DE402516C - Verfahren zur Herstellung von Salzen, Estern o. dgl. der Metallhalogenwasserstoffsaeuren sowie von Metallhalogendoppelsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Salzen, Estern o. dgl. der Metallhalogenwasserstoffsaeuren sowie von Metallhalogendoppelsalzen

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DE402516C
DE402516C DET27830D DET0027830D DE402516C DE 402516 C DE402516 C DE 402516C DE T27830 D DET27830 D DE T27830D DE T0027830 D DET0027830 D DE T0027830D DE 402516 C DE402516 C DE 402516C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G1/00Methods of preparing compounds of metals not covered by subclasses C01B, C01C, C01D, or C01F, in general
    • C01G1/06Halides

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Salzen, Estern o. dgl. der metallhalogenwasserstoffsäuren Nach den bisherigen Erfahrungen konnten Salze z. B. der Wismutjodwasserstoffsäuren durch Sättigen konzentrierter Lösungen von Jodmetallen mit Wismutjodid und Verdunstenlassen der Lösungen hergestellt werden. Arppe und Liau (Pogg. Ann. iii, 2.4o /186o) gewannen in dieser Weise Salze einer Reihe von Metallen, die eine für das betreffende Metall ganz bestimmte Zusammensetzung, wie 3NaJ - 2BiJ3-24H2O,4NH,J-BiJZ- 24H20 usw., aufwiesen. Astre (Comt. rend. 11o, 525 und ii37/iß9o) versuchte die Kaliumsalze verschiedener Wismutjodwasserstoffsäuren durch Einwirkung von elementarem Jod auf metallisches Wismut in Gegenwart von Kalihalogeniden herzustellen und erhielt durch Änderung von Versuchsbedingungen und Mengenverhältnissen der Ausgangsstoffe verschiedenartige Verbindungen dieser Art.
  • Schließlich stellteM' e 1 k o w (B. Dtsch. Chem. 7, 8o4) die Bildung einer kristallinischen Masse bei der Einwirkung von jodwasserstoffsäure auf BeC03 oder auf metallisches Aluminium in Gegenwart von Wismutjodid fest, ohne die Verbindung rein isolieren zu können.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Salze von einem einheitlichen Typus herstellen lassen, wenn man durch Auflösen von Bi J3 (oder Bit 03, Bi (OH)" Bi O - O H, Bi O - J usw.) in Jodwasserstoffsäure die freien Wismutjodwasserstoffsäuren bereitet, diese entweder mit einem Metalljodid (oder Halegenid o. dgl ) in einem ganz bestimmten Teilverhältnis versetzt oder auch vollständig absättigt und die Mischung hierauf in beiden Fällen der Kristallisation überläßt oder bis zur Trockene eindampft. Zu demselben Ergebnis kommt man auch, wenn man von Gemischen der vorerwähnten Metalloxyde, Hydroxyde usw. ausgeht. Desgleichen kann man die Jodwasserstoffsäure durch Einwirkung von anderen Säuren aus Jodiden freimachen. Zur Reinigung kann man manche der so hergestellten Salze aus jodwasserstoffsäure, andere aus organischen Lesungsmitteln (wie Aethylacetat, Alkohol und Essigsäure usw.) umkristallisieren.
  • Das neue Verfahren erlaubt mithin planmäßig Kombinationen verschiedener stöchiometrischer Zusammensetzung aus denselben Komponenten herzustellen, wogegen nach den bisherigen Methoden bei Verwendung von Wismutsalzen nur eine bestimmte Verbindung dieses einen Metalles erhalten werden kennte und die Einwirkung der Elemente nach Astre (Compt. rend. iio, 11 37) zwar verschiedene Verbindungen, aber nur Salze des Kaliums ergab.
  • Außerdem ermöglicht das Verfahren, auch Körper von einer Klasse herzustellen, welche bisher in der Literatur überhaupt nicht beschrieben war. Es sind dies die gemischten Halogen-Jod-Wismut-Doppelsalze vom Typus (Metall-Halogen) m - (Bi j,) n, die man durch Ersatz einer berechneten Menge des Jodes durch ein anderes Halogen (Cl, Br) bzw. des Metalljodides durch ein anderes Halogenid (Chlorid, Bremid) erhält. Hierdurch gelingt es, den für die therapeutische Verwendung der Doppelsalze höchst wichtigen Jodgehalt in weiten Grenzen zu verändern. Überdies hat man es in der Hand, der therapeutisch zu verwendenden Lösung noch beliebige Mengen der als Lösungsmittel dienenden Alkalijodide (Halogenide) einzuverleiben.
