DE4023709A1 - Vorrichtung zur absorption von druckpulsationen - Google Patents
Vorrichtung zur absorption von druckpulsationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Absorption von
Druckpulsationen und anderen Schwingungen in druckmittelbe
aufschlagten, insbesondere hydraulischen Systemen, mit min
destens einer im druckbeaufschlagten Verbraucherzulaufstrom
angeordneten Dämpfungskammer mit Eingangs- und Ausgangs
bohrungen.
Eine derartige Anordnung ist durch die DE 38 08 901 A1 und
DE 39 15 781 A1 bei hydraulischen Radialkolbenpumpensystemen
für Kraftfahrzeuge bekannt geworden. Sie dient dazu, die
pumpenbedingten Druckschwankungen im Ausgangskreis der
Pumpe, d. h. den Ungleichförmigkeitsgrad des Zulaufstromes
zum Verbraucher, zu verringern. Diese Druckschwankungen
übertragen sich letztlich auf das Stellglied, z. B. auf das
Bremspedal eines Kfz bei Anwendung in einem Lenkhilfsystem
(Servolenkung). Die Dämpfungskammern der bekannten Anordnun
gen besitzen im wesentlichen einen zylindrischen Innenraum,
der durch sein verhältnismäßig großes Volumen als Sammelraum
für die Hydraulikflüssigkeit dient und die Druckschwankungen
dämpft.
Neben den vom Druckerzeuger (meist eine Pumpe) prinzipbe
dingt erzeugten Pulsationen bewirken - generell gesehen -
auch Schalt-, Steuer- und Regelvorgänge Druckpulsationen in
pneumatischen bzw. hydraulischen Systemen. Ferner wirken
über die Verbraucher von außen Kräfte auf Baugruppen des
Druckmittelkreises ein, z. B. auf hydraulische Motoren,
Zylinder, Ventile, die, umgewandelt als Pulsationen, im
Druckmittelkreis wirksam werden. Es treten daher generell in
pneumatischen und hydraulischen Systemen Pulsationen,
Schwingungen, Luft- und Körperschall mit unangenehmen Fre
quenzen und erheblichen Amplituden, erzeugt von Pumpen oder
von anderen Pulsations- oder Schwingungserzeugern, auf. Sie
können Zerstörungen, Defekte, Funktionseinbußen und Ge
brauchsminderungen infolge störender Geräusche und Schwin
gungen an Meßmitteln sowie Funktionsüberwachungselementen
und eine verkürzte Lebensdauer der Aggregate sowie auch eine
Geräusch- und Schwingungsbelästigung in Maschinenhallen,
Werkstätten, Büros und Fahrzeugen bewirken.
Die Probleme wurden bisher speziell für die einzelnen
Produkte gelöst, beispielsweise für Radialkolbenpumpen
systeme in Kfz-Anlagen gem. den eingangs genannten Schrif
ten. Diese zumeist primären und individuellen Maßnahmen sind
technisch und kostenmäßig unbefriedigend und führen in der
Regel auch nur zu einer Teillösung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der
eingangs bezeichneten Anordnung eine Dämpfungskammer zu
schaffen, die universell einsetzbar, ggf. auch nachrüstbar
ist und die eine gute und preiswerte Geräusch- und
Pulsationsminderung gewährleistet.
Die Lösung der Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch,
daß die Dämpfungskammer einen im wesentlichen kugel- oder
eiförmigen Innenraum und eine schalldämpfende mehrschichtige
Ummantelung besitzt, und daß die Ein- und Ausgangsbohrungen
gegenüberliegend versetzt zueinander angeordnet sind.
Der Hohlraum mit kugel- bis eiförmiger Gestalt und versetz
ten Ein- und Ausgangsbohrungen bewirkt, daß eindringende
Pulsationen ständig reflektiert sowie gebrochen werden und
sich gegenseitig auslöschen.
Damit sich Luft- und Körperschall nicht ungehindert von der
Druck-Eingangsseite auf die Verbraucherseite fortpflanzen
kann, ist eine mehrschichtige Ummantelung der Dämpfungs
kammer vorgesehen.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung ist damit eine wirksame
und preiswerte Pulsationsminderung möglich, eine Anordnung,
die universell einsetzbar und auch in bestehende Anlagen
nachrüstbar ist.
