DE402999C

DE402999C - Adressierverfahren und Vorrichtung dazu

Info

Publication number: DE402999C
Application number: DEP46741D
Authority: DE
Original assignee: JOHANNA PILZ GEB BOERNER; WILHELM PILZ
Current assignee: JOHANNA PILZ GEB BOERNER; WILHELM PILZ
Priority date: 1923-08-30
Filing date: 1923-08-30
Publication date: 1924-09-19

Description

Adressierverfahren und Vorrichtung dazu. Vorliegende Erfindung hat ein Adressierverfahren zum Gegenstande und besteht darin, daß man die Adressen, welche auf Briefumschläge, Streifbänder usw. zu übertragen sind, zu vielen auf einmal bogenweise mit einer durch Wärme und Druck übertragbaren (abplättbaren) Farbe mit bekannten Mitteln vervielfältigt, die so hergestellten Abplättadressen mit der Farbseite nach unten auf die zu adressierenden Briefumschläge, Streifbänder o. dgl. Postsachen legt und mit einem: heißen Gegenstande auf die Unterlage aufdrückt, wobei sich die Farbe auf die Unterlage, also die Briefumschläge, Streifbänder o. dgl., überträgt, abplättet. Die Adressen werden in allen Fällen auf Papier seitenverkehrt vervielfältigt (in Spiegelschrift), beim Abplätten erfolgt die Umkehrung ins Seitenrichtige.
Abplättbare, also durch Druck und Wärme übertragbare Farben enthalten Stoffe, die, wie Wachse, Harze, Fette u. dgl., bei gewöhnlicher Temperatur fest, durch '\@'ärnie indes weich, klebrig oder flüssig werden und damit die C-bertragung der Farbstolle vermitteln. sowie ferner bestimmte Anilinfarben, welche mit Firnis o. dgl. zu Buchdruck-, Steindruck-und Zinkdruckfarben verarbeitet als abplättbare Druckfarben im Handel vorkommen. Als bekannte Vervielfältigungsmittel können zur Herstellung der zu vervielfältigenden Adreßbogen folgende benutzt werden: Die Buchdruck-, Steindruck-, Zinkdruckpressen in Verbindung mit den erwäluiten abplättbaren Druckfarben für diese Pressen. Die Schreibmaschine unter Verwendung von Karbon- oder Kohlepapier oder Durchschreibpapier; denn die Karbonpapier-, Kohlepapier-, Durchschreibpapierdurchschläge sind abplättbar, insbesondere wenn man ein nicht zu hartes und reichlich gestrichenes Karbon-, hohle- oder Durchschreibpapier benutzt. Die Typenflachdruckapparate oder Rotationsapparate entweder mit abplättbarer Buchdruckfarbe oder in Verbindung mit Karbon-, Kohle- oder Durchschreibpapier sinngemäß wie bei der Schreibmaschine, nur mit dem Unterschiede, daß man hierbei Blatt für Blatt vervielfältigt, während bei der Schreibmaschine viele Blätter zugleich durchgeschlagen werden. Die Apparate, welche mit Wachspapier- oder Dauermatrizenpapierschablonen Vervielfältigungen liefern, in Verbindung mit einer genügend wachs- oder harzhaltigen Vervielfaltigungsfarbe oder einer Vervielfältigungsfarbe, welche mit abplättbarer Buchdruckfarbe verrnischt ist, bzw. einer Vervielfältigungsfarbe, die sowohl wachs(Irarzfett)haltig ist als auch abplättbare Buchdruckfarben enthält, bzw. deren Spezialanilinfarben, die wie vorerwähnt die Abplättbarkeit bewirken.
In allen Fällen empfiehlt es sich, die Adressen auf dünnes Papier, wie Seidenpapier oder Faserseidenpapier, zu vervielfiiltigen, weil dies das Abplätten erleichtert, zugleich schlägt aber die Schrift bei dünnen Papieren beim Abplätten auf die andere Seite gut durch, so daß dann die Schrift auf der anderen Seite tadellos und seitenrichtig erscheint und diese Adreßzettel nach dem Abplätten auch noch durch Aufkleben mit Klebstoff auf bisher bekannte Weise nutzbar gemacht werden. können, wenn dies gewünscht wird.
Zum Abplätten der Adressen, wozu dieselben in den meisten Fällen in einzelne Adreßzettel geschnitten werden (kann zu vielen auf einmal erfolgen), benutzt man einen zuvor heißgemachten oder kontinuierlich geheizten Körper mit gerader, gekrümmter oder walzenförmiger Aufdruckfläche, z. B. ein Stück flaches Metall, Eisen im Sinne eines geraden oder tintenlöscherartig gebogenen Bügeleisens, oder eine Rolle oder Walze mit einem Handgriff, oder man ordnet zwei Walzen übereinander an, wovon die obere heizbar ist, während die untere geeignete Polsterung, Umwicklung, Lberzug erhalten kann und läßt die Briefumgchläge, Streifbänder o. dgl. mit der daraufgelegten Abplättadresse (Farbseite nach unten liegend) durch diese beiden umlaufenden Walzen durch, wobei die Walzen durch bekannte Mittel (Druckschrauben, Federn usw.) gegeneinandergedrückt werden bzw. die eine gegen die andere.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Adressieren von Briefumschlägen, Streifbändern usw., darin bestehend, daß man die Adressen zu vielen auf einmal bogenweise mit einer durch Wärme und Druck übertragbaren, abplättbaren Farbe oder Mischung mit bekannten Mitteln (Schreibmaschinen, Typendruckapparaten, Schablonenvervielfältigungsapparaten, Buch-, Stein- und Zinkdruckpressen u. d,-,l) seitenverkehrt vervielfältigt und diese Vervielfältigungen durch Druck und Wärme überträgt. a. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die schon abgeplätteten Adreßzettel mit Klebstoff auf Briefumschläge, Streifbänder u. dgl. in bekannter Weise aufklebt. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Abplättens der Adreßzettel, bestehend aus einer kleinen (evtl. kontinuierlich elektrisch geheizten) Walze oder Rolle, die in einem Halter mit Handgriff leicht drehbar angeordnet ist.