Verfahren und Schichtübertragungsblatt zur Regenerierung von abdruckfähigen hektographischen Spiegelbilddruckformen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Schicht übertragungsblaft zur Regenerierung von abdruckfähigen hektographischen Spiegelbilddruckformen aus Papier oder Kunststoff.
Die bisher üblichen Verfahren zur Regenerierung waren nur bei Druckformen von einer Stärke möglich, welche mit Infrarotlicht noch durchstrahlt werden konnten. Es konnten daher nur dünne Druckformen zwischen 30 bis 60 g/m2 verwendet werden. Das Arbeiten mit derart dünnen Druckformen in der Maschine hat sich in der Praxis jedoch als äusserst schwierig erwiesen, da die dünnen Druckformen von den Befestigungseinrichtungen der Vervielfältigungsmaschinen nur unvollkommen gehalten werden und auch stark zum Knittern neigen.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt und gelöst, die Regenerierung von stärkeren dauerhaften Druckformen in der normalen üblichen Stärke von 80 bis 110 g/m2 zu ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass hinter das Trägermaterial von genannter Stärke beim Beschriften desselben ein Schichtübertragungsblatt gelegt wird, messen Schicht aus vervielfältigungsfähigen Farbstoffen, Anteilen eines Infrarotstrahlung absorbierenden Materials und Bindemitteln besteht und durch den Anschlag bei der Be chriftung die Infrarotstrahlung absorbierenden Schichtanteile mit den vervielfältigungsfähigen Farbstoffen auf die Rückseite des Druckformblattes übergehen und nach Ver Yielfältigung und Erschöpfung der Druckform eine Wieder iufstockung der Bildstellen der Druckform durch Hinter egung eines zweiten Schichtübertragungsblattes mit nur liner Schicht aus in Bindemitteln eingebetteten, vervielfäl :
:igungsfähigen Farbstoffen und durch Infrarotbestrahlung /on der Rückseite des zweiten Schichtübertragungsblattes her erfolgt und nach Trennung von der Druckform die Schicht desselben an den Bildstellen als Aufstockung über der In rarotstrahlung absorbierenden Materialschicht auf das Druckformblatt übergeht.
Erfindungsgemäss wird zur Herstellung von zu regene jerenden Druckformen ein Schichtübertragungsblatt verwendet, bei dem die Schicht des Übertragungsblattes aus Wachsen, Ölen, Fetten und Kunststoffen als Bindemittel sowie aus vervielfältigungsfähigen Farbstoffen und Anteilen eines Infrarotstrahlung absorbierenden Materials besteht.
Nach einer zweckmässigen Ausführung der Erfindung können die Anteile des Infrarotstrahlung absorbierenden Materials in die aus Bindemitteln und Farbstoffen bestehende Schicht eingearbeitet sein.
Eine weitere zweckmässige Ausführung der Erfindung besteht darin, dass die in Bindemitteln eingearbeitete Farbstoffschicht auf dem Trägermaterial und das in Bindemitteln aus Wachs oder Kunststoff eingebettete Infrarotstrahlen absorbierende Material über der Farbstoffschicht angeordnet sein kann.
Die Bindemittel für die Farbstoffschicht und die darüberliegende Infrarotstrahlung absorbierende Schicht können aus Wachsen und Fetten bestehen, wobei der Schmelzpunkt beider Schichten annähernd gleichgehalten ist, jedoch die Überschicht härtere Wachse im Erstarrungszustand aufweist als die untere Farbschicht.
Die in ein Bindemittel aus Wachsen und Fetten eingebettete Farbschicht kann aus Triphenylmethanfarbstoffen und die darüberliegende in Kunststoff eingebettete Infrarotstrahlung absorbierende Schicht aus Russ oder Graphit bestehen. Dabei kann die Infrarotstrahlung absorbierende Schicht einen höheren Schmelzpunkt, der zwischen 120 und 1800 C liegt, aufweisen als die darunterliegende Farbschicht.
