DE4025641C2 - System zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
System zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Steuerung der Kraft
stoffeinspritzung für eine Brennkraftmaschine (kurz: Ma
schine) mit Direkteinspritzung und insbesondere ein System
zur Steuerung der Einspritzimpulsdauer und des Kraftstoff
drucks und damit der nach Maßgabe der Betriebsbedingungen
der Maschine einzuspritzenden Kraftstoffmenge.
Als einfachstes Verfahren zur Erzeugung von Spülluft bei
einer Zweitaktmaschine wird allgemein ein Kurbelgehäusespül
system verwendet. Bei einem gewöhnlichen Zweitaktmotor mit
Kurbelgehäusespülung wird in einem geschlossenen Kurbelge
häuse der Maschine ein Unterdruck erzeugt, um bei Aufwärts
bewegung eines Kolbens Frischluft anzusaugen. Bei Abwärts
bewegung des Kolbens tritt Verbrennungsgas durch eine Aus
laßöffnung aus, während die Frischluft im Kurbelgehäuse in
einen Zylinder eintritt, wodurch dieser gespült wird. Bei
Niedriglast der Maschine wird jedoch aufgrund der geringen
Ansaugluftmenge die Spülung unzureichend, was zu Zündaus
setzern und somit zu unregelmäßigem Maschinenbetrieb führt.
Außerdem werden den Maschinenbetriebsbedingungen entspre
chende Drehmomentverläufe instabil, wodurch ein hoher Öl
verbrauch entsteht. Kraftstoff entweicht unverbrannt, so
daß sich der Kraftstoffverbrauch verschlechtert und die
Menge schädlicher Abgase steigt. Ferner reicht bei Hochlast
der Maschine das Volumen des Kurbelgehäuses zur Spülung
nicht aus.
Zur Lösung eines solchen Problems wird dem Zylinder nur
Luft zugeführt, und nach Schließen der Auslaßöffnung wird
Kraftstoff aus einem Einspritzer direkt in den Zylinder
eingespritzt. Bei einem solchen Direkteinspritzsystem kann
entweder nur Hochdruckkraftstoff eingespritzt werden, oder
es kann mit Luft vermischter Niederdruckkraftstoff einge
spritzt werden. Zur Erzielung einer Schichtladung wird be
vorzugt nur Kraftstoff unter hohem Druck eingespritzt, da
der Kraftstoff innerhalb kurzer Zeit eingespritzt und der
Einspritzzeitpunkt nahe dem Zündzeitpunkt vorgegeben wer
den kann, wodurch die Ausbreitung des Kraftstoffs begrenzt
wird.
Die Kraftstoffeinspritzung muß einen großen Dynamikbereich
haben, damit innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer eine
vorbestimmte Kraftstoffmenge unter hohem Druck genau ein
gespritzt wird. Außerdem muß der Einspritzer hohem Druck
und hoher Temperatur der Verbrennungsgase standhalten.
In der JP-OS 60 40 756 ist ein Kraftstoffeinspritzsystem für
eine Viertaktmaschine beschrieben, der ein einfaches Ent
lastungsventil und einen Drucksensor anstelle eines Druck
reglers aufweist. Eine einzuspritzende Kraftstoffmenge
wird nach Maßgabe der Änderung des Kraftstoffdrucks schnell
durch Einstellen der Einspritzzeitdauer in Abhängigkeit vom
Ausgangssignal des Kraftstoffdrucksensors gesteuert. Da
jedoch der Kraftstoffdruck in dem System nicht geregelt
wird, kann der Dynamikbereich des Einspritzers nicht ver
größert werden.
In der JP-OS 61 2 72 447 ist ein System beschrieben, bei dem
der Kraftstoffdruck, der die Differenz zwischen dem Druck
des dem Einspritzer zugeführten Kraftstoffs und dem Druck
im Ansaugkanal ist, so geregelt wird, daß er sich einem
Sollwert nähert. Es sind verschiedene Sollwertpegel vorge
sehen, so daß die der Einspritzzeitdauer entsprechende
eingespritzte Kraftstoffmenge linear einstellbar ist. Da
jedoch der Kraftstoffdruck nach Maßgabe des Ansaugdrucks
geregelt wird, ist das System zur Kraftstoffeinspritzung
unter einem verhältnismäßig niedrigen Druck ausgelegt.
