DE4031171A1 - Pressenanlage fuer das pressen von pressgutmatten im zuge der herstellung von spanplatten - Google Patents

Pressenanlage fuer das pressen von pressgutmatten im zuge der herstellung von spanplatten

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Description

Die Erfindung betrifft eine Pressenanlage für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. mit einer kontinuierlich arbeitenden Vorpresse und einer kontinuierlich arbeitenden Fertigpres­ se, wobei die Pressenanlage eine Entlüftungseinrichtung aufweist und die Preßgutmatten unter Anwendung von Druck und Wärme im Fertigpreßbereich der Fertigpresse zwischen Stahlblechpreßbändern gepreßt werden. Der Begriff Span­ platten umfaßt im Rahmen der Erfindung grobspänige und/ oder feinspänige Platten, insbes. auch MDF- und OSB- Platten. - Es versteht sich, daß die kontinuierlich arbei­ tende Vorpresse sowie die kontinuierlich arbeitende Fer­ tigpresse jeweils ein Pressenoberteil und ein Pressen­ unterteil aufweisen, und daß die Preßbänder endlos über Umlenktrommeln geführt und entsprechend angetrieben sind. Die Vorpressung erfolgt mit einem vorgegebenen Vorpreß­ druck, im allgemeinen ohne Anwendung von Wärme.
Bei der Herstellung von Spanplatten findet sich in den Preßgutmatten ein Luftanteil, der z. B. 90 Vol.-% ausmacht. Die Vorpressung dient der Verdichtung der zumeist lose ge­ streuten Preßgutmatte mit geringem inneren Verbund zu ei­ ner Preßgutmatte mit erhöhtem inneren Verbund und mehr oder weniger filzartigem Charakter. Die Preßgutmatten erhalten so eine Konsistenz, die bei der Übergabe in die Fertigpres- se eine störende Strukturveränderung nicht mehr erfährt. Die Aufgabe der Vorpressung besteht jedoch auch darin, das Luftvolumen in den Preßgutmatten zu reduzieren.
Bei der aus der Praxis bekannten Pressenanlage, von der die Erfindung ausgeht, arbeitet die Vorpresse mit Preßbän­ dern in Form von luftundurchlässigen Kunststoffbändern oder auch dünnen Stahlblechbändern, die aus Gründen der Standzeit ungelocht sind. Eine Entlüftung findet statt, soweit die in den Preßgutmatten befindliche Luft beim Vor­ pressen über den Rand der Preßgutmatten entweichen kann. Die so erreichbare Entlüftung der Preßgutmatten reicht nicht aus. Daher ist die Fertigpresse mit einer besonderen Entlüftungseinrichtung in Form einer entsprechend einge­ richteten, ausreichend langen Einlaufzone versehen. Diese bildet die Entlüftungszone in der Fertigpresse, in Trans­ portrichtung der Preßgutmatte vor dem Fertigpreßbereich. Da andererseits die Länge der Fertigpresse sich nach den preßtechnischen Parametern richtet, die für das Fertig­ pressen erforderlich sind, verlängert die Entlüftungszone die Länge der Fertigpresse, woraus ein nicht unbeacht­ licher, zusätzlicher baulicher Aufwand resultiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Pres­ senanlage des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie der eingangs beschriebenen Funktion mit Entlüftung der Preß­ gutmatten vor dem Fertigpressen den baulichen Aufwand für die Fertigpresse zu reduzieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Vor­ presse als Entlüftungseinrichtung ausgebildet ist, sowie dazu zumindest im Pressenoberteil ein Entlüftungspreßband auf­ weist, und daß die Fertigpresse entlüftungszonenfrei aus­ geführt sowie mit ihrem Fertigpreßband in einem Abstand von der Vorpresse