DE4027596C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchfüh
rung.
Aus der DE-OS 22 36 901 sind bereits ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung
bekannt, wobei die dort verwendete Ramme drei von einem
gemeinsamen Mäkler getragene Rüttelrohre mit Führungsschwer
tern nahe ihren unteren Enden aufweist. Bei dem bekannten
Verfahren kann nicht sicher gewährleistet werden, daß die
einzelnen in Erstellrichtung der Schmalwand aufeinander fol
genden, jeweils durch ein Eindringen und Ziehen der Ramme
verfertigten Wandabschnitte lückenlos aneinander anschlie
ßen, um eine durchgehend wasserdichte Schmalwand zu erzie
len. Auch ein dichter Abschluß zwischen den jeweils von
einem Rüttelrohr verfertigten Bahnen jedes Wandabschnittes
ist nicht gwährleistet. Durch geringfügige Richtungsänderun
gen beim Eindringen der Ramme, die insbesondere durch un
gleichmäßige Beschaffenheit des Erdreichs hervorgerufen
werden können, können Spalte zwischen den aufeinander fol
genden Wandabschnitten oder Bahnen auftreten, deren Vorhan
densein nicht oder erst nach Fertigstellung der Schmalwand
infolge des Durchsickerns von Wasser oder anderen Flüssig
keiten festgestellt werden kann.
Durch die Erfindung soll ein Verfahren und eine Vorrichtung
angegeben werden, durch die ein dichtes gegenseitiges An
schließen der nacheinander hergestellten Abschnitte einer
Schmalwand oder einer dickeren Schlitzwand sowie
der einzelnen Bahnen jedes Wandabschnittes sicher gewähr
leistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß beim Verfahren durch die
Merkmale nach Anspruch 1 bei der Vorrichtung durch die Merkmale nach
Anspruch 6 gelöst.
Durch das Einführen des jeweils hintersten Rüttelrohres in
die noch weiche Injektionsmasse, beispielsweise Beton oder
dgl., des beim vorhergehenden Eindringvorgangs der Ramme
durch das vorderste Rüttelrohr gebohrten und verfüllten
Bohrloches findet die Rüttelbewegung dieses hintersten
Rüttelrohres, so lange es das Bohrloch nicht seitlich ver
läßt, nur einen sehr geringen Widerstand. Dieser geringe
Widerstand gegen die Rüttelbewegung entspricht einer ver
hältnismäßig kleinen Stromaufnahme des zugehörigen Rüttelmo
tors. Sobald aber das hinterste Rüttelrohr durch zu große
Verschiebung der Ramme oder durch Schrägstellung derselben
an eine der durch das angrenzende Erdreich gebildeten feste
ren Wände gelangt, steigt die Stromstärke des vom Rüttelmo
tor aufgenommenen Stromes sprungartig an. Durch sofortige
Korrektur der Lage und/oder Eindringrichtung der Ramme wird
sodann die Stromaufnahme wieder auf einen minimalen Wert
gebracht, wodurch sichergestellt ist, daß ein dichter An
schluß des durch die beiden vorderen Rüttelrohre und die
Führungsschwerter erzeugten Wandabschnitts am vorher herge
stellten Wandabschnitt erzielt wird. Durch den lückenlosen
Anschluß der einzelnen Bahnen wird darüber hinaus auch die
Dichtigkeit innerhalb jedes Abschnitts gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bereits mit nur
zwei von einem Mäkler getragenen Rüttelrohren durchführen.
Bevorzugt wird die Verwendung von drei Rüttelrohren, jedoch
kann
man zur gleichzeitigen Erstellung längerer Schmal- oder
Schlitzwandabschnitte noch mehr parallele Rüttelrohre an
einem gemeinsamen Mäkler ohne wesentliche Nachteile verwen
den.
Das Halten der Stromaufnahme auf einem Minimalwert kann
sowohl durch visuelles Überwachen eines Strommeßgerätes am
Fahrersitz des den Mäkler tragenden Fahrzeugs oder Krans und
Auslösen von mechanischen Korrektureinrichtungen, oder aber
gemäß Anspruch 2 durch selbsttätige Überwachung mittels dem
Fachmann geläufiger Regeleinrichtungen vorgenommen
werden.
