DE2722065C2 - Ofen zum isostatischen Warmpressen - Google Patents
Ofen zum isostatischen WarmpressenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ofen zum isostatischen Warmpressen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
In einem solchen, vorzugsweise zylinderförmigen
langgestreckten Ofen werden Werkstücke bei hoher Temperatur, beispielsweise bei 1000° C und mehr, in einer
Gasatmosphäre unter einem Druck von 500 Bar und mehr behandelt. Der Ofen kann zur Drueksintcrung von 4";
Pulver aus verschiedenen Materialien, wie Metallpulver, keramisches Pulver oder Mischungen von Metallpulver
und keramischem Pulver in homogene feste Körper verwendet werden. Ein solcher Ofen ist beispielsweise in
der DE-OS 26 16 555 beschrieben. w
Drucköfen sind kompliziert und teuer. Um die Zeit für einen Behandlungsvorgang zu verkürzen, kann man den
Ofen unmittelbar nach dem Pressen öffnen und einen warmen gepreßten Rohling (Werkstück) herausnehmen,
öfen, die ständig warm gehalten werden, und bei denen y,
ein Rohling in den warmen Ofen eingesetzt wird und im warmen Zustand unmittelbar nach dem Pressen herausgenommen
wird, können von unten beschickt werden, wodurch das Einströmen von Luft, deren Sauerstoff
dem Ofen schadet, ohne Hilfe komplizierter Hauben Μ)
oder dergleichen vermieden wird. In anderen Fällen kann man von oben beschickbare öfen verwenden und
den Ofen vor dem öffnen auf eine Temperatur abkühlc.i
lassen, bei welcher der einströmende Sauerstoff der Luft
dem Ofen nicht schadet. In gewissen Fällen ist es zweck- br>
mäßig, daß ein gepreßter Rohling ganz oder teilweise unter Druck abkühlt, um die gewünschten F.igcnschaften
zu erhalten. Um die Abkühlung zu beschleunigen, wurde vorgeschlagen, zwischen dem Ofenraum in der
Isolicrhüllc und dem Spalt zwischen der Isolierhüilc und der Innenwand des Druckkammerzylinders eine Verbindung
anzuordnen, die von außen geöffnet werden kann. Die Wärme wird über die Druckkammerzylindcrwund
und durch Kühlmittel, das durch Kanäle im Druckkammerzylinder zirkuliert, abgeführt Ein Ventil
in der genannten Verbindung zu öffnen und den Fluß von warmem Druckmittel im Hinblick auf die gewünschte
Abkühlgeschwindigkcit und den möglichen Wärmetransport durch die Zylinderwand ohne schädliche
Erwärmung zu regeln, verursacht erhebliche praktische Schwierigkeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ofen der eingangs genannten Art in der Weise weiterzucntwickcln,
daß eine schnelle Abkühlung des Ofens möglich ist und die Geschwindigkeit dieser Abkühlung
in weiten Grenzen einstellbar ist
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Ofen nach dem Oberbegriff des Anspruches I vorgeschlagen, der erfindungsgemäß
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches ! genannten Merkmale hat.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Ofens nach der Erfindung sind in den Untcransprüchen genannt.
Bei der Erfindung ist also ein Mantel in der isolierenden 1 lüllc gasdicht an den Endverschluß in einer Weise
angeschlossen, daß zwischen dem Ofenraum in der isolierenden
Hülle und einem Spalt zwischen dieser Hülle und einer umgebenden Zylinderwand in der Druckkammcr
ein Gasverbindungsweg mit Kanälen vorhanden ist, die in dem einen Endverschluß angeordnet sind oder
durch diesen Endverschluß hindurchlaufen, wobei in diesem Gasverbindungsweg ein Ventil angeordnet ist
Gemäß einer Ausführungsform ist der Ofen so ausgeführt daß er von oben beschickt wird und Kanäle, die
mit dem Ofenraum bzw. dem Spalt in Verbindung stehen, gehen durch den unteren Endverschluß hindurch
und sind über eine Rohrschlange (Rohrkreis) außerhalb der Druckkammer miteinander verbunden. Das Ventil
ist hierbei in der Rohrschlange angeordnet. Die Rohrschlange muß so ausgeführt sein, daß ihre Erwärmung
zu keinen gefährlichen Spannungen führt. Zur Erhöhung der Kühlleistung kann die Rohrschlange gekühlt
werden oder es kann in ihrem Verlauf ein besonderer Kühler (Wärmeaustauscher) angeordnet sein. In
bestimmten Fällen kann eine ausreichende Kühlung durch Sclbstzirkulation erreicht werden. In anderen Fällen
kann zur Erreichung eines ausreichenden Druckmittcltransportes eine Zirkulalionspumpe erforderlich sein.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Ofens können sowohl die Kanäle wie auch das Ventil im Endverschluß
untergebracht sein. Die Kanäle können aus separaten Einsätzen in den Bohrungen im Endverschluß bestehen.