aufgestellt ist, der kleiner ist als eine von der Zusammensetzung der Preßgutmatte abhängige Auf­ atmungsstrecke der entlüfteten Preßgutmatten. - Die Erfin­ dung geht von der Erkenntnis aus, daß bei einer Pressen­ anlage des eingangs beschriebenen Aufbaus eine Entlüftungs­ zone in der Fertigpresse nicht erforderlich ist, wenn in der Vorpresse eine sehr vollständige Entlüftung durchge­ führt wird und Vorsorge getroffen wird, daß die Entlüftung beim Einlaufen der Preßgutmatten in den Fertigpreßbereich der Fertigpresse in ausreichendem Maße fortbesteht. Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß eine beim Vorpreßvorgang sehr weitgehend entlüftete Preßgutmatte verhältnismäßig langsam wieder "aufatmet". Bei vorgegebener Durchlaufge­ schwindigkeit der Preßgutmatten in der Vorpresse und in der Fertigpresse entspricht die von der Zusammensetzung der Preßgutmatten abhängige Zeitspanne, die für das Aufat­ men erforderlich ist, einer Aufatmungsstrecke, die bei sehr vollständiger Entlüftung überraschend groß ist. Nach der Lehre der Erfindung ist die Entlüftung bei der Vorpressung sehr vollständig und ist die Aufatmungsstrecke größer als der Abstand des Fertigpreßbereiches in der Fertigpresse vom Auslauf der Vorpresse. Die Fertigpresse kann daher ent­ lüftungszonenfrei ausgeführt werden. Die Praxis zeigt, daß erfindungsgemäß die in der Vorpresse sehr vollständig ent­ lüfteten Preßgutmatten ohne Schwierigkeit mit einem Ent­ lüftungsgrad von über 50% in den Fertigpreßbereich der Fertigpresse eingeführt werden können, was ausreichend ist. Die Länge der Aufatmungsstrecke kann durch das Maß der Vor­ verdichtung in der Vorpresse eingerichtet oder gesteuert werden.
Im Zuge der Herstellung von Spanplatten ist es grundsätz­ lich bekannt (DE-OS 37 02 996), mit Vorverdichtungsbändern zu arbeiten, die aus einer mittleren Lage eines Textilcord­ gewebes und einer beidseitigen Auflage aus Polyvinylchlorid bestehen und die Durchbrechungen aufweisen. Die vorstehend angegebenen, für die Erfindung wesentlichen Zusammenhänge sind dabei nicht erkannt worden. Es bleibt im Rahmen die­ ser bekannten Maßnahmen frei, wie und wo diese Vorverdich­ tungsbänder anzuordnen sind.
Im Rahmen der Erfindung bestehen mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung der erfindungsgemäßen Pressenanlage. So ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungspreß­ band zumindest vier Lagen eines Polyestergewebes aufweist, wobei zwischen diesen Lagen und auf den äußeren Lagen eine hochvernetzte Polyurethanbeschichtung angeordnet ist, und daß in das Entlüftungspreßband Entlüftungslochungen ein­ gebracht sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfin­ dung ist das Entlüftungspreßband antistatisch ausgerüstet. Die antistatische Ausrüstung bewirkt, daß die Entlüftungs­ lochungen über einen sehr langen Zeitraum frei bleiben und sich durch Holzstaub o. dgl. nicht zusetzen. Nach bevor­ zugter Ausführungsform der Erfindung besitzen die Ent­ lüftungslochungen alle den gleichen Durchmesser, wobei die Lochdurchmesser zum Lochabstand im Verhältnis von etwa 1 : 10 stehen. Im allgemeinen wird man die Entlüftungslo­ chungen in Reihen anordnen. Es ist aber nicht erforderlich, die Entlüftungslochungen von Reihe zu Reihe versetzt zu­ einander anzuordnen. Es empfiehlt sich insoweit, die Ge­ staltung so zu treffen, wie es im Patentanspruch 5 angege­ ben ist.