  • Nach diesem Verfahren konnten Salze der verschiedensten Metalle, wie Li, h, N H4, Ba, Ca, Sb, Zn, Hg, N 02Mg, U, der Wismutjodwasserstoffsäuren dargestellt werden, deren Herstellung vielfach bisher noch nicht gelungen ist.
  • Beispiel r. Man sättigt die aus Bi0 - OH und HJ (D = 1,7) erhaltene Lösung der Jodwismutwasserstoffsäure mit \aJ, dampft unter vermindertem Druck teilweise ein und läßt auskristallisieren. Die Analyse ergab nach dem Umkristallisieren aus saurer Lösung die Zusammensetzung: Na2BiJ5 - 811,0.
  • Die Kristalle sind leuchtend rot, häufig als sechsseitige Tafeln ausgebildet. Der Schmelzpunkt liegt bei 92 ° (schmilzt im Kristallwasser). In wenig Wasser löst die Verbindung sich ohne Zersetzung, bei größerer Verdünnung scheidet sich Bi J3, Bi O J und schließlich Bi (O H)3 ab. In Aceton und Essigsäure ist sie löslich, in Halogenwasserstoffsäuren löst sie sich sehr leicht. Eine Hvdrolyse tritt nur bei großer Verdünnung ein. In Benzol, Schwefelkohlenstoff und Chloroform ist sie unlöslich.
  • Beispiel 2. ; Teile Bi J3 und ,I - 8 'Geile K J werden in schwache Essigsäurelösung gebracht und zur Trockene gedampft. Aus dem festen Produkt läßt sich durch Extraktion mit Essigester und Auskristallisierenlassen des Extraktes das wasserfreie, bisher in kristallinischer Form gleichfalls unbekannte Kaliumsalz K.Bi2 J9 in dunkelroten scharfkantigen Kristallen gewinnen. Beim Erhitzen tritt Zersetzung unter Jodabscheidung ein. In Wasser ist die Verbindung nur unter Zersetzung teilweise löslich, in Halogenwasserstoiisäuren ist sie leicht löslich, ebenso in konzentrierten Alkalihalogenidlösungen. Beim Verdünnen mit Wasser tritt Hydrolyse unter Abscheidung von Bi J2, Bi O J und Bi (0H)3 ein. In absolutem Alkohol findet ebenfalls Lösung statt, dagegen nicht in Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und Aeth"lenbromid. Von konzentrierten N atriumthiosulfatlösungen wird K.Bi2J. gelöst, beim Erhitzen fällt Bi2S3 aus.
  • Beispiel -;. io Teile Bi0H - 0 werden mit starker wässeriger HJ 'versetzt, bis sich alles zu einer rotbraunen Flüssigkeit gelöst hat.
  • Die so erhaltene Wismutjodwasserstoffsäurelösung wird mit ;5 Teilen HgJ2 verrieben. Die schwarze Fällung, die anfangs auftritt, wandelt sich allmählich in einen kristallinen Brei um, aus dem durch Extraktion mit Essigester der jetzt unbekannte Körper Hg3Bi J, in dunkelrubinrot reflektierenden Kriställchen ei-halten wird. Beim Erhitzen sublimiert die Verbindung unter Zersetzung in Hg J, Bi J3, bzw. Bi 0 J oder Bi.03 und J. In allen Lesungsmitteln ist Hg3Bi J9 schwerer löslich als die entsprechenden K, Na und Erdalkalisalze.
  • Beispiel 1. 15 Teile Bi J3 werden in 7 Teilen einer wässerigen Lösung von K Br bei Vorhandensein eines Überschusses von H 13r gelc st. Hierauf wird bis zum beginnenden Rauchen der Säure eingedampft, beim langsamen Abkühlen erhält man einen kristallinen Körper von roter Farbe. DieAnalyse ergibt dieFormel K.BiBrJ3. In Wasser ist der Körper unter teilweiser Zersetzung löslich. Die Br-haltigen gemischten Doppelsalze unterscheiden sich von den einfachen (nur jodhaltigen) durch größere Löslichkeit in Alkohol.