Der Vorteil der Erfindung ist, dass man eine Druckform von normaler ausreichender Stärke erhält und trotzdem der Wärmereflex durch die Bestrahlung der Spiegelschrift von der Rückseite des Farbblattes her hochaktiv wirksam bleibt und dass nach dem erstmaligen Beschriften der Druckform bereits bis zur Erschöpfung die Druckform abgedruckt werden kann und erst - falls die Abzugszahl der Druckform nicht ausreicht - eine Wiederaufstockung auf einfache und sichere Art ermöglicht wird.
Die Erfindung ist in den nachstehenden Figuren dargestellt und beschrieben, ohne dass die Erfindung auf Einzelheiten der Ausführung beschränkt wäre. Es zeigt:
Fig. 1 die Beschriftung eines Originalblattes ohne Farbband mit Hinterlegung eines Farbblattes mit Russschicht,
Fig. 2 die Trennung des Originalblattes und des Farbblattes mit Russschicht nach dem Beschriftungsvorgang,
Fig. 3 den Beschichtungsvorgang eines abgenutzten Ori ginalblattes mit abdruckfähiger Farbe mittels Infrarotbestrahlung,
Fig. 4 die Trennung des Originalblattes und des Farbblattes nach dem Beschichtungsvorgang,
Fig. 5 die Beschriftung eines Originalblattes mit Farbband und Hinterlegung eines Farbblattes mit einer gemischten Farbe-Russ-Schicht,
Fig. 6 die Trennung des Originalblattes und des Farbblattes mit der Farbe-Russ-Schicht nach dem Beschriftungsvorgang,
Fig.
7 den Beschichtungsvorgang eines abgenutzten Originalblattes mit abdruckfähiger Farbe mittels Infrarotbestrahlung,
Fig. 8 die Trennung eines Originalblattes und eines Farbblattes nach dem Beschichtungsvorgang.
Fig. 1 zeigt das Verfahren zur Herstellung des Spiegelumdruckoriginals 3 mit einem Farbblatt 6 mit auffrischungsfähiger Schicht. Dabei wird mittels Schreibmaschinentype 1 oder auch von Hand ein Druck oder Schlag auf das Originalpapier 3 ausgeübt, wodurch die leserichtigen Schriftzeichen 2 entstehen. Der Druck überträgt sich auf das mit seiner Russschicht 4 und Hektofarbschicht 5 dahintergelegte Farbblatt 6
In Fig. 2 ist das entstandene Original 3 mit den leserichtigen Schriftzeichen 2, den Russschriftzeichen 7 und den darauf gelagerten vervielfältigungsfähigen Schriftzeichen 8 aus Anilinfarbe nach dem Trennvorgang vom Farbblatt 6 dargestellt.
Ist nun nach einer Anzahl von Vervielfältigungen vom Original 3 die Anilinfarbe 8 der Spiegelschriftzeichen stark abgenutzt, wie Fig. 3 zeigt, so wird ein neues Farbblatt 12 mit seiner Farbschicht 11 gegen die abgenutzte Spiegelschrift 8 gelegt und mittels Infrarotbestrahlung 13 ein neuer Farbvorrat aufgeschmolzen. Anstelle von Infrarotstrahlen könnte die differenzierte Wärme an den Bildstellen auch durch elektrische Wellen hoher Frequenz erzeugt werden.
Nach der Trennung des Originals 3 vom Farbblatt 12 ist, wie Fig. 4 zeigt, die neue Farbschicht 14 auf die abgenutzte Farbschicht 8 übergegangen, und zwar nur an den Schriftoder Bildstellen.
Dies wird durch die differenzierte Bestrahlung durch den Infrarotstrahler 13 bewirkt. Die Infrarotstrahlen gehen dabei durch die Anilinfarbe hindurch und treffen auf die aus Russschicht 4 bestehende Spiegelschrift 7. Diese absorbieren die Infrarotstrahlen und lassen die Schicht 11 nur an den Schriftstellen 14 vom Farbblatt 12 auf das Original 3 übergehen.
Der Rest 15 der Farbschicht 11 verbleibt auf dem Farbblatt 12. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden. Da nur die Russspiegelschrift 7 beim Aufschmelzen der neuen Farbschicht 14 beteiligt ist, wird die neue Farbspiegelschrift 14 scharf aufgestockt. Die Beschriftung kann mit oder ohne Farbband der Schreibmaschine erfolgen.
