DE19851997A1 - Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwischen einem Wärmeträgerfluid und einem Feststoff - Google Patents
Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwischen einem Wärmeträgerfluid und einem FeststoffInfo
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- F28D13/00—Heat-exchange apparatus using a fluidised bed
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wärmeaustausch zwi
schen einem Wärmeträgerfluid und einem Feststoff. Eine solche Vorrichtung
dient zum Beispiel zur Erwärmung von Kohlenstaub vor dessen Einblasen in
einen Schachtofen oder vor seinem Chargieren in einen Drehherdofen zur
Herstellung von Eisenschwamm.
Beim Erwärmen bzw. Abkühlen von Feststoffen ist der Wärmetransport im
Feststoff durch seine geringe thermische Leitfähigkeit begrenzt. Zur Verbesse
rung des Reaktionsvermögens, auch des Wärmetransports, im Feststoff wird
dieser daher im allgemeinen zu einem feinkörnigen, fließ- und auflockerungsfä
higen Schüttgut aufbereitet und in ein Auflockerungsgefäß eingebracht. In dem
Auflockerungsgefäß wird über einen Anströmboden von unten ein Auflocke
rungsfluid in das Schüttgut eingebracht, durchströmt das Schüttgut und lockert
dieses auf. Die aufgelockerte Schüttgutschicht und das durchströmende Auf
lockerungsfluid bilden ein Wirbelbett (Fluidized Bed), das als ganzes fluidähnli
che Eigenschaften aufweist.
Die Fluidströmung und die Feststoffbewegung in dem Wirbelbett erlauben hohe
Wärme- und Stoffaustauschleistungen durch Konvektion. Zum Einbringen oder
Abziehen von Wärme wird dann ein Wärmeträger durch die Wirbelschicht ge
leitet, der Wärme in die Wirbelschicht einbringt bzw. aus dieser abführt. Dazu
werden Wärmetauscherrohre oberhalb des Anströmbodens angeordnet, die
sich im wesentlichen parallel zu diesem durch das Wirbelbett hindurch erstrecken
und mit einem geeigneten Wärmeträger beaufschlagt werden. Die Wär
metauscherrohre bilden Heiz- bzw. Kühlflächen aus, an denen ein Wärmeüber
gang zwischen dem aufgelockerten Feststoff und dem Wärmeträger stattfindet.
Auf diese Weise kann der Feststoff schnell auf die gewünschte Temperatur
gebracht werden. Durch kontinuierliches Eintragen des Feststoffs auf der einen
Seite des Auflockerungsgefäßes und kontinuierliches Austragen des Feststof
fes auf der gegenüberliegenden Seite des Auflockerungsgefäßes kann die
Erwärmung bzw. Abkühlung des Feststoffes dabei kontinuierlich durchgeführt
werden, wobei das aufgelockerte Schüttgut aufgrund seiner fluidähnlichen
Eigenschaften langsam von der Eintragsseite durch das Auflockerungsgefäß zu
der Austragsseite fließt.
Bei einer solchen Vorrichtung werden die sich im wesentlichen in horizontaler
Richtung erstreckenden Wärmetauscherrohre von dem senkrecht nach oben
strömenden Auflockerungsfluid umströmt. Die Ausbildung des Wirbelbetts wird
durch die Wärmetauscherrohre gestört. Wird dem Feststoff Wärme zugeführt,
so kann es bei entsprechend hoher Temperatur des Wärmeträgers zu lokalen
Überhitzungen des Feststoffes kommen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, eine Vorrichtung zum Wär
metausch zwischen einem Wärmeträgerfluid und einem Feststoff vorzuschla
gen, bei der die Ausbildung eines Wirbelbetts möglichst ungestört erfolgen
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Wär
metausch zwischen einem Wärmeträger und einem Feststoff, bei der ein Auf
lockerungsfluid derart in den Feststoff einleitbar ist, daß dieser mit dem Auf
lockerungsfluid ein Wirbelbett ausbildet, und der aufgelockerte Feststoff und der
Wärmeträger aneinander vorbei geführt werden, wobei der Feststoff und der
Wärmeträger im wesentlichen in senkrechter Richtung geführt werden. Der
Wärmeträger wird folglich in der Strömungsrichtung des Auflockerungsfluids
geführt, so daß die Ausbildung des Wirbelbetts ungestört erfolgen kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die Vorrichtung mindestens ein
Auflockerungsgefäß, in das der Feststoff eintragbar ist und in dem das Auf
lockerungsfluid derart in den Feststoff einleitbar ist, daß dieser mit dem Auflocke
rungsfluid ein Wirbelbett ausbildet, und einen Wärmetauscher, der mit dem
Wärmeträger beaufschlagbar ist.
