DE4032798C2 - Verfahren zur Regenerierbehandlung von überwiegend tongebundenem Gießerei-Altsand - Google Patents
Verfahren zur Regenerierbehandlung von überwiegend tongebundenem Gießerei-AltsandInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regene
rierbehandlung von überwiegend tongebundenem Gießerei-Altsand nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs.
Beim Formstoff-Kreislauf in einer Gießerei, in der tongebunde
ner Naßguß-Sand zur Herstellung von Formen verwendet wird, wird an der
Auspackstelle anfallender Altsand einer Aufbereitungsanlage zugeführt.
Dieser Altsand ist ein Gemisch aus überwiegend tongebundenem Formsand und
kleineren Anteilen von chemisch gebundenem Kernsand. Im Altsand sind ak
tiver Bentonit und verkokte, poröse, unverbrauchte Schwarzstoffe (Kohlen
staub) enthalten. Durch die Hitzeeinwirkung des Gießmetalls wird ein Teil
des Bindetons bzw. Bentonits totgebrannt, wodurch eine keramische, fest
haftende, poröse Oberflächenschicht (Schamotte) auf den Quarzkörnern ge
bildet wird.
Dieser Altsand kann unter Zusatz von neuem Bindeton und Wasser
wieder bindefähig gemacht werden.
Ein Verfahren zur Regenerierbehandlung der eingangs genannten Art
ist aus der DE-PS 29 09 408 bekannt, bei dem die Sandkörner des Gießerei-
Altsandes durch wiederholtes Beschleunigen und Abbremsen sowie durch kom
binierte Schlag- und Scherbeanspruchung in einer Trommel behandelt wer
den, so daß durch die Schlagbehandlung vorhandene Knollen des Altsandes
rasch zerteilt und anschließend die spröden, festgebrannten Tonhüllen von
den Sandkörnern abgeschliffen werden. Durch das trockene Schleudern werden
dabei zunächst die relativ weichen, jedoch in getrockneter und gebundener
Form vorhandenen Schlämmstoffe sowie weiche Körner von kohligen Bestand
teilen zu Pulver zerrieben, so daß diese dann staubförmigen Bestandteile
durch Windsichtung kontinuierlich entfernt werden können. Hierbei wird
der regenerierte Sand in der Regel zusammen mit Neusand wiederverwendet
und der abgeschiedene Staubanteil, der u. a. auch Schamotte enthält, depo
niert, wobei der zu deponierende Staubanteil eine relativ große Abfall
menge darstellt.
Zur Einstellung des Schlämmstoffgehaltes im Formsand ist es aus
der DE-OS 33 42 975, die ein Verfahren zur Sandaufbereitung und nicht zur
Regenerierung von Gießerei-Altsand betrifft, bekannt, einen Teil der auf
der Altsandstrecke angefallenen Feinstanteile wiederzuverwenden, um ent
sprechend den Anforderungen Gußstücke mit glatter oder gröberer Oberflä
che herzustellen. Eine Bindemittel/Kohlenstoffzugabe findet hierbei ge
trennt statt, und überschüssiger, nicht zur Einstellung des Schlämmstoff
gehalts verwendeter Staub, der dementsprechend noch verwertbare Mengen an
Bentonit und Kohlenstoff enthält, ist zu deponieren.
Aus der DE-Z GIESSEREI-RUNDSCHAU, 1980, Heft 9, S. 13-14 ist eine Form
sandaufbereitung, jedoch keine Sandregenerierung, bekannt, in der selbst
und an den Überfallstellen eine große Menge Staub abgesaugt wird, der ty
pischerweise circa zwei Drittel Gutstoffe, nämlich Sand, akt. Bentonit,
GK-Bildner, enthält. Dieser Staub soll möglichst vollständig wieder ver
wertet werden. Eine Trennung der genannten Gutstoffe ist nicht vorgese
hen.
Bei der Regenerierung von Gießerei-Altsand entsteht demgegenüber
ein Staub, der in seiner Beschaffenheit deutlich anders geartet ist als
der Staub aus der Formsandaufbereitung. Aufgrund des bei der Regenerie
rung stattfindenden Schleifprozesses werden zunächst die wertstoffreichen
äußeren Schichten der Altsandkörner abgetragen. Nach einer gewissen Rege
nerierdauer nimmt der Quarzgehalt der Staubzusammensetzung deutlich zu,
wobei sich der Anteil an Aktivbentonit drastisch verringert. In dieser
Zeit wird die Hülle des Hartbentonits und die Quarzkornoberfläche abge
schliffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs zu schaffen, mit dem sich die zu deponierende
Abfallmenge wesentlich verringern und verwertbares Material verwerten
läßt.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs gelöst, daß der Staub derart fraktioniert abgesaugt wird,
daß Binder und Zusatzstoffe von den übrigen staubförmigen Anteilen ge
trennt erhalten werden, indem das fraktionierte Absaugen des Staubes auf
grund von Korngrößenunterschieden über die Absaugleistung und/oder eine
Änderung des Unterdrucks gesteuert wird und/oder während einer vorbe
stimmten Zeit erfolgt, wonach die abgetrennten staubförmigen Anteile aus
Binder und Zusatzstoff in den Formstoffkreislauf zurückgeführt werden.
Hierdurch lassen sich die Wertstoffe Kohlenstoff und Aktivben
tonit im wesentlichen wiedergewinnen, so daß sie an entsprechenden Stel
len in den Formstoff-Kreislauf zurückführbar sind. Außerdem sind die Ben
tonite durch den Schleifprozeß stark aufgeschlossen, wodurch ihre Wieder
verwendung erheblich erleichtert wird. Eine Anreicherung des Formsandes
mit Feinanteilen, wie sie durch Rückführung von Stäuben aus der Formsand
aufbereitung stattfindet, erfolgt hier nicht, da die wiederverwendeten
Wertstoffe zur Bildung der Oolithhülle der Formsandkörper verbraucht wer
den.