Deshalb kann kein großer Anstieg des linear geregelten Be
reichs erwartet werden. Angenommen, die Einspritzzeitdauer
ist konstant, dann ist die aus dem Einspritzer einge
spritzte Kraftstoffmenge dem Wert der Quadratwurzel des
Kraftstoffdrucks proportional. Da der Absolutwert des
Kraftstoffdrucks im Einspritzsystem inhärent niedrig ist,
ist die Änderung der eingespritzten Kraftstoffmenge gering,
selbst wenn der Sollwert für den Kraftstoffdruck geändert
wird.
Die JP-OS 58 143 136 beschreibt ein Kraftstoffeinspritzsteuersystem,
bei dem in einem Niedriglastbereich der Maschine
der Kraftstoffdruck vermindert wird. Infolgedessen
kann die Einspritzimpulsdauer auf einem Wert gehalten werden,
bei dem eine stabile Kraftstoffeinspritzung gewährleistet
ist und gleichzeitig die Kraftstoffmenge verringert
wird.
Die JP-OS 59 122 734 beschreibt ein Kraftstroffeinspritzsteuersystem,
bei dem der Kraftstoffdruck nach Maßgabe der
Maschinendrehzahl und des Ansaugdrucks eingestellt wird,
wodurch gegenüber einem üblichen System der dynamische Bereich
des Einspritzventils verkleinert wird.
Diese Einspritzsysteme sind jedoch nur für Viertakt-Brennkraftmaschinen
gedacht, und daher wird im Gegensatz zur
Direkteinspritzung bei der Zweitaktmaschine der Kraftstoff
mit niedrigem Druck eingespritzt. Insbesondere wird der
Kraftstoffdruck um einen vorbestimmten Wert auf einen höheren
Druck als der Ansaugdruck eingestellt, und der Einspritzzeitpunkt
wird relativ grob auf einen Zeitpunkt vor
einem oder während eines Ansaughubs eingestellt. Andererseits
muß der Kraftstoff bei der Direkteinspritzung für
eine Zweitaktmaschine mit hohem Druck eingespritzt werden,
und der Einspritzzeitpunkt muß in Abhängigkeit vom Schließzeitpunkt
eines Spülschitzes bestimmt werden. Daher können
die oben beschriebene Einspritzsysteme nicht für Zweitaktmaschinen
verwendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
Systems zur Steuerung der Direktkraftstoffeinspritzung für
eine Zweitaktmaschine, bei dem der Kraftstoffdruck nach
Maßgabe der Maschinenlast so eingestellt wird, daß die
einzuspritzende Kraftstoffmenge innerhalb eines weiten
Bereichs mit der Maschinenlast änderbar ist.
Durch die Erfindung wird ein System angegeben zur Steuerung
der Kraftstoffeinspritzung für eine Brennkraftmaschine mit
wenigstens einem Zylinder, einem Einspritzer zur Direktein
spritzung von Kraftstoff in den Zylinder und einer Kraft
stoffpumpe, die dem Einspritzer Kraftstoff aus einem Kraft
stoffbehälter durch eine Kraftstoffzufuhrleitung zuführt.