In einer ersten Variante der Erfindung erstreckt sich der Wärmetauscher im
wesentlichen senkrecht durch das mindestens eine Auflockerungsgefäß.
Der Wärmetauscher erstreckt sich demgemäß in dem Wirbelbett in Strömungs
richtung des Auflockerungsfluids. Die Bewegung des Auflockerungsfluids er
folgt somit vornehmlich parallel zu dem Wärmetauscher, so daß die Ausbildung
des Wirbelbetts durch die Wärmetauscherrohre nicht wesentlich gestört wird.
Lokale Ablagerungen des Feststoffs und deren nachteilige Auswirkungen auf
den Wärmeaustausch zwischen Feststoff und Wärmeträger werden vermieden.
Darüber hinaus wird durch den Parallelstrom die Verschleißbeanspruchung des
Wärmetauschers minimiert.
Der Wärmetauscher umfaßt vorzugsweise mehrere Wärmetauscherrohre, die
sich in einem gewissen Abstand im wesentlichen parallel zueinander erstrecken.
Die Wärmetauscherrohre verlaufen im wesentlichen senkrecht durch das
Wirbelbett und treten vorteilhaft in senkrechter Richtung aus diesem heraus.
Damit dies unabhängig von der Schichtdicke des Wirbelbetts der Fall ist, sind
die Wärmetauscherrohre vorzugsweise durch das gesamte Auflockerungsgefäß
geführt, wobei sie in senkrechter Richtung durch den Boden und die Decke des
Auflockerungsgefäßes durchgeführt sind.
In einer zweiten Variante erstreckt sich das mindestens eine Auflockerungsge
fäß im wesentlichen senkrecht durch den Wärmetauscher.
Das Wirbelbett wird demgemäß in einem Auflockerungsgefäß ausgebildet, das
im Inneren eines Wärmetauscherrohres des Wärmetauschers angeordnet ist.
Es sind keine Wärmetauscherrohre im Inneren des Auflockerungsgefäßes
angeordnet, das Auflockerungsgas kann folglich ungestört durch die Feststoff
schüttung strömen und die Ausbildung des Wirbelbetts erfolgt ungestört.
Das Auflockerungsgefäß ist vorzugsweise rohrförmig ausgebildet und mündet
an seinem oberen Ende in eine Austragvorrichtung zum Austragen des Fest
stoffs aus dem Auflockerungsgefäß ein. Die Eintragung des Feststoff in das
Auflockerungsgefäß erfolgt dann vorzugsweise am unteren Ende des Auflocke
rungsgefäßes.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfaßt die Vorrichtung mehrere
Auflockerungsgefäße, die sich in einem gewissen Abstand im wesentlichen
parallel zueinander erstrecken. Der Feststoff wird in dieser Vorrichtung auf
mehrere Auflockerungsgefäße aufgeteilt, so daß sich eine sehr große Wärme
austauschfläche ergibt.
Vorteilhaft ist hierbei eine Ausgestaltung, bei der der Wärmetauscher mehrere
Wärmetauscherrohre umfaßt die mit dem Wärmeträger beaufschlagbar sind,
und daß sich jedes Auflockerungsgefäß im wesentlichen senkrecht durch eines
der Wärmetauscherrohre erstreckt. Hierdurch lassen sich höhere Wärmeträ
gergeschwindigkeiten in dem Wärmetauscher erreichen, so daß der Wärme
übergang optimiert werden kann. Bei gleicher Wärmeaustauschleistung kann
bei einer derartigen Anlage die Wärmeaustauschstrecke verkleinert werden, so
daß sich eine derartige Vorrichtung durch ihre sehr kompakte Bauform aus
zeichnet.
