DE4022100C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flächenstrahler für kurzwellige Infrarot
strahlung mit hoher Strahlungsleistung pro Flächeneinheit, mit einem Gehäuse
und mit einer oder mehreren Heizwendeln mit mindestens zwei Strom-Anschlüssen,
wobei die Heizwendeln hinter der Abstrahlfläche des Gehäuses in dessen Innen
raum weitgehendst gleichmäßig verteilt angeordnet sind, wobei die Heizwendeln
in Aufnahmekörpern mittels Distanzteilen geführt und gehalten sind, wobei die
Teile der Aufnahmekörper zur Abstrahlfläche hin für die Infrarotstrahlung
transparent sind, wobei den Heizwendeln auf ihrer der Abstrahlfläche gegen
überliegenden Seite ein Reflektor zugeordnet ist und wobei das Gehäuse min
destens einen Zuführungs- und einen Abführungs-Anschluß für ein Kühlmedium
aufweist, das im Durchfluß den Strahler kühlt.
Derartige kurzwellige Hochleistungs-Infrarotstrahler sind allgemein bekannt.
Sie zeichnen sich durch hohe Energiekonzentration auf engem Raum und große
Eindringtiefe der Strahlung in das Heizgut aus und werden in den ver
schiedensten industriellen Produktionsprozessen eingesetzt.
Bei den bekannten Hochleistungs-Infrarotstrahlern sind die Heizwendeln
innerhalb eines mit Inertgas gefüllten Quarzglashüllrohres eingeschlossen. Die
Stromzufuhr zur Heizwendel erfolgt über metallische Kontaktplättchen, die an
den zugeschmolzenen Quarzglashüllrohrenden herausgeführt sind. Aufgrund der
hohen Ströme und den Unterschieden in den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von Glas- und Kontaktplättchen sind diese Einschmelzungen bei Temperatur
änderungen besonders stark belastet, und begrenzen die Einsatzmöglichkeiten
des Strahlers hinsichtlich Leistung, Temperatur und Lebensdauer. Bei solchen
Hochleistungs-Infrarotstrahlern werden mehrere Heizwendeln inklusive ihrer
Quarzglashüllrohre in einem Lampengehäuse so positioniert, daß damit das
Heizgut großflächig bestrahlt werden kann. Da hierbei die gesamte zur Ver
fügung stehende Strahlungsenergie nur in eine Richtung abgegeben werden soll,
werden derartige Strahler vor einem Reflektorkörper positioniert. Aufgrund
seiner mechanischen und chemischen Stabilität sowie seiner guten Reflek
tionseigenschaften im Infraroten wird eine dünne Goldschicht als Reflektor
oberfläche verwendet. Allerdings macht die relativ schlechte thermische
Stabilität der Goldschicht bei Temperaturen von mehr als 800°C eine Kühlung
des Reflektors erforderlich. Deshalb ist der Reflektorkörper oder das ganze
Lampengehäuse so groß und massiv ausgelegt, daß eine effektive Wasser- und
Luftkühlung des Reflektors möglich ist. Da die mit den Hochleistungs-Infra
rotstrahlern erreichbaren Temperaturen weit über dem Temperaturbereich liegen,
bei dem Quarzglas erweicht, müssen auch die Quarzglashüllrohre und
insbesondere die empfindlichen Einschmelzungen an den Rohrenden gekühlt
werden. Bei unzureichender Kühlung besteht aufgrund unvermeidlicher Unter
schiede zwischen den Gasdrücken von innerhalb und außerhalb der geschlossenen
Quarzglashüllrohre die Gefahr der Hüllrohrverformung. Bei den bekannten
Hochleistungs-Infrarotstrahlern werden die Quarzglashüllrohre in einem Luft
strom gekühlt, der hinter einem Quarzglasschirm so geführt wird, daß das
Heizgut nicht durch Konvektion mitgekühlt wird. Ein Einsatz derartiger
Hochleistungs-Infrarotstrahler unter extremen Außendruckbedingungen, bei
spielsweise unter Vakuum, ist aufgrund ihrer Bauweise nicht oder nur ein
geschränkt möglich.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, durch einen einfachen und
kompakten Aufbau die Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit von
Hochleistungs-Infrarotstrahlern, insbesondere hinsichtlich der auftretenden
Wärmentwicklung und der damit verbundenen Kühlmaßnahmen, zu erhöhen und deren