Dieses System umfaßt wenigstens zwei Kraftstoffrücklauflei
tungen, die die Kraftstoffzufuhrleitung mit dem Kraftstoff
behälter verbinden, ein Umschaltventil, das die Kraftstoff
zufuhrleitung selektiv mit einer der Kraftstoffrücklauf
leitungen verbindet, ein in einer der Kraftstoffrücklauf
leitungen angeordnetes Hochdruckentlastungsventil, das in
der Kraftstoffzufuhrleitung hohen Kraftstoffdruck bereit
stellt, ein in der anderen Kraftstoffrücklaufleitung ange
ordnetes Niederdruckentlastungsventil, das in der Kraft
stoffzufuhrleitung niedrigen Kraftstoffdruck bereitstellt,
Sensoren, die die Maschinendrehzahl und die Maschinenlast
erfassen, einen Einspritzimpulsdauergeber, der aufgrund der
Maschinendrehzahl und der Last die Einspritzimpulsdauer für
die Kraftstoffeinspritzung durch den Einspritzer bestimmt,
einen Kraftstoffdruckwähler, der aufgrund der Last den
Druck des eingespritzten Kraftstoffs bestimmt und ein
Kraftstoffdrucksignal erzeugt, einen ersten Treiber, der
aufgrund des Kraftstoffdrucksignals das Umschaltventil zur
Wahl eines der Druckentlastungsventile ansteuert, um den
bestimmten Kraftstoffdruck bereitzustellen, und einen
zweiten Treiber, der den Einspritzer zum Einspritzen des
Kraftstoffs mit der bestimmten Einspritzimpulsdauer betä
tigt.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung bestimmt der Kraftstoffdruckwählers (42) den Kraftstoffdruck so,
daß der Kraftstoffdruck mit zunehmender Last steigt.
Das System umfaßt ferner einen Kraftstoffdrucksensor, der
den Kraftstoffdruck in der Kraftstoffzufuhrleitung erfaßt,
wobei die Einspritzimpulsdauer-Bestimmungseinrichtung so
ausgelegt ist, daß sie die vorbestimmte Einspritzimpuls
dauer nach Maßgabe der Differenz zwischen dem vorbestimmten
Kraftstoffdruck und dem vom Kraftstoffdrucksensor erfaßten
Kraftstoffdruck korrigiert.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1a
und 1b eine schematische Ansicht einer Zweitaktma
schine mit einem Steuersystem nach der Erfin
dung;
Fig. 2 ein Flußdiagramm, das den Betrieb des Steuer
systems nach der Erfindung zeigt;
Fig. 3 ein Diagramm, das Betriebsbereiche eines Drei
wegeventils relativ zum Gaspedal-Betätigungs
grad zeigt;
Fig. 4 ein Diagramm, das den Einspritzzeitpunkt
zeigt;
Fig. 5 ein Diagramm, das eine Beziehung zwischen der
zulässigen Einspritzzeitdauer und der Maschi
nendrehzahl zeigt;
Fig. 6 ein Diagramm, das eine Beziehung zwischen dem
Kraftstoffdruck und der Kraftstoffmenge zeigt;
und
Fig. 7a
und 7b eine schematische Ansicht einer Zweitaktma
schine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Wie in Fig. 1a und 1b gezeigt ist, weist eine Zweitaktma
schine 1 für ein Kraftfahrzeug einen Zylinder 2, einen
darin angeordneten Kolben 3, eine mit dem Kolben 3 verbun
dene Pleuelstange 3 und eine in einem Kurbelgehäuse 4 an
geordnete Kurbelwelle 5 auf.
In einer Wand des Zylinders 2 sind eine Auslaßöffnung 11
und eine Spülöffnung 10 unter einem Winkel von 90° bzw.
einander gegenüberliegend gebildet. Die Öffnungen 10 und 11
öffnen zu einem vorbestimmten Zeitpunkt relativ zu einer
Stellung des Kolbens 3.
Ein Kraftstoffeinspritzventil 9 bzw. eine Kraftstoffeinspritzdüse
9 und eine Zündkerze 8 sind an
einem Oberende eines Verbrennungsraums 7 des Zylinders 2
angeordnet. Das Einspritzventil 9 spritzt eine vorbestimmte
Kraftstoffmenge unter hohem Druck ein. In einem Kraftstoff
behälter 26 befindlicher Kraftstoff wird dem Einspritzventil 9
durch eine Kraftstoffzufuhrleitung 29 mit einem Filter 27,
eine durch einen Riementrieb von der Kurbelwelle 5 ange
triebene Hochdruckpumpe 28 und einen Speicher 30 zugeführt.
