DE4027422A1 - Verfahren und vorrichtung zur veraenderung des sperrwertes - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur veraenderung des sperrwertesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veränderung des
Sperrwertes eines Differentialgetriebes mit einem antreib
baren Differentialkorb, in dem zwei koaxiale Achswellen
räder auf ihrem Außenumfang gleitend in zylindrischen
Ausnehmungen gehalten sind, die über Gruppen von achs
parallelen Ausgleichsrädern miteinander gekoppelt sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Veränderung des Sperrwertes und zu dessen
Durchführung geeignete Differentialgetriebe der genannten
Art bereitzustellen, die mit geringem Aufwand eine Varia
tion des Sperrwertes ermöglichen. Bevorzugt soll es mög
lich sein, diese so zu gestalten, daß sie bei geringer
Bodenhaftung an einem Rad und damit geringem übertragbaren
Drehmoment eine hohe Sperrwirkung und bei guten Traktions
verhältnissen, d. h. großen übertragbaren Momenten, einen
niedrigen Sperrwert aufweisen und mit einfachen Mittel
regelbar sind. Die Lösung hierfür besteht in einem Verfah
ren, das sich dadurch auszeichnet, daß der Eingriff ver
schiedener Ausgleichsräder mit beiden Achswellenrädern
nacheinander in oder außer Wirkung gebracht wird, um eine
veränderte resultierende Radial- und/oder Tangentialkraft
auf die Achswellenräder und damit eine veränderte Rei
bungskraft in den Widerlagern der Achswellenräder d. h. den
zylindrischen Ausnehmungen zu erzeugen.
Ein derartiges Verfahren, das den Sperrwert stufenweise
verändert, ist naturgemäß einfach, insbesondere selbst
tätig regelbar; durch den bevorzugt drehmomentabhängig
zunehmenden Eingriff weiterer Sätze von Ausgleichsrädern
wird die resultierende Radialkraft auf die Achswellenräder
und damit die an diesen durch resultierende Radialkräfte
erzeugte Bremswirkung reduziert. Die mögliche Variation
des Sperrwertes kann bis zu einer Größenordnung von ca.
70% reichen, wenn nur ein Satz der Ausgleichsräder im
Eingriff mit den Achswellenrädern ist und reduziert sich
bis zu einer Größenordnung von ca. 20-30%, wenn alle
Sätze von Ausgleichsrädern mit den Achswellenrädern im
Eingriff sind.
Ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe mit einem an
treibbaren Differentialkorb, in dem zwei koaxiale Achswel
lenräder auf ihrem Außenumfang gleitend in zylindrischen
Ausnehmungen gehalten sind, die über Gruppen von achs
parallelen Ausgleichsrädern miteinander gekoppelt sind,
zeichnet sich dadurch aus, daß zumindest an einem Teil der
Ausgleichsräder zwei Verzahnungsbereiche unterschiedlicher
Steigung vorgesehen sind, von denen der eine Bereich mit
dem einen Achswellenrad und der andere Bereich mit min
destens einem dem anderen Achswellenrad zugeordneten Aus
gleichsrad im Eingriff ist, und daß die axiale Abstützung
der besagten Ausgleichsräder variabel ist.
Durch die erfindungsgemäße Art der Verzahnung der Aus
gleichsräder ist es möglich, die Paare der Ausgleichsrä
der, die aufgrund stets vorhandenen Zahnflankenspiels erst
nach relativer Axialverschiebung zugleich miteinander und
dem jeweils zugeordneten Achswellenrad in Eingriff kommen,
nacheinander zur Wirkung kommen zu lassen. Grundlage hier
für ist die drehmomentabhängige Axialkraft auf die Aus
gleichsräder, die die Verschiebung gegen Federkräfte be
wirken kann, die zu überwinden sind. Hierbei können bei
untereinander gleichem Zahnflankenspiel Federn unter
schiedlicher Vorspannung oder bei Federn untereinander
gleicher Kennung und Ausgangsvorspannung unterschiedliche
Zahnflankenspiele an den einzelnen Paaren der Ausgleichs
räder vorgesehen sein, was insbesondere durch unterschied
lichen Achsabstand der Ausgleichsräder vom jeweiligen
Achswellenrad zu erreichen ist. Alternativ sind unter
schiedliche Zahnformen möglich.
Alternativ zu dieser selbstregelnden Anordnung kann auch
eine externe Steuerung zur Axialverschiebung der Aus
gleichsräder vorgesehen sein.
Die Verzahnungsbereiche gemäß der Erfindung müssen nicht
symmetrisch zueinander sein, jede Art unterschiedlicher
Steigung an zumindest einem der die Achswellenräder kop
pelnden Ausgleichsräder ist hierfür geeignet.
Die bei der selbsttätigen Regelung erzeugte Kennlinie ist
wie oben bereits erläutert degressiv. Bei der externen
Steuerung können selbstverständlich andere Kennlinien
gefahren werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist gleichermaßen auf Diffe
rentialgetriebe mit Achswellenrädern in Form von Sonnen
rädern wie auch in Form von Hohlrädern anwendbar. Im übri
gen sind auch unterschiedliche Drehmomentverteilungen bei
unterschiedlichem Durchmesser der Achswellenräder möglich.