Es ist anzumerken, daß bei beiden Varianten die Verwendung eines Wärme
tauschers, der mit dem Wärmeträger beaufschlagt wird, vorteilhaft den Auf
wand der Reinigung des Wärmeträgerfluids minimiert. Zum Erreichen einer
starken Temperaturänderung im Feststoff ist ein großer Mengenstrom an wär
meabgebendem (bzw. wärmeaufnehmendem) Wärmeträger erforderlich. Wird
der Wärmeträger direkt durch den Feststoff geleitet, ist ein großer Aufwand zur
Abreinigung des Wärmeträgers von aufgenommenem Feststoff erforderlich,
insbesondere wenn der feststoffbelastete Wärmeträger eine hohe Temperatur
hat. Durch die Verwendung des Wärmetauschers wird der Wärmeträger daher
vorteilhaft stofflich vom Feststoff getrennt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei beiden Varianten
der Wärmeträger in dem Wärmetauscher und der Feststoff in dem jeweiligen
Auflockerungsgefäß im Gegenstrom zueinander geführt. Hierdurch wird das
mittlere Temperaturgefälle zwischen dem Feststoff und dem Auflockerungsfluid
maximiert und der thermische Wirkungsgrad der Vorrichtung erhöht. Im Ver
gleich zu einer klassischen Wärmetauschvorrichtung, in der der Wärmeaus
tausch Wärmeträger-Feststoff den Charakter eines Kreuzstromaustauschs
aufweist, wird die Wirksamkeit des Wärmeaustauschs folglich deutlich erhöht.
Da der Wärmeträger senkrecht durch den Wärmetauscher geführt wird, muß
der Feststoff zum Erreichen eines Gegenstromes in senkrechter Richtung
durch das jeweilige Auflockerungsgefäß geführt werden. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung daher eine Eintragvorrich
tung zum Eintragen des Feststoffs in das jeweilige Auflockerungsgefäß und
eine Austragvorrichtung zum Austragen des Feststoffs aus dem Auflocke
rungsgefäß auf, wobei die Eintragvorrichtung und die Austragvorrichtung in
Ebenen angeordnet sind, die in senkrechter Richtung voneinander ausgebildet
sind. Der Feststoff, der in dem Wirbelbett von der Eintragvorrichtung zur Aus
tragvorrichtung fließt, bewegt sich makroskopisch demgemäß in senkrechter
Richtung, wobei das Wirbelbett vorzugsweise von unten nach oben durchquert
wird. Der Eintrag des Feststoffes erfolgt demgemäß vorzugsweise an dem
unteren Ende des Auflockerungsgefäßes, der Austrag in einer Ebene die senk
recht darüber liegt. Der Wärmeträger wird dann in entgegengesetzter Richtung,
d. h. von oben nach unten, durch die Wärmetauscherrohre geleitet.
Die für die gewünschte Temperaturänderung erforderliche Wärmeaus
tauschfläche kann dabei durch eine entsprechend große, senkrechte Wirbel
bettdicke in die Senkrechte ausgebildet werden. Dadurch verringert sich, bei
erhöhtem Eintrittsdruck des Auflockerungsfluids, die Grundfläche des Auflocke
rungsgefäßes. Hierdurch wird der Mengenstrom des Auflockerungsfluids kleiner
und sein möglicherweise ungünstiger Einfluß auf die Wärmebilanz (z. B. durch
Kühlwirkung in einem aufzuheizenden Feststoff) wird geringer. Darüber hinaus
verringert die geringe Menge an Auflockerungsfluid den Aufwand zum Trennen
von Auflockerungsfluid und mitgeführtem Feststoff.