Eine Kraftstoffrücklaufleitung 31 steht mit der Kraftstoff
zufuhrleitung 29 in Verbindung. Der Kraftstoff in der
Kraftstoffzufuhrleitung 29 strömt in den Behälter 26
zurück, und zwar durch die Kraftstoffrücklaufleitung 31,
ein Dreiwege-Umschaltventil 32 und durch eine Hochdruck
rücklaufleitung 34 mit einem Hochdruckentlastungsventil 33
zur Ausbildung eines höheren Drucks oder eine Niederdruck
rücklaufleitung 36 mit einem Niederdruckentlastungsventil
35 zur Ausbildung eines niedrigeren Drucks. Das Dreiwege
ventil 32 wird aufgrund eines Dreiwegeventil-Betätigungs
signals von einer Steuereinheit 40 betätigt, so daß es
selektiv die Kraftstoffzufuhrleitung 29 mit den Rücklauf
leitungen 34 und 36 verbindet. Das Hochdruckentlastungs
ventil 33 ist so angeordnet, daß es Druck über einem vor
bestimmten höheren Pegel mindert, um einen hohen Kraft
stoffdruck in der Kraftstoffzufuhrleitung 29 bereitzu
stellen, und das Niederdruckentlastungsventil 35 ist so
angeordnet, daß ein niedriger Kraftstoffdruck bereitge
stellt wird.
Der Maschine 1 wird durch ein Luftfilter 21, eine Spülpumpe
20 vom Verdrängungstyp, einen Zwischenkühler 19 zum Kühlen
der Spülluft, ein Ansaugrohr 17 mit einer Spülkammer 18 zur
Aufnahme von Spüldruckwellen beim Öffnen oder Schließen der
Spülöffnung 10 Luft zugeführt. Eine Bypassleitung 22 ist um
die Spülpumpe 20 und den Zwischenkühler 19 herumgeführt.
Die Bypassleitung 22 weist ein Steuerventil 23 auf. Abgase
der Maschine 1 werden durch die Auslaßöffnung 11, ein Ab
gasrohr 13 mit einem Katalysator 14, eine Abgaskammer 15
und einen Auspufftopf 16 abgeleitet.
Die Spülpumpe 20 ist durch eine Transmissionseinrichtung
mit einem über eine Kurbelscheibe und eine Pumpenscheibe
laufenden Endlosriemen betriebsmäßig mit der Kurbelwelle 5
verbunden. Die Spülpumpe 20 wird von der Kurbelwelle 5
durch die Transmissionseinrichtung zur Erzeugung von Spül
druck angetrieben. Ein Gaspedal 24 ist über eine Ventil
steuereinrichtung 25 betriebsmäßig mit dem Steuerventil 23
verbunden. Der Öffnungsgrad des Steuerventils 23 wird von
der Steuereinrichtung 25 so gesteuert, daß er dem Betäti
gungsgrad des Gaspedals 24 umgekehrt proportional ist.
Ferner sind ein Maschinendrehzahlsensor 37 und ein Gaspe
dal-Betätigungsgradsensor 25a der Ventilsteuereinrichtung
vorgesehen, um Maschinenbetriebsbedingungen zu bestimmen.
Die Steuereinheit 40 hat einen Maschinenlastbestimmungsteil
41, dem ein Gaspedal-Betätigungsgrad α zugeführt wird, so
wie einen Maschinendrehzahlrechner 44, dem das Ausgangs
signal des Maschinendrehzahlsensors 37 zugeführt wird. Eine
im Maschinenlastbestimmungsteil 41 bestimmte Maschinenlast
L wird einem Kraftstoffdruckwähler 42 zugeführt. Das im
Kraftstoffdruckwähler 42 erzeugte Dreiwegeventil-Betäti
gungssignal wird über einen Treiber 43 dem Dreiwege-Um
schaltventil 32 zu dessen Betätigung zugeführt, wodurch der
Kraftstoffdruck auf den im Kraftstoffdruckwähler 42 gewähl
ten Druck eingestellt wird.
