DE4019968C2 - Kolben für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Kolben für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kolben für eine
Brennkraftmaschine und richtet sich insbesondere auf einen
einen ovalen Mantel aufweisenden Kolben, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Gewichtsverringerung von Kolben wurde der allgemein
bekannte Leichtbaukolben geschaffen. Dieser Kolben hat einen
ausgesparten Mantel mit einander in bezug auf die
Mittellinie des Kolbens diametral gegenüber angeordneten
ersten und zweiten Laufflächen, die während der Kolbenhübe
in der Anlage an eine Zylinderwand kommen. Diese Laufflächen
sind durch von den Kolbenbolzenlagern ausgehende Rippen
abgestützt.
Aus der DE 35 34 536 A1 ist ein Kolben für eine
Brennkraftmaschine bekannt, mit einem Kolbenbodenteil und
mit einem sich in axialer Richtung des Kolbens vom
Kolbenbodenteil weg erstreckenden, ovalen Kolbenmantelteil,
mit einer in bezug auf die Längs-Mittellinie des Kolbens
diametral gegenüber angeordneten ersten und zweiten
Segmenten zur Berührung mit einer Zylinderwand der
Brennkraftmaschine während der Verbrennung, deren Profil
durch einen Teil eines vorbestimmte große und kleine Achsen
aufweisenden elliptischen Kegels definiert ist.
Hier ist der Kolben so ausgebildet, daß insbesondere der
kleinste Durchmesser des Ovals kontinuierlich von den
Kolbenringen an gesehen abwärts zunimmt, wohingegen der
größte Durchmesser nur in einem ersten Teilbereich ausgehend
vom Kolbenmantel zunimmt und dann konstant bleibt.
Der so ausgebildete Kolben der DE 35 34 536 A1 weist jedoch
den Nachteil auf, daß die seitlichen Bereiche des Mantels
relativ große Steifigkeit besitzen. Während des Arbeitshubs
konzentrieren sich seitliche Schubkräfte in diesem sehr
steifen Bereich, was zu einem Fressen des Kolbenmantels
führen kann. Je schmaler dabei die Laufflächen in
Umfangsrichtung sind, umso größer ist die Gefahr des
Fressens des Kolbens. Bekannte Kolben mit zur Verringerung
des Kolbengewichts sehr schmal gehaltenen Laufflächen des
Mantels sind deshalb in besonderem Maße der Gefahr des
Fressens sowie starkem Verschleiß usw. ausgesetzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen einen ovalen Mantel aufweisenden Kolben der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß dieser während eines
Arbeitshubes auf ihn einwirkende seitliche Schubkräfte
gleichmäßig aufnehmen kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Ausgestaltung gemäß dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 ergibt sich, daß die Schubkräfte von dem Mantel
gleichmäßig aufgenommen werden können, da eine entsprechende
Verteilung dieser Schubkräfte durch die Ausgestaltung des
Kolbens ermöglicht wird. Insbesondere wird dabei auch die
Gefahr des Fressens des Kolbenmantels deutlich verringert.
Zwar ist aus der DE-PS 7 55 235 bereits ein Kolben für
Brennkraftmaschinen mit formgeschliffener Lauffläche
bekannt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um einen
Kolben mit einem ovalen Mantel, sondern mit einem Mantel mit
kreisförmigem Querschnitt, der teilweise abgeflachte
Kreissegmente aufweist, wobei zwischen dem Kreisbogen und
den Kreissegmenten Ecken ausgebildet sind.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Kolbens in einer
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht
des in Fig. 1 gezeigten Kolbens,
Fig. 3 eine Ansicht des Kolbens von unten in Richtung des
Pfeils Y in Fig. 1,
Fig. 4 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie X-X
in Fig. 2,
Fig. 5 Darstellungen von elliptischen Formen zur Erläute
rung eines Kolbenmantelprofils gemäß der Erfindung,
und
Fig. 6 eine im Schnitt dargestellte Seitenansicht eines
Kolbens in einer anderen Ausführungsform der
Erfindung.
