DE4024171A1 - Verfahren zur pflege von insbesondere aerztlichen und zahnaerztlichen instrumenten und pflegeplatz zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Pflege von insbesondere ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten und einem Pflegeplatz zur Durchführung dieses Verfahrens.

Die EP-PS 01 73 876 zeigt ein Verfahren, bei dem die Reinigung und Desinfektion von Instrumenten durch in einem mit Flüssigkeit und mit Reinigungsmitteln gefüllten Behälter unter Beaufschlagung der Flüssigkeit mit Ultra­ schallenergie während der Reinigung erfolgt.

Die DE-0S 36 01 744 lehrt eine Reinigung und Desinfektion von Instrumenten durch programmgesteuerte Spülautomaten, bei dem erwärmte, Reinigungs- oder Spülmittel enthaltende Spülflüssigkeit durch eine Sprüheinrichtung auf die zu reinigenden Instrumente gebracht wird.

Beiden Verfahren ist die Summe der Nachteile eigen, daß zusätzliche Reinigungsmittel verwendet werden müssen, keine Pflege und Nachreinigung der Instrumente erfolgt, zur weiteren Pflege also weitere Einrichtungen erforderlich sind, wodurch die Umwelt belastet wird, das Personal beansprucht wird und mehrere Geräte erforderlich sind, so daß das gesamte Verfahren und die zugehörigen Vorrichtungen aufwendig, unübersichtlich und kostspielig werden, bei einem hier erforderlichen zusätzlichen Pflegevorgang aber die vorherige Desinfektion wieder reduziert wird.

Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen 1 bis 10 gekennzeichnet ist, löst in Form eines Verfahrens und nach den Ansprüchen 11 bis 15 in Form eines dazu geeigneten Pflegeplatzes die Aufgabe, eine vollständige Pflege der Instrumente zu verwirklichen, die in einem einzigen, ununterbrochenen Verfahrensablauf und an einem einzigen, alle Verfahrensschritte erlaubenden Pflegeplatz erfolgt.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen darin, daß
die Umweltbelastung gering ist, da keine Chemikalien erforderlich sind,
das Personal entlastet wird, da in einem einzigen Verfah­ renszug gearbeitet wird,
die Instrumente nach Durchführung der Pflege sofort wieder einsatzbereit sind,
nur ein einziger Pflegeplatz benötigt wird und damit Zeit und Kosten gespart werden.

In der Zeichnung sind Ausführungsformen des erfindungsge­ mäßen Verfahrens in seinen einzelnen Schritten und des dazugehörigen Pflegeplatzes schematisch beispielsweise dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 das Verfahrensschema und

Fig. 2 das Schema eines Pflegeplatzes.

In Fig. 1 durchlaufen die zu pflegenden Instrumente zunächst eine Außenreinigung mittels Ausblasens durch Kaltluft, dabei erfolgt eine Spülwirkung insbesondere äußerlich durch Wasser, das nicht mit Chemikalien versetzt ist und das durch die Blasluft in Bewegung kommt. Das Wasser wird erst eingefüllt, erfüllt seine Spülwirkung und wird anschließend wieder abgepumpt.

Im nächsten Verfahrensschritt wird Heißwasser eingefüllt, das wieder ohne Chemikalien ist, dann werden die Instrumente im Wasserbad ausgekocht, wozu der Spülraum aufgeheizt wird, anschließend wird das Wasser abgepumpt. Im nächsten Abschnitt werden die Instrumente einer Innentrocknung und der Pflege unterzogen. Dazu werden sie mit Heißluft ausgeblasen, und es wird durch die Heißluft Öl in die Instrumente eingeblasen. Die darauffolgende Nachreinigung besteht in der Entfernung überschüssigen Öls im Instrumen­ teninneren durch Einblasen von Heißluft mit erhöhtem Druck. Das außen verbleibende Öl wird mittels Heißwasser mit Tensidzusatz beseitigt, das in die Spülkammer eingefüllt und eine ausreichende Zeit im Spülraum verbleibt und anschließend abgepumpt wird. Die Außentrocknung erfolgt durch die Eigenwärme der Instrumente, deren Temperatur ausreicht, jegliche Benetzung durch Verdunsten zu beseiti­ gen. Die anschließend nötige Abkühlung geschieht durch Einblasen von Kaltluft in den Spülraum.

Die Dauer der einzelnen Verfahrensschritte ist an den einzelnen Abschnitten angezeigt, die gesamte Verfahrensdauer beträgt ca. 20 Minuten.

Das für das Verfahren benötigte Wasser wird, wie links im Schema gezeigt, während des Zyklus enthärtet, der Ionenaustauscher regeneriert. Das Wasser wird auf etwa 80° im Boiler erhitzt.

In Fig. 2 ist der Pflegeplatz erläutert. Das wesentliche Element ist dabei eine Spülkammer 1, in der sämtliche Verfahrensschritte ablaufen. Diese besitzt einen abklappba­ ren Deckel 1a, an dem Halterungen für eine vorbestimmte Anzahl von Instrumenten 2 angebracht sind. In die Halterun­ gen münden Luftleitungen für die beschriebenen Verfahrens­ schritte, bei denen Luft eingeblasen wird. In der Spülkammer ist eine eigene Heizung 12 vorgesehen.

Die einzublasende Luft stammt aus einem Luftsystem 3, über das von einem Luftanschluß und einem Steuerventil Y14 Luft ohne Vorbehandlung zu einem Öldosierer 6 geleitet wird.