Einsatzbereich hinsichtlich der tolerierbaren Temperatur- und Außendruck
bedingungen zu erweitern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Innenraum des Ge
häuses, der einseitig von der Abstrahlfäche begrenzt wird, gasdicht abgeschlossen ist
und den mindestens einen Zuführungs-Anschluß und den mindestens einen
Abführungs-Anschluß aufweist, daß das Kühlmedium ein inertes Gas ist, das den
Innenraum durchströmt und die Heizwendeln umspült und daß die mindestens zwei
Strom-Anschlüsse durch mindestens eine Durchführung gasdicht durch die den
Innenraum begrenzende Wandung hindurchgeführt sind. Dadurch daß die
Heizwendeln im Innenraum des Gehäuses im Durchfluß mit Intertgas gespült
werden, sind sie einerseits sehr gut vor Oxidation geschützt, andererseits ist
eine Anordnung der Heizwendeln in separaten, gasdichten, an den Enden
zugeschmolzenen Rohren nicht erforderlich. Dadurch entfällt sowohl die Gefahr
des Strahler-Ausfalls durch die Verformung eines geschlossenen Rohres aufgrund
der Unterschiede zwischen den Gasdrücken innerhalb und außerhalb des Rohres
als auch die Notwendigkeit von bruchempfindlichen, hohen Temperaturbelastungen
ausgesetzten Einschmelzungen für die Strom-Anschlüsse an den Rohrenden.
Gegebenenfalls können die Strom-Anschlüsse für mehrere Heizwendeln
zusammengefaßt und durch die Wandung des Gehäuses an einer Stelle mit geringer
Temperaturbelastung herausgeführt werden. Die Spülung der Heizwendeln mit
Inertgas wird so ausgeführt, daß gleichzeitig eine Kühlung der Aufnahmekörper
für die Heizwendeln, des Reflektors und der stark temperaturbelasteten
Wandungen des Gehäuses erfolgt, so daß zusätzliche Kühlmittel, beispielsweise
auf der Außenseite des Gehäuses, und die damit verbundenen Anschlüsse und
Einrichtungen nicht erforderlich sind. Durch diese Innenkühlung läßt sich das
Gehäuse des Strahlers sehr kompakt und dünnwandig gestalten, so daß, abgesehen
von den, die Abstrahlfläche seitlich begrenzenden, dünnen Gehäusewänden,
die entsprechende Seite des Gehäuses vollständig als Abstrahlfläche zur
Verfügung steht. Der Raumbedarf des Strahlers als auch dessen Betriebskosten
werden somit vermindert, während die Betriebssicherheit erhöht wird.
Hohe Strahlungsleistungen sind mit einer Ausgestaltung der Aufnahmekörper in
Form von an den Enden offenen Röhren in denen die Heizwendeln vor dem Kühl
medium weitgehendst geschützt verlaufen, zu erreichen.
Je nach Größe der Fläche die bestrahlt werden soll, werden mehrere Röhren
parallel zueinander angeordnet. Um eine gleichmäßige Bestrahlung des Heizgutes
zu gewährleisten und eine kompakte Bauweise des Strahlers zu erzielen, hat es
sich als vorteilhaft erwiesen, die Röhren auf einer gemeinsamen Trägerplatte
anzuordnen, die gleichzeitig als Reflektor ausgebildet ist. Dabei hat es sich
bewährt die Trägerplatte im Innenraum so anzuordnen, daß sie bezüglich der
Röhren der Abstrahlfläche des Gehäuses abgekehrt ist und daß sie mindestens
von zwei Seiten gleichzeitig mit dem Kühlmedium umspült wird. Dies hat den
Vorteil, daß eine separate Wasserkühlung des Reflektors und eine damit ver
bundene große und massive Auslegung von Reflektor und Gehäuse vermieden wird.
Aufgrund der geringen Temperaturbelastung auf der den Röhren abgekehrten Seite
der Trägerplatte, ist es zweckmäßig, die Reflektorschicht dort auszubilden.
Der Stromanschluß zu den Heizwendeln erfolgt über eine oder mehrere vakuum
dichte elektrische Durchführungen durch eine Begrenzungswand des Innenraums.
Besonders raumsparend gestaltet sich die Anordnung, wenn die Durchführung oder
die Durchführungen an derselben Seite des Innenraums angeordnet sind wie der
Zuführungs-Anschluß und wenn der Zuführungs-Anschluß, und der Abführungs-An
schluß an der der Abstrahlfläche gegenüberliegenden Seite des Gehäuses an
geordnet sind.
