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Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen
Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen,
insbesondere zum kontinuierlichen Vulkanisieren bei dem die Kautschukmischung in
Berührung mit einem heißen feinpulvrigen Feststoff erhitzt und vulkanisiert wird.
Unter dem Ausdruck Kautschuk soll hier sowohl natürlicher als auch synthetischer
Kautschuk verstanden werden.
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Die Vulkanisation von Kautschukmischungen wird zur Zeit überwiegend
durch Erwärmen durchgeführt, wobei ein Kontakt zwischen einem Metall und der Kautschukmischung
angewandt wird, z. B. in einer Form, oder ein Kontakt zwischen einem Gas und der
Kautschukmischung mit oder ohne Druck, z. B. in einem Ofen oder in einer Dampfpfanne,
oder ein Kontakt zwischen einer Flüssigkeit und der Kautschukmischung, z. B. in
einem Bad aus heißer Flüssigkeit. Wenn das Produkt derart ist, daß die Vulkanisation
in einer Form unwirtschaftlich ist, dann mußte bisher notwendigerweise eines der
anderen Verfahren angewendet werden, jedoch haben diese gewisse Nachteile. Bei der
Vulkanisation mittels Gas bei hohem Druck ist eine sorgfältige- Abdichtung erforderlich,
da Gase bei Atmosphärendruck nur wenig Wärme auf Kautschuk übertragen, während Flüssigkeiten
bei hoher Temperatur schwierig zu handhaben sind und das Produkt schädigen können.
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Es ist ferner bereits ein Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukteilen
bekannt, bei dem die Teile kontinuierlich durch eine Flüssigkeit oder ein Pulver
geführt werden. Die Vulkanisation der Kautschukmischung erfolgt durch Hochfrequenzheizung,
nicht aber über Flüssigkeit oder das Pulver. Dieses Verfahren hat den Nachteil,
daß bestimmte elektrische Anforderungen an das zu behandelnde Material zu stellen
sind, weil nicht jedes Material in rationeller Weise im Hochfrequenzfeld erhitzt
werden kann. Außerdem sind die Anlagen zur Erzeugung der entsprechenden Hochfrequenzfelder
teuer und reparaturanfällig.
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Außerdem ist noch ein Verfahren bekannt, nach dem lange Kautschukstreifen
in einem biegsamen Behälter vulkanisiert werden, in den gleichzeitig ein feines
erwärmtes Pulver gegeben wird. Das Pulver wird dabei fest an diesen Kautschukstreifen
angepreßt, so daß der Wärmeübergang von dem vorher erwähnten Pulver auf das Material
durch Wärmeleitung erfolgt. Die auf diese Weise übertragene Wärmemenge ist verhältnismäßig
gering und an die Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit sind Anforderungen zu stellen,
durch die man in der Auswahl dieser Pulver sehr beschränkt wird. Außerdem kön-
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nach diesem Verfahren praktisch nur langgestreckte Gegenstände wie Kautschukstreifen
oder -bänder behandelt werden, nicht aber beliebig geformte Gegenstände.
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Die Tatsache, daß bei den beiden obenerwähnten Verfahren bereits
sehr bestimmte Anforderungen an die elektrische bzw. Wärmeleitkonstante gestellt
werden, fällt insbesondere deshalb ins Gewicht, weil diese Materialien außerdem
noch gegen das Behandlungsgut inert sein müssen und an diesem Gut nicht ankleben
dürfen, da sonst eine Beschädigung des Behandlungsgutes oder kostenverursachende
Nachreinigung erforderlich wird.
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Diese Nachteile werden nun dadurch beseitigt, daß das genannte Verfahren
zum Vulkanisieren von Kautschukmischungen, insbesondere zum kontinuierlichen Vulkanisieren,
erfindungsgemäß so durchgeführt wird, daß der Feststoff während des Vulkanisationsvorganges
aufgewirbelt wird.
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Bei diesem Verfahren erhält man nicht nur eine ausgezeichnete Wärmeübertragung,
sondern man hat
eine sehr weite Wahl für das Material des Wirbelbetts,
so daß man für jedes Behandlungsgut ein zweckmäßiges Wirbelbettmaterial auswählen
kann.