Diese Einsätze können von umgebenden Wänden im Endverschluß isoliert sein oder durch Kühlmittel gekühlt
werden, welches um die Einsätze zirkuliert.
Die Erfindung gestattet es, innerhalb weiter Grenzen diejenige Kühlgeschwindigkeit frei zu wählen, die den
jeweiligen wirtschaftlichen und technischen Wünschen und Forderungen am besten angepaßt ist In Fällen, in
denen man eine schnelle Abkühlung wünscht, regelt man den Gasfluß in Abhängigkeit von dem Wärmeabführiingsvermögcn
des Druckkammerzylinders bei maximal zulässiger Wandlcmpcratur. Es kann eine gckühlte
Druckkammer der in der DE-OS 25 18 793 beschriebenen
Art verwendet werden. Ein hoher Druck kann beibehalten werden, um einen großen Wärmetransport
zu erhalten. In Fällen, in denen der Hehandlungsvorgang
eine bestimmte Abkuhlgcschwindigkest und einen wah-■
end des Abkühlens angepaßten Druck erfordert, werden Kühlgeschwindigkeit und Druck nach einer empirisch
ermittelten Temperaiur-Druckkurve geregelt.
Anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungs- ■>
beispiclc soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Ofen zum isostaiischcn Warmpressen in
schemalischer Darstellung, bei dem die Erfindung in einer Ausführung mit Selbstzirkulation des Druckmittels
durch Kanäle und eine Rohrschlange mit Ventil außerhalb der Druckkammer verwirklicht ist,
Fig. 2 die Ausführungsform der Erfindung gemäß F i g. 1, jedoch mit einem Kühler in der Rohrschlange,
Fig.3 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der
die Kanäle und das Ventil vollständig im Endverschluß selbst angeordnet sind.
In den Figuren bezeichnen 1 und 2 kraftaufnehmende Elemente eines im übrigen nicht dargestellten Pressenrahmens.
Die Druckkammer 3 ist während des Pressens zwischen diesen Elementen angeordnet. Die Elemente 1
und 2 halten dabei die Endverschlüsse 4 und 5 in den gezeigten, in den Zylinder 6 eingeschobenen Lagen und
nehmen die in axialer Richtung auf die Endverschlüsse wirkenden Druckkräfte auf. In der Druckkammer 3 ist
ein Ofenraum 7 vorhanden, in dem sich ein Werkstück 8 befindet. Der Ofenraum 7 ist von einem Heizkörper 9
und einer isolierenden Hülle 10 umgeben. Die isolierende Hülle 10 wird gebildet von einem zylindrischen isolierenden
Mantel 11, der mit dem unteren Endverschluß 4 jo
gasdicht verbunden ist, einem isolierenden Boden 12, der das Werkstück 8 trägt, und einem isolierenden abnehmbaren
Deckel 13, der bei der Beschickung abgenommen wird. Am oberen Teil des Mantels 11 befindet
sich ein Kanal 14, der den Ofenraum 7 mit dem Spalt 15 ji
verbindet, welcher sich zwischen dem Mantel 11 und der Innenwand des Zylinders 6 bildet. Durch den unteren
Endverschluß 4 verläuft ein erster abgewinkelter Kanal 16, der in den Spalt 17 zwischen dem Heizkörper 9 und
dem Boden 12 mündet. Über den Spalt 17 erhall man eine direkte Verbindung zwischen dem Kanal 16 und
dem Ofenraum 7. Ferner ist im unteren Endverschluß 4 ein zweiter abgewinkelter Kanal 18 vorhanden, der in
den Spalt 15 mündet. Die Kanaäle 16 und 18 sind über eine Rohrschlange 19 miteinander verbunden, welche
aus den Rohren 19a und 196 besteht. In der Rohrschlange liegt ein Absparr- und Regelventil 20. An das Rohr