Zur optimalen Ausbildung des Gegenstromes ist die Eintragvorrichtung vor
zugsweise derart ausgestaltet, daß der Eintrag des Feststoffs in das jeweilige
Auflockerungsgefäß unmittelbar oberhalb eines Anströmbodens erfolgt, durch
den das Auflockerungsfluid in das Auflockerungsgefäß einleitbar ist. Hierzu
kann sich die Eintragvorrichtung beispielsweise durch den Anströmboden hin
durch erstrecken. Darüber hinaus soll der Eintrag möglichst gleichmäßig über
die Bodenquerschnittsfläche verteilt sein. Die Eintragsvorrichtung kann dazu
mehrere Eintragsöffnungen aufweisen, die über die Flächen der jeweiligen
Anströmböden verteilt sind. Die Einbringung des Feststoffs kann beispielsweise
durch Strömungsförderung erfolgen. Hierbei kann der Förderstrom beispiels
weise auf eine größere Anzahl Leitungen geeignet aufgeteilt werden. Wird als
Fördermedium Druckgas verwendet, können bei Anwendung von Dichtstrom
förderung Gasverbrauch, Einwirkung auf die Wärmebilanz und Verschleiß mi
nimiert und die Aufteilung des Förderstroms z. B. durch Zweistoffdüsen mit
kritischer Entspannung genau eingestellt werden.
Das Auflockerungsgefäß bzw. die Auflockerungsgefäße ist/sind vorteilhaft als
Druckgefäß ausgebildet und mit einem Überdruck beaufschlagbar. Dies läßt
sich durch die Ausbildung des Wirbelbetts in die Senkrechte und die damit
verbundene Verringerung der Grundfläche des Auflockerungsgefäßes mit ge
ringem Aufwand erreichen. Im unter erhöhtem Überdruck fließenden Auflocke
rungsgas verbessert sich die Konvektion, der Wärmeaustausch wird optimiert.
Die Austragvorrichtung umfaßt vorzugsweise eine Vorrichtung zum Abtrennen
von Feststoff von dem Auflockerungsfluid. Dies kann z. B. ein Zyklon sein, der
den am Austritt des Wirbelbetts noch verfügbaren Überdruck zur wirksamen
Abreinigung des Auflockerungsfluids ausnutzt.
Im folgenden wird nun verschiedene bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Diese zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung zum Wärmetausch zwischen einem Wär
meträger und einem Feststoff;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, z. B. eine Anlage zur Erwärmung von Kohlen
staub.
Die Anlage umfaßt ein Auflockerungsgefäß 10, in dem der Feststoff zur Ver
besserung des Wärmeübergangs in einen aufgelockerten Zustand gebracht
wird. Hierzu ist der Boden des Auflockerungsgefäßes 10 als Anströmboden 12
ausgebildet, durch den ein Ausflockerungsgas von unten in das Auflockerungs
gefäß 10 eingeleitet wird. Der Anströmboden umfaßt beispielsweise eine Kam
mer 14, deren obere Wandung eine Vielzahl von Poren aufweist. Wird die
Kammer 14 über einen Versorgungsanschluß 16 mit dem Auflockerungsgas
beaufschlagt und unter Druck gesetzt, kann das Auflockerungsgas durch die
Poren entweichen und in das Auflockerungsgefäß 10 strömen.
Der zu einem feinkörnigen, fließ- und auflockerungsfähigen Schüttgut aufbe
reitete Feststoff wird aus einem oder mehreren Fördergefäßen 18 in das Auf
lockerungsgefäß 10 eingetragen und von dem Auflockerungsgas durchströmt
und aufgelockert. Die aufgelockerte Feststoffschicht und das durchströmende
Auflockerungsgas bilden ein Wirbelbett 20 aus, das als ganzes fluidähnliche
Eigenschaften aufweist. In dem Wirbelbett 20 erlauben die Gasströmung und
die Feststoffbewegung eine hohe Wärmeaustauschleistung durch Konvektion.