Eine im Maschinendrehzahlrechner 44 berechnete Maschinen
drehzahl N und die Maschinenlast L werden einem Einspritz
impulsdauergeber (Einspritzzeitdauergeber) 45 zugeführt,
der eine Einspritzimpulsdauertabelle aufweist. In der Ein
spritzimpulsdauertabelle ist eine Vielzahl von Einspritz
impulsdauern gespeichert, die nach Maßgabe der Maschinen
last L und der Maschinendrehzahl N angeordnet sind. Eine
aus der Tabelle abgerufene Einspritzimpulsdauer Ti wird
über einen Treiber 46 dem Einspritzventil 9 zugeführt.
Nachstehend wird der Betrieb der Zweitaktmaschine beschrie
ben.
Die von der Spülpumpe 20 zugeführte und im Zwischenkühler
19 gekühlte Luft wird durch die Bypassleitung 22 zur Ein
laßseite der Spülpumpe 20 rückgeführt. Da der Öffnungsgrad
des Steuerventils 23 so gesteuert wird, daß er einem Betä
tigungsgrad α des Gaspedals 24 umgekehrt proportional ist,
ist das Steuerventil 23 weit geöffnet, wenn der Betäti
gungsgrad α des Gaspedals klein ist. Deshalb wird zur Ein
laßseite der Spülpumpe 20 eine große Luftmenge rückgeführt.
Somit strömt eine geringe Luftmenge, die dem geringen Gas
pedal-Betätigungsgrad entspricht, zum Spülen in den Zylin
der 2, ohne daß Pumpverluste eintreten. Mit zunehmendem
Betätigungsgrad α steigt die in den Zylinder 2 gedrückte
Frischluftmenge mit dem Schließen des Steuerventils 23.
Wenn der Kolben 3 eine Stellung nahe dem unteren Totpunkt
bzw. UT erreicht (Fig. 1a), öffnen sowohl die Spülöffnung
10 als auch die Auslaßöffnung 11, so daß Ansaugluft, deren
Menge von der Stellung des Gaspedals 24 abhängt, von der
Spülpumpe 20 durch den Zwischenkühler 19 und die Spülöff
nung 10 in den Zylinder 2 gefördert wird. Verbrennungsgase
im Zylinder 2 werden infolgedessen ausgespült, so daß in
diesen innerhalb kurzer Zeit frische Ansaugluft eingelassen
wird. Während des Verdichtungshubs geht der Kolben 3 nach
oben und schließt die beiden Öffnungen 10 und 11. Der
Kraftstoff wird aus dem Einspritzventil 9 nach Maßgabe des Ein
spritzimpulssignals von der Steuereinheit 40 unter hohem
Druck unter Bildung eines brennbaren Gemischs im Verbren
nungsraum 7 eingespritzt. Das Gemisch wird im Verbrennungs
raum mit der Spülluft verwirbelt und von der Zündkerze 8
unmittelbar vor dem oberen Totpunkt bzw. OT gezündet. Nach
der Verbrennung geht der Kolben 3 für einen Arbeitshub nach
unten. Die Auslaßöffnung 11 wird infolgedessen geöffnet, so
daß Verbrennungsgase unter hohem Druck in den Zylinder 2
entweichen. Der Kolben 3 geht weiter nach unten und kehrt
dadurch zum oben beschriebenen Ansaughub zurück, bei dem
der Zylinder 2 gespült wird.
Nachstehend wird der Betrieb des Kraftstoffeinspritzsystems
unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm nach Fig. 2 erläu
tert.
Wenn die Maschine 1 läuft, werden in Schritt S101 die Ma
schinendrehzahl N und der Gaspedal-Betätigungsgrad α, die
vom Maschinendrehzahlsensor 37 bzw. vom Gaspedal-Betäti
gungsgradsensor 25a erfaßt worden sind, der Steuereinheit
40 zugeführt. In Schritt S102 wird der Gaspedal-Betäti
gungsgrad α mit einem vorbestimmten Bezugswert χ vergli
chen, um die Last der Maschine 1 zu bestimmen.