196 ist ferner ein Ventil 21 angeschlossen, welches über
die Leitung 22 mit einer Druckmittelquelle in Verbindung steht, welche die Druckkammer mit Druckmitteln to
versorgt. Der Ofen kann mit weiteren parallelen Rohrschlangen versehen sein, die aus den Rohren 19c
und I9d bestehen. Wenn das Ventil 20 geöffnet wird, erhält man einen geschlossenen Strömungskreis durch
das Ventil 20, das Rohr 19b, den Kanal 16, den Spalt 17, ->■>
den Ofenraum 7, den Kanal 14, den Spalt 15, den Kanal 18 und das Rohr 19a. Eine Sclbst/.irkulation in Richtung
der Pfeile stellt sich dadurch ein, daß das Gas im Spalt 15 kälter und somit auch schwerer ist als das Gas im Ofenraum,
wodurch eine erforderliche Antriebskraft ent- «> steht.
Fig. 2 zeigt eine Ofenausführung, bei welcher die
Rohrschlange 19 in Reihe mit dem Ventil 20 auch einen Wärmeaustauscher 25 und eine Zirkulaiionspumpe 26
enthält. Durch Kühlung des Gases im Wärmeaustau- μ scher 25 außerhalb der Druckkammer und durch
Zwangszirkulation mit Hilfe der Pumpe 26 kann die Kühlleistung wesentlich erhöht werden.
F i g. 3 zeigt eine Ausführung, bei welcher die Kanäle 16 und 18 in ein Ventilgehäuse 30 im unteren Endverschluß
4 münden, das mit einem Nadelventil 31 versehen ist
Es sind jedoch weitere Varianten im Rahmen des allgemeinen lirfindungsgcdankens möglich. Um eine weitere
Erhöhung der Kühlleistung zu erreichen, ist es in einigen Fällen zweckmäßig, in den Spalt ϊ5 auf solche
Weise gekühltes Gas hineinzupumpen, daß es mit warmem Gas vermischt wird, das durch den Kanal 14 herausströmt.
Dadurch wird die Gastemperatur im Spalt 15 niedriger und somit auch die Erwärmung der inneren
Wand des Zylinders 6, wodurch die Wärmebeanspruchung geringer wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Ofen zum isostatischen Warmpressen, dessen Druckkammer aus einem Zylinder mit zwei in den
Zylinder hineinragenden Endverschlüssen besteht, mit einem in der Druckkammer angeordneten Ofenraum
mit Hetzkörpern und einer den Ofenraum umgebenden isolierenden Hülle mit einem auf einem
Endverschluß ruhenden isolierenden Mantel, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierende
Mantel (U) der isolierenden Hülle (10) gasdicht und fest an einen Endverschluß (4) angeschlossen ist, daß
zwischen dem Ofenraum (7) und dem Spalt (15) zwischen dem isolierenden Mantel (11) und der Innenwand
des Druckkammerzylinder; (6) ein Gasverbindungsweg mit Kanälen (16, 18) in oder durch den
genannten Endverschluß (4) vorhanden ist und daß in diesem Gasverbindungsweg ein Ventil (20) liegt.
2.Ofen nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet
daß die Kanäle (16, 18) in dem genannten Endverschluß (4) über eine Rohrschlange (19) mit dem Ventil
(20) verbunden sind.
3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rohrschlange (19) ein Wärmeaustauscher 2r>
(Kühler) (25) liegt.
4. Ofen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rohrschlange (19) eine Zirkulationspumpe
(26) liegt.
5. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet jo
daß die Kanäle (16, 18) in dem genannten Endverschluß (4) über ein im Endverschluß (4) angeordnetes
Ventil (30,31) miteinander verbunden sind.
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