DE2559885C2 - Vorrichtung zur Übertragung von Wärme zwischen zwei Flächen - Google Patents
Vorrichtung zur Übertragung von Wärme zwischen zwei FlächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer solchen bekannten Vorrichtung (»Fluidization
and Fluid-Particle Systems« von F. A. Zenz und D. F. Oihmer, I960, Reinhold Chemical Engineering
Series, S. 458) ist in einem beheizten Rohr ein ringförmiges Wirbelbett angeorctr«t, das seinerseits
eine koaxial angeordnete Wärmesenke umgibt. Das Wirbelbett befindet sich somit in einem Hohlraum
zwischen zwei Flächen, die auf unterschiedlichen Temperaturen sind. Zum Aufbau des Wirbelbettes aus
wirbelfähigem Material ist eine Gaszufuhr vorgesehen. Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht praktisch
keine Möglichkeit einer Regulierung der Geschwindigkeit der Wärmeübertragung zwischen dem äußeren
beheizten Rohr und der zentralen Wärmesenke. Die Gaszufuhr zu dem Wirbelbett könnte zwar variiert
werden, eine nennenswerte Regulierung der Geschwindigkeit der Wärmeübertragung zwischen den entgegengesetzten
Seiten des Wirbelbettes ließe sich dadurch aber nicht erzielen.
Es ist zwar bereits bekannt (FR-PS 12 88 835), daß die
Intensität des Wärmeaustausches eine wachsende Funktion einerseits der Dichte des Wirbelbettmaterials,
das mit der Wärmetauschfläche in Kontakt ist, und andererseits der Frequenz ist, mit der von neuem
Wirbelmaterial mit dieser Fläche in Berührung gebracht wird, und es ist zwar weiter bekannt (Chemie-Ing.-Techn.
25. Jahrgang 1953 Nr. 6, S. 313-316), daß die effektive Wärmeleitfähigkeit von Wirbelschichten nur
zum geringsten Teile auf Wärmeleitung im Gas und in den Teilchen, zum größten Teil aber auf den
Wärmetransport durch die Bewegung der Feststoffteilchen des Wirbelbettes zurückzuführen ist; die Regulierung
der Dichte des Wirbelbettmaterials würde jedoch eine entsprechende Regulierung der Gaszufuhr erfordern,
ohne daß sich dadurch die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung nennenswert regulieren ließe.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art so
auszubilden, daß sich die Wärmeübertragung zwischen den beiden Flächen wirksam regulieren läßt
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung erfolgt die ReguHerung der Wärmeübertragung unter Verwendung eines Wirbelbettes durch Umschalten der Strömungsgeschwindigkeit des zum Aufbau des Wirbelbettes benutzten Gases zwischen einer Geschwindigkeit, bei ίο der das Wirbelbett aufgebaut wird, und einer Geschwindigkeit, bei der kein Wirbelbett aufgebaut wird, wobei zur Regulierung der Wärmeübertragung der eine oder der andere Zustand für gewählte Zeitspannen aufrechterhalten wird. Wenn das Wirbelbett aufgebaut ist, so ist die Wärmeübergangsgeschwindigkeit durch das Bett sehr hoch, wenn jedoch das Bett abgebaut, d.h. nicht durchgewirbelt ist wirkt es im wesentlichen als Isolator. Das Abbauen des Wirbelbettes bewirkt dementsprechend eine sofortige Unterbrechung des Wärmeüberganges von der wärmeren Räche auf die kühlere Fläche, und umgekehrt Das Wirbelbett wird in der Vorrichtung nach der Erfindung somit als eine Art Wärmeschalter benutzt wobei zwischen einem Zustand hoher Wärmeübertragung und einem Zustand geringer Wärmeübertragung nach Belieben umgeschaltet werden kann.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung erfolgt die ReguHerung der Wärmeübertragung unter Verwendung eines Wirbelbettes durch Umschalten der Strömungsgeschwindigkeit des zum Aufbau des Wirbelbettes benutzten Gases zwischen einer Geschwindigkeit, bei ίο der das Wirbelbett aufgebaut wird, und einer Geschwindigkeit, bei der kein Wirbelbett aufgebaut wird, wobei zur Regulierung der Wärmeübertragung der eine oder der andere Zustand für gewählte Zeitspannen aufrechterhalten wird. Wenn das Wirbelbett aufgebaut ist, so ist die Wärmeübergangsgeschwindigkeit durch das Bett sehr hoch, wenn jedoch das Bett abgebaut, d.h. nicht durchgewirbelt ist wirkt es im wesentlichen als Isolator. Das Abbauen des Wirbelbettes bewirkt dementsprechend eine sofortige Unterbrechung des Wärmeüberganges von der wärmeren Räche auf die kühlere Fläche, und umgekehrt Das Wirbelbett wird in der Vorrichtung nach der Erfindung somit als eine Art Wärmeschalter benutzt wobei zwischen einem Zustand hoher Wärmeübertragung und einem Zustand geringer Wärmeübertragung nach Belieben umgeschaltet werden kann.