In der Zeichnung, in welcher gleiche Teile in den einzelnen
Figuren mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, ist
insbesondere in Fig. 1, 2 und 3 ein Leichtbaukolben für
eine Brennkraftmaschine in einer Ausführungsform der Erfin
dung dargestellt. Der Kolben 1 ist aus einer Aluminium
legierung gefertigt und hat im wesentlichen einen Kolben
bodenteil 2, zwei Kolbenbolzenlagerbereiche 4, einen ovalen Kolben
mantelteil 6 und Stützrippen 7. Der Kolbenmantelteil 6 hat zwei
einander in bezug auf die Achse des Kolbens diametral
gegenüber ausgebildete Mantelsegmente oder Laufflächen für
die Anlage an einer Zylinderwand während der Hübe des
Kolbens. Die Kolbenbolzenlagerbereiche 4 sind einstückig an der
Innenseite des Kolbenbodenteils 2 geformt und jeweils von einer
Kolbenbolzenbohrung 3 durchsetzt. Die einander diametral
gegenüber ausgebildeten Bohrungen 3 dienen der Aufnahme
eines (nicht gezeigten) Kolbenbolzens, welcher den Kolben
in bekannter Weise mit einer (nicht gezeigten) Pleuelstange
verbindet. Jede Kolbenbolzenbohrung 3 ist geringfügig aus
der Mittellinie P/A des Kolbens heraus versetzt, so daß die
Mittellinie der Bohrung in einem bestimmten Abstand zur
Mittellinie P/A des Kolbens verläuft, um die Stellung des
Kolbens am oberen Totpunkt geringfügig zu versetzen. Der
Kolbenmantelteilteil 6 erstreckt sich von einer Kolbenkrone 5 aus
abwärts. Die Stützrippen 7 verbinden die Kolbenbolzenlagerbereiche
4 mit Teilen des Kolbenmantelteils 6, um eine Versteifung für
den Kolben zu bilden. In den Stützrippen 7 ausgebildete
Durchbrechungen 8 dienen der Verringerung des Kolben
gewichts.
In der Umfangsfläche der Kolbenkrone 5 sind ringförmige
Nuten 9A und 9B ausgebildet, in welche (nicht gezeigte)
Kolbenringe einzusetzen sind. In der Unterseite des Kolben
bodens sind Aussparungen 10 ausgebildet, welche sich rück
wärts der Ringnuten 9A und 9B erstrecken.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht des Kolbens von unten in Richtung
des Pfeils Y in Fig. 1. In dieser Figur ist die nachstehend
im einzelnen beschriebene Ausbildung des Kolbenmantelteils 6
deutlich zu erkennen. Der Kolbenmantel ist innerhalb eines
Umfangsbereichs von einer vorgegebenen Breite bzw. inner
halb eines vorgegebenen Bogenmaßes LS durch ein Teil einer
Ellipse definiert. Das Bogenmaß LS seinerseits ist in bezug
auf eine die Mittellinie P/A des Kolbens einschließende und
zur Mittellinie der Kolbenbolzenlager lotrechte Ebene P/S
durch zwei Winkel R definiert. In der dargestellten Aus
führungsform betragen die beiden Winkel R jeweils 36°.
In Fig. 5 sind die in Fig. 4 mit 6a, 6b und 6c bezeichnete
Querschnittsprofile des Kolbenmantelteils 6 dargestellt. Die
Querschnitte 6a, 6b und 6c sind lotrecht zur Mittellinie P/A
des Kolbens ausgerichtet und in der Reihenfolge ihrer
Entfernung von der Kolbenkrone 5 geordnet, wie in Fig. 4
dargestellt.