Der Austritt von Injektionsmaterial des hintersten Rüttel
rohrs beim Ziehen regelt sich meist von selbst durch die
herrschenden Druckverhältnisse. Um aber ein Überquellen von
Injektionsmaterial und einen zu hohen Druckanstieg beim
hintersten Rüttelrohr zu vermeiden, kann gemäß Anspruch 3
auch der Austritt von Injektionsmaterial zumindest vorüber
gehend, beispielsweise gegen das obere Ende des Ziehvorgangs
hin, gesperrt werden.
Gemäß Anspruch 4 kann die Überwachung der Stromaufnahme am
Motor des hintersten Rüttelrohrs auch durch Registrierung
mittels eines Schreibers, z. B. eines Ampere-Tiefenschrei
bers, erfolgen.
Anspruch 5 betrifft eine weitere bevorzugte Ausführungsart des er
findungsgemäßen Verfahrens.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß
Anspruch 6 wird eine Ramme mit mindestens zwei, vorzugsweise drei
Rüttelrohren vorgeschlagen, wobei nur in
den Zwischenräumen zwischen je zwei Rüttelrohren
Führungsschwerter vorgesehen sind, die zur
Aufnahme der unterschiedlichen Schwingung der Rüttler entweder
über eine flexible Gummi-Metallbüchse oder durch In
einandergreifen miteinander verbunden sind, und wobei dem Rüttelmotor
des in Erstellungsrichtung hintersten Rüttelrohrs
ein Meßgerät für die Stromaufnahme
zugeordnet ist. Bei drei Rüttelrohren hat also nur das
mittlere je ein nach vorn und hinten weisendes Führungs
schwert, während das vordere Rüttelrohr nur ein nach hinten
und das hinterste nur ein nach vorn weisendes Führungs
schwert besitzt. Durch das Ineinandergreifen wird ein lückenloses
Aneinanderschließen der ausgepreßten Injektionsmaterialien
gewährleistet. Die seitlichen Enden oder Ränder können nach
Anspruch 7 mit einer Art von Nut- und Federführung ineinan
dergreifen, so daß die Rüttelrohre stets etwa in einer Ebene
gehalten werden.
In bestimmten Fällen können nach Anspruch 8 die ineinander
greifenden Führungsschwerter auch miteinander verschweißt
sein, so daß vorzunehmende Richtungskorrekturen der Ramme
stets auf sämtliche Teile derselben gleichmäßig übertragen
werden.
Während es bei gewissen Bodenarten genügt, wenn die Füh
rungsschwerter Hohlräume erzeugen, die dann durch das aus
den Rüttelrohren austretende Injektionsmaterial mitverfüllt
werden, können gemäß Anspruch 9 in besonderen Fällen auch
die Führungsschwerter an die Zuführeinrichtungen für das
Injektionsmaterial angeschlossen sein und Düsen zur Einlei
tung des Injektionsmaterials aufweisen.
Die Eindringgeschwindigkeit eines Rüttelrohrs in den Unter
grund ist umso größer, je kleiner sein Durchmesser, je
größer seine Rüttelfrequenz und je größer seine Schwingungs
amplitude ist. Bisher bekannte Rüttelrammen wurden sowohl
auf Eindringgeschwindigkeit als auch auf Verdichtungswirkung
optimiert. Für die Verdichtung ist aber ein großer Durchmes
ser und eine kleine Frequenz wünschenswert. Üblicherweise
wurden daher für die Rüttelrohre Durch
messer im Bereich von 350-400 mm, eine Rüttelamplitude von
8-23 mm und eine Rüttelfrequenz von etwa 1000 U/min ge
wählt. Gemäß den Ansprüchen 5 und 10 läßt sich die Gesamt
wirkung der Rüttelramme bei der Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wesentlich verbessern, wenn der Durchmes
ser eines Rüttelrohrs im Bereich von etwa 200-250 mm,
vorzugsweise 230 mm, die Rüttelamplitude im Bereich von etwa
7-8 mm
und die Rüttelfrequenz im Bereich von etwa 3600-4000 U/min
gehalten wird.