Der Eintrag des Feststoffs in das Auflockerungsgefäß 10 geschieht vorzugs
weise unmittelbar oberhalb des Anströmbodens 12 und möglichst gleichmäßig
über dessen Fläche verteilt. Hierzu sind mehrere Eintragdüsen 22 verteilt in
dem Anströmboden 12 angeordnet, die jeweils eine Eintragöffnung in der obe
ren porösen Wandung des Anströmbodens 12 ausbilden.
Der Transport des Feststoffs aus den Fördergefäßen 18 zu den einzelnen Ein
tragsdüsen 22 geschieht vorzugsweise pneumatisch. Der Förderstrom aus den
Fördergefäßen 18, der zunächst über eine Hauptförderleitung 24 herange
bracht wird, wird dazu in einem Verteiler 26 auf einzelne Teilförderleitungen 28
aufgeteilt, und über diese Teilförderleitungen 28 den einzelnen Eintragdüsen 22
zugeführt. Die Regelung des Förderstroms kann wie dargestellt über ein Regel
ventil 30 in der Hauptförderleitung 24 erfolgen. Alternativ können in den ver
schiedenen Teilförderleitungen Regelventile vorgesehen sein. Bei Anwendung
von Dichtstromförderung können Gasverbrauch, Einwirkung auf die Wärmebi
lanz und Verschleiß minimiert werden, die Aufteilung des Förderstroms z. B.
durch Zweistoffdüsen mit kritischer Entspannung genau eingestellt werden.
Unmittelbar nach dem Eintragen in das Auflockerungsgefäß 10 geht der Fest
stoff in das Wirbelbett 20 über. Wird kontinuierlich neuer Feststoff über dem
Anströmboden 12 eingetragen, dehnt sich das gebildete Wirbelbett 20 bei ent
sprechend hohem Druck des Auflockerungsgases aufgrund seiner fluidähnli
chen Eigenschaften in senkrechter Richtung weiter aus, d. h. die Dicke der
aufgelockerten Schicht vergrößert sich. Auf diese Art können hohe Wirbelbett
dicken erreicht werden.
In dem oberen Bereich des Auflockerungsgefäßes 10 ist eine Austragvorrich
tung 30 für den Feststoff angeordnet. Diese umfaßt ganz allgemein einen Aus
tragbehälter 32, der über eine Öffnung 34 in der Wandung des Auflockerungs
gefäßes 10 mit diesem in Verbindung steht. Hat das Wirbelbett 20 die Höhe der
Öffnung 34 erreicht, so fließt der aufgelockerte Feststoff durch die Öffnung 34
in den Austragbehälter 32 und kann aus diesem über ein Schleusensystem,
beispielsweise eine Zellenradschleuse 36 ausgetragen werden. Der unmittelbar
oberhalb des Anströmbodens 12 eingebrachte Feststoff durchquert folglich das
Wirbelbett 20 von unten nach oben und wird in dem oberen Bereich des Auf
lockerungsgefäßes 10 abgeführt.
In dem Auflockerungsgefäß 10 sind Wärmetauscherrohre 38 angeordnet, die
sich durch das gebildete Wirbelbett 20 erstrecken. Die Wärmetauscherrohre 38
erstrecken sich dabei in senkrechter Richtung, und sind vorzugsweise an dem
oberen und unteren Ende des Auflockerungsgefäßes 10 geradlinig aus diesem
herausgeführt, indem sie beispielsweise am unteren Ende durch den Anström
boden 12 geführt sind. Auf diese Weise verlaufen die Wärmetauscherrohre 38
im wesentlichen parallel zu der Strömung des Auflockerungsgases, so daß die
Ausbildung des Wirbelbetts 20 weitgehend ungestört erfolgen kann und die
Verschleißbeanspruchung der Wärmetauscherrohre 38 minimiert wird.