  • Weiter wurde festgestellt, daß man die Salze Ester u. dgl. der beschriebenen Art vorteilhaft in alkalihalogenidhaltigem Wasser, mit oder ohne Zusatz von schwachen Säuren oder höchst geringen Mengen starker Säuren oder von Oxydationsmitteln, in Lösung bringen kann. Hierbei können die Doppelsalze sowohl in fertiger Form als auch in Form ihrer Komponenten, aus denen sie sich entweder durch einfache Addition oder durch chemischen Umsatz bilden, Verwendung finden, z. B. als Bi J3 und 3NaJ; BiJ3+ Ba(OH)2+ 2HJ usw.
  • Der Zusatz von Alkalihalogenid hat nicht nur den Zweck, den Zerfall der Wismutjoddoppelsalze in unlösliches Bi J3 bzw. Bi O J und Alkalijodid und Jodwasserstoffsäure, den diese mit Wasser erleiden, hintanzuhalten, also lösend zu wirken, sondern auch die Abscheidung von freiem Jod, welche durch den Zusatz von Säuren oder Oxydationsmittel oder auch durch die bloße Berührung mit der Luft hervorgerufen wird, zu regulieren. Es hat sich gezeigt, daß ein Überschuß von Alkalijodiden diese Jodausscheidung beschleunigt und mithin Lösungen, die neben dem Doppelsalz noch Alkalijodid enthalten, eine wuchtige Wirkung ausüben, wogegen reine Joddoppelsalze oder gar Doppelsalze, in denen das Jod teilweise durch ein anderes Halogen ersetzt ist, die durch Alkalibromid oder -chlorid in Lösung gehalten werden, sich durch eine sanfte andauernde Jodwirkung auszeichnen.
  • Da die hohe keimtötende Kraft der Lösungen außer auf ihrem Jodgehalt auch auf dem Gehalt an Metall beruht, ermöglicht es das Verfahren, durch Änderung der Komponenten der Doppelsalzlösungen rasche oder allmähliche Wirkung mit der anhaltenden und allen Präparaten eigenen Tiefenwirkung zu kombinieren. Überdies kann durch die Nj"ahl des zweiten salzbildenden Metalles häufig 'die spezifische M@irkung dieses Metalles, z. B. des Zinkes, des Quecksilbers, des Urans usw.,vorteilhaft mit den allgemeinen Eigenschaften der Lösungen vereinigt weiden. Beispiel I. 5 Teile Ka2BiJ5 - 8H20 werden mit i Teil HJ (58prozentig) und 14 Teilen \aj durch allmähliches Zufließenlassen von ioo Teilen Wasser gelöst.
  • Beispiel Il. 5,9 Teile BiJ3 werden mit 3,3 Teilen K J und 6,o Teilen K CL mit i Teil Milchsäure (d = 1,2) und 8o Teilen H20 allmählich gelöst.
  • Beispiel 11I. 19,5 Teile Hg3BiJ9 werden mit 12o Teilen KBr in iooo Teilen Wasser, das 1,5 Teile HCl konz. enthält, allmählich aufgelöst.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Salzen, Estern o. dgl. der 1letallhalogenwasserstoff-Säuren sowie von Metallhalogendoppelsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Oxyde, Hydroxyde, Karbonate, Jodide oder Oxyjodide der Metalle bei Gegenwart von anderen Metallhalogeniden mit Halogenwasserstoffsäure behandelt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Halogenwasserstoffsäure aus Halogeniden durch andere Säuren in Freiheit setzt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Lösungen der nach Anspruch i und 2 hergestellten Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß alkalihalogenidhaltiges M'asser, mit oder ohne Zusatz von Säuren oder Oxydationsmitteln, als Lösungsmittel verwendet wird.
DET27830D 1923-06-19 1923-06-19 Verfahren zur Herstellung von Salzen, Estern o. dgl. der Metallhalogenwasserstoffsaeuren sowie von Metallhalogendoppelsalzen Expired DE402516C (de)

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