Wie Fig. 3 zeigt, beträgt der Bezugswert χ bei vollständig
gedrücktem Gaspedal ca. 50% des Betätigungsgrads. Es wird
bestimmt, daß sich die Maschine 1 in einem Niedriglastzu
stand befindet, wenn der Gaspedal-Betätigungsgrad α kleiner
als χ (αTχ) ist, und in einem Hochlastzustand befindet,
wenn der Gaspedal-Betätigungsgrad größer als χ (α<χ) ist.
Wenn der Gaspedal-Betätigungsgrad 4a gleich oder kleiner als
χ (α≧χ) ist, geht das Programm zu Schritt S103 weiter, in
dem das Dreiwegeventil 32 so betätigt wird, daß es die Nie
derdruckrücklaufleitung 36 mit der Kraftstoffzufuhrleitung
29 verbindet. Der Kraftstoffdruck wird somit durch das Nie
derdruckentlastungsventil 35 auf den niedrigen Druck ein
gestellt. Danach geht das Programm zu Schritt S104 weiter,
in dem die Einspritzimpulsdauer Ti nach Maßgabe der Ma
schinenlast L und der Maschinendrehzahl N aus der Tabelle
abgerufen wird. Die abgerufene Einspritzimpulsdauer Ti wird
in Schritt S105 ausgegeben, wodurch Kraftstoff während der
Einspritzimpulsdauer Ti unter niedrigem Kraftstoffdruck
eingespritzt wird.
Wenn andererseits in Schritt S102 bestimmt wird, daß der
Gaspedal-Betätigungsgrad α größer als χ ist, geht das Pro
gramm zu Schritt S106 weiter, in dem das Dreiwegeventil 32
so betätigt wird, daß es die Kraftstoffzufuhrleitung 29 mit
der Hochdruckrücklaufleitung 34 verbindet. Somit wird in
Schritt S105 der Kraftstoff mit einer in Schritt S104 ge
lieferten Einspritzimpulsdauer mit dem vom Hochdruckent
lastungsventil 33 geregelten hohen Kraftstoffdruck ein
gespritzt.
Um zu verhindern, daß Kraftstoff durch die Auslaßöffnung 11
entweicht, muß der Kraftstoff nach dem Schließen der Aus
laßöffnung 11 eingespritzt werden (Fig. 4). Da ausreichend
Zeit zum Verdunsten des Kraftstoffs im Zylinder vorhanden
sein muß, muß die Kraftstoffeinspritzung einige Zeit vor
der Zündung beendet sein. Der Kraftstoff wird deshalb in
nerhalb einer zulässigen Einspritzzeitdauer eingespritzt,
die ca. 60° KW entspricht (Fig. 4). Die zulässige Ein
spritzzeitdauer verringert sich mit zunehmender Maschinen
drehzahl N (Fig. 5). Beispielsweise beträgt die Einspritz
zeitdauer bei einer maximalen Maschinendrehzahl von ca.
7000 U/min ca. 1,5 ms.
Wie Fig. 6 zeigt, ist das in der Hochdruckrücklaufleitung
34 vorgesehene Hochdruckentlastungsventil 33 so ausgelegt,
daß der hohe Kraftstoffdruck bereitgestellt wird, bei dem
die Kraftstoffeinspritzung mit einer Einspritzimpulsdauer
Timax für Maschinenvollast in gerade 1,5 ms beendet ist.
Das in der Niederdruckrücklaufleitung 36 vorgesehene Nie
derdruckentlastungsventil 35 ist so ausgelegt, daß der
niedrige Kraftstoffdruck bereitgestellt wird, bei dem die
Kraftstoffmenge für Leerlauf mit einer minimalen Einspritz
impulsdauer Timin eingespritzt wird. Die Einspritzimpuls
dauer Timin ist die minimale Einspritzimpulsdauer, bei der
das Einspritzventil 9 Kraftstoff noch stabil einspritzen kann.