Im Betrieb werden die Wärmetauscherrohre 38 von einer (nicht dargestellten)
Wärmeträgerversorgung mit einem Wärmeträger beaufschlagt. Soll dem Fest
stoff Wärme zugeführt werden, umfaßt der Wärmeträger beispielsweise ein
Heißgas oder ein Thermoöl, soll dem Feststoff Wärme entzogen werden, eine
Kühlflüssigkeit. Um das mittlere Temperaturgefälle zwischen dem Wärmeträger
und dem Feststoff zu erhöhen, werden die Wärmetauscherrohre 38 dabei vor
zugsweise von oben nach unten von dem Wärmeträger durchströmt (dargestellt
durch den Pfeil 40). Der Wärmeträger und der Feststoff werden somit im Ge
genstrom aneinander vorbeigeführt, die Wärmeaustauschleistung wird maxi
miert.
Es ist anzumerken, daß bei der beschriebenen Vorrichtung die für eine vorge
gebene Wärmeaustauschleistung benötigte Wärmeaustauschfläche durch eine
entsprechend große Dicke des Wirbelbetts 20 in die Senkrechte ausgebildet
wird. Dadurch verringert sich, bei erhöhtem Auflockerungsgas-Eintrittsdruck, die
Grundfläche des Anströmbodens 12. Der Auflockerungsgas-Mengenstrom wird
kleiner, sein möglicherweise ungünstiger Einfluß auf die Wärmebilanz (z. B.
durch Kühlwirkung in einem aufzuheizenden Feststoff) wird geringer, der Auf
wand zum Trennen von Auflockerungsgas und mitgeführtem Feststoff, nach
dem Wirbelbett 20, wird kleiner.
Das Auflockerungsgefäß 10 ist vorteilhaft als Druckgefäß ausgebildet. Dies läßt
sich aufgrund der verringerten Grundfläche des Anströmbodens 12 mit gerin
gem Aufwand erreichen. Das Wirbelbett 20 wird dann als Ganzes unter Über
druck betrieben, wodurch sich die Konvektion verbessert und der Wärmeaus
tausch optimiert wird.
Darüber hinaus ermöglicht der an der Austragvorrichtung noch verfügbare
Überdruck des Auflockerungsgases eine wirksame Abreinigung des Auflocke
rungsgases mit geringem Aufwand, z. B. in einem Zyklon 42.
Eine zweite Ausgestaltung der Vorrichtung zum Wärmetausch ist in Fig. 2 dar
gestellt. Diese Anlage umfaßt mehrere rohrförmige Auflockerungsgefäße 10,
die sich vorzugsweise durch einen Wärmetauscher 44 erstrecken, der mit ei
nem Wärmeträger beaufschlagbar ist. Der Wärmetauscher 44 weist bevorzugt
mehrere Wärmetauscherrohre 38 auf, wobei sich jedes Auflockerungsgefäß 10
durch eines der Wärmetauscherrohre 38 erstreckt. Im Betrieb werden die
Wärmetauscherrohre 38 von der Wärmeträgerversorgung mit einem Wärme
träger beaufschlagt und von diesem durchströmt, so daß ein Wärmeübergang
durch die Wandung der Auflockerungsgefäße 10 erfolgt.
Der Eintrag des feinkörnigen, fließ- und auflockerungsfähigen Schüttguts in die
einzelnen Auflockerungsgefäße 10 geschieht, ähnlich wie in der Ausgestaltung
nach Fig. 1, mittels Eintragdüsen 22, von denen jeweils mindestens eine derart
in dem jeweiligen Anströmboden 12 angeordnet ist, daß sie eine Eintragöffnung
in der oberen porösen Wandung des Anströmbodens 12 ausbildet. Der Trans
port des Schüttguts zu den einzelnen Eintragdüsen geschieht dabei ebenfalls
bevorzugt pneumatisch.
An ihrem oberen Ende münden die Auflockerungsgefäße 10 vorzugsweise in
einen Sammelbehälter 46, in dem der Feststoff nach dem Wärmeaustausch mit
dem Wärmeträger in den einzelnen Auflockerungsgefäßen 10 wieder zusam
mengeführt und gegebenenfalls zur Homogenisierung der Temperaturverhält
nisse durchmischt wird. Der Feststoff wird dabei in dem Sammelbehälter 46
gegebenenfalls unter zusätzlichem Einleiten von Auflockerungsgas in aufge
lockertem Zustand gehalten, so daß in dem Sammelbehälter 46 ein Wirbelbett 20
ausgebildet wird.