Um bei einer Schubumkehr, die aus Gründen der Fahrstabili
tät einen geringen Sperrgrad erfordert, diesen unabhängig
jeweils sicherstellen zu können, ist vorgesehen, das Zahn
flankenspiel, das hierbei wirksam wird, zwischen den ein
zelnen Sätzen der Ausgleichsräder untereinander gleich zu
machen und gegenkraftlos von den axial wirkenden Zahnkräf
ten überwinden zu lassen. Dies bedeutet, daß an den axial
verschiebbaren Ausgleichsrädern auf der dem Federpaket
abgewandten Seite jeweils eine axiale Anschlagfläche mit
gleichem Abstand zum Ausgleichsrad vorgesehen ist, so daß
sich bei Drehmomentumkehr unmittelbar ein niedriger Sperr
wert nach Anlage der Ausgleichsräder an diesen Abstützflä
chen einstellt. Sinngemäß kann ein erfindungsgemäßes Dif
ferential aber auch Ausgleichsräder mit untereinander
unterschiedlichen Schrägungswinkeln seiner beiden Verzah
nungsabschnitte haben, wobei diese nicht notwendigerweise
gegensinnig zu sein brauchen. Wesentlich ist, daß für den
Eingriff mit dem zugeordneten Ausgleichsrad und dem zuge
ordneten Achswellenrad für jedes Ausgleichsrad seine
axiale Lage entscheidend ist. Nur in jeweils einer axialen
Position für jedes Ausgleichsrad ist ein Eingriff unter
gleicher Zahnlast mit dem Achswellenrad gegeben. Eine
Abweichung von dieser Lage, d. h. eine Verschiebung eines
Ausgleichsrades, führt dazu, daß je nach Richtung der
Verschiebung entweder die Zahnflanken zwischen dem Achs
wellenrad und dem verschobenen Ausgleichsrad zusätzlich
aufeinandergepreßt werden und gleichzeitig die restlichen
Ausgleichsräder entlastet und aus dem Zahneingriff heraus
gehoben werden oder daß das verschobene Ausgleichsrad
seinerseits entlastet wird und die restlichen Ausgleichs
räder eine zusätzliche Belastung erfahren. Mit der Verän
derung der Axialbelastung ist eine Veränderung der resul
tierenden Radialkräfte auf die Achswellenräder gegeben,
durch die der Sperrwert eines Differentials der genannten
Bauart bestimmt wird.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Differen
tialgetriebes und die zugeordnete Kennlinie ist in den
Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Differentialkorb eines erfindungsge
mäßen Differentials im Längsschnitt;
Fig. 2 zeigt den Differentialkorb nach Fig. 1 im Quer
schnitt;
Fig. 3 zeigt die Kennlinie des dargestellten Differen
tials.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Differentialkorb 1 gezeigt,
der in nicht näher dargestellter Weise in einem Differen
tialgehäuse drehbar gelagert ist. Er umfaßt ein Korbmit
telteil 2 und zwei Deckelteile 3, 4. An diesen sind je
weils Ansätze 5, 6 vorgesehen, die die Lager gegenüber dem
Differentialgehäuse aufnehmen können. Die Deckelteile 3, 4
sichern die noch im einzelnen zu beschreibenden Achswel
lenräder und Ausgleichsräder axial.
In einer Axialbohrung 7 ist ein erstes Achswellenrad 9 auf
seinen Zahnköpfen gleitend gehalten. In einer von der
Gegenseite eingebrachten Axialbohrung 8 ist ein zweites
Achswellenrad 10 in gleicher Weise angeordnet. Das Achs
wellenrad 9 kämmt mit einem von mehreren Ausgleichsrädern
11, das Achswellenrad 10 mit einem von mehreren Aus
gleichsrädern 12. Die Achswellenräder 9, 10 haben gegen
sinnige Schrägung. Die Ausgleichsräder 11, 12 weisen je
weils zwei unterschiedliche Verzahnungsabschnitte 13, 14,
15, 16 auf. Sofern angenommen wird, daß das Ausgleichsrad
11 im Gehäuse axial festgehalten ist und spielfrei gegen
über seinem Achswellenrad 9 und daß das Ausgleichsrad 12
flankenspielfrei gegenüber seinem Achswellenrad 10 ist,
jedoch axial verschieblich ist und Flankenspiel gegenüber
dem jeweils zugeordneten Ausgleichsrad 11 hat, so ist eine
Axialverschiebung jedes Ausgleichsrades 12 in die eine
oder andere Richtung notwendig, um den Drehmomentfluß
zwischen den Achswellenrädern im einen oder anderen Sinne
herzustellen. In der Praxis ergibt sich das Spiel nicht
ausschließlich zwischen den Ausgleichsrädern 10, 11 und
12, sondern auch zwischen den Ausgleichsrädern und deren
jeweiligen Achswellenrädern. Wird die Betrachtungsweise
jedoch wie oben reduziert, so wird deutlich, daß unter der
Vorspannung eines Federpaketes 18, das über einen ex
zentrischen Übertragungsbolzen 17 auf das Achswellenrad 12
einwirkt, der Axialverschiebung des Ausgleichsrades 12
entgegengewirkt werden kann, so daß erst bei erhöhtem
Drehmoment das Ausgleichsrad 12 mit dem zugeordneten Aus
gleichsrad 11 in Eingriff kommt. Sind die Federkennungen
unterschiedlich oder die Flankenspiele zwischen den Aus
gleichsrädern unterschiedlich, so läßt sich die in Fig. 3
dargestellte Kennlinie durch den mit zunehmenden Drehmo
ment erfolgenden Eingriff weiterer Ausgleichsräderpaarun
gen darstellen.
