostatische Steuerung 9 ist zur Regulierung der Temperatur vorgesehen. Ein Prallblech 10 dient dazu, die Luft und den Dampf an die Unterseite der Ziegel 6 zu lenken.
  • Über dem Einlaßende des Behälters 1 ist ein Auspreßkopf 11 angeordnet, wobei das daraus ausgepreßte Material 12 durch den Feststoff 7 und unter eine Führung 13 zu einer Windeneinrichtung 14 geführt wird, die oberhalb des anderen Endes des Behälters 1 angebracht ist. Das ausgepreßte Material 12 bzw. die Spritzlinge treten aus dem Preßkopf 11 aus und gelangen zwischen die Fühler 15, durch welche Einrichtungen betätigt werden, durch welche die Windeneinrichtung 14 gesteuert wird, so daß die Aufwindgeschwindigkeit gleich der Auspreßgeschwindigkeit gehalten wird.
  • Mechanische Fühler können eine Verformung von Rohren und von Spritzmaterial mit kleiner Querschnittsfläche verursachen und sie können infolgedessen durch zwei Photozellen ersetzt werden, die an entsprechenden Stellen angebracht werden. Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn die Auspreßgeschwindigkeit bezüglich der Abzugsgeschwindigkeit zu hoch wird, dann fällt auf die rückwärtige Photozelle ein Schatten und durch diese Photozelle wird ein Relais und ein Zeitverzögerungsschalter betätigt. Durch den Verzögerungsschalter wird ein zur Regulierung der Geschwindigkeit dienender Motor für eine vorbestimmte Zeit eingeschaltet, wodurch die Drehzahl des Abzugsmotors erhöht wird. Wenn der Abzugsmotor mit zu großer Drehzahl läuft, dann fällt auf die vordere Photozelle ein Schatten und dadurch wird ein weiteres Relais eingeschaltet, durch welche die Drehrichtung des die Drehzahl steuernden Motors während einer vorbestimmten Zeit umgekehrt wird, wodurch die Abzugsgeschwindigkeit vermindert wird.
  • Die Vorrichtung wird im allgemeinen so betrieben, daß Luft bei einem Druck von 0,07 Atmosphären mit einer Förderleistung von 140 1 pro Minute und pro 0,093 m2 Oberfläche der Lage der Ziegel 6 eingeleitet wird, wodurch eine Wirbelbildung in der Sandschicht des Feststoffs 7 erzielt wird. Wenn der Sand vollständig aufgewirbelt ist, dann wird das Heizelement 8 eingeschaltet und die Temperatur des Sandes auf 1600 C gesteigert. Dann wird die Einleitung von Luft unterbrochen und es wird Dampf bei einem Druck von 0,07 Atmosphären mit der gleichen Förderleistung zugeführt. Anschließend wird mit dem Auspressen der Kautschukmischung begonnen und die Auspreßgeschwindigkeit so eingestellt, daß die Verweilzeit in der Sandschicht 3 Minuten beträgt, wobei die Kautschukmischung entsprechend geknetet ist, so daß man während dieser Zeit mit Sicherheit eine vollständige Vulkanisierung erhält. Wenn der Auspreßvorgang beendet ist, dann wird der Dampf abgeschaltet und neuerdings Luft durch die Sandschicht geblasen, um den Dampf zu entfernen, der sich sonst kondensieren könnte und eine Wasserbildung im Sand verursachen könnte.
  • F i g. 2 zeigt eine Vorrichtung, die einen als rohrförmige Säule ausgebildeten Behälter 16 enthält, der aus vier Stahlrohren von 1,8 m Länge und 7,5 cm Durchmesser besteht, ferner aus einem Trichterl7, der ein rohrförmiges unteres Ende besitzt und aus einem kurzen Bodenabschnitt 18. Die verschiedenen Abschnitte haben Flansche 19, wobei die Flansche benachbarter Abschnitte durch Ringe 20 auf Abstand gehalten sind und wobei dazwischen kreisförmige Ringe aus porösem, keramischem Material, z. B.
  • Ziegel 21, angeordnet sind und die Innenflächen der Ziegel 21 in Flucht mit der Bohrung der Behälter 16 liegen. Jeder Ring 20 ist mit einem Gasauslaß 23 und einem Einlaß 22 versehen, durch den erforderlichenfalls abgelassen werden kann, um eine Klumpenbildung zu vermeiden. In dem kurzen Bodenabschnitt 18 ist ein Schließventil 24 des Membrantyps mit voller Bohrung vorgesehen, wobei unmittelbar darüber eine Ziegelanordnung angebracht ist. Der Behälter ist vertikal am Preßkopf der Auspreßeinrichtung25 angeordnet, wobei eine poröse Ringanordnung am Boden des Behälters vorgesehen ist und das ausgepreßte Material vertikal durch den Behälter nach oben vermittels einer Aufwindeinrichtung 26 gezogen wird, wobei außerdem noch ein Förderdraht verwendet wird, der durch den Preßkopf führt und der eine Vorrichtung zur automatischen Veränderung der Geschwindigkeit enthalten kann, damit Änderungen der Auspreßgeschwindigkeit kompensiert werden.