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Außerdem können bei dem Verfahren auch ohne Schwierigkeiten solche
Körper vulkanisiert werden, die ihr Volumen während des Vulkanisierens erheblich
ändern, wie beispielsweise Schaumgummi und gleichartige Werkstoffe.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit einem waagerecht oder senkrecht angeordneten, mit feinpulvrigem Feststoff
gefüllten Behälter sowie einer Heizung für den Feststoff. Erfindungsgemäß wird für
die Vorrichtung vorgeschlagen, daß die Behälter Einlasse für Druckluft oder Dampf
zur Durchwirbelung des Feststoffes aufweisen.
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Das Wirbelbett kann gewünschtenfalls mit einem oder mit mehreren
Abschnitten betrieben werden; so kann ein erster Abschnitt z. B. einen Feststoff
enthalten, der für eine gute Wirbelbildung und Wärmeübertragung ausgewählt wurde,
während ein zweiter Abschnitt einen Feststoff enthalten kann, der für einen gewünschten
Oberflächeneffekt oder zum Erwärmen oder Abkühlen auf eine andere Temperatur ausgewählt
wurde.
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Das Feststoffmaterial kann irgendein feinunterteiltes Material sein,
das bei der für die Vulkanisation erforderlichen Temperatur im wesentlichen seinen
ursprünglichen, physikalischen Zustand beibehält. Dieses Material sollte vorzugsweise
gute Wärmeübertragungseigenschaften besitzen. Es kann für einen gewissen, wünschenswerten
Oberflächeneffekt der Kautschukmischung ausgewählt werden, so kann z. B. Kalk verwendet
werden, wenn die Klebrigkeit eines klebrigen Materials verringert werden soll oder
wenn nach der Vorwärmebehandlung der nichtvulkanisierten Kautschukmischung eine
klebrige Oberfläche für Aufbauzwecke gewünscht ist (z. B. für Schuhwaren), oder
es kann ein Material verwendet werden, das eingearbeitet oder in der Kautschukmischung
bei der Vulkanisierungstemperatur gelöst wird. Ein Material dieser letzteren Kategorie
ist Zinkstearat.
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Vorzugsweise ist die Teilchengrößenverteilung des Materials gleichförmig.
Materialien, die aus kleinen Glaskugeln von etwa gleichförmiger Größe oder aus Sand
mit etwa gleichförmiger Teilchengröße bestehen, sind besonders geeignet. Teilchen
mit einer mittleren Größe zwischen 0,05 und 0,25 cm sind besonders geeignet, da
sie eine brauchbare Wirbelbildung geben. Das feste Material wird dadurch aufgewirbelt,
daß ein Gas, z. B. Luft, Dampf, Stickstoff, Kohlendioxyd oder ein anderes Gas, hindurchgeleitet
wird; das Gas kann durch eine Pumpeneinrichtung wieder zurückgeleitet werden. Üblicherweise
wird das Gas erwärmt, bevor es durch den Feststoff geleitet wird, obgleich auch
andere Mittel zur Erwärmung des Feststoffs zusätzlich oder alternativ zu dem Gas
verwendet werden können, wie dies im folgenden beschrieben wird.
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Die Oberfläche der Teilchen des Feststoffs kann behandelt werden,
damit sie wasserabstoßend wird. was von Vorteil sein kann, wenn Dampf als wirbelbilldendes
Gas verwendet wird. Wenn Dampf, der überhitzt sein kann, verwendet wird, dann ist
es notwendig, einen Wasserabscheider vorzusehen und es ist wünschenswert, die Wirbelbildung
mit einem Gas, z. B. mit Luft, das sich nicht leicht zu einer Flüssig-
keit kondensiert,
zu beginnen und zu beenden, um eine Befeuchtung des Feststoffes zu vermeiden.
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Trockener Dampf, der bis auf einen Bereich von wenigen Graden auf
die Betriebstemperatur überhitzt wurde, kann verwendet werden. Dadurch erhält man
eine gleichmäßigere Temperaturregulierung des Wirbelbettes infolge einer Verminderung
des Temperaturgradienten zwischen dem Wirbelbett und dem eintretenden, wirbelbildenden
Gas. Eine geeignete Überhitzervorrichtung kann aus erwärmten Rohrschlangen bestehen,
durch welche Dampf geleitet wird. Es kann auch Hochdruckdampf verwendet werden,
der über ein Reduzierventil zugeführt wird.