Bei der erfindungsgemäßen Pressenanlage kann das Entlüf­ tungspreßband zugleich als Vorpreßband ausgebildet sein, was es ermöglicht, die Vorpresse zumindest im Pressen­ oberteil frei von einem Zusatzpreßband einzurichten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Vorpresse im Pres­ senoberteil sowie im Pressenunterteil mit einem Zusatz­ preßband auszurüsten und das Entlüftungspreßband im Vor­ preßbereich zwischen den Preßgutmatten und dem Zusatzpreß­ band zu führen. Mit dem Zusatzpreßband kann der Preßdruck für eine ausreichende Vorpressung ohne Schwierigkeiten aufgebracht werden. Damit in diesem Falle die Entlüftung sehr wirksam erfolgt, empfiehlt die Erfindung, daß das Zusatzpreßband entlüftungspreßbandseitig und/oder das Entlüftungspreßband zusatzpreßbandseitig eine Entlüftungs­ profilierung aufweist. Diese Profilierung bedarf keiner großen Profilhöhen. Die Profilhöhe kann im Bereich von Zehntel mm liegen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführ­ licher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemäßen Pressenanlage,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab die Vorpresse aus dem Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 3 entsprechend der Fig. 2 eine andere Vorpresse für eine erfindungsgemäße Pressenanlage und
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Entlüftungspreßband.
Die in den Figuren dargestellte Pressenanlage ist für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Span­ platten bestimmt. Zur Pressenanlage gehören eine konti­ nuierlich arbeitende Vorpresse 1 und eine kontinuierlich arbeitende Fertigpresse 2. Diese Pressen 1, 2 besitzen je­ weils ein Pressenoberteil und ein Pressenunterteil. Die Pressenanlage weist eine Entlüftungseinrichtung auf, die weiter unten besonders beschrieben wird. Die Preßgutmatten 3 werden unter Anwendung von Druck und Wärme in der Fertig­ presse 2 zwischen Stahlblechpreßbändern 4 gepreßt. Die Stahlblechpreßbänder 4 laufen endlos über Umlenk- bzw. An­ triebstrommeln 5 um. Die Vorpresse 1 ist als Entlüftungs­ einrichtung ausgebildet und weist dazu zumindest im Pres­ senoberteil 6 ein Entlüftungspreßband 7 auf. Dieses Ent­ lüftungspreßband 7 ist ebenfalls über Umlenk- und Antriebs­ trommeln 5 geführt. Da die Vorpesse 1 als Entlüftungsein­ richtung ausgeführt ist, ist die Fertigpresse 2 entlüftungs­ zonenfrei ausgeführt. Sie besitzt eine sehr kurze Einlauf­ zone und ist mit ihrem Fertigpreßbereich 8 in einem Abstand von der Vorpresse 1 aufgestellt, der kleiner ist als eine von der Zusammensetzung der Preßgutmatte abhängige Aufat­ mungsstrecke der entlüfteten Preßgutmatte. Dieser Abstand kann auch auf praktisch Null reduziert werden, wenn der Auslauf der Vorpresse in den Einlauf der Fertigpresse hineinragt. Ist ein ausreichender Abstand verwirklicht, so kann auch bei der erfindungsgemäßen Pressenanlage zwi­ schen Vorpresse und Fertigpresse eine Einrichtung zum Ab­ wurf von fehlgeschütteten Preßgutmatten angeordnet sein. - Es versteht sich, daß bei einer erfindungsgemäßen Pres­ senanalge der vorstehend behandelte Abstand auch verstell­ bar eingerichtet sein kann und z. B. nach Maßgabe unter­ schiedlich aufgebauter Preßgutmatten auch verstellt wird.
In der Fig. 4 erkennt man, daß das Entlüftungspreßband 7 mehr als vier Lagen eines Polyestergewebes 9 aufweist, wo­ bei zwischen diesen Lagen und auf den äußeren Lagen eine hochvernetzte Polyurethanbeschichtung 10 angeordnet ist.
Man erkennt in der Fig. 4 außerdem, daß das Entlüftungs­ preßband 7 Entlüfungslochungen 11 besitzt. Es ist im übri­ gen antistatisch ausgerüstet.