  • Der Behälter wird mit kleinen Glaskugeln gefüllt, mit Sand oder mit ähnlichem Material, das durch Gas aufgewirbelt wird, das durch die porösen Ziegel 21 eingeleitet wird. Durch das Ventil 24 erhält man einen Zugang zur Auspreßeinrichtung, ohne daß der Behälter zuerst geleert werden muß. Der Behälter kann mit einem Heizmantel oder mit elektrischen Bandheizelementen versehen werden.
  • Es wird so gearbeitet, daß in den Behälter, der Sand bis zu einer Tiefe von 6 m enthält, Stickstoff bei einem Druck nicht unter 1,4 Atmosphären durch den Bodenziegel eingepreßt wird, wobei ein Meßgerät eine Förderleistung von 21 1 pro Minute anzeigt, wodurch eine Aufwirbelung des Sandes nach etwa einer Minute erzielt wird. Eine Klumpenbildung kann in weitem Ausmaß dadurch vermieden werden, daß ein Teil, von z. B. 7 1 pro Minute vom dritten Ziegel an aufwärts abgelassen wird. Wenn ein Druck von 0,9 bis 1,05 Atmosphären am Boden des Behälters erreicht wird, dann ist der Sand vollständig aufgewirbelt. Anschließend wird die Heizeinrichtung eingeschaltet und die Temperatur des Sandes auf 1600 C erhöht. Die Gaszufuhr wird auf den Ziegel unmittelbar über dem Membranventil übertragen, das Ventil geschlossen und der Bodenabschnitt geöffnet. Nach dem Auslaufen des Sandes kann der Förderdraht an der Auspreßeinrichtung befestigt werden. Der Abschnitt wird geschlossen, das Ventil geöffnet und die Wirbelbildung vom Boden wieder aufgenommen. Der verlorengegangene Sand kann oben in den Behälter zugegeben werden. Das Auspressen der Kautschukmischung wird dann begonnen und die Geschwindigkeit so eingestellt, daß die Verweilzeit in dem Behälter 3 Minuten beträgt, wobei die Kautschukmischung vorher entsprechend geknetet ist, so daß während dieser Zeit eine vollständige Vulkanisation erreicht wird.
  • Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung, bei welcher durch einen Auspreßkopf 27 in den kürzeren Schenkel eines als U-Rohr ausgebildeten Behälters 28, 30 ausgepreßt wird, wobei das ausgepreßte Gut 29 durch den Behälter geführt wird und vom oberen Teil des längeren Schenkels abgenommen wird. Der Behälter wird mit fein unterteiltem Material, z. B. mit Glaskugeln oder Sand gefüllt, das durch Gas aufgewirbelt wird, das durch Einlasse 31, 32 eingelassen wird, die in den gebogenen Teil des U-Rohres führen. Eine Abzweigung 33 ist am oberen Teil des kürzeren Schenkels vorgesehen, durch welche erforderlichenfalls abgelassen werden kann. Die Vulkanisation der Kautschukmischung kann wie bei den anderen Vorrichtungen gemäß Fig. 1 und 2 wegen der wirksamen Wärmeübertragung von dem aufgewirbelten Feststoff auf die Kautschukmischung rasch und leicht durchgeführt werden. Weiterhin wird es durch die kompakte und verhältnismäßig kleine Vorrichtung möglich, daß die Bodenfläche der Fabrikanlage wirtschaftlich ausgenutzt wird, da keine großen Öfen wie heute üblich eingebaut werden müssen.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen, insbesondere zum kontinuierlichen Vulkanisieren, bei dem die Kautschukmischung in Berührung mit einem heißen feinpulvrigen Feststoff erhitzt und vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff während des Vulkanisationsvorganges aufgewirbelt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem waagerecht oder senkrecht angeordneten mit feinpulvrigem Feststoff gefüllten Behälter sowie einer Heizung für den Feststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (1; 16; 28, 30) Einlasse (2; 22; 31, 32) für Druckluft oder Dampf zur Durchwirbelung des Feststoffes aufweisen.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (1; 16) zum Eintritt der DrucMuft oder des Dampfes in die Behälter eine Lage aus porösen Ziegeln (6; 21) aufweisen.
  4. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (16) am oberen Ende einen Trichter (17) und am unteren Ende ein Schließventil (24) aufweist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff (7) aus kugelförmigen Glasteilchen oder Sand besteht.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 32666, 593 639, 821664, 895 372; britische Patentschrift Nr. 548336; USA.-Patentschrift Nr. 2554356.
DER29059A 1959-11-11 1960-11-10 Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen Pending DE1171602B (de)

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