Wenn das Dreiwegeventil 32 so betätigt wird, daß es den
Kraftstoffdruck erhöht, erfolgt eine Verlagerung des Kraft
stoffeinspritzverlaufs des Einspritzventils 9 von einer Kurve
Q1 zu einer Kurve Q2. Es erfolgt somit eine Änderung des
Dynamikbereichs des Einspritzventils 9 von b1/a zu b2/a. Da
b2/a < b1/a, wird der Dynamikbereich der Kraftstoffein
spritzung wesentlich erhöht, wodurch die Verwendung eines
Einspritzventils mit kleinem Dynamikbereich ermöglicht wird.
Fig. 7a und 7b zeigen das zweite Ausführungsbeispiel, bei
dem in der Kraftstoffzufuhrleitung 29 ein Kraftstoffdruck
sensor 50 vorgesehen ist. Das Ausgangssignal des Kraft
stoffdrucksensors 50 wird einem in der Steuereinheit 40
vorgesehenen Kraftstoffdruckrechner 51 zugeführt. Der im
Kraftstoffdruckrechner 51 berechnete Kraftstoffdruck wird
einem Kraftstoffdruckdifferenzrechner 52 zugeführt, in dem
eine Druckdifferenz ΔP zwischen dem im Kraftstoffdruckrech
ner 51 berechneten Ist-Kraftstoffdruck in der Kraftstoff
zufuhrleitung 29 und dem im Kraftstoffdruckwähler 42 in
Abhängigkeit von der Maschinenlast L gewählten Kraftstoff
druck berechnet wird. Die Druckdifferenz ΔP wird einem Ein
spritzimpulsdauer-Korrekturteil 53 zugeführt, dem eine aus
der Tabelle im Einspritzimpulsdauergeber 45 abgerufene
Einspritzimpulsdauer Ti1 zugeführt wird. Die Einspritzim
pulsdauer Ti1 wird nach Maßgabe der Druckdifferenz ΔP kor
rigiert unter Bildung einer korrigierten Einspritzimpuls
dauer Ti2, die über den Treiber 46 dem Einspritzventils 9 zuge
führt wird.
Somit wird eine angemessene Kraftstoffmenge eingespritzt,
wenn das Dreiwegeventil 32 in einem Übergangszustand der
Maschine betätigt wird oder wenn das Hochdruckentlastungs
ventil 33 und das Niederdruckentlastungsventil 35 sich im
Lauf der Zeit verschlechtern.
Die Erfindung kann so abgewandelt werden, daß anstelle von
zwei mehr als drei Kraftstoffdruckpegel bereitgestellt wer
den, so daß die Kraftstoffdruckdifferenzen zwischen den
Pegeln geringer werden. Die einzuspritzende Kraftstoffmenge
wird somit in Abhängigkeit vom gewählten Kraftstoffdruck
genau eingestellt.
Die Erfindung ist auch bei einer Viertaktmaschine anwend
bar.
Der Druck des einzuspritzenden Kraftstoffs wird in Abhän
gigkeit von der Maschinenlast auf zwei oder mehr Pegel ein
gestellt. Der Dynamikbereich des Einspritzventils kann somit
stark vergrößert werden, so daß selbst ein Einspritzer mit
kleinem Dynamikbereich anwendbar ist. Ferner wird ein ko
stengünstiges Direkteinspritzsystem angegeben, bei dem das
Maschinendrehmoment erhöht und der Kraftstoffverbrauch ver
bessert werden.
Aus obigem geht hervor, daß sich die Erfindung nicht nur
auf eine Vorrichtung, sondern auch auf ein Verfahren be
zieht.