Bezeichnet man die große Achse der Ellipsenform mit DL, die
kleine Achse mit DS, und verwendet man die Indices a, b und
c für die Querschnitte 6a bzw. 6b bzw. 6c, dann lassen sich
die Beziehungen zwischen den großen Achsen und den kleinen
Achsen der ellipsenförmigen Querschnitte wie folgt
ausdrücken:
DLa < DLb < DLc (1)
DSa < DSb < DSc (2)
DLa - DSa < DLb - DSb <DLc - DSc (3)
Daraus geht hervor, daß sich das Profil des Kolbenmantels
innerhalb des Bogenmaßes LS in der Weise verändert, daß
nicht nur die Länge der großen und der kleinen Achse vom
oberen zum unteren Ende des Kolbenmantels hin zunimmt,
sondern sich auch die Längendifferenz zwischen der großen
und der kleinen Achse stetig von oben nach unten vergrößert.
Es ist allgemein bekannt, daß der Kolben 1 bei seiner Hin-
und Herbewegung in einem Zylinder einer Brennkraftmaschine
plötzliche Kippbewegungen vollführt, so daß er abwechselnd
rechts- und linksseitig in Anlage an der Zylinderwandung
kommt, wobei entsprechende seitliche Schubkräfte auf den
Kolbenmantelteil einwirken. Diese seitlichen Kräfte erreichen
gewöhnlich ein Maximum in einem unteren Bereich des Kolben
mantelteils 6 zunächst der Ebene P/S und verringern sich stetig
auf ein Minimum in einem oberen Bereich mit zunehmendem
Umfangsabstand von der Ebene P/S. Bei der vorstehend
beschriebenen Konstruktion des Kolbens bewirken die auf die
Teile des Kolbenmantels einwirkenden seitlichen Kräfte eine
Verformung desselben von der elliptischen zu einer kreis
förmigen Gestalt, so daß sich ein gleichmäßiger Flächen
kontakt mit der Zylinderwandung ergibt.
Dadurch werden auf Grund der seitlichen Schubkräfte örtlich
auf die Teile des Kolbenmantelteils 6 einwirkende Stoßbelastun
gen absorbiert, so daß ein im wesentlichen gleichmäßiger
Druck auf alle in Berührung mit der Zylinderwandung befind
lichen Bereiche des Kolbens einwirkt. Dabei verteilt sich
die Druckbelastung auf die in Fig. 2 durch eine gestrichelte
Linie umgrenzte Kontaktfläche 11. Die Lauf- oder Druck
flächen des Zylindermantelteils 6 sind daher trotz ihrer
geringen Breite in Umfangsrichtung in der Lage, den Kolben
wirksam gegenüber seitlichen Schubkräften abzustützen, ohne
daß die Gefahr des Fressens des Kolbenmantels gegeben ist.
Fig. 6 zeigt einen Kolben in einer anderen Ausführungsform.
Im Gegensatz zur vorstehend beschriebenen Ausführungsform
haben die Rippen 7 dieses Kolbens 1 keine der Gewichts
verringerung dienende Durchbrechungen 8. Hier ist vielmehr
die Stärke der Rippen 7 im Hinblick auf eine Verringerung
des Kolbengewichts ausgewählt. Im übrigen entspricht die
Konstruktion dieses Kolbens im wesentlichen derjenigen der
ersten Ausführungsform und braucht deshalb nicht erneut
beschrieben zu werden.
Im Rahmen der Vorarbeiten zu der vorliegenden Erfindung
durchgeführte Untersuchung haben u. A. folgendes ergeben:
Ist das Verhältnis der Breite der Laufflächen zum Gesamt
umfang des Kolbens (d. h. also das Bogenmaß LS×2) gleich
0,34 : 1 oder kleiner (wobei dann der Winkel R <30,6°ist),
und ist dabei die Längendifferenz zwischen der großen
Achse und der kleinen Achse des Kolbenmantelprofils kon
stant, dann können die Kontaktflächen des Kolbenmantels zum
Fressen neigen. Im Gegensatz dazu weist der Kolben gemäß
der Erfindung eine sich stetig ändernde Längendifferenz
zwischen der großen und der kleinen Achse auf, wodurch
einem Fressen des Kolbenmantels vorgebeugt ist.