Eine besonders wirksame Pulsationsminderung läßt sich nach
einem ausgestaltenden Merkmal der Erfindung dadurch erzielen,
daß drei Dämpfungskammern axial fluchtend hintereinander
geschaltet und die Ein- bzw. Ausgangsbohrungen jeweils axial
versetzt angeordnet sind.
Zur Verminderung der Druckpulsationen des Druckerzeugers
durch Rückkopplung in der Dämpfungskammer ist die Anordnung
zweckmäßig so getroffen, daß die dem Druckerzeuger zugeord
nete Eingangsbohrung der Dämpfungskammer einen verhältnis
mäßig großen Querschnitt aufweist.
Eine besonders wirksame Ummantelung der Dämpfungskammern er
gibt sich dadurch, daß die Dämpfungskammern in axial auf
einanderfolgenden Blöcken ausgeformt sind, die über Dichtan
ordnungen miteinander verbunden sind, von denen die beiden
äußeren jeweils einen koaxial zueinander verlaufenden topf
artigen Fortsatz besitzen. Zur Verstärkung der radialen
Schallverminderung ist zweckmäßig zwischen den topfartigen
Fortsätzen mindestens ein sich axial erstreckender Ringraum
vorgesehen, in dem ein Unterdruck herstellbar ist.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung so
wie Vorteile ergeben sich anhand eines in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispieles in Form einer mehrstufigen
Dämpfungskammer in einem hydraulischen System.
Die einzige Figur der Patentzeichnung zeigt drei kugelför
mige, hintereinandergeschaltete Hohlräume, die Kugelkammern
1, 2, 3 eines Dämpfungskörpers in einem hydraulischen System,
die mit einer mehrschichtigen Ummantelung umgeben sind. Die
Kugelkammer 1 steht über eine verhältnismäßig große Ein
gangsbohrung 4 mit einer druckbeaufschlagten Leitung in Ver
bindung, über die die Druckpulsationen bzw. Schwingungen
übertragen werden. Aufgrund der großen Eingangsbohrung ist
die Druckverbindung vom Druckerzeuger (z. B. Pumpe) bis zur
Kugelkammer 1 als einteiliger Druckzuführraum zu sehen.
Über die Eingangsbohrung 4 tritt daher - wie mit dem Pfeil
gekennzeichnet - das pulsierende Druckmedium in den
Dämpfungskörper ein. Die Kugelkammer 1 steht über die Aus
gangsbohrung 5 mit der Eingangsbohrung 6 der Kugelkammer 2
in Verbindung. Entsprechend ist die Kugelkammer 2 über die
Ausgangsbohrung 7 mit der Eingangsbohrung 8 der Kugelkammer
3 verbunden. Im Übergangsbereich der Bohrungen befindet sich
jeweils eine Querschnittsverengung, die zu einer Bedämpfung
der Schwingungsfronten beiträgt. Am Ausgang 9 der Kugel
kammer 3 tritt das pulsationsarme Druckmedium aus dem
Dämpfungskörper aus und in den Verbraucherzulauf ein.
Die Eingangs- und Ausgangsbohrungen jeder Kugelkammer sind - wie
auch in der Zeichnung zu erkennen ist - axial versetzt
zueinander angeordnet.
Druckpulsationen, welche von einem (nicht dargestellten)
Druckerzeuger verursacht werden, werden in die mit der
großen Eingangsbohrung 4 versehene Kugelkammer 1 hineinge
führt. In dieser Kugelkammer erfolgt ein Teilabbau der ein
treffenden Druckpulsationen. Die Wirkung des kugelförmigen
Hohlraums besteht nämlich darin, daß eintretende Druck
pulsationen sich nach allen Seiten fortpflanzen. Beim Auf
treffen auf den Hohlraummantel werden sie entsprechend ihres
Einfallwinkels reflektiert und zurückgeworfen. Dieser Vor
gang wiederholt sich ständig. Dabei ist davon auszugehen,
daß in der Mehrzahl Pulsationsspitzen auf Pulsationstäler
treffen und sich somit gegenseitig aufheben. Aufgrund der
großen Eingangsbohrung 4, die den einteiligen Druckzuführ
raum zum Druckerzeuger herstellt, wird auch die Druck
pulsation vom Druckerzeuger in die Kugelkammer 1 infolge
Rückkopplung bereits stark vermindert, d. h. auch durch die
verminderte Druckpulsation im Druckzuführsystem selbst wird
die Atmungsarbeit bis rückwärts in den Druckerzeuger hinein
vermindert. Der hierdurch erzeugte Luftschall reduziert sich
ebenfalls. Durch die Kugelkammer 1 tritt daher bereits eine
Geräuschreduzierung durch verminderte Atmungsarbeit im
Inneren und an der Oberfläche des Druckerzeugers ein.