Claims (3)
1. System zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung für eine
Brennkraftmaschine (1) mit wenigstens einem Zylinder (2),
einem Einspritzventil (9) zur Direkteinspritzung von Kraftstoff
in den Zylinder (2) und einer Kraftstoffpumpe (28), die
dem Einspritzventil (9) Kraftstoff aus einem Kraftstoffbehälter
(26) durch eine Kraftstoffzufuhrleitung (29) zuführt,
gekennzeichnet durch
wenigstens zwei Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36), die die Kraftstoffzufuhrleitung (29) mit dem Kraftstoffbehälter (26) verbinden;
ein Umschaltventil (32), das die Kraftstoffzufuhrleitung (29) selektiv mit einer der Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36) verbindet;
ein in einer (34) der Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36) angeordnetes Hochdruckentlastungsventil (33), das in der Kraftstoffzufuhrleitung (29) hohen Kraftstoffdruck bereit stellt;
ein in der anderen Kraftstoffrücklaufleitung (36) angeord netes Niederdruckentlastungsventil (35), das in der Kraftstoff zufuhrleitung (29) niedrigen Kraftstoffdruck bereitstellt;
Sensoren (37, 25a), die die Maschinendrehzahl (N) und die Maschinenlast (L) erfassen;
einen Einspritzimpulsdauergeber (45), der aufgrund der Maschinendrehzahl (N) und der Last (L) die Einspritzimpuls dauer (Ti) für die Kraftstoffeinspritzung durch den Ein spritzer (9) bestimmt;
einen Kraftstoffdruckwähler (42), der aufgrund der Last (L) den Druck des eingespritzten Kraftstoffs bestimmt und ein Kraftstoffdrucksignal erzeugt;
einen ersten Treiber (43), der aufgrund des Kraftstoffdruck signals das Umschaltventil (32) zur Wahl eines der Druckent lastungsventile (33, 35) ansteuert, um den bestimmten Kraftstoffdruck bereitzustellen; und
einen zweiten Treiber (46), der den Einspritzventil (9) zum Einspritzen des Kraftstoffs mit der bestimmten Einspritzimpulsdauer (Ti) betätigt.
wenigstens zwei Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36), die die Kraftstoffzufuhrleitung (29) mit dem Kraftstoffbehälter (26) verbinden;
ein Umschaltventil (32), das die Kraftstoffzufuhrleitung (29) selektiv mit einer der Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36) verbindet;
ein in einer (34) der Kraftstoffrücklaufleitungen (34, 36) angeordnetes Hochdruckentlastungsventil (33), das in der Kraftstoffzufuhrleitung (29) hohen Kraftstoffdruck bereit stellt;
ein in der anderen Kraftstoffrücklaufleitung (36) angeord netes Niederdruckentlastungsventil (35), das in der Kraftstoff zufuhrleitung (29) niedrigen Kraftstoffdruck bereitstellt;
Sensoren (37, 25a), die die Maschinendrehzahl (N) und die Maschinenlast (L) erfassen;
einen Einspritzimpulsdauergeber (45), der aufgrund der Maschinendrehzahl (N) und der Last (L) die Einspritzimpuls dauer (Ti) für die Kraftstoffeinspritzung durch den Ein spritzer (9) bestimmt;
einen Kraftstoffdruckwähler (42), der aufgrund der Last (L) den Druck des eingespritzten Kraftstoffs bestimmt und ein Kraftstoffdrucksignal erzeugt;
einen ersten Treiber (43), der aufgrund des Kraftstoffdruck signals das Umschaltventil (32) zur Wahl eines der Druckent lastungsventile (33, 35) ansteuert, um den bestimmten Kraftstoffdruck bereitzustellen; und
einen zweiten Treiber (46), der den Einspritzventil (9) zum Einspritzen des Kraftstoffs mit der bestimmten Einspritzimpulsdauer (Ti) betätigt.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffdruckwähler (42) den Kraftstoffdruck so
bestimmt, daß der Kraftstoffdruck mit zunehmender Last (L)
steigt.
3. System nach Anspruch 1 und/oder 2,
gekennzeichnet durch
einen Kraftstoffdrucksensor (50), der den Kraftstoffdruck in
in der Kraftstoffzufuhrleitung (29) erfaßt, wobei eine Ein
spritzimpulsdauer-Bestimmungseinrichtung (45, 52, 53) so aus
gelegt ist, daß sie die vorbestimmte Einspritzimpulsdauer
(Ti) nach Maßgabe der Differenz (ΔP) zwischen dem vorbestimmten
Kraftstoffdruck und dem vom Kraftstoffdrucksensor
(50) erfaßten Kraftstoffdruck korrigiert.
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