Anhand der beigefügten Figur, die schematisch einen Verfahrens
ablauf gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel zeigt, wird die Erfin
dung nachstehend erläutert.
Die auf den Quarzkörnern festgebrannten, spröden Tonhüllen
werden in einer hierfür vorgesehenen Trommel 1 durch
Schlag- und Scherbehandlung, d. h. durch wiederholtes,
intensives Beschleunigen und Verzögern, abgesprengt bzw.
abgeschliffen.
Durch dieses trockene Scheuern werden dabei zunächst die
relativ weichen und lose gebundenen Schlämmstoffe sowie die
kohligen Bestandteile zu Pulver zerrieben. Diese pulverigen
Anteile trennen sich mittels Windsichtung und werden als
Staub 2 abgesaugt. Wichtig dabei ist, daß der Staub kon
tinuierlich aus dem Scheuergefäß entfernt wird. Die
Scheuerwirkung wird nicht gedämpft. Sie wird so voll auf
das oolithisierte Sandkorn übertragen und reibt die
Schamotte nahezu vollständig vom Sandkorn ab.
Zum Zwecke der Behandlung wird die Trommel 1 die mit einer
vorzugsweise horizontalen Achse angeordnet ist, mit einer
vorgegebenen Menge Altsand gefüllt. Die Trommel 1 wird über
eine Hohlwelle angetrieben. In der Hohlwelle läuft in ent
gegengesetzter Richtung die Rührerwelle mit überwiegend
vier Armrührern. Im oberen Teil des Trommelinnenraumes ist
die Staubabzughaube befestigt, die mit dem axial zur
Trommel angeordneten Mittelstück verbunden ist. Ein
Abstreifer, der an der Absaughaube befestigt, vorzugsweise
angeschraubt ist, leitet den rotierenden Sand zu den
Rührschaufeln. Labyrinthartig angeordnete Luftkanäle
verhindern ein unkontrolliertes Austreten des Sandes über
die Absaughaube.
Die Beschickung der Trommel erfolgt durch das Zweikanal-
Mittelstück. Durch einen Kanal läuft der Sand in die
Trommel, anschließend tritt Frischluft ein. Durch den
zweiten Kanal wird der Staub abgesaugt. Staubhaltige Luft
wird durch einen Zyklonabscheider 3 und einen nachge
schalteten Filter gereinigt. Die Trommel wird über eine
pneumatisch zu betätigende Klappentür entleert. Die Be
schickung und Entleerung erfolgen bei laufender Trommel.
Der regenerierte Sand wird nach der Entleerung der Trommel
1 in die Kernmacherei geführt. Der aus der Trommel 1 ab
gesaugte Staub im Zyklonabscheider 3 wird in nutzbaren
Staub und Abfallstaub getrennt. Dabei wird der nutzbare
Staub aus dem Zyklonabscheider 3 kontinuierlich abgeführt.
Nach einer vorgegebenen Zeit wird umgeschaltet, so daß der
Reststaub als Abfallstaub aus dem System entfernt wird. Der
nutzbare Staub wird als Zusatz zum Formsand in die
Gießerei zurückgeführt.
Um den Altsand auf Kernsand-Qualität zurückzuführen, wird
in einem Arbeitsgang bei Raumtemperatur kontinuierlich
Staub abgesaugt und die Oolithhülle (Schamotte) vom Quarz
korn getrennt.
Durch diese gesteuerte Absaugung können wertvolle und nicht
verbrauchte Formstoffkomponenten wie Kohlenstaub und Ben
tonit von der Schamotte getrennt werden. Dadurch wird die
zu deponierende Altstoffmenge auf weniger als 15% ver
kleinert.
Der Vorteil dieses vorgeschlagenen Verfahrens besteht nicht
nur in der Regenerierung des Altsandes alleine, sondern
vielmehr auch darin, daß unverbrauchte Formstoffkompo
nenten wie Bentonit und Kohlenstoff zurückgewonnen werden
und bei der Sandaufbereitung nicht mehr neu im System ein
geführt werden müssen.
Darin besteht eine wesentliche, wirtschaftliche Bedeutung
dieses Verfahrens. Durch die Reduktion der zu deponierenden
Menge Altsand wird ein wesentlicher Beitrag zum Umwelt
schutz geleistet.
Claims (1)
- Verfahren zur Regenerierbehandlung von überwiegend tongebundenem Gießerei-Altsand zu dessen Wiederverwendung, wobei die Sandkörner des Gießerei-Altsandes wiederholt beschleunigt und abgebremst und durch kom binierte Schlag- und Scherbeanspruchung gescheuert und dadurch von den auf den Sandkörnern fixierten, nutzbaren und totgebrannten Binder- und Zusatzstoffhüllen befreit werden, wobei während der Behandlung von den Sandkörnern abgescheuerter Staub gegebenenfalls durch Windsichtung von den Sandkörnern getrennt kontinuierlich abgesaugt wird, dadurch ge kennzeichnet, daß der Staub derart fraktioniert abgesaugt wird, daß Binder und Zusatzstoffe von den übrigen staubförmigen Anteilen getrennt erhalten werden, indem das fraktionierte Absaugen des Staubes aufgrund von Korngrößenunterschieden über die Absaugleistung und/oder eine Änderung des Unterdrucks gesteuert wird und/oder während einer vor bestimmten Zeit erfolgt, wonach die abgetrennten staubförmigen Anteile aus Binder und Zusatzstoff in den Formstoffkreislauf zurückgeführt wer den.
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