Um den direkten Durchgang von Druckpulsationen zu vermeiden,
sind Eingangs- und Ausgangsbohrung 4 bzw. 5 der Kugelkammer
1 gegeneinander versetzt angeordnet. Dies dürfte außerdem
das Absorptionsverhalten noch verstärken.
Über die Eingangsbohrung 6 tritt das bereits gedämpfte, je
doch noch pulsierende Druckmedium in die Kugelkammer 2 ein.
Hierbei erfolgt entsprechend dem erläuterten Prinzip ein
weitergehender Pulsationsabbau infolge Todlaufens der Druck
wellen im Zentrum der Kugel. Die Ein- und Ausgangsbohrung 6
bzw. 7 dieser Kugelkammer 2 sind aus den zuvor erwähnten
Gründen ebenfalls versetzt angeordnet.
Ein restlicher Pulsationsabbau der die Kugelkammer 2 noch
passierenden Schwingungen, erfolgt in der Kugelkammer 3, in
die das Druckmedium über die Eingangsbohrung 8 eintritt.
Diese Kugelkammer 3 dient allerdings primär dazu, vom Ver
braucher kommende direkte Pulsationen (z. B. von hy
draulischen Motoren, Zylindern, Ventilen usw.) bzw. indirekt
verursachte Pulsationen (so z. B. auf vorgenannte hy
draulische Bauelemente wirkende äußere Kräfte) weitgehend zu
eliminieren. Die Wirkungsweise ist dabei entsprechend der
jenigen der Kugelkammern 1 und 2.
Die mehrstufige Kugelkammeranordnung nach der Figur der Pa
tentzeichnung bewirkt daher eine sehr starke Dämpfung der
Druckpulsationen im Druckmedium.
Dennoch ist die in der Patentzeichnung dargestellte Ausfüh
rungsform als ein Ausführungsbeispiel zu verstehen. Die Aus
führung des erfindungsgemäßen Pulsations-Dämpfungskörpers
kann auch in seiner einfachsten Form aus einer einzigen Ku
gel bestehen. Diese Kugel kann ggf. den spezifischen Anfor
derungen entsprechend etwas modifiziert ausgeführt sein.
Ebenso müssen die Kugelkammern nicht unbedingt axial hin
tereinander angeordnet sein, wenn z. B. spezifische Anfor
derungen (Einbauverhältnisse) nur eine andere Körperkontur
zulassen.
Die Kugelkammern 1 bis 3 sind in vier Blöcken des Dämpfungs
körpers, die untereinander über Dichtringe 13 verbunden
sind, ausgeformt. So ist die Kugelkammer 1 in dem Kopfteil
10, welches vorzugsweise aus Leichtmetall besteht, und dem
inneren Block 11, der vorzugsweise durch ein mehrschichtiges
Kunststoffmaterial gebildet wird, enthalten. Die Kugelkammer
2 ist in entsprechender Weise in den Blöcken 11 und 12 aus
geformt, wobei letzterer ebenfalls vorzugsweise aus einem
mehrschichtigen Kunststoff aufgebaut ist. Die Kugelkammer 3
schließlich befindet sich in den Blöcken 12 und 15, wobei
letzterer topfartig ausgebildet ist und vorzugsweise eben
falls aus einem mehrschichtigen Kunststoff besteht. Die
Blöcke sind in einer topfförmigen Aufnahme 16 aus Leichtme
tall gehaltert, die über eine Klebung 17 mit dem Block 15
verbunden ist. Zwischen dem kopfseitigen Block 10 und den
inneren Blöcken 11 bzw. 12 einerseits und dem topfartigen
Block 15 andererseits bestehen Ringkanäle 18, die über einen
Anschluß 14 mit einem Unterdruckerzeuger verbindbar sind.