Bezugszeichenliste
1 Differentialkorb
2 Korbmittelteil
3 Deckelteil
4 Deckelteil
5 Ansatz
6 Ansatz
7 Axialbohrung
8 Axialbohrung
9 Achswellenrad
10 Achswellenrad
11 Ausgleichsrad
12 Ausgleichsrad
13 Verzahnungsabschnitt
14 Verzahnungsabschnitt
15 Verzahnungsabschnitt
16 Verzahnungsabschnitt
17 Exzenterbolzen
18 Federpaket
2 Korbmittelteil
3 Deckelteil
4 Deckelteil
5 Ansatz
6 Ansatz
7 Axialbohrung
8 Axialbohrung
9 Achswellenrad
10 Achswellenrad
11 Ausgleichsrad
12 Ausgleichsrad
13 Verzahnungsabschnitt
14 Verzahnungsabschnitt
15 Verzahnungsabschnitt
16 Verzahnungsabschnitt
17 Exzenterbolzen
18 Federpaket
Claims (12)
1. Verfahren zur Veränderung des Sperrwertes eines Dif
ferentialgetriebes mit einem antreibbaren Differen
tialkorb (1), in dem zwei koaxiale Achswellenräder 9,
10) auf ihrem Außenumfang gleitend in zylindrischen
Ausnehmungen (7, 8) gehalten sind, die über Gruppen
von achsparallelen Ausgleichsrädern (11, 12) mitein
ander gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingriff verschiedener Ausgleichsräder (11,
12) mit beiden Achswellenrädern (9, 10) nacheinander
in oder außer Wirkung gebracht wird, um eine verän
derte resultierende Radial- und/oder Tangentialkraft
auf die Achswellenräder (9, 10) und damit eine ver
änderte Reibungskraft in den Widerlagern (7, 8) der
Achswellenräder zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Ausgleichsräder (11, 12) durch
Überwinden eines vorgesehenen Zahnspieles mittels
axialer Verschiebung in und außer Wirkung gebracht
werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Ausgleichsräder (11, 12) durch
untereinander gestufte Federkräfte mit axialer Wir
kungsrichtung entgegen Axialschub erzeugenden Zahn
kräften in und außer Wirkung gebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Ausgleichsräder (11, 12) durch
Überwinden unterschiedlicher Zahnspiele gegen Feder
kräfte gleicher Kennung mit axialer Wirkungsrichtung
entgegen Axialschub erzeugenden Zahnkräften in und
außer Wirkung gebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiedenen Ausgleichsräder (11, 12) durch
extern gesteuerte Kräfte mit axialer Wirkungsrichtung
auf die Ausgleichsräder in und außer Wirkung gebracht
werden.
6. Differentialgetriebe mit einem antreibbaren Differen
tialkorb (1), in dem zwei koaxiale Achswellenräder (9,
10) auf ihrem Außenumfang gleitend in zylindrischen
Ausnehmungen (7, 8) gehalten sind, die über Gruppen
von achsparallelen Ausgleichsrädern (11, 12) mitein
ander gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest an einem Teil der Ausgleichsräder (11,
12) zwei Verzahnungsbereiche (13, 14; 15, 16) unter
schiedlicher Steigung vorgesehen sind, von denen der
eine Bereich mit dem einem Achswellenrad (9) und der
andere Bereich mit mindestens einem dem anderen Achs
wellenrad (10) zugeordneten Ausgleichsrad im Eingriff
ist, und daß die axiale Abstützung der besagten Aus
gleichsräder (11, 12) variabel ist.
7. Getriebe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axialen Abstützungen in zueinander beabstan
deten Radialebenen angeordnet sind, wobei die axialen
Positionen dieser Radialebenen veränderbar sind.
8. Getriebe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionen der axialen Abstützungen mindestens
teilsweise durch äußere Eingriffe veränderbar sind.
9. Getriebe nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axialen Abstützungen mindestens teilweise
durch Federn (18) dargestellt sind.
10. Getriebe nach Anspruch 6 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federn (18) eine gleiche Kennung aufweisen.
11. Getriebe nach Anspruch 6 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federn (18) eine unterschiedliche Kennung
aufweisen.
12. Getriebe nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Federn (18) vorgespannt ist.
Priority Applications (3)
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: GKN AUTOMOTIVE AG, 53797 LOHMAR, DE |
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