Das Einschalten des Wärmeüberganges kann dabei durch eine Bedienungsperson oder in der Ausgestaltung
nach Anspruch 2 nach einem vorbestimmten Zeitprogramm oder in der Ausgestaltung nach Anspruch 3 in
Abhängigkeit von. der Temperatur einer der beiden Flächen, zwischen welchen der Wärmeübergang stattfinden
soll, erfolgen.
Die Vorrichtung wird im folgenden zwar anhand der Kühlung von Glasformen beschrieben, sie ist jedoch auch vorteilhaft einsetzbar, wenn eine Fiäche durch eine andere, eine höhere Temperatur aufweisende Fläche zu erwärmen ist.
Die Vorrichtung wird im folgenden zwar anhand der Kühlung von Glasformen beschrieben, sie ist jedoch auch vorteilhaft einsetzbar, wenn eine Fiäche durch eine andere, eine höhere Temperatur aufweisende Fläche zu erwärmen ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden am Beispiel einer Glassonnmaschine unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt im Schnitt eine Sektion einer Blasform einer Glasformmaschine sowie einen Zeitgeber
mit zugeordnetem Ventil.
Eine Sektion 1 einer Blasform hat einen Metallblock 2 mit zwei bearbeiteten Glasformflächen 3. Zwei Sektionen
dieser Blasform sind in jeder Fertigformstation einer Glasformmaschine des IS-Typs vorgesehen. Die
beiden Formflächen 3 dienen gemeinsam zur Formgebung der äußeren Oberfläche des herzustellenden
Glasgegenstands.
Ein wassergekühltes Bauteil 4 ist an dem Metallblock 2 auf der den Formflächen 3 gegenüberliegenden Seite
befestigt und enthält eine Kühlkammer 5, in welche Kühlwasser durch Einlaßleitungen 6 eintreten kann. Das
Wasser verläßt die Kühlkammer 5 über Auslaßieitungen 7.
Ein Hohlraum 8 ist zwischen einer Außenfläche 9 des Metallblocks 2 und einer Außenfläche 10 der Kühlkammer
5 vorgesehen. Der Hohlraum 8 ist fast vollständig mit einem Wirbelbett 11 gefüllt= Das durchwirbelbare
Material des Wirbelbettes 11 hat eine hohe Dichte und eine hohe Wärmekapazität und ist bei der Betriebstemperatur
stabil. Geeignete Materialien sind Messing- oder Eisenschrot. Vorzugsweise wird Eisenschrot mit
einem Durchmesser von etwa 0,20 mm verwendet.
Das Wirbelgas, vorzugsweise Druckluft, wird in den Hohlraum 8 über eine Gaszufuhrleitung 12 und durch
ein poröses Diffusionselement 13 eingeleitet Das Diffusionselement 13 kann aus einem porösen keramischen
Werkstoff, aus einem porösen Metall oder aus einem zwischen Platten eingeklemmten Drahtgewebe
bestehen. Das Diffusionselement 13 soll der Luftströmung
einen Gesamtwiderstand entgegensetzen, der mehrfach höher ist als der Strömungswiderstand in dem
Wirbelbett 11, um eine gleichförmige Verteilung der Luft in dem Wirbelbett und dementsprechend eine
gleichförmige Durdrwirbelung zu gewährleisten. Vorzugsweise
liegt das Verhältnis aus dem Strömungswiderstand des Diffusionselements 13 und dem Strömungswiderstand des Wirbelbettes 11 im durchwirbelten
Zustand zwischen 2:1 und 6:1. Die Luft strömt durch das Diffusionselement 13 mit einer Geschwindig- t5
keit hindurch, welche etwa zwischen dem zwei- und fünffachen der minimal erforderlichen Geschwindigkeit
zur Durchwirbelung des Wirbelbettes 11 liegt Die kleinste Luftströmungsgeschwindigkeit zur Durchwirbelung
von Teilchen in der Größenordnung von O;0mm Durchmesser ist geringer als 0,30 m/s. Die
durch das Wirbelbett 11 strömende Luft verläßt den
Hohlraum 8 durch ein Geflecht 14, welches Aerausnehmbar in einer Öffnung 15 in der oberen Seite des
Bauteils 4 befestigt ist.