Der Unterdruckerzeuger kann beispielsweise der Ansaugkrümmer
bzw. der Vergaser eines Kfz-Motors oder die Ansaugverengung
einer Pumpe usw. sein. Die beschriebene Ummantelung der Ku
gelkammer dient dazu, daß vom Pulsationserzeuger kommender
Körperschall nicht über den Dämpfungskörper weitergeleitet
wird. Deshalb ist das Gehäuse des Dämpfungskörpers sowohl in
Durchflußrichtung als auch radial nach außen hin mehr
schichtig aufgebaut. Beim axialen Durchlauf z. B. muß der
Körperschall zuerst eine Metallschicht durcheilen. Als
nächstes wird er durch einen Kunststoffteil geleitet, wobei
die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pulsationen stark re
duziert bzw. verändert wird. Der in die Kugelkammern noch
eindringende Körperschall bzw. der hier noch indirekt über
Pulsations-/Atmungsarbeit verursachte Körperschall wird,
ebenso auch in radialer Richtung, vermindert. Hierbei wird
der auftretende Luftschall primär durch den die Kugelkammern
ringförmig umschließenden Unterdruckraum 18 absorbiert.
Ebenso wirkt dieser Unterdruckraum dämpfend auf den Körper
schall. Im dargestellten Ausführungsbeispiel müssen z. B. die
Körperschalldruckwellen insgesamt fünf verschiedene Schichten
(die Kugelkammerschalen mitgerechnet) durchdringen. Die An
zahl und Reihenfolge der Schichten ist vom Fachmann jeweils
in einer entsprechenden Untersuchung für den jeweiligen An
wendungsfall spezifisch zu ermitteln und festzulegen.
Das Grundprinzip der mehrschichtigen Ummantelung besteht da
her darin, daß auftretender Körper- und Luftschall beim
Durcheilen der unterschiedlichen Schichten jeweils seine
Schallausbreitungsgeschwindigkeit ändern muß; zudem wird er
an den Grenzflächen gebrochen. Er verliert somit Energie.
Unterstützt wird dieser Effekt durch das weitgehende Fehlen
von Luft im Unterdruckraum 18. Außerdem kann über die
Schichtung die Frequenz des dennoch nach außen dringenden
Schalls beeinflußt werden, derart, daß sie für den Benutzer
erträglicher ist.
Claims (8)
1. Anordnung zur Absorption von Druckpulsationen und an
deren Schwingungen in druckmittelbeaufschlagten, insbe
sondere hydraulischen Systemem, mit mindestens einer im
druckbeaufschlagten Verbraucherlaufstrom eingeschalteten
Dämpfungskammer mit Eingangs- und Ausgangsbohrungen, da
durch gekennzeichnet, daß die Dämpfungskam
mer (1, 2, 3) einen im wesentlichen kugel- oder eiförmigen
Innenraum und eine schalldämpfende mehrschichtige Um
mantelung (10, 11, 12, 15) besitzt, und daß die Ein- und
Ausgangsbohrungen (4 bis 9) gegenüberliegend versetzt
zueinander angeordnet sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß drei Dämpfungskammern (1 bis 3)
axial fluchtend hintereinander geschaltet und die
Ein- bzw. Ausgangsbohrungen (4 bis 9) jeweils axial ver
setzt angeordnet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Druckerzeuger zugeordnete
Eingangsbohrung (4) der Dämpfungskammer (1) einen ver
hältnismäßig großen Querschnitt aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dämpfungskammern (1 bis 3) in
axial aufeinanderfolgenden Blöcken (10, 11, 15) ausgeformt
sind, die über Dichtanordnungen (13) miteinander verbun
den sind, von denen die beiden äußeren (10, 15) jeweils
einen koaxial zueinander verlaufenden topfartigen Fort
satz besitzen.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blöcke einen mehrschichtigen
Aufbau aus Kunststoffmaterial besitzen und der äußere,
von der Eingangsbohrung (4) der Dämpfungskammer durch
drungene Block (10) einen metallischen kappenförmigen
Abschluß aufweist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Blöcke in einer metallischen
Topfanordnung (16) aufgenommen sind, die von der Aus
gangsbohrung (9) der Dämpfungskammer durchdrungen ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den topfarti
gen Fortsätzen mindestens ein sich axial erstreckender
Ringraum (18) vorgesehen ist, in dem ein Unterdruck her
stellbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß die Dämpfungskam
mern (1 bis 3) aus Kunststoff oder metallisch sind bzw.
eine metallische Innenauskleidung haben.
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