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Der aufgewirbelte Feststoff ist in einem Behälter enthalten, der
eine beliebige Form hat und der z. B. in Form eines horizontalen Troges ausgebildet
sein kann. Der Behälter kann auch als praktisch vertikale Säule ausgebildet sein,
z. B. als Säule, bei der Gas in vertikaler Richtung strömt, oder in Form eines U-Rohres
vorliegen. Wenn eine vertikale Säule oder ein U-Rohr verwendet wird, dann kann es
erweitert oder gestuft sein, so daß man eine nach oben zunehmende Querschnittsfläche
erhält, damit man eine glattere Bewegung des Feststoffmaterials erhält. Wenn ein
Trog verwendet wird, dann kann er irgendeine gewünschte Form und beliebige Abmessungen
besitzen. Das Gas kann durch Rohre eingeleitet werden, deren Querschnittsfläche
geringer ist als 6,5 cm2 ist oder das Gas kann durch Verteiler eingeleitet werden,
z. B. durch Platten oder Ziegel mit gleichmäßiger Porosität. Bei einer anderen Ausführungsform
können sich poröse Ziegel oder Platten auch über die ganze Basis des Troges oder
der Säule erstrecken, so daß man eine gleichmäßige Verteilung des Gases durch das
ganze Feststoffmaterial erhält.
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Die Verteiler können in dem Behälter abgedichtet werden, wozu ein
feuerfestes Bindemittel verwendet wird, und um der unterschiedlichen Wärmeausdehnung
entgegenzuwirken wird z. B. oder vorzugsweise ein flexibles Dichtungsmittel, z.
B. Silikonkautschuk, verwendet. Wenn eine praktisch vertikale Säule verwendet wird,
dann können Verteiler am Boden der Säule und nach oben in der Säule in Abständen
vorgesehen werden. Beispiele für solche Verteiler sind poröse Ringe, in die Kolonnenwand
eingebaute Ziegel, oder kerzenartige Verteiler.
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Der Druck des Gases kann am Ausgang aus dem Wirbelbett gleich dem
Atmosphärendruck sein oder einen etwas höheren Wert haben, normalerweise beträgt
er weniger als 2 Atmosphären. Der Einlaßdruck ist geringer als der Austrittsdruck,
und zwar um einen Betrag, der ausreicht, damit eine Gasströmung erzeugt wird, wie
sie für die Aufwirbelung der Feststoffteilchen erforderlich ist, und diese Druckdifferenz
ist üblicherweise geringer als 2 Atmosphären. Bei vielen praktischen Anwendungen
liegt der Einlaßdruck bei einem horizontalen Trog oder der hydrostatische Druck
an der Basis einer vertikalen Säule etwa bei 0,14 Atmosphären über dem Atmosphärendruck.
Dadurch wird in vielen Fällen die Porosität des vulkanisierten Kautschuks stark
vermindert oder beseitigt.
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Das Wirbelbett kann zusätzlich zu oder an Stelle der durch das Gas
zugeführten Wärme erwärmt werden, es können beispielsweise elektrische Elemente
in das Bett eingetaucht werden oder außerhalb des Materialbehälters angebracht werden,
oder es kann mit Dampfschlangen erwärmt werden, die in das Bett
eintauchen,
oder vermittels eines Dampfmantels oder mit anderen geeigneten Mitteln. Die Temperatur,
auf die das Bett erwärmt wird, hängt von der Art der Kautschukmischung ab, sie sollte
im allgemeinen jedoch nicht geringer sein als die Vulkanisationstemperatur der Mischung.
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Bei der nichtkontinuierlichen Vulkanisation bietet ein heißes, trockenes
Bad den Vorteil der höchsten Wärmeübertragung auf die Gegenstände, die in dieses
Bad eingebracht werden, oder durch das sie mittels einer geeigneten Fördereinrichtung
gezogen werden und aus dem sie herausgenommen werden können, ohne daß starke Wärmeverluste
auftreten, wie dies bei Dampfkesseln der Fall ist, bei denen eine große Wärmemenge
beim Öffnen zum Neufüllen verlorengeht.