Eine Luftmenge geht über ein Druckregelventil und ein Steuerventil Y12 in eine Leitung 3b, eine andere Luftmenge über ein weiteres Steuerventil Y11 und eine Leitung 3c, beide Luftmengen gehen zu einem Lufterhitzer 4, der Gegenstand einer zeitgleichen Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit der Bezeichnung "Erhitzer, insbesondere Lufterhitzer, insbesondere für ein Verfahren und einen Pflegeplatz zur Pflege ärztlicher und zahnärztlicher Instrumente" ist. Kühlluft geht über das untere Druckregel­ ventil und das Steuerventil Y13 und die Leitung 3d in die Spülkammer 1, ggf. unter Druckminderung in einer Drossel. Die Abluft wird durch die Leitung 3e zu einem Wasserablauf 14 geleitet.

Ein Pflegeölsystem besteht aus einem Behälter 5 für Pflegeöl, von dem es zu einem Öldosierer 6 abgezogen wird, der Gegenstand einer zeitgleichen Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit der Bezeichnung "Dosierpumpe, insbesondere für Öl, insbesondere für ein Verfahren und einen Pflegeplatz zur Pflege ärztlicher und zahnärzt­ licher Instrumente" ist. Von dort geht das dosierte Öl in die Leitung 6a und über diese in die Leitung zu den Halterungen für die Instrumente 2.

Ein Tensidsystem besteht aus einem Tensidbehälter 7 und einem Tensiddosierer 8, von dem es über die Leitung 8a in die Spülkammer 1 geleitet wird.

Das Wassersystem 10 führt von einem Wasseranschluß über Steuerventile Y1 und Y2 für bestimmte Durchflußmengen ggf. über Drosseln in einen Enthärter 9, wo mittels NaCl und Harz eine Enthärtung erfolgt. Der Wasserweg kann dabei über den NaCl-Behälter und den Harz-Behälter oder nur über den letzteren gehen. Die vom Enthälter 9 abgehende Wasserleitung 10a führt über die Verteiler-Ventile Y6.1 und Y3.1 zu einem Boiler 11 und von diesem geht das Heißwasser über die Leitung 10b in die Spülkammer 1. Eine Zweigleitung führt unter Umgehung des Boilers 11 über das Steuerventil Y3.2 Kaltwasser direkt in die Spülkammer 1. Eine weitere Wasserleitung führt über­ schüssiges Wasser über das Steuerventil Y6.2 direkt in den Wasserablauf 14. Wie die Führung von Luft, Pflegeöl, Tensid, Wasser im Zuge des Verfahrens erfolgt, ergibt sich aus der Darstellung des Verfahrens in Fig. 1.

Claims (16)

1. Verfahren zur Pflege von insbesondere ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Außenreinigung
Desinfektion
Innentrocknung und Pflege
Nachreinigung
Außentrocknung und Abkühlung.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenreinigung durch Ausblasen der Instrumente mit Kaltluft und durch Spülen derselben durch Wasserbewe­ gung beim Ausblasen erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Desinfektion innen und außen durch Auskochen im Wasserbad erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innentrocknung durch Ausblasen mit Heißluft erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflege durch Zuführung von Öl in die Instrumente durch Heißluft erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachreinigung durch Entfernen überschüssigen Öls im Instrumenteninneren durch Ausblasen mit Heißluft und die äußerliche Beseitigung des Öls durch Tensidzusatz erfolgt. .

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außentrocknung durch die Eigenwärme der Instru­ mente erfolgt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung durch das Einblasen von Kaltluft erfolgt.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasseraufbereitung vorgenommen wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Verfahrensschritte in einem einzigen Gerät erfolgen.

11. Pflegeplatz zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Spülkammer (1) mit Halterungen für mehrere Instrumente (2), Zuführung von Kalt- und Heißluft zu deren Innerem, Zuführung von Kalt- und Heißwasser in die Spülkammer (1) sowie Luft- und Wasserablauf.

12. Pflegeplatz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülkammer (1) mit einer Niveauregelung versehen ist.

13. Pflegeplatz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Luftsystem (3) mit einer Leitung (3a) von Kaltluft zu einem Ölsystem (5, 6, 6a), Leitungen (3b, 3c) für verschiedene Drücke zu einem Lufterhitzer (4), einer Kaltluftzuleitung (3d) zu der Spülkammer (1) sowie einer Abluftleitung (3e) von der letzteren.

14. Pflegeplatz nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein Pflegeölsystem, bestehend aus einem Behälter (5) für Pflegeöl, einem Öldosierer (6), dem Kaltluft zum Dosieren zugeführt wird und einer Leitung von Pflegeöl (6a) zu den Halterungen der Instrumente (2) in der Spülkammer (1).

15. Pflegeplatz nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch ein Wassersystem (10) mit einer Wasserzuführung, einem Enthälter (9), einer Leitung (10a) von diesem zu einem Boiler (11), einer Leitung (10b) von diesem zur Spülkammer (1), einer Leitung (10c) für Kaltwasser zur Spülkammer (1), einer Ablauf­ leitung (10d) mit einer Pumpe (13) von der Spülkammer (1) einer Überströmleitung (10e) sowie einem Wasserab­ lauf (14) für die Abwasserleitungen (10d, 10e).

16. Pfegeplatz nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein Tensidsystem (7, 8, 8a) zur Zuführung von Tensid zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 6, bestehend aus einem Tensidbehälter (7), einem Tensiddosierer (8) und einer Leitung (8a) von dem letzteren zu der Spülkammer (1).