In Fig. 5 ist ein ähnlicher Vorgang wie nach Fig. 1 dargestellt, nur hat hier das Farbblatt 6 nicht zwei Schichten, sondern eine Schicht 16. Diese Schicht 16 besteht aus abdruckfähiger Farbe vermischt mit Russ.
Wird nun das Original 3 mittels Typenhebel 1 beschriftet, so entstehen lesbare Schriftstellen 2. Auf der anderen Seite des Originals 3 wird das Farbblatt 6 mit seiner Farbe-Russ Schicht ebenfalls vom Anschlag der Typenhebel 1 getroffen.
Nach dem Trennvorgang (Fig. 6) ist auf der Rückseite des Originals 3 eine abdruckfähige Spiegelschrift 17 aus Farbe und Russ entstanden. Der Russ wird jedoch beim Drucken nicht abgenommen. Ist die Spiegelschrift 17 nach zahlreichen Abdrucken erschöpft, so wird ein neues Farbblatt 12 mit seiner Farbschicht 11 darauf gelegt und ein neuer Farbvorrat aufgeschmolzen. Dabei übernimmt der in die Spiegelschriftfarbe 17 eingelagerte Russ, der nicht spirituslöslich ist und daher auch nicht mit abgedruckt wird, die Rolle der vorher beschriebenen Russschicht 7 und lässt unter Einwirkung von Infrarotstrahlen 13 eine neue Farbspiegelschrift 14 aufschmelzen.
Fig. 8 zeigt den Trennvorgang des Originals 3 vom Farbblatt 12. Somit ist es möglich, beim Spiritusumdruckverfahren Originale herzustellen, die nach erschöpftem Farbvorrat mit neuer Spiegelschriftfarbe versehen werden können.
In dem nachfolgenden Beispiel list ein Schichtübertragungsblatt mit einer gemischten Farb- und Russschicht, eingebettet in ein Bindemittel aus Wachsen und Fetten, angegeben:
Beispiel I
1200 g Carnaubawachs
500 g Bienenwachs
1200 g Vaseline
500 g Wollfett
1500 g Mineralöl
5000 g Kristallviolett
500 g Russ
In dem Beispiel II wurde über einer Schicht aus Triphenylmethanfarbstoffen, eingebettet in Wachse, Öle, Fette, eine Überschicht aus Russ, eingebettet in Wachsen, aufgebracht, welche folgende Zusammensetzung hat:
:
Beispiel II a) Vervielfältigungsfähige Farbschicht
1200 g Carnaubawachs
500 g Bienenwachs
1200 g Vaseline
500 g Wollfett
1500 g Mineralöl
6000 g Kristaliviolett b) Überschicht
75 g Paraffin
10 g Ozokerit
15 g Russ
In dem Beispiel III wurde über einer Schicht aus Triphenylmethanfarbstoffen, eingebettet in Wachse, Öle, Fette, eine Überschicht aus Graphit, eingebettet in härtere Wachse, aufgebracht, welche folgende Zusammensetzung hat:
Beispiel III a) Vervielfältigungsfähige Farbschicht wie Beispiel II B) Überschicht
75 g Candelilawachs
10 g Paraffin
15 g Russ
In dem Beispiel IV wurde über einer Schicht aus Triphenylmethanfarbstoffen, eingebettet in Wachse, Öle, Fette, eine Überschicht aus Russ, eingebettet in Kunststoffe, aufgebracht, welche folgende Zusammensetzung hat:
:
Beispiel IV a) Vervielfältigungsfähige Farbschicht wie Beispiel II b) Überschicht
5 Teile einer Dispersion bestehend aus:
85 Teile Styrol
10 Teile Acrylnitril
5 Teile Acrylsäure
0,5 Teile Kaliumpersulfat
4,0 Teile anionenaktiver Emulgator
25 Teile Russ
1 Teil einer Lösung bestehend aus:
3 Teile Methylcellulose 72 Teile Wasser