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Bei der kontinuierlichen Vulkanisation von nichtgehalterten Spritzlingen,
die bisher überwiegend durch chargenweise Verfahren behandelt wurden, sowie bei
Spritzlingen, wie sie zum Trockenabdichten verwendet werden, wobei während der Vulkanisation
eine gesteuerte Expansion erfolgt, indem ein gasbildendes Material in die Kautschukmischung
eingearbeitet wird, wobei das gasbildende Mittel und der innerhalb des Bettes entwickelte
Druck sorgfältig beachtet werden muß, auch bei Spritzlingen, wie sie z. B. für die
Herstellung von Polyurethan- und Polyätherfäden erzeugt werden, kann das Verfahren
gut angewandt werden.
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Die kontinuierliche Vulkanisation von Spritzlingen kann in einem
horizontalen Trog durchgeführt werden, der ein erwärmtes Wirbelbett enthält, wobei
eine Diffusionsplatte oder Platten am Boden des Troges verwendet werden, und ein
wirbelbildendes Gas durch die Öffnungen unterhalb der Diffusionspiatte eingeleitet
wird. Der Trog kann als Einzelteil ausgebildet sein, oder er kann aus einer beliebigen
Anzahl von Abschnitten bestehen, damit er die gewünschte Länge erhält. Ein Preßkopf
liefert die Spritzlinge in das erwärmte Bett, durch welches sie zum anderen Ende
des Troges geführt werden, wo sie, vollständig vulkanisiert, herausgenommen werden.
Die Bewegungsrichtung des Ausspritzvorganges in das Wirbelbettpulver kann geändert
oder umgedreht werden, damit die Länge des Troges bei gleicher zugeführter Wärmemenge
verringert wird.
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Es kann aber auch der Auspreßkopf die Spritzlinge in einen Schenkel
eines etwa U-förmigen Rohres liefern, wobei die Spritzlinge in diesem Schenkel nach
unten und in dem anderen nach oben geführt werden, wo sie herausgenommen werden,
wobei das U-förmige Rohr mit Feststoffmaterial gefüllt ist, das durch Gas im Wirbelzustand
gehalten wird, das am Boden des Rohres eingelassen wird.
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Der Auspreßkopf kann auch so angeordnet sein, daß er entweder vertikal
nach oben oder in einem spitzen Winkel gegen die Vertikale in einer praktisch senkrecht
angeordneten Kolonne auspreßt. Dadurch erhält man den Vorteil, daß man dann über
ein Wirbelbett verfügt,-bei welchem der Auspreßvorgang am Einlaß unter Druck abläuft,
wobei dieser Druck von der Höhe des Wirbelbettpulvers in der Kolonne abhängt. Vorzugsweise
haben die Säulen kreisförmigen Querschnitt. Die Säule kann direkt mit der Auspreßeinrichtung
verbunden oder getrennt von ihr angeordnet sein. Im unteren Teil der Kolonne kann
ein Ventil vorgesehen werden, das verschlossen werden kann, um das feinverteilte
Material zu stützen und
um die Möglichkeit für ein Öffnen des Bodenabschnittes zu
schaffen. Das Ventil kann aus hitzebeständigem Gewebe, z. B. aus Nylon oder aus
gewebtem Polytetrafluoräthylen bestehen, wobei ein Abschluß rings um den Auspreßabschnitt
erzielt wird.
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Das Verfahren und die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
werden an beispielsweisen Ausführungsformen im folgenden an Hand der Zeichnungen
erläutert, in der F i g. 1 in einem schematischen Längsschnitt eine Ausführungsform
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Vorrichtung zeigt; F i g. 2 ist eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung, bei der eine vertikale Säule verwendet wird; F i
g. 3 zeigt schematisch eine Vorrichtung, bei der ein U-Rohr verwendet wird.
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In Fig. 1 ist ein als langgestreckter Metalltrog ausgebildeter Behälter
1 dargestellt, der in seinem unteren Teil an einem Ende einen Einlaß 2 für Druckluft
und Dampf aufweist, die durch Rohre 3 bzw. 4 zugeleitet und an einem Auslaß 5 an
der anderen Seite abgezogen werden. Über dem Einlaß 2 und dem Auslaß 5 ist eine
horizontale Lage aus porösen, keramischen Ziegeln befestigt, durch welche eine Lage
aus feinverteiltem Feststoff 7, z. B. Sand, getragen wird. Ein elektrisches Heizelement
8 führt durch den unteren Teil der Lage des Feststoffes7, und eine thermostatische
Steuerung 9 ist zur Regulierung der Temperatur vorgesehen. Ein Prallblech 10 dient
dazu, die Luft und den Dampf an die Unterseite der Ziegel 6 zu lenken.