Anhand der Figuren wird ein Ausführungsbeipiel der Erfindung
für die Erstellung einer Schmalwand näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch das Erdreich wäh
rend des Eindringens einer erfindungsgemäßen Rüttel
ramme in dasselbe und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
Die allgemein mit 10 bezeichnete Ramme wird von einem Mäkler
12 getragen, der in nicht gezeigter Weise an einem Quermast
14 eines Krans 16 mit Führerhaus 18 hängt. Der Kran 16 fährt
auf der Oberfläche 20 des Erdreichs 22 arbeitsschrittweise
in Arbeitsrichtung 24 vorwärts.
Die Ramme 10 weist einen am Mäkler 12 in vertikaler Richtung
verschiebbaren Rahmen 26 auf, welcher drei parallele Rüttel
rohre I, II, III trägt. Jedes Rüttelrohr weist in seinem
Inneren Zuführeinrichtungen für Injektions
material sowie Rüttelmotoren mit deren elektrischen Zulei
tungen auf. Die unteren Enden der Rüttelrohre I, II, III
sind konisch ausgebil
det. Das mittlere Rüttelrohr II weist je ein nach vorne und
nach hinten weisendes Führungsschwert 28 nahe seinem unteren
Ende auf, während das vordere Rüttelrohr III nur ein nach
hinten weisendes Führungsschwert 30 und das hintere Rüttel
rohr I nur ein nach vorn weisendes Führungsschwert 32 trägt.
Wie aus der schematischen Darstellung der Fig. 2, in der
alle Einzelheiten im Innern der Rüttelrohre weggelassen
sind, ersehen werden kann, greifen die seitlichen Enden 34
der Führungsschwerter 30 und 32 in entsprechende Rillen
der Führungsschwerter 28 und sind mit diesen verschweißt
oder lose in denselben geführt.
Der in Fig. 1 festgehaltene Zeitpunkt des Verfahrens zeigt
die Ramme 10 während der Eindringphase in Richtung des
Pfeils 38. Beim vorangehenden Ziehen der Ramme 10 wurden
durch die drei Rüttelrohre die drei mit 40 bezeichneten
Bahnen der bisher erstellten, allgemein mit 42 bezeichneten
Schmalwand gebohrt und über nicht dargestellte Zuleitungen
und Düsen nahe den unteren Enden der Rüttelrohre I, II, III
und Führungsschwerter 28, 30, 32 mit Injektionsmaterial
verfüllt, während von den Führungsschwertern 28, 30, 32 zwei
dazwischenliegende Bahnen 44 gebohrt und mit Injektionsmate
rial verfüllt wurden. Nach Beendigung des Ziehens wurde der
Kran 16 in Arbeitsrichtung 24 so weit vorwärts gefahren, daß
sich das hinterste Rüttelrohr I über der vordersten Bahn 40
befindet. Hierauf beginnt die Eindringbewegung der Ramme 10
in Richtung des Pfeils 38. Die vorderen Rüttelrohre II und
III dringen dabei mit ihren Führungsschwertern in das Erd
reich 22 ein, während das hinterste Rüttelrohr I in die
vorderste Bahn des noch weichen Injektionsmaterials abge
senkt wird. Das zugehörige Führungsschwert 32 dringt dabei
teilweise auch in Erdreich 22 ein. So lange das Rüttelrohr I
innerhalb der Bahn 40 verbleibt, ist die Stromaufnahme am
zugehörigen Rüttelmotor gering. Sie steigt aber sofort stark
an, wenn das Rüttelrohr I aus der Bahn 40 des noch weichen
Injektionsmaterials herausfährt und in dichtes Erdreich 22
gerät. Bei Feststellung eines Stromanstieges wird daher
sofort eine Richtungskorrektur der Ramme 10 vorgenommen, so
daß das hinterste Rüttelrohr I wieder in weiches Injektions
material abgesenkt wird. So kann stets eine einwandfreie
Überlappung der aneinderandergrenzenden Abschnitte der
Schmalwand 42 gewährleistet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen einer Schmal- oder Schlitzwand
in Erdreich mittels einer Ramme mit mindestens zwei von
einem gemeinsamen Mäkler getragenen, mit je einem elek
