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Umdruckverfahren. Es sind bereits eine Anzahl von Umdruckverfahren
bekannt, bei welchen eine mit einer Flüssigkeit oder einer sonstigen Masse präparierte
Platte aus beliebigem Material mit Schriftzügen in Berührung gebracht wird, die
mit besonderer Tinte oder mittels eines besonderen Farbbandes hergestellt werden,
wobei durch die Berührung der präparierten Platte mit den Schriftzügen eine solche
Änderung der Präparationsschicht eintritt, daß diese unmittelbar oder nach Vornahme
einer besonderen Entwicklung nur an den mit den Schriftzügen in Berührung gekommenen
Teilen der Platte für Farbe aufnahmefähig wird, während die übrigen Teile der Platte
die Farbe abstoßen. Der Tinte für diese Umdruckverfahren wird im allgemeinen Ammoniak
zugesetzt. Infolge der Flüchtigkeit dieses Stoffes jedoch bleiben die Tinten gewöhnlich
nur kurze Zeit wirksam, und ain mit solcher Tinte hergestelltes Original kann schon
nach verhältnismäßig kurzer Zeit nicht mehr verwendet werden, so daß vorzugsweise
dann Schwierigkeiten entstehen, wenn zur Herstellung des Originals eine größere
Zeit gebraucht wird, z. B. wenn es sich um eine komplizierte Zeichnung oder einen
längeren Schriftsatz handelt.
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Die Erfindung beseitigt diesen Übelstand dadurch, daß als wirksamer
Bestandteil oder wenigstens als ein wirksamer Bestandteil der Tinte oder der zur
Herstellung des Farbbandes dienenden Farbe Äthylendiamin zugesetzt wird. Mit solcher
Tinte bzw. solchen Farbbändern hergestellte Originale sind für alle bekannten Umdruckverfahren
der okenerwähnten Artverwendbar, also sowohl für das sogenannte Zweiflüssigkeitsverfahren
mit Entwickler (vgl. Patentschrift 250203) als auch für das Einflüssigkeitsverfahren
ohne besonderen Entwickler (vgl. Patentschrift 292208) sowie auch für solche
Verfahren, für die zur Präparaton der Platte eine gelatineartige Masse verwendet
wird usw. Bei der Herstellung der Originale mittels der Schreibmaschine hat man
bei der Benutzung von Äthylendiamin den `'orteil, daß man diesen Stoff dem Farbstoff
für das KQhlepapier zusetzen kann. Es wird dann der mit dem Kohlepapier angefertigte
Durchschlag als Original für das Vervielfältigungsverfahren brauchbar. Bei Verwendung
derartigen Kohlepapiiers ist es nicht notwendig, ein besonderes Umdruckfarbband
in die Maschine einzusetzen, man kann vielmehr den Text in der üblichen Weise mit
dem gewöhnlichen Farbband schrei',--en und gleichzeitig einen Durchschlag mit dem
besonders präparierten Kohlepapier herstellen. Abgesehen von der Erleichterung,
die dadurch entsteht, daß das Auswechseln des Farbbandes wegfällt, bietet derartiges
Kohlepapier besonderen Vorteil bei solchen Schreibmaschinen, die keine Farbbänder
besitzen, sondern mit Farbkissen oder Fartröllchen arbeiten, da auch solche Maschinen
ohne weiteres für die Herstellung von Originalen für Umdruckzw;cke verwendet werden
können. Man kann das Äthylendiamin als alleinigen wirksamen Bestandteil für die
Tinten, Farbbänder oder Kohlepapiere verwenden, indessen ist der Stoff auch geeignet,
neben den bisher bekannten wirksamen Stoffen
verwendet zu werden.
Der Vorteil des Äthylendiamins ist jedenfalls, daß die damit leergestellten Tinten
oder Farben außerordentlich lange haltbar bleiben, so daß auch die mit solcher Tinte
hergestellten Originale noch nach langer Zeit wirksam sind.
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Die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geschieht also in
der Weise, daß man zunächst auf eine der bekannten Weisen eine mit Präparationsflüssigkeit
überzogene Platte herstellt. Die Präparationsflüssigkeit kann z. B. die in den oben
erwähnten Patentschriften angegebene Zusammensetzung besitzen oder in ähnlicher
Weise hergestellt sein. Es wird alsdann mit einer Tinte, der Äthylendiamin zugesetzt
ist, oder mit einem Farbband, dessen Farte Äthylendiamin beigefügt ist, oder schließlich
mit einem Kohlepapier, dessen Farte Äthylendiamin enthält, ein Original hergestellt
und dieses auf die präparierte Flüche aufgedrückt, wodurch diese so verän-,lert
wird, daß bei dem darauf erfolgenden Aufwalzen der Farbe mit oder ohne vorangegangene
Entwicklung, je nachdem es sich um ein Zweiflüssigkeits- oder Einflüssigkeitsverfahren
handelt, die mit der Tinte oder dein Farbband in Berührung gekommenen Teil der Platte
die Farbe annehmen, die anderen Teile der Platte dagegen die Farbe abstoßen. Der
Zusatz von Äthylendiamin eignet sich auch zur Herstellung sogenannter Tintenblätter
gemäß der Patentschrift 266792.