Die zu- und abgeführte Gasmenge wird den Kühl- und Druckerfordernissen an
gepaßt. Dabei ist es kostengünstig, das Kühlmedium im Kreislauf zu führen und
das vom Abführungs-Anschluß abgeführte Kühlmedium dem Zuführungs-Anschluß
abgekühlt wieder zuzuführen. Als Kühlmedium der im normalen Betrieb
auftretenden Wärmemengen hat sich Argon bewährt das gleichzeitig die Heiz
wendeln vor Oxidation schützt. Aufgrund der hohen Temperaturbelastung bestehen
die Aufnahmekörper, die Trägerplatte sowie zumindest die den Innenraum be
grenzende Abstrahlfläche aus Quarzglas.
Anhand der Zeichnung wird ein erfindungsgemäßer Flächenstrahler nachfolgend
beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Flächenstrahlers, bei dem die
Aufnahmekörper für die Heizwendeln als achsenparallele Rohre, in
denen die Heizwendeln verlaufen, ausgebildet sind,
Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Flächen
strahler entlang der Schnittlinie II-II, mit Blick in Richtung ent
lang der Längsachsen der Rohre,
Fig. 3 einen horizontalen Schnitt durch den in Fig. 2 dargestellten
Flächenstrahler entlang der Linie III-III,
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt duch eine Strahler-Einheit, wobei
Schnitthöhe und Blickrichtung so wie in Fig. 3 für den Modul
dargestellt, gelegt sind.
Der dargestellte Hochleistungs-Flächenstrahler weist ein vakuumdichtes
Gehäuse 1 mit einer, den Innenraum 5 begrenzenden Abstrahlfläche 16 aus
Quarzglas auf, wobei das Gehäuse 1 einen Zuführungs- und einen
Abführungs-Anschluß 2, 3 für ein Kühlmedium, dessen Strömungs-Richtung durch
Strömungspfeile 10 dargestellt ist, sowie Strom-Anschlüsse 4 aufweist. Im
Innenraum 5 des Gehäuses 1 ist eine auf ca. 15 mm langen Stützen 12 befestigte
Trägerplatte 6 aus Quarzglas angeordnet, auf der sieben beidseitig offene
Quarzglasrohre 7 angeschmolzen sind. Innerhalb der Quarzglasrohre 7 werden
über Distanzteile 8 in Form von runden, in gleichmäßigem Abstand voneinander
angeordneten Stützringen aus Niobdraht, Heizwendeln 9 aus Wolframdraht
geführt. Die Strom-Anschlüsse 4 für die Heizwendeln 9 erfolgen über eine
elektrische vakuumdichte Durchführung 14 durch dieselbe Gehäusewand, an der
auch der Zuführungs- und der Abführungs-Anschluß 2, 3 für das Kühlmedium
angeordnet sind. Die Anordnung aller Anschlüsse für das Kühlmedium und für die
Stromversorgung auf der der Abstrahlfläche 16 des Gehäuses gegenüberliegenden
Gehäusewand, ermöglicht den Einsatz des Strahlers als Modul 13 einer
Strahler-Einheit 15.
Auf der den Quarzglasrohren 7 abgewandten Seite der Trägerplatte 6 ist ein
Reflektor 11 angebracht, der gewährleistet, daß die Strahlungsenergie zum
Heizgut hin abgestrahlt wird und der die elektrischen Anschlüsse vor zu hoher
Temperatur schützt. Der Reflektor 11 besteht aus einer dünnen Goldschicht, die
auf die den Quarzglasrohren 7 gegenüberliegenden Seite der Trägerplatte 6
aufgebracht ist.
Über den Zuführungs-Anschluß 2 wird ein Argon-Gasstrom in den Innenraum 5 des
Gehäuses 1 geleitet, über den Abführungs-Anschluß 3 wieder herausgeführt, über
ein Kühlaggregat geleitet (nicht dargestellt) und dem Zuführungs-Anschluß 2
wieder zugeführt. Der Gasstrom kühlt im Durchlauf den Reflektor 11, die
Aufnahmekörper für die Heizwendeln 9 und die Innenwandungen des Gehäuses 1 und
umspült gleichzeitig die Heizwendeln 9 und schützt sie vor Oxidation. Die mit
dieser Ausführungsformen eines Hochleistungs-Infrarot-Strahlers erreichbare
Farbtemperatur liegt bei 3000 K.