trischen Rüttelmotor versehenen Rüttelrohren, die nahe
ihrem unteren Ende in Richtung der Schmal- oder
Schlitzwand verlaufende Führungsschwerter aufweisen, bei
dem die Rüttelrohre mit den Führungsschwertern in das
Erdreich eingebracht und nach dem Eindringen in das Erd
reich wieder gezogen werden, wobei während des Ziehens
durch Öffnungen in den Rüttelrohren ein aushärtendes In
jektionsmaterial in die entstehenden Hohlräume im Erd
reichs eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Ziehen der Ramme beim erneuten, gegenüber dem vor
hergehenden Ausführungsschritt in Erstellungsrichtung
der Schmal- oder Schlitzwand versetzten Eindringen in
das Erdreich das in Erstellungsrichtung hinterste Rüt
telrohr in das noch nicht ausgehärtete Injektionsmaterial
eingeführt wird, welches den beim vorhergehenden Ein
dringen vom vordersten Rüttelrohr erzeugten Hohlraum
ausfüllt, daß während des Eindringens der Ramme die
Stromaufnahme des Rüttelmotors des hintersten Rüttel
rohrs gemessen wird, und daß die gemessene Stromaufnahme
mittels Korrektur der Lage und/oder Eindringrichtung der
Ramme auf einem Minimalwert gehalten wird, so daß die
von den einzelnen Rüttelrohren und den Führungsschwer
tern erzeugten und mit Injektionsmaterial verfüllten
Hohlräume lückenlos aneinander anschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Minimalwert selbsttätig mittels einer Regelein
richtung eingeregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Austritt von Injektionsmaterial aus dem
hintersten Rüttelrohr beim Ziehen der Ramme zeitweise
gesperrt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die gemessene Stromaufnahme
mittels eines Schreibers registriert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Rüttelamplitude von
etwa 7-8 mm und eine Rüttelfrequenz von etwa 3600-4000 U/min
eingehalten wird.
6. Ramme zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorangehenden Ansprüche, die mindestens zwei von einem
gemeinsamen Mäkler getragene, mit Rüttelrohren versehene
Rüttelrohre mit in Richtung der Schmal- oder Schlitz
wand verlaufenden Führungsschwertern aufweist und bei
der Düsen zur Einleitung von Injektionsmaterial an den
unteren Enden der Rüttelrohre vorgesehen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß Führungsschwerter (28, 30, 32) nur
in den Zwischenräumen zwischen je zwei Rüttelrohren (I,
II, III) angeordnet sind, daß die Stirnenden der im
gleichen Zwischenraum angeordneten Führungsschwerter
(28, 30; 28, 32) entweder über eine flexible Gummi-Me
tallbüchse oder durch gegenseitiges Ineinander
greifen miteinander verbunden sind, und daß dem Rüttel
motor des in Erstellungsrichtung hintersten Rüttelrohrs (I) ein seine
Stromaufnahme messendes Strommeßgerät zugeordnet ist.
7. Ramme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß je
weils das Stirnende (34) eines Führungsschwertes (30,
32) nach Art einer Nut- und Federverbindung in einer
Rille am Stirnende (36) des zugehörigen anderen Füh
rungsschwertes (28) aufgenommen ist.
8. Ramme nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
ineinandergreifenden Enden (34, 36) miteinander ver
schweißt sind.
9. Ramme nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß Düsen zur Einleitung von Injektionsmate
rial auch an den unteren Enden der Führungsschwerter
(28, 30, 32) vorgesehen sind.
10. Ramme nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rüttelrohre (I, II, III) einen Durch
messer von etwa 200-250 mm besitzen.
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