Alle Entlüftungslochungen 11 weisen den gleichen Durch­ messer auf. Der Lochdurchmesser steht zum Lochabstand im Verhältnis 1 : 10. Die einzelnen Löcher mögen in Reihen und von Reihe zu Reihe versetzt angeordnet sein. Der Durchmes­ ser der Entlüftungslochungen 11 beträgt bei dem Gegenstand der Fig. 4 etwa 1,5µm.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 weist die Vorpresse 1 im Pressenoberteil 6 sowie im Pressenunterteil 12 ein Zusatzpreßband 13 auf. Das Entlüftungspreßband 7 ist im Vorpreßbereich zwischen den Preßgutmatten 3 und dem Zusatzpreßband 13 geführt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das Entlüftungspreßband 7 zugleich als Vorpreß­ band ausgebildet. Die Vorpesse 1 besitzt daher in diesem Falle im Pressenoberteil 6 kein Zusatzpreßband. In allen Fällen kann die Vorpresse 1 im Pressenunterteil mit einer Förderbandnase versehen sein, die in den Einlauf der Fer­ tigpresse 2 hineinragt.
Handelt es sich um die Herstellung von Spanplatten, die eine Dichte von 600 bis 800 kg/m3 aufweisen und die aus Preßgutmatten einer Dicke von etwa A mm gepreßt werden, so erreicht man eine ausreichende Entlüftung in der Vor­ presse, wenn man die Preßgutmatte in der Vorpesse auf eine Dicke von A/2 bis A/3 bringt. Im Rahmen der Erfindung liegt es, im Zusammenhang mit der Vorpressung auch eine Bedampfung der Preßgutmatte 3 vorzunehmen. Es erfolgt dann mit der Vorpressung zugleich eine Dampfvorwärmung. Die Baulänge der Fertigpresse 2 läßt sich dadurch weiter re­ duzieren.

Claims (8)

1. Pressenanlage für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. - mit
einer kontinuierlich arbeitenden Vorpresse und
einer kontinuierlich arbeitenden Fertigpresse,
wobei die Pressenanlage eine Entlüftungseinrichtung auf­ weist und die Preßgutmatten unter Anwendung von Druck und Wärme im Fertigpreßbereich in der Fertigpresse zwischen Stahlblechpreßbändern gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpresse als Entlüf­ tungseinrichtung ausgebildet ist sowie dazu zumindest im Pressenoberteil ein Entlüftungspreßband aufweist, und daß die Fertigpresse entlüftungszonenfrei ausgeführt sowie mit ihrem Fertigpreßbereich in einem Abstand von der Vorpresse aufgestellt ist, der kleiner ist als eine von der Zusam­ mensetzung der Preßgutmatte abhängige Aufatmungsstrecke der entlüfteten Preßgutmatte.
2. Pressenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungspreßband zumindest vier Lagen eines Polyestergewebes aufweist, wobei zwischen diesen Lagen und auf den äußeren Lagen eine hochvernetzte Polyurethanbe­ schichtung angeordnet ist, und daß in das Entlüftungspreß­ band Entlüftungslochungen eingebracht sind.
3. Pressenanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungspreßband antistatisch ausgerüstet ist.
4. Pressenanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslochungen alle den gleichen Durchmesser aufweisen und die Lochdurchmesser zum Lochabstand im Verhältnis von etwa 1 : 10 stehen.
5. Pressenanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslochungen einen Durch­ messer im Bereich von 1 bis 6 mm aufweisen.
6. Pressenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungspreßband zugleich als Vorpreßband ausgebildet ist.
7. Pressenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpresse im Pressenoberteil so­ wie im Pressenunterteil ein Zusatzpreßband aufweist und das Entlüftungspreßband im Vorpreßbereich zwischen den Preßgutmatten und dem Zusatzpreßband geführt ist.
8. Pressenanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzpreßband entlüftungspreßbandseitig und/oder das Entlüftungspreßband zusatzpreßbandseitig eine Entlüf­ tungsprofilierung aufweisen.
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