An den Sammelbehälter 46 schließt sich seitlich eine Austragvorrichtung 30 für
den Feststoff an, die über eine Öffnung 34 in der Wandung des Sammelbe
hälters mit diesem in Verbindung steht. Es handelt sich beispielsweise um die
gleiche Vorrichtung, wie sie auch in der Ausgestaltung der Fig. 1 eingesetzt
wird.
Wie bei der Ausgestaltung der Fig. 1, sind die Auflockerungsgefäße 10
vorteilhaft als Druckgefäße ausgebildet. Dies läßt sich aufgrund der geringen
Grundfläche des Anströmbodens 12 mit geringem Aufwand erreichen. Das
Wirbelbett 20 in den jeweiligen Auflockerungsgefäßen 10 wird dann als Ganzen
unter Überdruck betrieben, wodurch sich die Konvektion verbessert und der
Wärmeaustausch optimiert wird.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Wärmetausch zwischen einem Wärmeträger und einem
Feststoff, bei der ein Auflockerungsfluid derart in den Feststoff einleitbar ist,
daß dieser mit dem Auflockerungsfluid ein Wirbelbett ausbildet, und der
aufgelockerte Feststoff und der Wärmeträger aneinander vorbei geführt
werden
dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff und der Wärmeträger im we
sentlichen in senkrechter Richtung geführt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
mindestens ein Auflockerungsgefäß, in das der Feststoff eintragbar ist und
in dem das Auflockerungsfluid derart in den Feststoff einleitbar ist, daß die
ser mit dem Auflockerungsfluid ein Wirbelbett ausbildet, und
einen Wärmetauscher, der mit dem Wärmeträger beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Wär
metauscher im wesentlichen senkrecht durch das mindestens eine Auf
lockerungsgefäß erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wär
metauscher mehrere Wärmetauscherrohre umfaßt, die sich in einem ge
wissen Abstand im wesentlichen parallel zueinander erstrecken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme
tauscherrohre im wesentlichen in senkrechter Richtung aus dem Wirbelbett
austreten.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das min
destens eine Auflockerungsgefäß im wesentlichen senkrecht durch den
Wärmetauscher erstreckt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflocke
rungsgefäß rohrförmig ausgebildet ist und an seinem oberen Ende in eine
Austragsvorrichtung zum Austragen des Feststoffs aus dem Auflocke
rungsgefäß einmündet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung mehrere Auflockerungsgefäße umfaßt, die sich in ei
nem gewissen Abstand im wesentlichen parallel zueinander erstrecken.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme
tauscher mehrere Wärmetauscherrohre umfaßt, die mit dem Wärmeträger
beaufschlagbar sind und daß sich jedes Auflockerungsgefäß im wesentli
chen senkrecht durch eines der Wärmetauscherrohre erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeträger in den Wärmetauscher und der Feststoff in dem
Auflockerungsgefäß im Gegenstrom zueinander geführt werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, mit einer Eintragvorrich
tung zum Eintragen des Feststoffs in das jeweilige Auflockerungsgefäß und
einer Austragvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintragvorrich
tung und die Austragvorrichtung in Ebenen angeordnet sind, die in senk
rechter Richtung voneinander beabstandet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei das mindestens eine Auflockerungs
gefäß einen Anströmboden aufweist, durch den das Auflockerungsfluid in
das Auflockerungsgefäß einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eintragvorrichtung derart ausgestaltet ist, daß der Eintrag des Feststoffs in
das Auflockerungsgefäß unmittelbar oberhalb des Anströmbodens erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ein
tragvorrichtung durch den Anströmboden hindurch erstreckt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Eintragvorrichtung mehrere Öffnungen aufweist, die über die
Flächen der jeweiligen Anströmböden verteilt sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Auflockerungsgefäß als Druckgefäß ausgebildet
und mit einem Überdruck beaufschlagbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Austragvorrichtung eine Vorrichtung zum Abtrennen von Feststoff
von dem Auflockerungsfluid umfaßt.
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