Liegt dagegen das vorstehend genannte Breiten/Umfangs
verhältnis zwischen 0,34 : 1 und 0,4 : 1 (wobei dann also
30,6°<R<36° gilt), dann tritt auch bei einer konstanten
Längendifferenz zwischen der großen und der kleinen Achse
kein Fressen des Kolbens auf, wobei jedoch der Kolbenmantel
beim Auftreten von seitlichen Schubkräften sehr starken ört
lichen Stoßbelastungen unterworfen ist. Dieser Nachteil ist
bei einem Kolben gemäß der Erfindung vermieden.
Im Falle schließlich eines Kolbens mit einem Breiten/Um
fangsverhältnis von 0,4 : 1 oder darüber (wobei dann R<36°
gilt) tritt auch bei einer konstanten Differenz zwischen
der großen und der kleinen Achse kein Fressen des Kolbens
auf. Ein derartiger Nachteil ist auch bei einem Kolben
gemäß der Erfindung nicht gegeben.
Wie man aus vorstehender Beschreibung erkennt, hat ein
Kolben gemäß der Erfindung einen ovalen Mantel, bei welchem
die Beziehung der Umfangslänge der tragenden Flächen zum
Gesamtumfang des Kolbens unterhalb eines vorbestimmten
Werts liegt und die Differenz zwischen der großen Achse und
der kleinen Achse des ovalen Mantelprofils im oberen Teil
zunächst der Kolbenkrone am kleinsten und im unteren Teil
des Kolbenmantels am größten ist. Daraus ergibt sich die
Möglichkeit, das Gewicht des erfindungsgemäßen Kolbens sehr
gering zu halten und einem Fressen des Kolbenmantels vor
zubeugen, so daß eine lange Standzeit des Kolbens und
eine hohe Widerstandsfähigkeit desselben gewährleistet sind.
Im Vorstehenden ist die Erfindung des besseren Verständ
nisses halber an Hand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
erläutert worden, wobei jedoch Abwandlungen derselben im
Rahmen der Erfindung möglich sind.
Claims (3)
1. Kolben für eine Brennkraftmaschine,
mit einem Kolbenbodenteil (2) und mit einem sich in
Axialrichtung des Kolbens vom Kolbenbodenteil weg
erstreckendem, ovalem Kolbenmantelteil (6) mit einander in
bezug auf die Längs-Mittenlinie des Kolbens (1) diametral
gegenüber angeordneten ersten und zweiten Segmenten (6A, 6B)
zur Berührung mit einer Zylinderwand der Brennkraftmaschine
während der Verbrennung, deren Profil durch ein Teil eines
vorbestimmte große und kleine Achsen (DLa, DLb, DLc, DSa,
DSb, DSc) aufweisenden elliptischen Kegels definiert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Längen beider Achsen (DLa, DSa; DLb, DSb; DLc, DSc)
zum unteren Teil des Kolbenmantelteils (6) hin zunehmen und
sich die Differenz zwischen der großen und der kleinen Achse
(DLa-DSa; DLb-DSb; DLc-DSc) mit Annäherung an das untere
Teil des Kolbenmantelteils (6) vergrößert.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis zwischen der Umfangslänge des
Kolbenmantelteils (6) und der Umfangslänge des Kolbens (1)
0,4 : 1 oder weniger beträgt.
3. Kolben nach Anspruch 1, weiterhin mit einem Paar von
Kolbenbolzenlagerbereichen (4), die hinter dem
Kolbenbodenteil (2) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die größere Achse
(DLa, DLb, DLc) des elliptischen Kegels senkrecht zu einer
Kolbenbolzenlager-Mittenlinie verläuft.
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