Die in Fig. 4 gezeigte Strahler-Einheit (15) setzt sich aus neun
Strahler-Modulen (13) zusammen, die gemäß einer (3×3)-Matrix angeordnet sind.
Die einfache Inertgas-Kühlung ermöglicht einen kompakten Aufbau der
Strahler-Module 13. Augrund dieser kompakten Bauweise bilden sich beim Zu
sammenfügen mehrere Module 13 nur schmale Zwischenräume, die keine Strahlungs
energie abgeben, woraus sich eine hohe Strahlungsleistung pro Flächeneinheit
für die Strahler-Einheit (15) ergibt.
Claims (13)
1. Flächenstrahler für kurzwellige Infrarotstrahlung mit hoher Strahlungs
leistung pro Flächeneinheit, mit einem Gehäuse und mit einer oder mehreren
Heizwendeln mit mindestens zwei Strom-Anschlüssen, wobei die Heizwendeln
hinter der Abstrahlfläche des Gehäuses in dessen Innenraum weitgehendst
gleichmäßig verteilt angeordnet sind, wobei die Heizwendeln in Aufnahme
körpern mittels Distanzteilen geführt und gehalten sind, wobei die Teile
der Aufnahmekörper zur Abstrahlfläche hin für die Infrarotstrahlung trans
parent sind, wobei den Heizwendeln auf ihrer der Abstrahlfläche gegenüber
liegenden Seite ein Reflektor zugeordnet ist und wobei das Gehäuse min
destens einen Zuführungs- und einen Abführungs-Anschluß für ein Kühlmedium
aufweist, das im Durchfluß den Strahler kühlt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innenraum (5) des Gehäuses (1), der einseitig von der Abstrahl
fläche (16) begrenzt wiird, gasdicht abgeschlossen ist und den mindestens einen
Zuführungs-Anschluß (2) und den mindestens einen Abführungs-Anschluß (3)
aufweist, daß das Kühlmedium ein inertes Gas ist, das den Innenraum (5)
durchströmt und die Heizwendeln (9) umspült, und daß die mindestens zwei
Strom-Anschlüsse (4) durch mindestens eine Durchführung (14) gasdicht
durch die den Innenraum (5) begrenzende Wandung hindurchgeführt sind.
2. Flächenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf
nahmekörper durch mehrere, parallel zueinander verlaufende, an den Enden
offene Röhren (7) gebildet sind, in denen die Heizwendeln (9) verlaufen.
3. Flächenstrahler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Röhren (7) auf einer gemeinsamen Trägerplatte (6) derart angeordnet sind,
daß die Trägerplatte (6) bezüglich der Röhren (7) der Abstrahlfläche (16)
des Gehäuses (1) abgekehrt ist.
4. Flächenstrahler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Trägerplatte (6) der Reflektor (11) angeordnet ist.
5. Flächenstrahler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trägerplatte (6) im Innenraum (5) so angeordnet ist, daß sie
von zwei Seiten gleichzeitig mit dem Kühlmedium gekühlt wird.
6. Flächenstrahler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reflektor (11) auf der den Röhren (7) abgewandten Seite der Träger
platte (6) angeordnet ist.
7. Flächenstrahler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durch
führung (14) oder die Durchführungen (14) an der selben Seite des Ge
häuses (1) angeordnet sind wie der Zuführungs-Anschluß (2).
8. Flächenstrahler nach einem des Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1)
und die Durchführung(en) (14) vakuumdicht
ausgeführt sind.
9. Flächenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführungs-Anschluß (2) und der Abführungs-Anschluß (3) an der der
Abstrahlfläche (16) gegenüberliegenden Seite des Gehäuses (1) angeordnet
sind.
10. Flächenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das über den Abführungs-Anschluß (3) abgeführte Kühlmedium dem Zu
führungs-Anschluß (2) abgekühlt wieder zugeführt wird.
11. Flächenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmedium Argon ist.
12. Flächenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmekörper, die Trägerplatte (6) und wenigstens die Abstrahl
fläche (16) des Gehäuses (1) aus Quarzglas bestehen.
13 . Verwendung eines Flächenstrahlers nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als
Modul (13) für eine aus mehreren Strahlern bestehende
Strahler-Einheit (15).
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