Wenn im Betrieb der Glasformmaschine Wasser durch die Kühlkammer 5 strömt und das Wirbelbett 11
infolge der Luftzufuhr über die Gaszufuhrleitung 12 im Wirbelzustand ist, wird Wärme von den Formflächen 3,
weiche mit dem zu formenden Glasgegenstard in Berührung sind, von der Außenfläche 9 des Metallblocks
2 auf das Wasser in der Kühlkammer 5 über das Wirbelbett 11 übertragen. Solange das Wirbelbett. 11
durchwirbelt ist, ist die Wärmeübergangsgeschwindigkeit von den Formflächen 3 auf das Wasser in der
Kühlkammer 5 sehr hoch. Wenn jedoch das Wirbelbett 11 nicht durchwirbelt ist, sind die Formflächen 3 von
dem Wasser in der Kühlkammer 5 im wesentlichen isoliert Es ist damit möglich, die Wärmeabführgeschwindigkeit
von den Formflächen 3 durch Veränderung der Zeitspanne, während der das Wirbelbett 11
durchwirbelt ist, zu 1 egulieren.
Der Blasform ist ein Magnetspulenventil 16 zugeordnet zum Einschalten oder Abschalten der Luftströmung
durch die Gaszufuhrleitung 12 entsprechend einem vorbestimmten Programm- Das Magnetspulenventil 16
wird von einem elektronischen Zeitgeber 17 gesteuert.
Statt des Magnetspulenventils 16 in Verbindung mit einem elektronischen Zeitgeber 17 kann auch ein
mechanisches Ventil verwendet werden, welches bei einer Glasformmaschine des IS-Typs von der Steuertrommel
aus gesteuert wird.
Anstelle des Magnetspulenventils 16 zum Ein- und Ausschalten der Luftzufuhr zum Wirbelbett 11 entsprechend
einem vorbestimmten Zeitprogramm kann ein temperaturempfindliches Element an einer bestimmten
Stelle des Metallblocks 2, an einer der Formflächen 3 oder an der Außenfläche 9 des Mctaüb'.ock"; 2 befestigt
und ein Ventil zum Ein- und Ausschalten der Luftströmung durch die Gaszufuhrleitung 12 in Abhängigkeit
von den Signalen dieses temperaturempfindiichen Elements vorgesehen sein.
Die Wärmeableitgeschwindigkeit von den Formflächen 3 kann stattdessen oder zusätzlich durch Ändern
des Luftdurchsatzes und damit der Durchwirbelung des Wirbelbettes 11 verändert v/erden. Schließlich kann
auch noch die Wärmeübergangsgeschwindigkeit von den Formflächen 3 auf das Wasser in der Kühlkammer 5
durch Verändern der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit, mit der das Wasser durch die
Einlaßleitung 6 in die Kühlkammer 5 strömt, verändert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Übertragung von Wärme zwischen zwei Flächen, welche verschiedene Temperaturen
aufweisen, mit einem Bett aus wirbelfähigem Material in einem Hohlraum zwischen den
beiden Flächen und mit Mitteln zur Zufuhr von Gas zu dem Hohlraum zum Aufbau eines Wirbelbettes
aus dem wirbelfähigen Material, damit ein Wärmeübergang zwischen den beiden Flächen erfolgt,
gekennzeichnet durch Steuermittel(16,17) für die Gaszufuhr zur Regulierung des Wärmeüberganges
von der einen Fläche auf die andere Fläche (9 bzw. 10), durch abwechselndes Auf- und Abbauen
des Wirbelbettes (11) für gewählte Zeitspannen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel einen Zeitgeber (17) und ein durch ihn betätigbares Ventil (16) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel ein temperaturempfindliches
ÜJement aufweisen, das die Gaszufuhr zu dem Hohlraum (S) in Abhängigkeil von der
Temperatur einer der beiden Flächen (9, 10) ein- oder ausschaltet
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