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Über dem Einlaßende des Behälters 1 ist ein Auspreßkopf 11 angeordnet,
wobei das daraus ausgepreßte Material 12 durch den Feststoff 7 und unter eine Führung
13 zu einer Windeneinrichtung 14 geführt wird, die oberhalb des anderen Endes des
Behälters 1 angebracht ist. Das ausgepreßte Material 12 bzw. die Spritzlinge treten
aus dem Preßkopf 11 aus und gelangen zwischen die Fühler 15, durch welche Einrichtungen
betätigt werden, durch welche die Windeneinrichtung 14 gesteuert wird, so daß die
Aufwindgeschwindigkeit gleich der Auspreßgeschwindigkeit gehalten wird.
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Mechanische Fühler können eine Verformung von Rohren und von Spritzmaterial
mit kleiner Querschnittsfläche verursachen und sie können infolgedessen durch zwei
Photozellen ersetzt werden, die an entsprechenden Stellen angebracht werden. Die
Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn die Auspreßgeschwindigkeit bezüglich der
Abzugsgeschwindigkeit zu hoch wird, dann fällt auf die rückwärtige Photozelle ein
Schatten und durch diese Photozelle wird ein Relais und ein Zeitverzögerungsschalter
betätigt. Durch den Verzögerungsschalter wird ein zur Regulierung der Geschwindigkeit
dienender Motor für eine vorbestimmte Zeit eingeschaltet, wodurch die Drehzahl des
Abzugsmotors erhöht wird. Wenn der Abzugsmotor mit zu großer Drehzahl läuft, dann
fällt auf die vordere Photozelle ein Schatten und dadurch wird ein weiteres Relais
eingeschaltet, durch welche die Drehrichtung des die Drehzahl steuernden Motors
während einer vorbestimmten Zeit umgekehrt wird, wodurch die Abzugsgeschwindigkeit
vermindert wird.
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Die Vorrichtung wird im allgemeinen so betrieben, daß Luft bei einem
Druck von 0,07 Atmosphären mit
einer Förderleistung von 140 1 pro
Minute und pro 0,093 m2 Oberfläche der Lage der Ziegel 6 eingeleitet wird, wodurch
eine Wirbelbildung in der Sandschicht des Feststoffs 7 erzielt wird. Wenn der Sand
vollständig aufgewirbelt ist, dann wird das Heizelement 8 eingeschaltet und die
Temperatur des Sandes auf 1600 C gesteigert. Dann wird die Einleitung von Luft unterbrochen
und es wird Dampf bei einem Druck von 0,07 Atmosphären mit der gleichen Förderleistung
zugeführt. Anschließend wird mit dem Auspressen der Kautschukmischung begonnen und
die Auspreßgeschwindigkeit so eingestellt, daß die Verweilzeit in der Sandschicht
3 Minuten beträgt, wobei die Kautschukmischung entsprechend geknetet ist, so daß
man während dieser Zeit mit Sicherheit eine vollständige Vulkanisierung erhält.
Wenn der Auspreßvorgang beendet ist, dann wird der Dampf abgeschaltet und neuerdings
Luft durch die Sandschicht geblasen, um den Dampf zu entfernen, der sich sonst kondensieren
könnte und eine Wasserbildung im Sand verursachen könnte.
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F i g. 2 zeigt eine Vorrichtung, die einen als rohrförmige Säule
ausgebildeten Behälter 16 enthält, der aus vier Stahlrohren von 1,8 m Länge und
7,5 cm Durchmesser besteht, ferner aus einem Trichterl7, der ein rohrförmiges unteres
Ende besitzt und aus einem kurzen Bodenabschnitt 18. Die verschiedenen Abschnitte
haben Flansche 19, wobei die Flansche benachbarter Abschnitte durch Ringe 20 auf
Abstand gehalten sind und wobei dazwischen kreisförmige Ringe aus porösem, keramischem
Material, z. B.
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Ziegel 21, angeordnet sind und die Innenflächen der Ziegel 21 in Flucht
mit der Bohrung der Behälter 16 liegen. Jeder Ring 20 ist mit einem Gasauslaß 23
und einem Einlaß 22 versehen, durch den erforderlichenfalls abgelassen werden kann,
um eine Klumpenbildung zu vermeiden. In dem kurzen Bodenabschnitt 18 ist ein Schließventil
24 des Membrantyps mit voller Bohrung vorgesehen, wobei unmittelbar darüber eine
Ziegelanordnung angebracht ist. Der Behälter ist vertikal am Preßkopf der Auspreßeinrichtung25
angeordnet, wobei eine poröse Ringanordnung am Boden des Behälters vorgesehen ist
und das ausgepreßte Material vertikal durch den Behälter nach oben vermittels einer
Aufwindeinrichtung 26 gezogen wird, wobei außerdem noch ein Förderdraht verwendet
wird, der durch den Preßkopf führt und der eine Vorrichtung zur automatischen Veränderung
der Geschwindigkeit enthalten kann, damit Änderungen der Auspreßgeschwindigkeit
kompensiert werden.
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Der Behälter wird mit kleinen Glaskugeln gefüllt, mit Sand oder mit
ähnlichem Material, das durch Gas aufgewirbelt wird, das durch die porösen Ziegel
21 eingeleitet wird. Durch das Ventil 24 erhält man einen Zugang zur Auspreßeinrichtung,
ohne daß der Behälter zuerst geleert werden muß. Der Behälter kann mit einem Heizmantel
oder mit elektrischen Bandheizelementen versehen werden.
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Es wird so gearbeitet, daß in den Behälter, der Sand bis zu einer
Tiefe von 6 m enthält, Stickstoff bei einem Druck nicht unter 1,4 Atmosphären durch
den Bodenziegel eingepreßt wird, wobei ein Meßgerät eine Förderleistung von 21 1
pro Minute anzeigt, wodurch eine Aufwirbelung des Sandes nach etwa einer Minute
erzielt wird. Eine Klumpenbildung kann in weitem Ausmaß dadurch vermieden werden,
daß ein Teil, von z. B. 7 1 pro Minute vom dritten Ziegel an aufwärts abgelassen
wird. Wenn ein Druck von 0,9
bis 1,05 Atmosphären am Boden des Behälters erreicht
wird, dann ist der Sand vollständig aufgewirbelt. Anschließend wird die Heizeinrichtung
eingeschaltet und die Temperatur des Sandes auf 1600 C erhöht. Die Gaszufuhr wird
auf den Ziegel unmittelbar über dem Membranventil übertragen, das Ventil geschlossen
und der Bodenabschnitt geöffnet. Nach dem Auslaufen des Sandes kann der Förderdraht
an der Auspreßeinrichtung befestigt werden. Der Abschnitt wird geschlossen, das
Ventil geöffnet und die Wirbelbildung vom Boden wieder aufgenommen. Der verlorengegangene
Sand kann oben in den Behälter zugegeben werden. Das Auspressen der Kautschukmischung
wird dann begonnen und die Geschwindigkeit so eingestellt, daß die Verweilzeit in
dem Behälter 3 Minuten beträgt, wobei die Kautschukmischung vorher entsprechend
geknetet ist, so daß während dieser Zeit eine vollständige Vulkanisation erreicht
wird.
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Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung, bei welcher durch einen Auspreßkopf
27 in den kürzeren Schenkel eines als U-Rohr ausgebildeten Behälters 28, 30 ausgepreßt
wird, wobei das ausgepreßte Gut 29 durch den Behälter geführt wird und vom oberen
Teil des längeren Schenkels abgenommen wird. Der Behälter wird mit fein unterteiltem
Material, z. B. mit Glaskugeln oder Sand gefüllt, das durch Gas aufgewirbelt wird,
das durch Einlasse 31, 32 eingelassen wird, die in den gebogenen Teil des U-Rohres
führen. Eine Abzweigung 33 ist am oberen Teil des kürzeren Schenkels vorgesehen,
durch welche erforderlichenfalls abgelassen werden kann. Die Vulkanisation der Kautschukmischung
kann wie bei den anderen Vorrichtungen gemäß Fig. 1 und 2 wegen der wirksamen Wärmeübertragung
von dem aufgewirbelten Feststoff auf die Kautschukmischung rasch und leicht durchgeführt
werden. Weiterhin wird es durch die kompakte und verhältnismäßig kleine Vorrichtung
möglich, daß die Bodenfläche der Fabrikanlage wirtschaftlich ausgenutzt wird, da
keine großen Öfen wie heute üblich eingebaut werden müssen.